Kaufberatung sportliches Auto mit viel Platz (Kofferraum)
Hallo,
wir ziehen gerade in eine größere Wohnung und möchten uns danach einen neuen Gebrauchtwagen zulegen. Die Frage ist, welche Modelle wir auf jeden Fall probefahren sollten. Natürlich haben wir auch nicht unbegrenzt Zeit um alle Modelle, die es gibt, zu testen
Meine Frau und ich werden mit dem Fahrzeug alleine unterwegs sein, aber auch mal mit Familie (also zu dritt) in den Urlaub oder zu Verwandten fahren. Fahrprofil: Kurzstrecke (die meisten Fahrten) und Langstrecke/Autobahn (die meisten Kilometer, min. 80%). Wir sind alle recht klein, insofern brauchen wir eigentlich nur einen großen Kofferraum, ein großer Innenraum mit viel Platz ist nicht wichtig. Alleine fahre ich allerdings gerne sehr sportlich, vor allem bei wenig Verkehr.
Über die Anforderungen haben wir uns schon Gedanken gemacht:
- Großer Kofferraum
- Sportliche Automatik mit Schaltwippen (meine Frau möchte unbedingt Automatik)
- Ein Fahrzeug dass sich sportlich gut bewegen lässt, d.h. möglichst leicht und nicht extrem lang, niedriger Schwerpunkt (kein SUV), vorzugsweise Heckantrieb oder Allrad, ein ausgewogenes Fahrwerk (weder zu weich, noch extrem hart, leicht untersteuerndes Fahrverhalten ok).
- Technik zuverlässig, das Fahrzeug wird ab und zu auch mal hart rangenommen.
- nicht älter als 6 Jahre wäre gut
- Budget: ca. 10000-ca. 15000 Euros. Ist natürlich recht unscharf, aber wir wissen aktuell nicht wie viel wir ausgeben müssen, damit uns das Auto beide zufriedenstellt . Natürlich wäre es schön, wenn 10000 Euros reichen würden. Aber ich befürchte das reicht nicht
Wir haben schon etwas im Internet recherchiert und sind dabei auf folgende Fahrzeuge gestoßen:
Mazda 6 "Skyactiv" Kombi (Benziner ohne Aufladung mit 192 PS). Vorteile: Zuverlässigkeit, Kofferraumvolumen von 520l sollte reichen und dabei vergleichsweise geringes Gewicht. Kleiner Nachteil: Frontantrieb. Die Fahrleistungen (Beschleunigung/Endgeschwindigkeit) gehen noch so in Ordnung.
BMW 5er E61: Wäre dann ein älteres Fahrzeug (gebaut bis 2010). Interessant wäre eventuell die Variante mit dem 258 PS Benziner der als besonders zuverlässig gilt, aber nur bis 2007 eingebaut wurde. Manche brauchen aber etwas Öl wie man liest, ist aber nicht schlimm, es sei denn man riecht es (habe empfindliche Nase ). Vorteile: Fahrleistung, Heckantrieb und vermutlich auch recht zuverlässig, wenn auch älter, Automatikgetriebe von BMW haben einen guten Ruf. Nachteile: etwas höheres Gewicht und Alter.
Skoda Octavia RS (verschiedene Motorisierungen kommen in Frage): Vorteil: Sehr großer Kofferraum und sportliches DSG. Nachteil: Zuverlässigkeit. Das DSG ist sozusagen Vor- und Nachteil zugleich
Honda Accord mit 201 PS (Benziner): Wenn nur der Kofferraum größer wäre ... Der Kombi hat 406l und die Limousine 426l. Habe wenig Lust auf verkaufen und wieder etwas anderes kaufen, wenn der Kofferraum sich in der Praxis als zu klein herausstellt.
Vielleicht habt ihr noch andere Fahrzeug-Vorschläge, Erfahrungen zu den genannten Modellen, oder Erfahrungen bzgl. Automatikgetriebe (welche Automatik ist hier für sportliches Fahren am besten?).
Als "sportlich" sehe ich da keinen der Vorschläge, allerdings gehe ich auch nach der Realität und nicht der Werbung und Image. Insbesondere in Zusammenhang mit dem VW-DSG, der Wirkungsgrad kann es kaum sein, da lacht jede halbwegs moderne selbst Wandlerautomatik drüber, aber vermutlich hält man das extreme und harte Schaltrucken für "sportlich".
Aber als Hinweis, weil Dir ein großer Kofferraum wichtig ist: Verlasse Dich nicht auf die Zahlenwerte für die Kofferraumgröße, diese Angaben sind nicht rechtsverbindlich und machen daher weder eine Aussage zum tatsächlichen Kofferraumvolumen, noch über dessen Nutzbarkeit.
Immer sämtliche Größen, die einem wichtig sind, wie zB. auch die Innenbreite am tatsächlichen Objekt ansehen, vermeidet eine falsche Vorauswahl.
Wobei auch hier klar sein sollte, dass ein großer Kofferraum die Fahrdynamik einschränkt. Wo ein Differenzial und Antriebsachsen beim Hinterradantrieb vorhanden sind, oder auch eine fahrdynamisch orientierte Hinterachskonstruktion bei einem Frontantrieb, kann nicht mehr sonderlich viel Platz für einen tiefen und voluminösen Kofferraum sein.
Ein Audi RS6 Avant erfüllt deine Ansprüche in jeder Hinsicht, außer beim Preis...
Aber generell sind auch die anderen Versionen des A6 Avant passend: Gute Motoren, Fahrwerke und Platz, zudem sind gute Wandlerautomaten möglich (ZF Achtgang, wie auch bei BMW). Von der Multitronic, die Audi mittlerweile nicht mehr anbietet, rate ich eher ab - gewöhnungsbedürftiges Verhalten und anfällig zudem.
Ich stimme voll zu, dass ein großer Kofferraum die Fahrdynamik einschränkt. Gesucht ist daher ein möglichst guter Kompromiss.
Was habt ihr da für Vorschläge?
Da ich selbst keine Erfahrungen mit Automatikgetrieben habe, wäre mal interessant von euch zu wissen, welches Automatikgetriebe für ein sportliches Fahren am besten geeignet ist und in welchem der in Frage kommenden Fahrzeuge das vielleicht erhältlich ist. Nicht so entscheidend finde ich, ob nun in 0,1 oder 0,15 Sekunden der Gang beim Beschleunigen gewechselt wird. Entscheidender wäre z.B. wie lange der Wechsel vom 4. in den 2. Gang nach zweimaligem Betätigen der Schaltwippen dauert, wenn man z.B. vor dem Überholen oder vor einer Kurve herunterschalten möchte.
@fuxfan: Mal unabhängig vom Preis: Der RS6 Avant wiegt über 2 Tonnen Gegen den möchte ich mal mit einem Kompaktwagen in einer Kreisverkehr-Challenge antreten, wird bestimmt lustig
In den beiden beschriebenen Fahrsituationen spielen die Schaltzeiten keinerlei Rolle.
Was hindert Dich beim Anbremsen der Kurve vor dem Kurveneingang und innerhalb der ersten Kurvenhälfte vor dem Herausbeschleunigen schon herunterzuschalten, da hat man mehrere Sekunden Zeit.
Schaltwippen sind ohnehin Käse, da die ab etwa 60° Lenkradeinschlag nicht mehr halbwegs sicher zu betätigen sind. Hier geht es doch nicht um Sportwagen, sondern um Alltags-Großserienfahrzeuge mit entsprechenden Lenkradeinschlägen. Da ist man ganz schnell mal bei 90° Lenkradeischlag und dann sitzt die Schaltwippe zwischen den Beinen hinter dem Lenkrad.
Auch das Überholen, das Entscheiden und Ansetzen dauert mehrere Sekunden, in denen man bequem auch mit langsamen Getrieben herunterschalten kann.
Das mit der Handschalterei eines Automaten sollte man sich ohnehin mal durch den Kopf gehen lassen. Im Motorsport werden automatisierte Getriebe mit der Hand geschaltet, weil automatische Gangwechsel gem. Regelwerk verboten sind, aber nicht weil sie handgeschaltet schneller sind.
Die bei noch einigen Automaten vorhandene längere Zeit zB. für die Beschleunigung von 0 bis 100 km/h liegt weder an den Schaltzeiten noch an einem falschen Schaltpunkt der Automatik, sondern am Leistungsverlust der Automatikgetriebe.
Eine Automatik benötigt Antriebsenergie für den Schaltvorgang für das Öffnen der Kupplung bzw. Wandlerüberbrückung, den Wechsel der Zahnräder und dann dem Schleßen der Kupplung bzw. Wandlerüberbrückung. Das wird mit Öldruck gemacht und die Ölpumpe holt sich die Antriebsleitung an der Getriebeeingangswelle ab, also Motorleistung.
Auch wenn man nun den Automaten per Hand schaltet, egal über Wippe oder Hebel, so erfolgt der eigentliche Schaltvorgang nicht durch menschliche Kraft, sondern unverändert durch die Motorkraft und Leistungsverlust.
Wobei sich ein DSG ganz besonders hervor tut, da die Kupplung nicht über Trubinenräder und dem Adhäsionseffekt von Getriebeöl erfolgt und für die Wandlerüberbrückung nur ein Turbinenrad nur relativ leicht an das Andere gedrückt werden braucht, sondern klassische Kupplungsscheiben mit einem Anpressdruck von über einer Tonne bewegt werden müssen. Da ein DSG konstruktiv bedingt nur immer einen Gang springen kann, bedeutet vom 4. in den 2, zwei Schaltvorgänge.
Daher auch immer mein genaueres Zuhören, wenn es um "sportlich" geht: Wippen und handschalten macht eine riesen Show, fühlt sich cool und schnittig an, aber wenn man den Automaten seinen Job machen lässt, ist man schneller. Das in einem sportlichen Wettbewerb immer der besser ist, der schneller war, erster ist, ... sollte eigentlich klar sein, was "sportlicher" ist, ohne dass es sich so anfühlt.
Was Dein Hinweis mit den 2 Tonnen eines RS6 mit Kreisverkejhr und Kompaktwagen zu tun hat, ist in der Realität wohl dann doch etwas anderes, als Du vermutest. Physik hat nämlich die dumme Eigenschaft, dass die sich nicht um Stammtischwissen kümmert:
Mit Erhöhung der Fahrzeugmasse erhöht sich die Fliehkraft und damit der Anpressdruck der kurvenäußeren Räder. Die Erhöhung des Anpressdruck bewirkt eine Erhöhung der Reifenauflagefläche und damit der Haftung. Ist so ein Naturgesetz:
Die Aufstandsfläche eines flexiblen, rein gasgestützten Körpers (vom Luftballon bis zum Reifen) ergibt sich aus der Auflagekraft (beim Auto die Radlast) geteilt durch den Innendruck (beim Auto den Reifendruck). Weshalb ein schmalerer Winterreifen auch keine kleinere Aufstandsfläche und damit "höheren Anpressdruck" haben kann. Physikalisch völlig ausgeschlossen, auch wenn es viele Stammtischbesatzer richtiger wissen. Das Gegenteil ist der Fall: der breitere Reifen hat meist die kleinere Aufstandsfläche, weil der meist mit höherem Luftdruck bzw. Reifendruck gefahren wird.
Für den Abflug aus der Kurve ist es völlig egal, wie schwer der Wagen ist, denn wenn der Wagen schwerer ist, hat der auch eine größere Aufstandsfläche und der höheren Fliehkraft wirkt eine ebenso proportional höhere Haftung entgegen. Das leichtere Fahrzeug steht auf einer geringeren Reifenaufstandsfläche, die auch nur eine proportional geringere Haftung übertragen kann.
Die Relation von Fliehkraft zur Haftung ist immer gleich, egal wie schwer das Fahrzeug ist. Nennt sich "Kammscher Kreis" und gehört auch zum Bereich der physikalischen Naturgesetze und weniger in den Bereich der Stammtischwissenschaften.
Unterschiede sind möglich aus der Fahrwerksauslegung, der Reifenmischung, dem Fahrbahnbelag und dem Grützeanteil im Hirn der beteiligten Fahrer, in Szenekreisen als (Sport)fahrerische Fähigkeit bezeichnet. Es gibt da schon einige Einflusskomponenten, eine gibt es jedoch nicht: das Fahrzeuggewicht ist keine beeinflussende Komponente.
... und trotzdem ist der RS6 beim typischen 18 Meter Slalom langsamer als praktisch jeder Kompaktsportler, egal ob Seat Leon Cupra oder Peugeot 208 GTI oder .... Kannst ja mal die Werte googlen. Auch beim 36 Meter Slalon sind leichte Fahrzeuge vorne. Aber darum soll es hier nicht gehen, ich schwanke ja hier nicht zwischen einem Kompaktsportler (zu kleiner Kofferraum) und einem RS6 (zu teuer). Ich denke es ist einfach klar, dass bei zwei ähnlichen Fahrzeugen das Fahrzeug mit dem deutlich höherem Gewicht in den meisten Fällen eine schlechtere Fahrdynamik aufweist, daher gucke ich momentan nach Fahrzeugen mit großem Kofferraum, die nicht allzu viel wiegen. Darüber hinaus ist es auch noch günstiger, ein leichteres Fahrzeug zu fahren (-> Bremsenverschleiß, Belastung Lager etc./Wartungskosten, Spritverbrauch).
Interessanter finde ich aktuell die Frage "Welches Automatikgetriebe?", da ich mich hier auch gar nicht auskenne muss ich zugeben. Vor allem mangels Erfahrung (bin immer nur Schaltgetriebe gefahren). Genauer gesagt bin ich in meinem Leben bisher 1,5 Stunden mit Automatikgetriebe gefahren (ist aber schon lange her).
Wenn ich die Thematik genauer durchdenke, wäre es vielleicht geschickt, wenn man bei einem Automatikgetriebe einfach einen Knopf am Lenkrad hätte, mit dessen Betätigung man praktisch einen Kickdown ankündigt. Die Automatik müsste dann in Abhängigkeit von der aktuellen Geschwindigkeit in den für die bevorstehende Beschleunigung bestmöglichen Gang schalten. Gibt es so etwas eigentlich schon, oder ist das sogar schon Standard?
Das wäre zumindest in der Bedienung einfacher und komfortabler als mit den Schaltwippen.
Danke übrigens für die ausführlichen Antworten.
Üblicherweise erfolgt das bei einem Automatikfahrzeug über die "Sporttaste", "Sportmodus" oder wie immer das der Fahrzeughersteller benennt.
Die Schaltpunkte des Automaten werden deutlich höher gesetzt und bei etlichen Fahrzeugen praktisch das gesamte Fahrzeug verändert. Bei meinem verkürzen sich die Schaltzeiten der Wandlerautomatik, die Motordrehzahlanpassung beim Schaltvorgang fällt weg (bleibt beim Schaltvorgang auf Vollgas), die Gaspedalkennlinie wird auf linear gestellt (wesentlich schnelleres Ansprechen auf Pedalbewegungen), die Drosselung der Motorleistung bei Geschwindigkeiten unter etwa 70 km/h und unter etwa 2/3 der max. Drehzahl entfällt, ESP schaltet ab, ASR lässt bis zu 25% Schlupf zu (wenn man es nicht komplett abschaltet) und die Lenkung wird 20% direkter.
Um auf den RS6 zurück zu kommen, solltest Du vielleicht mal überlegen, ob beim Slalom nicht die Fahrzeugbreite und der Radstand eine Rolle spielen. Das Gewicht kann es nicht sein, weil es bei Fliehkraft und Haftung physikalisch unmöglich ist, einzig wäre die Massenträgheit bei der Beschleunigung, aber da hat ein RS6 genügend entgegen zu setzen, um diese zusätzliche Massenträgheit zu überwinden.
Allerdings kann man auch ganz fest daran glauben, dass so ein Auto, insbesondere immer das Eigene, nicht den physikalischen Naturgesetzen unterliegt. Dieser Glaube wäre sogar Mehrheitsfähig, weil offensichtlich über 90% der Autofahrer dieser Meinung sind.
Spricht auch ansonsten nicht viel für Physik: ist wieder die doofe Schule und so ein beknackter Lehrer wird das doch niemals richtiger wissen, wie die Kumpels die schnell fahren; und Einwort-Erklärungen wie "Gewicht" sind grundsätzlich immer die richtige Antwort auf Zusammenhänge, die nicht mal in 140 Zeichen unterzubringen sind und niemals existieren können, weil die nicht bei Twitter darstellbar wären.
Bei der Art der Automatik würde ich immer zu einer Wandlerautomatik greifen. Eine gut gemachte Wandlerautomatik ist fahrdynamisch deutlich besser als ein Handschalter. Mercedes macht es seit über 15 Jahren mit der 7-Gang Automatik vor, die im Sprint von 0-100 km/h dem Handschalter mit 9 Sekunden eine ganze Sekunde abnimmt.
Ein DSG ist nicht sportlich, auch wenn immer suggeriert wird, weil die Schaltzeiten sehr schnell sind und schnell eben sportlich ist. Einfach einen Handschalter mit einem DSG in den Beschleunigungszeiten vergleichen, dann kann man deutlich an den technischen Daten erkennen, dass da nichts mit Sport oder sportlich ist.
Ein DSG wird beim Sportlich erst dann interessant, wenn entweder Motorleistung im absoluten Überfluss vorhanden ist und die etwa 8% Leistungsverlust nicht ins Gewicht fallen, oder die kompakteren Abmessungen und geringere Gewicht im Sportwagenbereich relevant wird. Allerdings sind dies dann auch andere DSGs als im Großserienbereich verbaut werden.
Und nebenbei bietet ein Wandlergetriebe auch noch einen Komfortmodus, bei dem Schaltvorgänge weder zu hören noch zu spüren, sondern nur am Drehzahlmesser sichtbar sind. Der große Vorteil, dass man Schaltzeiten hat: die Getriebesteuerung lässt den Wandler so lange offen, bis der Motor das exakt passende Drehzahlniveau erreicht hat und schließt dann erst den Wandler.
Wobei offen beim Wandler nicht Zugkraftunterbrechung bedeutet, ein Wandler überträgt immer eine gewisse Zugkraft. Das Nicken wie beim Handschalten, weil die Beschleunigung weg ist; oder das Rucken beim DSG, allein schon weil der Motor mit seiner Drehzahl schlagartig im Bruchteil einer Sekunde um 1.000 Umdrehungen abgebremst wird, hat eine halbwegs moderne Wandlerautomatik nicht.
Meine Empfehlung wäre ein Drehmoment-starker Motor an einer Wandlerautomatik, also mit einem Dieselmotor so ziemlich alles zusammen, was das Allgemeinwissen für das Maximum an Unsportlichkeit hält. Ich fahre so ein Maximum an Unsportlichkeit:
400 Nm schon bei Leerlaufdrehzahl, 520 Nm ab 1.650 Umdrehungen und 238 PS in einem Kompakten bieten ein extrem souveränes Fahrverhalten im Komfortmodus, und im Sportmodus bei etwas zu viel Druck auf das Gaspedal sofort wild durchdrehende Antriebsräder unterhalb 65 km/h - unabhängig vom eingelegten Gang.
Wenn man bei 40 km/h im dritten Gang auf trockenem Asphalt mit 3/4 Gas die 235er UHP-Bereifung in Rauch auflösen kann, warum sollte man da zurückschalten? Um mehr Leistung an den Rädern zu haben? Wenn die Räder durchdrehen, dann ist da doch bereits zu viel Leistung dran, für was braucht man dann noch mehr Leistung?
Verstehe ich nicht ganz, ich kann da allerdings auch nicht mitreden, immerhin fahre ich nur einen Diesel mit Wandlerautomatik, jedoch keinen Sportwagen wie einen Seat Leon Cupra, der zwar 25% leichter ist und dann auch noch 25% Mehrleistung hat und über zwei Gangstufen runtergeschaltet werden muss
Eine Wandlerautomatik ist schon das Standardgetriebe heutzutage wie man liest. Gibt es denn da aktuell (oder sagen wir bei den 5 Jahre alten Autos, da ich mir ja einen gebrauchten kaufen möchte) eigentlich noch große Unterschiede zwischen den verschiedenen Wandlerautomatiken in den verschiedenen Autos?
Interessante Diskussion hier!
Ja, es gibt durchaus Unterschiede zwischen den verschiedenen Automaten.
Als "das Beste" wird oft das mittlerweile von vielen Herstellern verbaute 8HP von ZF genannt, das u.a. bei BMW, Audi und Land Rover zu haben ist: Extrem schnelle Schaltzeiten, sehr komfortabel und "sparsam" bis "sportlich" zu fahren.
Es gibt auch noch die klassischen Sechsgang-Wandler, wie sie z.B. bis vor Kurzem z.B. bei Opel verbaut wurden: Etwas träger, spürbarere Schaltrucke. Auf Komfort abgestimmt; ähnlich macht es Mercedes-Benz, auch hier schaltet die 7G-Tronic "langsamer" als ein DSG.
Wir haben zwei VW mit DSG, sind zufrieden damit. Auch hier tauchen (leichte )Schaltrucke gelegentlich auf, und zwar nur dann, wenn bei Stop & Go es immer wieder zwischen erstem und zweitem Gang hin- und herschaltet.
Zu sagen ist, dass das Kupplungspaket des DSG nicht "ewig" hält, sonder genauso wie eine manuelle Kupplung einem Verschleiß unterliegt. Kam beim Golf mit ca. 125 TKM, kostete etwas soviel wie beim Wechsel der manuellen Kupplung.
Ich rate zu Ausprobieren der verschiedenen Automaten. Es ist wirklich ein angenehmes Fahren, mit dem Hinweis: Man muss sich immer wieder erinnern, dass der linke Fuß beim Fahren nichts mehr zu tun hat und auf der Fußstütze stehen bleibt.
Mit links zu bremsen, wie manche meinen, halte ich für Blödsinn - macht man ja manuell auch nicht.
Klar gibt es da Unterschiede, ist halt auch nur eine Kupplung und Zahnrädergemisch und kann die selben "Fehler" haben, wie alle anderen auch haben können: unpräzise Kupplung, zur Motor-Charakteristik unpassende Gangabstufung, ... und bei einem wie auch immer Automaten: eine "falsche" Programmierung der Schaltpunkte oder auch "falsche" Steuerung der Motordrehzahl und Drehmoment im Schaltvorgang.
Neben der rein objektiv machbaren Feststellung über die reinen Zahlenwerte, haben diese Dinge einen sehr hohen subjektiven Anteil. Hart wird oftmals als sportlich empfunden, und für einen Grobmotoriker wird eine übel schaltende Automatik als sehr komfortabel angesehen werden, weil er sich selbst als weltbesten Autofahrer zur Referenz nimmt.
95% am Auto(kauf) sind rein subjektiv und für die meisten Anderen nicht nachvollziehbar. Wenn der Klang der Hupe darüber entscheidet, ob man einen Wagen als gut empfindet oder völlig indiskutabel macht, dann sollte man nicht nur die tatsächlichen Innenabmessungen besichtigen und ausprobieren, nicht nur Motor und Automatik, sondern vielleicht auch mögliche Disharmonien in der Schwenkbewegung der Scheibenwischer.
Nicht falsch verstehen, Auto ist nun mal rein emotional und da haben Dinge für den einen eine elementare Bedeutung, die andere nicht nachvollziehen können und das auch völlig in Ordnung ist. Die meisten Entscheidungskriterien haben nicht mal eine objektive Betrachtung: Ob grün oder blau ist für viele eine wichtige Entscheidung, aber ohne jede Möglichkeit für auch nur einen Hauch einer tatsächlich objektiven Bewertung für besser oder schlechter.
Ich hoffe, Du hast nicht bei dem Beispiel mit dem Hupenklang nicht gelacht, denn Du gehörst zu den Königen in dieser Disziplin. Du stehst nicht mal dazu, dass dies nur Deine persönliche Meinung ist, sondern versuchst auch noch etwas vollkommen Falsches als objektiv richtig nachzuweisen: Dein Beispiel mit dem "Vergleich" beim 18-Meter-Slalom von RS6 und 208 GTI.
Nicht alles was hinkt, ist dann auch ein objektiver Vergleich.
- Der RS6 ist 20cm breiter, muss daher bei einem Slalom auch 20cm weiter raus fahren als der 208. Der RS6 muss auch nicht nur 20 cm weiter heraus fahren, sondern auch erst wieder 20 cm zurück, bis der wieder an der selben Stelle ist, an der der 208 fährt. Und dann fährt der RS6 diese zusätzlichen 40 cm nicht auf dem kürzesten Weg einer Geraden, sondern in einer deutlichen Kurve, eine Schwingbewegung und damit nicht mal eine schöne runde Kurve, sondern durch die Spitze einer Sinuskurve, in Autofahrerkreisen auch bekannt als Spitzkehre.
Der RS6 fährt gegenüber dem 208 einen etwa 80cm längeren Weg an jedem einzelnen Pylon des Slaloms. Zeit und Strecke bildet die Geschwindigkeit, um auf die selbe Fahrzeit bis zum Ziel zu kommen, muss ein RS6 eine deutlich höhere Geschwindigkeit als der 208 fahren.
Eine Aussage, welches Fahrzeug früher am Ziel ist, ist über die Zeit machbar, aber welches Fahrzeug schneller um die Pylonen gefahren ist, das lässt sich nicht machen, denn beide Fahrzeuge fahren aufgrund der unterschiedlichen Fahrzeugbreite eine unterschiedliche Streckenlänge.
- (Ich habe 2 für zweitens geschrieben, wer hier nicht zählen kann und wieder ein 1 mit erstens daraus macht, ist die Forensoftware) Der RS6 ist ein Meter länger als der 208. Da wo der 208 am Pylon vorbei ist und für den nächsten Wechsel einlenken kann, muss der RS6 noch einen halben Meter weiter in die "falsche Richtung" fahren, bevor der einlenken kann und mit dem Heck am Pylon vorbei ist. Der RS6 muss auch einen halben Meter früher mit dem Spurwechsel fertig sein als der 208, damit der nicht vorn den nächsten Pylon reißt. Der 18-Meter Slalom des 208 GTI bedeutet für den RS6 einen 17-Meter Slalom.
Trägt man die Einflussfaktoren Breite und Größe mit den rein mathematisch physikalischen Folgen daraus zusammen und bewertet es aus einer tatsächlich externen, absolut neutralen, weil rein mathematischen Sichtweise, dann muss der RS6 nicht nur schneller fahren, weil der eine längere Strecke zurücklegen muss, sondern er muss auch einen engeren Slalom fahren (in Relation zum 208 GTI).
Nicht nur höhere Geschwindigkeiten, sondern deutlich höhere Kurvengeschwindigkeiten als der 208 GTI in auch noch deutlich engeren Kurven als der 208 GTI. Für die selbe Zielzeit und mit dem "logischen Ergebnis" aus dem "objektiven" Zeitvergleich, gerade mal nur so identisch "sportlich" zu sein, wie der 208 GTI.
Dieser "Vergleichstest" mit dem Slalom hört sich zwar irgendwie logisch und richtig für einen Vergleich an, aber wie kann schon vom Grundsatz her etwas "logisch" und "richtig" für einen Vergleich sein, wenn man als Bezuggrößen und Referenzwerte für die Bewertung einer Dynamik, also der Bewegungsfähigkeit ausschließlich starre Dinge nimmt.
Der Referenzwert bzw. Orientierungspunkt für den Grad einer Behinderung, einer körperlichen Bewegungseinschränkung ist die Bewegungsfähigkeit selbst und nicht ein Brückenpfeiler. Eine gerade Strecke auf einer Fahrbahn, die dann noch nicht mal in gerader Strecke befahren wird (allein schon diese Situation gehört zum absoluten High-End Bereich der Kuriositäten), und dazu noch die Zeit, die als die größte Konstante in diesem Universum gilt.
Fahre selbst und entscheide selbst, denn was nutzt ein tatsächlich hoch dynamisches Fahrzeug, wenn Du es nicht als solches auch empfindest. Und auch wenn Du äußerst bemerkenswerte Testabläufe für Deine Entscheidung einbeziehst und interessant Rückschlüsse daraus ziehst (Gewicht), dann mag das für Dich in Ordnung sein.
Eine persönliche Meinung ist jedem uneingeschränkt möglich, aber bitte nicht etwas als objektive Bewertung darstellen, was es nicht ist. Mit der Volljährigkeit sollte man allmählich auch so viel Arsch in der Hose haben, zu seiner persönlichen Meinung zu stehen (schädigt niemanden und ganze Industriebereiche leben davon) und nicht irgendwie als objektives Ergebnis darstellen zu müssen.
Der Mazda 6 in der Verison kostet doch über 20.000€?
Der Honda Accord Tourer 2.4 wäre mein Tip gewesen, der ist Spitze in Sachen Langzeitqualität und Zuverlässigkeit, warum gehst du nicht einfach mal ins Autohaus und misst mit dem Maßband den Kofferraum selbst aus? Was willst du denn transportieren, dass du Angst hast es nicht reinzukriegen? Wenn ihr nur zu dritt unterwegs seid, dann kannst du ja sogar noch den Großteil der Rückbank umklappen und Notfalls gibt es auch noch Dachboxen. Oder du nimmst einfach das Vorgängermodell, hat den selben Antrieb, aber einen größeren, riesigen Kofferraum. Leichter und sportlicher war das außerdem.
Der Renault Laguna 2.0 T mit der optionalen Allradlenkung "4 control" (m. W. Serie in der Ausstattungslinie GT) ist fahrdynamisch spitze und hat einen großen Kofferraum.