Ist es normal, dass die Kühlflüssigkeit in einer gewissen Zeit verdunstent bzw. weniger wird?
Hallo zusammen,
ich möcht mir ein neues gebrauchtes Autos zulegen und stelle allerdings einen Mängel fest, wenn es denn eines ist. Es handelt sich um einen VW Polo 1,4l BJ 2010 "Team-edition". Mir ist aufegallen, dass die Kühlflüssigkeit unterm Minimum ist, was naütirlich nicht sein soll. Im Checkheft habe ich gesehen, dass 2013 die KÜhlflüssigkeit schon Mal nachgefüllt werden musste und heute, Januar 2014, sehe ich, dass schon wieder die Kühlflüssigkeit auf MInimum steht. Ist das normal, dass die Kühlflüssigkeit mit der Zeit verdunstet oder muss man von einem Defekt ausgehen?
Ne das ist nicht normal. Da ist bestimmt irgendwo eine Undichtigkeit. (z.B. bei Wasserpumpe, Kühlkreislauf, Kühler, Anschlüsse, Wärmetauscher, Zylinderkopfdichtung defekt, Haarriss im Zylinderkopf)) Eigentlich ungewöhnlich bei dem niedrigen Kilometerstand aber Materialfehler/Einbaufehler können immer mal vorkommen. Dahingehend sollte man den Kühlkreislauf des Autos auf evtl. Leckagen überprüfen.
Ok danke. Das habe ich mir gedacht, dass da was nicht stimmt. Ist bei der Anzahl der vielen möglichen Ursachen die Fehlerquelle zu finden? Ich meine, bei den ganzen Möglichkeiten scheint die Fehlersuche sehr aufwendig zu sein. Die Frage ist, ob ein Autoverkäufer die Mühen und die Kosten auf sich nimmt.
Was denn jetzt: Minimum oder unter Minimum?
Im Ausgleichsbehälter sinkt der kalte Kühlmittelstand immer bis auf Minimum, dehnt sich bei Wärme bis auf Maximum aus und überschüssiges Kühlwasser läuft über.
Also ein ganz normaler Prozess, sofern nicht ewig Flüssigkeit nachgefüllt werden muss.
Achso. Ist das entscheidend, ob die Kühlflüssigkeit bei Minimum oder unter Minimum steht? Hm, so genau weiß ich das nicht mehr. Aber wäre der Zeitraum OK, indem nachgefüllt wurde, laut serviceheft? Der Wagen ist Baujahr 2010 und die Kühlflüssigkeit wurde 2013 nachgefüllt.
Es gibt ja sicherlich noch andere Polos.
z.B.
http://ww3.autoscout24.de/classified/265242177?asrc=st|as
Es gibt da eine recht günstige Prüfmöglichkeit, die
eine gute Rep.-Werkstatt und ganz sicher jede
Kühlerrep.-Werkstatt durchführen kann. Ca. 1.5 bar
Druck auf das Kühlsystem und warten, ob der Druck
erhalten bleibt. Falls nein, ist das System irgend-
wo undicht und man kann weitersuchen. Geht die Un-
dichtichkeit nach außen, dann ist sie so leicht zu
entdecken. Geht sie nach innen (Kopf, Kopfdichtung,
Motorblock ect, dann wirds schwieriger und teurer.
Der Unterschied zwischen bei vs. unter Minimum ist erheblich.
Bei Minimum und kaltem Motor ist alles in bester Ordnung und es sollte nicht aufgefüllt werden.
Unter Minimum bedeutet, dass Kühlwasser fehlt und je nach Motortemperatur aufgefüllt werden muss: Bei kaltem Motor zwar bis aber nicht sonderlich über Minimum, bei heißem Motor nicht über Maximum.
Das Ding ist ein Ausgleichsbehälter und kein Tank, der möglichst schön voll sein muss. Es ist nicht nur der richtige Kühlwasserstand notwendig, sondern auch die richtige Luftmenge im Ausgleichsbehälter.
Kühlwasser dehnt sich bei Erwärmung aus und eine ausreichend große Luftraum im Ausgleichsbehälter sorgt einerseitzs für den notwendigen Freiraum, damit sich das Kühlwasser ausdehnen kann, und gleichzeitig als Gaspuffer für einen Druckaufbau, bzw. Gegendruck im Kühlsystem, damit das Kühlwasser nicht anfängt zu kochen. Direkt vergleichbar mit einem Schnellkochtopf.
Ist der Luftraum über dem Kühlwasser zu klein, dann tritt nicht nur Kühlwasser bei Ausdehnung aus, sondern es kann sich kein ausreichender Gegendruck aufbauen und das Kühlwasser kocht deutlich früher.
Wenn dann im Zylinderkopf, wo fließendes Wasser hin gehört, nur eine Gasblase aus Wasserdampf vorhanden ist, kann keine ausreichende Kühlung mehr vorhanden sein und zu erheblichen Schäden zB. an der Zylinderkopfdichtung kommen.
Ein übervoller Kühlwasser-Ausgleichsbehälter ist nicht toll, weil da noch "Reserve" vorhanden ist, sondern kann deutlich schneller zu massiven Motorschäden führen, als bei etwas zu geringem Kühlwasserstand.
Ein nur voller Kühlwasserbehälter (kalter Motor, Kühlwasser bei Maximum) ist zwar nicht unmittelbar schädlich, weil immer noch ein Luftraum darüber vorhanden ist, es kann allerdings beim Ausdehnen des Kühlwasser etwas davon austreten und hässliche Spuren im Motorraum hinterlassen.
Und es führt zu einer Fehleinschätzung über einem vermeintlich vorhandenen Defekt: Gestern bis max aufgefüllt, danach zwei Stunden Autobahn gefahren und heute ist der nicht bei max, sondern nur knapp über Minimum.
Da fehlt was - richtig, da kann nur etwas defekt weil undicht sein - nicht unbedingt richtig, der kann auch einfach nur das vorher zu viel aufgefüllte Kühlwasser über den Deckel des Ausgleichsbehälters abgelassen haben.
Wenn bei diesem Wagen in 2013 warum auch immer Kühlwasser aufgefüllt wurde, und heute im Januar 2015 (nicht 2014) nach über einem Jahr der Kühlwasserstand bei kaltem Motor nicht unter Minimum steht, dann ist da keine Undichtigkeit vorhanden.
Wer bitte trägt denn "Kühlmittel auffüllen" im Checkheft ein .... ?
Genau. Wenn der Kühlmittelstand wirklich auf "unter Min." absinkt, kann ein winziges Steinschlagleck im Kühlernetz dafür verantwortlich sein; war bei unserem 2010er Polo auch so und zeigte sich erst im Drucktest. Auch der Deckel des Ausgleichsbehälters kann zu früh abblasen, als defekt sein.
Grundsätzlich lassen sich aus der Tatsache, dass Kühlflüssigkeit fehlt, keinerlei Rückschlüsse auf die Reparaturkosten ziehen.
Das kann vom nötigen Nachziehen einer Schlauchschelle bis zum Riss im Motorblock alles sein.
Im Zweifel gilt einfach: Finger weg, wenn das Problem ungeklärt ist.