Traktionsproblem BMW X5
Mein BMW X5 ist im Gelände kaum zu gebrauchen. Auff leicht staubigen Schotterpisten drehen beim bergauf fahren alle vier Räder gurch. Und das an Bergen, die ich mit etwas Schwung sogar mit meinem Smart Forfour schaffte. Ich war schon bei BMW. Die haben den Allradantreip eingestellt. Es hat sich nichts verändert. An den Reifen kann es auch nicht liegen. Der erste Satz war zwar abgefahren, aber ich habe ihn dann zwei neue Sätze Reifen gekauft. Auch mit den neuen Winterreifen kommt er den Berg nicht hoch. Das ist für mich sehr ägerlich, weil ich nur so zu meinem Haus komme. Jetzt muss ich immer 400 Meter bis dahin laufen. Der Weg soll zwar Ende 2015 asphaltiert werden, aber so lange möchte ich mit dieser Einschränkung nicht leben. Wisst ihr vielleicht, woran das liegen kann? Es wäre schön, wenn ihe mir helfen könntet.
Du hast 275/40 R20 drauf und wunderst Dich, dass Du Schotterwege nicht hoch kommst und dann wunderst Du dich, dass Winterreifen, konzipiert für sehr kalte Temperaturen und Schnee und Eis keine Traktion auf Schotter und Sand haben.
Da kann man sich wundern, muss man aber nicht wirklich.
Vielleicht das noch in Kombination mit den recht merkwürdigen Hinweisen in diversen Foren, das DSC (ESP) und andere elektronische Fahrhilfen "im Gelände" abzuschalten?
Alle elektronischen Fahrhilfen bleiben uneingeschränkt EINgeschaltet, DTC wird ggf. zugeschaltet.
http://www.bmw.com/com/de/insights/technology/technology_guide/articles/dynamic_traction_control.html
Wenig Gas geben und wenn das immer noch nicht hilft, eine taugliche Bereifung zulegen, zB. den Testsieger sowohl Gesamt, wie auch speziell auf Schotter, den Conti CrossContactUHP in 255/55-18.
http://www.autozeitung.de/reifentests/reifen-test-acht-gelaendereifen-fuer-starke-allradler-im-test
Wieso hast Du bei Deiner Reifenfrage vor 3 Wochen nichts von der besonderen Anforderung Schotter geschrieben?
Ich bin davon ausgegangen, das wenn ich mit meinem Smart den Berg hochkomme das ich dann auch mit einem Geländewagen mit Allrad da hoch komme. Montiert habe ich Michelin 4X4 Diamaris EL FSL. Zu denen wurde mir beim Reifenhändler geraten.
Ein sehr guter Reifen, auf trockener Straße im Sommer und ganz speziell im Hochgeschwindigkeitsbereich bis 300 km/h und 2,8 Tonnen Fahrzeuggewicht.
Den hätte ich Dir auch empfohlen bei Deiner Frage vor 3 Wochen, aber da war auch nicht von Schotter die Rede in der Nutzung.
Die besondere "SUV-Tauglichkeit" bedeutet nicht, dass es sich hierbei um einen Geländereifen handelt, sondern die Spezialisierung "nur" für leistungsstarke Fahrzeuge bei hohem Gewicht ausgelegt ist.
Allrad ist schon eine ganze Menge, aber bedeutet doch nicht sofort auch besondere Geländetauglichkeit. Ein Audi TT-SE ist ganz hervorragend aufgrund seines Allrad-Antriebs, aber dann doch nicht unbedingt auf Forstwegen.
Die Allradauslegung des X5 ist sogar sehr gut, was "Gelände" an geht, aber die Bereifung ist doch immer das Wichtigste bei allem.
Wenn das Ding auf allen 4 Rädern durch dreht, ist das doch das beste Zeichen, dass von Seiten des Fahrzeugs das Optimum an Antriebstechnologie umgesetzt wird - was soll da noch besser gehen können.
Der Rest ist Reifen, der die Antriebskraft mangels ausreichender Haftung nicht auf (in) den Boden bekommt.
Warum benötigt man im Winter bei Schneeglätte besondere Winterreifen, und warum funktionieren Hochgeschwindigkeits-Breitreifen so schlecht auf Schotter - hat irgendwie miteinander zu tun.
Schon mal über einen speziellen Kurs bzw. Fahrtraining nach gedacht, bieten zB. BMW und ADAC an. "Tricks" und "Kniffe" kommen nicht automatisch, nur weil man einen Allradler fährt.
Nein, aber ich hatte schon mal so ein Fahrsicherheitstrainig mit meinem Smart. Aber da ging es hauptsächlich um Gefährensituationen wie Bremsen und Ausweichen. Da habe ich eigentlich mit gut abgeschlossen. Doch das ist ja nicht mit Offroad zu vergleichen.
Absolutes Kopfschütteln. Ist doch klar, dass das nicht geht.
Von allen SUV ist der X5 auch noch das Modell, was im Gelände eh wenigsten kann. Der hat selbst auf einer feuchten Wiese schon Probleme mit der Standardbereifung.
Mercedes ML und VW Touareg sind hier noch die besten, wenn auch natürlich keine richtigen Geländewagen. Dann kommst du nicht an Toyota Landcruiser, Range Rover, Mercdes G und Jeep Grand Cherokee vorbei.
Wenn du willst, dass X5 das hinbekommt, brauchst du andere Reifen, All-Terain Reifen wären da sicherlich besser.
Aber mal ganz ehrlich: Ist es denn normal, dass ein SUV keine Hügel mit gerade einmal 25 Grad steigung schafft? Und der Weg ist, wie gesagt, etwa 400m weit. Davon sind vielleicht 20% Bergig. Der Rest ist recht eben.
Beim BMW X5/X6 ist abseits der Straße fast nichts möglich und auf der Straße braucht man keinen SUV. Aus meiner Sicht ist ein X5 daher überflüssig, außer man zieht einen Pferdeanhänger und ist BMW-Fan. Sonst gibt es bessere Alternativen bei den SUVs, wie Touareg, Cayenne oder M-Klasse. Die schaffen den Spagat besser.
Ich muss mich nur mal an eine Folge von Top Gear erinnern, wo der X6 bei genau sowas gescheitert ist und der Range nebenan dabei noch angefahren ist, ohne Sperren oder sonstiges zu benutzen. Das geistert auch noch irgendwo bei youtube rum.
Hast Du es schon mal rückwärts probiert?
Der X5 hat (wie einige andere auch) den "Nachteil", dass er viel zu stark ist und für Straßenbetrieb ausgelegt ist.
Die Auslegung für die Straße, feste Fahrbahn, bedeutet, dass selbst der kleinste Gang relativ lang ausgelegt ist, damit man schön "losbrettern" kann, die Räder drehen sofort mit einer schon ordentlichen Kraft recht schnell los.
Bei losem oder sehr rutschigen Belag wie nasse Wiese oder Schotter ist genau das aber sch...., denn wenn nur eine geringe Haftreibung zwischen Reifen und Boden vorhanden ist, wird mit zu großer Kraft / zu hoher Drehgeschwindigkeit der Räder ziemlich schnell die Haftung durchbrochen und man hat nicht mehr haftende, sondern durchdrehende Räder. Durchdrehende Räder auf Schotter oder nasser Wiese bringt nicht so richtig was.
Bei RangeRover gibt es dort sogenannte "Terrain Response System", bei Mercedes beim M das zusätzliche "Geländepaket", bei G ist das serienmäßig eine Anhäufung von verschiedenen "Tricksereien", die auf solche Situationen besonders ausgelegt sind:
Deutlich weiter reichende elektronische Eingriffe in die Motorsteuerung zu Absenkung der Motorleistung im Anfahrmoment (weniger Leistung lässt die Räder schwerere durchdrehen),
mechanische Sperren (keine Eingriffe über Bremsen, die nur die (zu hohe) Motorkraft nur dort hin leiten, wo noch halbwegs Haftung vorhanden ist, dann aber nicht mehr),
kürzere Untersetzung in den zwei untersten Gängen Gängen (um die "Mindest-Raddrehzahl" abzusenken, versaut aber die prestigeträchtige Zeit eines "Hochleistungs-SUV" beim Sprint von 0-100 um etwa 1,5 Sekunden).
Und dann kommt eben auch noch ganz erheblich der Faktor Reifen dazu. So wie ein zweifelsfrei sehr guter Sommerreifen auf einer festgefahrenen Schneedecke nicht mehr sonderlich viel taugt, so hat auch ein sehr guter Sommerreifen die selben Probleme auf nasser Wiese oder Schotter.
Auch ein sehr guter Winterreifen ist für eine deutlich andere Belageigenschaften konzipiert, als der bei nasser Wiese oder Schotter vorfindet.
Nicht ganz ohne Grund gibt es spezielle Reifentest, wo diese "Sonderbeläge" auch durchgetestet werden und, am verlinkten Test nachlesbar, sehr gute und für "Normalbedingungen" empfehlenswerte Sommerreifen floppen.
Mal völlig davon abgesehen, dass ein 40er Querschnitt auf 20" nie "gut" sein kann. Ein bei der extrem niedrigen Flankenhöhe notwendigerweise extrem steifer, fester Reifen kann bei Schotter nicht so weit nachgeben, wie er nachgeben muss. Ein etwas größerer Schotterstein genau im Außenbereich in der Nähe der Flanke und das Ganze ist wie auf Glasmurmeln laufen wollen. Das ist keine Haftung, das ist das Grundprinzip von einem Kugellager.
Was soll das bringen?
Man "könnte" auch einfach mal mehr Gewicht auf die Hinterachse bringen.Lade doch mal 100 kg ..Sandsäcke oder mehr, hinten rein,die "Spielerchen" aus geschaltet u. dann noch mal.Versuch macht Kluch.