Triumph Special
Guten Tag zusammen, ich möchte ein Kit Car auf Triumph Spitfire- Basis Rahmen und Antrieb) mit Kunststoffkarosserie in England erwerben. Wird mir dieser hier ohne Crash-Gutachten, Brennbarkeitsgutachten, etc in Einzelabnahme zugelassen?
Danke für hilfreiche Antworten.....
Michael
Kit-Car ist an sich kein Problem, auch ohne diese Gutachten. Kit-Car aus England allerdings schon.
Dort werden die Basisfahrzeuge meist so weit zurück gebaut, dass sie nicht mehr als umgebautes Altfahrzeug mit entsprechenden Bestandsrechten, sondern als Neubau gelten.
Ein Neubau muss die am Tage der Erstzulassung geltenden Abgasnormen entsprechen. Das ist aktuell Euro5 und ein Spitfire aus 1980 bzw. die Antriebsreste aus dem Wagen werden die eher nicht erfüllen.
Auch gelten dann die aktuellen Vorschriften für zB. die lichttechnischen Einrichtungen. Eine Lichtanlage mit E-Zulassung wird sich kaum optisch ansprechend integrieren lassen.
Häufig wird bei Kit-Cars in England auch der Einfachheit halber die Heizung weggelassen, auch das ist hier ein Nogo.
Auf "EU-Recht" und "Pflicht der gegenseitigen Anerkennung" kann man sich auch nicht berufen. Diese gegenseitige Anerkennung bezieht sich auf die Einhaltung der EU-Bestimmungen.
Sonder- oder Einzelabnahmen, in Deutschland nach §21 StVZO, in England nach einer ebenso rein nationalen Bestimmung, basieren eben nicht auf EU-Recht sondern nationale Eigenheiten, die keiner Pflicht zur Anerkennung unterliegen.
Daher gilt als Regel: Kit-Car aus England ausgeschlossen, (seltene) Ausnahmen bestätigen nur die Regel.
Es gibt eine handvoll Kit-Car Foren, da kann man sich vorab informieren, welche Bausätze auch vom Zulassungsrecht "funktionieren" und was man bei derartigen Fahrzeugen beachten muss und welche Fehler man vermeiden sollte.
Nein, ein auf Triumph Spitfire Basis gebautes englisches Kit Car ist in Deutschland nicht zulassungsfähig.
Es gibt in Deutschland zulassungsfähige englische Kit Cars, die kann man ganz einfach daran erkennen, daß es für sie in Deutschland einen Importeur gibt.
Der Grund ist ganz einfach der, daß das englische SVO (S-ingle V-ehicle A-pproval) mit dem deutschen §21 StVZO, sowie dessen Auslegung durch den TÜV, nicht vergleichbar ist. Denn während letzterer die gleichen Kritierien zugrunde legt, die ein Fahrzeughersteller erfüllen muß, ist das beim SVO nicht der Fall. In England geht man davon aus, daß jemand, der sich in seinem Vorgarten ein Auto baut, kein Fahrzeughersteller ist. Sein Auto muß also nicht den Kriterien entsprechen, die ein Fahrzeughersteller erfüllen muß, sondern lediglich verkehrssicher sein.
Also erstmal vielen Dank für Eure Zeit und eure Hilfestellung.... wenn man einen Thread eröffnet, lädt man natürlich in Deutschland immer dazu ein, jedermann erklären zu lassen, warum etwas nicht geht. Ich entnehme Euren Ratschlägen das Folgende: Grundsätzlich ist es möglich, eine englische Kunststoffkarossserie in
Deutschland zuzulassen. Hierbei muss man entsprechende Vorschriften berücksichtigen. Nach eine Rücksprache mit einem freundlichen TÜV- Berater sind dies Brand- und Splittergutachten. Dies kann z.B. von einer lokalen FH ohne große Schwierigkeiten erstellt werden. Da ich die Originaltechnik von Triumph Spitfire verwende, ist dies kein Problem, lediglich die Sicherheitsgurte müssen (nach Rahmenjahr 1976) im Metallhilfsrahmen des Bausatzes verankert sein. Thema "Heizung" finde ich spannend?! Dem TÜV ist das egal, ob solcherlei Annehmlichkeiten verbaut sind oder nicht. So...noch positive und konstruktive Vorschläge? Z.B. welche Institution ausser meiner FH vor Ort mir ein solches Gutachtn erstellt?
Vielen Dank...bis auf den letzten Satz sehr brauchbar....ich werde dem Dumpftüvler das mal zeigen und sehen, was er so sagt.....