Recht & Technik
Hallo, da meine Fragen etwas heterogen sind, frag ich mal unter "sonstiges".
1. Ist es erlaubt, ein Auto ohne laufenden Motor im Straßenverkehr zu fahren? Also, es ist nicht das ausrollenlassen an einer roten Ampel oder beim Einparken gemeint.
2. Kann oder sollte man ein rollendes Auto im Leerlauf anlassen oder ist es auch möglich per Kupplung kommen lassen mit eingelegtem Gang anzulassen? Kann man da was an der Elektrik ramponieren?
3. Was für Hyundai-Techniker: Im Schubbetrieb, ab welcher Drehzahl wird wieder Sprit zugespritzt und wie viel. Ist das mehr als im Leerlauf? Geht darum, ob ich bei leichtem Gefälle eher im Leerlauf rollen lasse oder doch im 5. Gang bei niedriger Drehzahl.
Achso, es ist ein Hyundai i30 Diesel.
Danke schonmal im Voraus
Markus.
Was soll das für einen praktischen Nährwert haben?
zu 1) nein, unzulässig
bei abgeschaltetem Motor arbeiten weder Brems- noch Lenkunterstützung und nur mit dieser Unterstützung ist ein Fahren zulässig.
zu 2) man sollte einen stehenden Motor immer "anlassen", also mittels herkömmlichen Startvorgang in Betrieb nehmen.
Es geht auch über das "Kupplung kommen lassen", dabei kann jedoch unverbrannter Kraftstoff in den Auspuffbereich gelangen und Kat/Partikelfilter auf Dauer zerstören.
Daher soll auch ein moderneres Fahrzeug niemals angeschoben oder angeschleppt werden, sondern nur mittels Starthilfe "selber" anspringen.
zu 3) beim erreichen von etwa 1.100 Umdrehungen wird im Schubbetrieb begonnen, eine geringe Menge Kraftstoff einzuspritzen, bei 1.000 Umdrehungen hat man dann die "volle" Menge Kraftstoffmenge.
"Volle" Kraftstoffmenge bedeutet die Menge, die für den normalen Leerlauf notwendig ist. Es wird etwas früher mit einer geringeren Menge begonnen, um ein Ruckeln zu vermeiden, wenn man mitten im Schubbetrieb schlagartig die "volle" Leerlaufmenge einspritzen würde.
Die Leerlaufmenge liegt bei einem betriebswarmen Diesel bei etwa 0,3 Liter/Stunde, die man mit abgeschaltetem Motor einsparen würde. Dem gegenüber stehen jedoch:
Eine erhöhte Einspritzmenge beim Startvorgang, sind die "Rollstrecken" zu kurz, dann erreicht man einen Mehrverbrauch durch das Abschalten, weil die Einsparung kleiner ist, als die Startanfettung. Aufgrund des geringen Leerlaufverbrauches müssen die "Rollstrecken" schon über mehrere Minuten gehen, um nicht in diese Mehrverbrauchsfalle zu geraten.
Mehrere Minuten ohne jede Brems- oder Lenkunterstützung ist mit erheblichen Risiko verbunden.
Ein Startvorgang klassisch mittels Anlasser oder auch über das Einkuppeln ist immer mit Verschleiß verbunden. Anlasser, Batterie, Kupplung, ... sich nicht verschleißfrei. Man wird niemals so viel einsparen können, um die erhöhte Abnutzung, notwendig früheren Austausch durch die zusätzliche Belastung dieser Teile wieder auszugleichen.
Das ist insgesamt der gleiche Spareffekt, als wenn man 40 Kilometer Umweg fährt, weil dort dann das Stück Butter 5 Cent billiger ist - und man eigentlich überhaupt keine Butter mag.
Aber es gibt auch genügend Leute, die für den Liter Sprit 2 Cent mehr bezahlen, weil sie dann Punkte bekommen, um irgendwelche Dinge billiger zu kaufen, die sie nicht benötigen und im normalen Handel noch deutlich weniger kosten würden.
Ah, vielen Dank linksfahrer!
Zu 1. Die Lenk- und Bremsunterstützung arbeitet schon, zumindest eine gewisse Zeit. Also die Lenkunterstützung fiel auch nach minutenlangen Rollens nicht aus (auf Zündschlüsselstellung 1). Die Bremsunterstützung fällt schon aus, ob nach gewisser Zeit oder nach einer gewissen Anzahl an Bremsungen ???
Zu 2. Ok. An unverbrannten Sprit hab ich gar nicht gedacht. Wenn der Motor aber nun warm ist, weil er schon eine gewisse Zeit lief? Geht darum, daß ich nach dem Rollen ja wieder anlassen muß. "Anrollen" wäre da praktisch und ginge nicht über die Batterie und den Anlassen.
Zu 3. Ich hatte mal was gelesen von 1500 bis 2000 min-1. Dachte mir aber schon, daß ein Diesel niedriger ansetzt. Ist das jetzt speziell beim Hyundai i30 Diesel so, oder ist das allgemein so?
Jetzt zu Deinen Bemerkungen bezüglich der Einsparmöglichkeiten.
Man ließt überall, daß man ab ca. 20 bis 30 Sekunden Standzeit den Motor abstellen sollte. Ich fand diese Zeit persönlich schon immer schon ein wenig optimistisch bemessen. Aber mehrere Minuten ist schon arg lang. Wenn man jetzt die Anfettung beim Start wüßte, könnte man das besser abschätzen. Ich hatte bis jetzt immer die "Rollgrenze" bei mindestens 30 Sekunden gezogen. Werde das jetzt wohl auf 1 bis 2 Minuten hochsetzen.
Bezüglich Verschleiß: Richtig bemerkt. Worüber ich mir besonders Gedanken mache ist der Anlasser. Mußte bis jetzt noch nie einen tauschen. Nach wie vielen Anlaßvorgängen ist denn in der Regel finito? Wird bestimmt ziemlich marken- bzw. segmentspezifisch sein.
Was das häufige Kuppeln betrifft: Ich denke, was da an Einsparungen rausgeholt werden kann, wiegt den Verschleiß auf jeden Fall auf (jetzt nicht gerade "Kupplung bei ruhendem Motor kommen lassen"). Mal grob über den Daumen gepeilt, schon eine Einsparung von nur 0,1 l/100 km macht auf 100.000 km mal locker 100 l.
So, genug gelabert
Danke Markus.
Lenk- und Bremsunterstützung
Es kann sein, dass die Lenkunterstützung (Servopumpe) bei Deinem Fahrzeug elektrisch erfolgt und nicht über eine mechanische, mittels Keilriemen vom Motor angetriebenen Pumpe
Es gibt auch bei der Vakkumpumpe für die Bremskraftunterstützung die Möglichkeit der elektrischen Pumpe, die bei abgeschaltetem Motor und eingeschalteter Zündung weiter läuft und (erst mal) keine nachlassende Unterstützung liefert
oder auch einer mechanischen, vom "Verbrenner" angetriebenen Unterdruck-Pumpe, die dann ohne Motorlauf in der Wirkung nachlässt. Ja nach dem, wie oft oder stark gebremst wird und damit das vorhandene Vakuum abgebaut / "verbraucht" wird.
Man darf dabei aber nie außer Beachtung lassen, dass diese E-Systeme für eine entsprechende Betriebssituation mit laufendem Motor und damit Lichtmaschine ausgelegt sind und nicht nur allein über die Batterie. Man betreibt das außerhalb der "üblichen Nutzung" und kann Überraschungen erleben.
Bei zB. BMW mit dem "efficent Dynamik" gibt es reine E-Systeme, die sogar während des "normalen" Motorlaufs bzw. der "normalen" Fahrt nur über Batterie laufen. Dort ist die Lichtmaschine ausgekuppelt und wird nur beim Bremsen zugeschaltet und lädt nur dann die Batterie.
Allerdings sind hier Servogeräte wie auch sämtliche Steuergeräte und der Anlasser auch für diese Betriebsbedingungen gesondert ausgelegt, ebenso ist die Batterie deutlich größer als "normal".
"Anlassen" oder "Anrollen"
Wie man das macht, ist unerheblich, es entsteht immer ein zusätzlicher Verschleiß/Abnutzung. "Klassisch" geht es über Batterie und Starter, mittels "Anrollen" dann eben über die Kupplung.
0,1 l/100 km auf 100.000 km locker 100 l.
Die Rechnung an sich ist richtig, aber die 0,1/100 km könnte ein wenig Milchmädchen-gerechnet sein.
Mit "laufendem" Motor im Schubbetrieb oberhalb 1.100 Umdrehungen ist der Verbrauch null. Ein Abschalten des Motors hat keine Auswirkungen auf den Verbrauch.
Eine Einsparung erreichst Du nur, wenn der Motor dann abgeschaltet ist, wenn er im Schubbetrieb im höchsten Gang unter 1.100 Umdrehungen wäre.
Um dann noch auf 0,1/100 km zu kommen, sind dafür ~20 Minuten in genau diesem engen Betriebszustand auf 100 km Gesamtfahrstrecke notwendig. Das sehe ich nicht, denn das muss eine ganz lange und nur leicht abfallende Strecke sein, die Du dann langsamer als etwa 55 km/h (höchster Gang minimal über Leerlaufdrehzahl) fahren (rollen) könntest.
Du hast einen Diesel mit DPF nach geschlossenem System. Was ist das mit der Regeneration?
Der Regenerationslauf kostet mehr Sprit, ein unterbrochener Regenerationslauf beginnt beim nächsten Start wieder von vorn.
Wenn Du relativ viel den Motor abschalten kannst, wird der nie eine Regeneration abschließen können. Du sparst vielleicht Deine 0,1 Liter durch das Abschalten, verbrauchst aber im Gegenzug während des Motorlaufes dann 0,8 Liter mehr, weil die Maschine/Motorsteuerung permanent in der Regenerationsphase ist.
Da aber nie die Regeneration abgeschlossen wird, auch der DPF nie richtig frei wird und Du eine extra Regenerationsfahrt alle 2 Wochen ausführen musst, die 3 Liter Sprit mehr verbraucht, als Du eingespart hast. Ein moderner Diesel ist nicht für Kurzstrecke tauglich.
Nur mal so als weitere Überlegung:
Wenn Du 50 Kilometer Arbeitsweg hast und 10mal unterwegs ausschaltet, werden daraus 10 Kurzstrecken von durchschnittlich jeweils 5 km, auch wenn die Kiste beim Neustart warm ist.
Das ist die typische Paketzusteller-Nutzung und ein derartige genutztes Fahrzeug ist alles mögliche, aber verschleißtechnisch nun ganz sicher kein "Dauerläufer", dem noch ein langes Leben beschieden sein wird.
Es kann möglich sein, dass Du mit einer derartigen Fahrweise eine geringen Minderverbrauch erhältst,
es wird sicher sein, dass Du mit einer derartigen Fahrweise einen erheblichen Geldbetrag an anderer Stelle verbrennst.
So, nun mal zu meiner Milchbrötchenrechnung ...
Eine Einsparung von 0,1 l / 100 km ist und bleibt eine Einsparung von 100 l auf 100.000 km. Richtig ist, daß man da den Verschleiß gegenrechnen muß.
So, nun zu der Rechnung mit Motor aus vs. Schubumkehr. Klar verbrauche ich bei eingelegtem Gang und Schubumkehr nix (über 1100 min-1, wenn die auch für den i30 stimmen), aber mit Schubumkehr kann ich bei leichterem Gefälle meine Geschwindigkeit nicht halten und muß immer wieder Gasstöße geben. Bei kürzeren Rollstrecken hast Du da natürlich recht -- ohne Motor muß man da schon recht lange rollen, um das reinzuholen. Ich hab aber 2 Strecken auf dem Heimweg (einmal 7 km, auf denen ich bis zu 100 km / h rolle, das andere mal 5 km bis vor die Haustür), die sind wie prädestiniert dafür. Zusammengerechnet hab ich da den Motor ungefähr 10 min aus. Mit Deinen 0,3 l / h käme ich da auf 0,05 l. Eine Strecke hat 50 km, sind 0,1 l / 100 km.
Was mir diese Einsparung nicht wegfressen kann ist die Startanfettung. Die wirkt ja nur die ersten Kurbelwellenumdrehungen, mein Motor ist ja noch betriebswarm (oder lieg ich da falsch?). 25 ml pro Startvorgang -- da müßte es ja aus dem Auspuff tropfen ...
Zum DPF: da bin ich nicht so fit. Aber das, was ich lesen konnte sagt mir, daß ein Regenerationsvorgang dann gestartet wird, wenn der Abgasgegendruck zu groß wird. Ich Foren hab ich auch gefunden, daß nach ca. 500 km regeneriert wird. Das mit dem Gegendruck klingt für mich aber plausibler. Kann mir nicht vorstellen, daß nach jedem Zündschlüsselrumdrehen ein neuer Regenerationslauf gestartet wird.
Ich fahre auf meiner Hintour zur Arbeit 50 km am Stück über Land im Schnitt 70 bis 80 km / h. Das sollte doch eigentlich für den DPF an Zeit und Temperatur reichen zum Freibrennen.
Grüße mue.
Wenn es für Dich passt, dann mache es doch einfach.
Das ist jetzt aber keine Aussage! Ich will mich nicht sinnlos mit Dir streiten, nur um Recht zu haben. Ich frage hier nach Fakten und Daten und nicht nach Meinungen.
Und natürlich fahre ich, wie es mir paßt. Ich denke mal, hier will keiner einem anderem vorschreiben, was er zu tun und zu lassen hat. Aber als Folge unseres Austauschs schalt ich den Motor nur noch ab, wenn ich entsprechend lange rollen kann.
Wenn Du sagst, bei jedem Startvorgang beginnt eine neue Regeneration, dann ist das erst einmal ein Fakt. Ich hinterfrage das nur, weil ich andere Aussagen gefunden habe. Sag doch einfach: "Ja das ist in deinem Fall so.", oder halt: "Ich denke, daß das so ist." Dann weiß ich wenigstens woran ich bin.
Weißt Du, wann beim i30 freigebrannt wird? Das wäre sehr hilfreich für mich. Weißt Du, wie viel Sprit für das Freibrennen verbraucht wird (wenn er einen Oxikat hat)?
Und noch was, was Du unbeantwortet gelassen hast: Ich weiß nicht, wie oft und wo ich schon gelesen hab, daß ab 20 bis 30 Sekunden Standzeit man den Motor abschalten soll. Wie kommen die alle dazu, wenn doch im Endeffekt das Starten und ggf. Freibrennen diesen Vorteil zunichte macht? Und was hat es dann mit dem Start-Stop-System vom neuen i30 auf sich? Haben die da die Elektronik und Regeneration auf die vermehrten An-Aus-Zyklen angepaßt, oder wurde da nur ein Bauteil mehr eingebaut und alles andere blieb beim alten? Das würde Deine Aussagen bzgl. erhöhten Kraftstoffverbrauch bei häufigerem Motorstops ad absurdum führen.
Grüße mue.
Boah, kann man einen Kommentar schlecht lesen. Deshalb nochmal:
Das ist jetzt aber keine Aussage! Ich will mich nicht sinnlos mit Dir streiten, nur um Recht zu haben. Ich frage hier nach Fakten und Daten und nicht nach Meinungen.
Und natürlich fahre ich, wie es mir paßt. Ich denke mal, hier will keiner einem anderem vorschreiben, was er zu tun und zu lassen hat. Aber als Folge unseres Austauschs schalt ich den Motor nur noch ab, wenn ich entsprechend lange rollen kann.
Wenn Du sagst, bei jedem Startvorgang beginnt eine neue Regeneration, dann ist das erst einmal ein Fakt. Ich hinterfrage das nur, weil ich andere Aussagen gefunden habe. Sag doch einfach: "Ja das ist in deinem Fall so.", oder halt: "Ich denke, daß das so ist." Dann weiß ich wenigstens woran ich bin.
Weißt Du, wann beim i30 freigebrannt wird? Das wäre sehr hilfreich für mich. Weißt Du, wie viel Sprit für das Freibrennen verbraucht wird (wenn er einen Oxikat hat)?
Und noch was, was Du unbeantwortet gelassen hast: Ich weiß nicht, wie oft und wo ich schon gelesen hab, daß ab 20 bis 30 Sekunden Standzeit man den Motor abschalten soll. Wie kommen die alle dazu, wenn doch im Endeffekt das Starten und ggf. Freibrennen diesen Vorteil zunichte macht? Und was hat es dann mit dem Start-Stop-System vom neuen i30 auf sich? Haben die da die Elektronik und Regeneration auf die vermehrten An-Aus-Zyklen angepaßt, oder wurde da nur ein Bauteil mehr eingebaut und alles andere blieb beim alten? Das würde Deine Aussagen bzgl. erhöhten Kraftstoffverbrauch bei häufigerem Motorstops ad absurdum führen.
Grüße mue.
Leute finden alles, was sie suchen und ihrem Wunsch entspricht, warum werden nicht auch die Dinge daneben gelesen, die auch existieren, aber nicht dem Wunsch entsprechen?
Weil sie nicht so sein dürfen, wie man es erhofft? Weil bei zwei differierenden Meinungen nur die die Richtig ist, die einen bestätigt?
Jetzt kommt eine ganze Menge, die nicht Deinem Wunsch entspricht:
Die Empfehlung den Motor auch schon für 20 Sekunden abzuschalten, stammt aus einer Zeit, wo das Wort "Sicherheitsgurt" noch nicht mal existierte.
Und kommt seit dem reflexartig ohne jede Überprüfung zur aktuell verbauten Technik, das ist so sicher,
- wie ein 40er Öl "dünner" ist, obwohl es tatsächlich dickflüssiger ist, sein muss um eine höhere Zahl überhaupt zu erreichen.
- LED-Scheinwerfer "sparsamer" sind, obwohl sie tatsächlich derzeitig 50% mehr Strom als ein Halogenscheinwerfer und 100% mehr als ein Xenon-Scheinwerfer verbrauchen,
- die Scheinwerfer mit LED-Technik von Hella kommen, obwohl sie - egal ob LED-Tagfahrlichstreifen oder LED-Scheinwerfer am R8 von Fiat entwickelt wurden und produziert werden,
- Automatikgetriebe Leistung kosten und den Spritverbrauch erhöhen, obwohl moderne Schaltautomaten (nicht nur "DSG" sondern auch "alte Wandlertechnik") sparsamer sind und das Fahrzeug kürze Beschleunigungszeiten als das identische Schaltfahrzeuge haben.
- ...
Aber es gibt Vorurteile, die kann man nicht mal mit Tatsachen erschüttern.
Leerlaufverbrauch beträgt 0,3 Liter/Stunde - egal wie schnell man ist. Um 0,1 Liter/100 km auf Deinem Streckenprofil zu sparen, muss Du auf der 50 km langen Heimfahrt von der Arbeit - auf der Hinfahrt kannst Du den Motor nicht abschalten, da kann ja dann dann der DPF sich regenieren - der Motor zwanzig Minuten abgeschaltet sein.
Aber Du sparst nur dann, wenn der Motor zu dem Zeitpunkt dann bei nicht abgeschaltetem Betrieb praktisch im Leerlauf drehen würde.
Bedeutet, dass Du jetzt, ohne den Motor abzuschalten, 20 Minuten lang eine Strecke von 5 bzw. 7 Kilometern mit praktisch im Leerlauf drehenden Motor befährst, also derzeitig auf Deiner Heimfahrt 20 Minuten lang mit einer konstanten Geschwindigkeit von 15 bzw. 21 km/h fährst.
Da habe ich meine Zweifel.
Dein Rollen darf auch nicht so langsam werden, dass Du danach wieder beschleunigen musst. Das Beschleunigen kostet mehr Energie, als das konstante fahren. Physik, zweiter Energie-Erhaltungssatz.
Auch das ist jetzt entgegen jeder Physik plötzlich eine "Tatsachenerkenntnis" zum Sparen, den man als ganz heizen Tipp bekommt:
Den Wagen auf eine höhere Geschwindigkeit als "normal" zu beschleunigen, dann ausgekuppelt rollen lassen, bis eine niedrigere Geschwindigkeit als "normal" anliegt und dann wieder beschleunigen.
Also für 100 km/h auf der Landstraße bis 110 beschleunigen, auskuppeln bis 90 erreicht sind und dann wieder auf 110 beschleunigen und dann wieder ...
Soll viel sparen, weil VW jetzt etwas bei dem neuen Touareg macht, was "segeln" heißt und so funktioniert und spart.
Was VW jetzt "erfunden" hat und dort als "segeln" bezeichnet wird, spart tatsächlich, macht zB. Toyota seit über 10 Jahren im Prius.
Das ist aber etwas völlig anderes, als dieses "Geschwindigkeits-pumpen" oder wie immer man dieses Schaukel um die Wunschgeschwindigkeit könnte, was einen ziemlich erheblichen Mehrverbrauch erzeugt.
Ein DPF regeneriert nicht, wenn der Fahrer die Freigabe dafür erteilt, sondern wenn der DPF fast "zu" ist.
Wird eine laufende Regeneration unterbrochen, durch das Abschalten des Motors, dann beginnt beim Neustart der Regenerationsprozess wieder von vorn.
Es ist messtechnisch nicht feststellbar, ob ein Kat nun zu 2/3 oder nur zu 1/4 regeneriert ist und ob eine verkürzte Regenerationszeit ausreicht.
Daher muss immer wieder komplett von vorn begonnen werden.
Ein Regenerationslauf benötigt (je nach Fahrzeug) etwa 2-3 Liter Dieselkraftstoff zusätzlich.
Wenn Du nach 2/3 eines Regenerationslaufes den Motor abschaltest und damit die Regeneration wieder auf Anfang setzt, dann hast Du in dem Moment rund 2 Liter Diesel geopfert, um 0,00irgendwas Liter zu sparen.
Hättest Du tatsächlich eine Einsparung von 0,1 l/100 km, dann würde eine einzige unnötige Unterbrechung durch das Abschalten innerhalb einer Regeneration in diesem Zustand, den gesamten, riskant erkämpften Spareffekt der letzten 2.000 Kilometer in den Orkus spülen.
Der Hinweis auf den Oxicat ist unerheblich, denn ohne Oxikat kann kein DPF betrieben werden. Ist ein DPF vorhanden, dann befindet sich immer ein Oxikat davor, ohne geht nicht. Wäre wie ein Auto ohne Räder.
Eine Start/Stop-Anlage in einem Diesel hat nichts mit dem Ein/Aus-Schalten am Zündschlüssels zu tun.
Eine Start/Stop-Anlage schaltet nur dann ab, wenn
- der Motor Betriebstemperatur hat
- die Batterie geladen ist
- keine größeren Verbraucher eingeschaltet sind
(an der Ampel bei stehendem Motor die Heizheck einschalten, springt der Motor an und dann erst die Heizheck)
- die Außentemperatur nicht unter x°C ist
(zB. beim BMW-Benziner sind das rund +5°C)
- der Wagen steht
- ein DPF nicht in der Regeneration ist
- ...
Ich widerspreche nicht, dass man damit etwa einsparen kann.
Aber ich habe ganz massive Zweifel - um es mal sehr vorsichtig auszudrücken - ob das Einsparpotenzial in der Größenordnung überhaupt eintritt, überhaupt vorhanden ist und ich gehe mit großer Sicherheit davon aus, dass erheblich mehr Geld an anderen Stellen - und davon gibt es viele, Verschleiß habe ich hier nicht mal angesprochen - verbrannt wird.
Du hast interessante Thesen. Ich frage mich nur, wie Du darauf kommst, daß ich ignorant sein sollte. Ich lese auch Sachen, von denen ich eine andere oder keine Meinung hatte.
Du schreibst:
Die Empfehlung den Motor auch schon für 20
Sekunden abzuschalten, stammt aus einer Zeit, wo
das Wort "Sicherheitsgurt" noch nicht mal
existierte.
Was sagt der ADAC aktuell dazu?
http://www1.adac.de/Auto_Motorrad/Tanken/Spartipps/Auto_steht___Motor_aus_/Standzeit.asp?ComponentID=4271&SourcePageID=10106
Ich glaube nicht, daß die einen Leitfaden schreiben, wie man effizient seinen DPF oder Motor ramponiert.
Auch interessant:
http://www.n24.de/news/newsitem_1192800.html
Da wird von Leerlaufverbräuchen von 0,8 bis 1,1 l gesprochen.
So, nun zu Deiner lange Aufstellung von Irrtümern. Zu vielen hab ich echt keine Meinung, bzw. es betrifft nicht das Thema, deshalb auch kein Kommentar. Nur soviel: Viele mögen mit einer Automatik wirklich besser und günstiger fahren. Wenn ich allerdings die Verbräuche anderer i30(cw)-Fahrer und meiner Liebsten sehe, stehen mir die Haare zu Berge. Ich fahre Überland 3,8 l / 100 km. Wenn ich mir so die Schaltpunkte vieler Automatikgetriebe anschaue, würde ich locker 0,5 bis 1 l mehr verbrauchen. Aber das nur am Rande.
http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/401752.html
Ich weiß nicht, ob wir da beim rollen nicht aneinander vorbeireden. Ich bin von den 50 km Heimweg ausgegangen und ungefähr 10 min Motor aus. Bei ca. 70 km / h komme ich da auf meine veranschlagten 7 + 5 km. Bin auch nur von den 50 km Teilstrecke ausgegangen, korrekt sind schon die 100 km, weil ich ja nicht die eine ohne die andere Strecke fahren kann. Also halbe Einsparung, aber egal.
Da ich die komplette Rückstrecke, in der ich bis jetzt rolle, nicht ohne ständig Gaszugeben mit Motorbremse fahren kann, gehe ich gemittelt von einem Verbrauch wie im Leerlauf aus.
Aber drauf gesch... Ich mache es, weil es für mich bequemer ist, als immer "Motorbremes-Gas" und weil ich denke damit nicht schlechter, vielleicht besser zu fahren. Worauf die 0,1 l ganz zu Beginn abzielten war eigentlich das, was Du "segeln" nennst. Ich kenne es als "puls and glide" und die 0,1 l hole ich mit dieser Technik auf jeden Fall rein!
So zur DPF-Regeneration. 2 bs 3 Liter ist doch mal eine Hausmarke. Wo ich aber Verständnisprobleme habe ist, ob der Regenerationsvorgang komplett mit dem kompletten Dieselverbrauch neu startet. Ich kann mir nicht vorstellen, das die Boardelektronik da so primitiv ist. Wenn der DPF teilweise freigebrannt ist, geht doch auch der Gegendruck zurück und ein weiteres Freibrennen geschieht erst wieder, wenn der Druck zu hoch ist. Außer im Speicher steht "Regeneration noch nicht komplett" und sie startet wieder. Aber selbst dann wird doch nicht mehr so viel Sprit zum Freibrennen gebraucht, wie bei einem kompletten Durchlauf.
Der Hinweis auf den Oxicat ist unerheblich, denn >> ohne Oxikat kann kein DPF betrieben werden.
Wo hast Du diese Weisheit her?
http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselru%C3%9Fpartikelfilter
Unter "Nacheinspritzung" steht da:
"Weil diese Einspritzung physikalisch bedingt einen schlechten Wirkungsgrad hat, steigt die Abgastemperatur, entweder direkt oder über einen nachgeschalteten Oxidationskatalysator."
Außerdem gäbe es noch eine Heizspirale, die katalytische und additivunterstützte Regeneration. Die hat der Huyndai wohl aber allesamt nicht.
So, genug zum drauf antworten ...
Grüße mue.
Jaja.