Der T-Roc steht im VW-Portfolio zweifelsohne für das SUV mit dem größten Lifestyle-Faktor und so bekennt dieser Wolfsburger auch im Cockpit Farbe und das steht ihm richtig gut. Sowohl an den Türen, der Armatur und der Mittelkonsole taucht das Blau meines Wagens in schicken matten Applikationen mit Zierleisten wieder auf, allerdings finden die Dekorelemente in der zweiten Reihe keine Fortsetzung, dass gilt auch für die Lichtleisten. Schade. Und wer mit der Marke VW vertraut ist, wird sehen, die Verantwortlichen haben bei den verbauten Materialien den Rotstift angesetzt und großteils brettharten Kunststoff verbaut und der VW T-Roc ist doch nun alles andere als ein Billigheimer. Die Verarbeitung ist aber dennoch wunderbar.
Im Zusammenspiel von Active Info Display und dem jeweiligen Infotainmentsystem entsteht eine neue, digitale und interaktive Cockpit-Landschaft, die wirklich begeistern kann. Zumindest wenn man das nötige Kleingeld investiert und nicht gerade in der Basisvariante Platz genommen hat.
Bleibt der nicht nur das moderne Kombi-Instrument vorenthalten. Doch aufgepasst, auch in den beiden höheren Niveaus ist für alles Extra zu zahlen und auch da ist dieses Feature an ein weiteres Features gebunden. Ja, hier noch was, da noch was und das selbst in der Topausstattung. Da sollten die Wolfsburger doch mal ein Blick zu den Mitbewerbern werfen, solch eine Aufpreispolitik verdirbt mir ehrlich gesagt die Laune am VW T-Roc.
Der T-Roc bietet mir mit 1.80 Meter gerade vorne ein tolles Raumgefühl. Aktiviere ich die Sitzheizung springt automatisch die Lenkradheizung mit an, vorausgesetzt natürlich man gönnt sich auch diese Extras.
Auf der Rückbank reicht mir der Platz bei entsprechender Sitzstellung ebenfalls noch aus. Wer mein Gardemaß überschreitet, für den wird es an den Knie zunehmend enger. Sind alle fünf Plätze besetzt ergibt sich bei Beladung bis zur Oberkante der Rücksitzlehne ein ordentliches Kofferraumvolumen. An sich nicht schlecht, doch wer Wert auf Sound und den Subwoofer legt, muss ordentliche Einbußen beim Raum hinnehmen. Zum Glück lassen sich die Rücksitzlehnen so oder so umklappen.
Der VW T-Roc möchte sich bewusst von seinen SUV-Brüdern unterscheiden, dass ihm im an sich auch gut gelungen ist. Doch beim Fahrwerk hätte man vielleicht eher an bekannte Tugenden festgehalten, denn Komforteinbußen kannte ich in diesem Umfang bis dato nicht von VW.
Und das trotz der adaptiven Fahrwerksregelung an Bord. Denn selbst wenn ich in den Modi Comfort wechsel, Straßenschäden bleiben nicht verborgen. Und wenn es sich auch um ein Sportfahrwerk handelt, so erwarte ich von einem Volkswagen deutlich höhere Komfortreserven. Zumal er dies auf Seiten des sportlichen Anspruchs nicht wettmachen kann. Zwar ist im Sportmodus alles fühlbar straffer, sowohl Fahrwerk wie auch Lenkung, der Motorsound ist zwar nicht wesentlich lauter, aber doch stets präsenter und er wirkt kraftvoller, was natürlich ein agileres Fahrgefühl unterstützt und wenn der T-Roc dann auch satt und souverän auf der Straße liegt, ein rassiger Sportler ist er dennoch nicht.
Wechsle ich zurück von Sport auf Eco, merke ich sofort, wie die Lenkung leichtgängiger wird, wie sanft er wird (aber eben keine Sänfte), wie die Beschleunigung bei gleicher Gaspedalstellung zurück geht, insgesamt ist die Straßenlage dann aber eher etwas schwammig und die Karosserie schwingt auch eher mit. Womit man in einer flotter genommenen Kurve durchaus genötigt ist nachzulenken. Die entschleunigte Fahrweise hat aber natürlich einen geringeren Verbrauch zur Folge.
Die Fernlichtautomatik funktioniert sehr gut, was mich persönlich stört, sie wird erst bei 60 Stundenkilometer aktiv. Ich finde es gibt genug Situationen in denen es gut wäre, wenn man auch darunter ein Fernlicht hätte. Klar, ich kann das Fernlicht manuell anstellen, doch dann ist die Automatik natürlich aus. Für mich gibt es keinen plausiblen Grund, warum die Fernlichtautomatik nicht schon früher arbeitet.