Erfahrungsbericht VW Amarok 2.0 BiTDI (163 PS) von Anonymous, März 2021
Moin, fahre etwa seit ca drei Jahren einen 2012 Highline bitdi 163 Ps mit permanentem Allrad und bin schwer enttäuscht von VW. Habe jetzt 97 tKm auf der Uhr (gekauft mit 56 tKm) und nutze das Fahrzeug alltäglich auf Mittelstrecke (ca 120 Km täglich) und Offroad im Jagdbetrieb. Um nicht gleich negativ zu starten, im Gelände hat er mich nie im Stich gelassen. Selbst schwer beladen und auf teilweise extrem rutschigem Untergrund geht er vorwärts wo andere längst stecken bleiben. Selbst mit normaler Straßenbereifung nie festgefahren. Sperre hat meiner nicht und ist meiner Meinung nach auch nicht nötig. Gelände fahren muss man nun mal üben und können, wer das nicht kann, dem hilft auch das beste Allrad nix. Fahrkomfort ist für ein Fahrzeug mit Blattfedern auch ganz OK. Auf der Straße kaum zu merken, im Gelände kann es schon mal rucken in der Wirbelsäule. Anhängerbetrieb ist auch kein Problem. Allgemein ist er für seine Größe und diese, für einen SUV/Pick Up, doch eher durchschnittliche Motorleistung überraschend zügig unterwegs. Hindernis ist man in dem Fahrzeug nicht und zügig Überholen ist kein Problem.Der Verbrauch liegt bei erstaunlichen 7-8 Litern bei normaler Fahrweise, dass ist für so ein Fahrzeug wohl mehr als gut. Aber nun zum Ernst des Lebens. Bis zum Ablauf der Händler Garantie gab es keine Probleme und dann ging der Terror los. Bei etwa 64 tKm blinkende Glühwendel, Motor im Notlauf. Also ab zu VW. Die haben dann erstmal für 700 Euro das AGR gewechselt aber der Fehler kam immer wieder. Nach einer Woche vergeblicher Fehlersuche, war man dann der Meinung, dass es vermutlich der Bi Turbo ist. Das Ersatzteil bei VW 3000 Euro + ca 500 Euro Einbau. Da ja der AGR Fehler schon keiner war und niemand sicher sagen konnte, dass der Turbo defekt ist, fragte ich wer die Kosten übernehmen wird, wenn der Turbo auch nicht die Ursache ist. Antwort von VW: Ein bißchen Risiko ist überall dabei... Das war dann der Scheidepunkt zwischen VW Werkstätten und mir. Früher war ich dort immer zufrieden (ist mein vierter VW/Audi). Heute stellen die gefühlt nur noch Teiletauscher ein, die ohne ihr Diagnosegerät nicht mal den Lichtschalter in der Werkstatt finden. Bin dann in eine freie Werkstatt gewechselt und die waren sich mit dem Turbo auch nicht sicher, haben ihn dann aber zum halben Preis gewechselt und hätten die Kosten getragen, wenn es nicht der Fehler gewesen wäre. Zunächst schien der Fehler behoben, Schäden am Turbo waren aber nicht erkennbar(kein Spiel der Wellen oder Ölverlust) Irgendwie wurde er wohl nicht mehr richtig angesteuert... Schon vor AGR und Turbo fing das Fahrzeug beim Starten an unrund zu laufen, ca 5 Sekunden nach dem Start je nach Außentemperatur eine Art nageln. Die Diagnose fiel zunächst auf das zwei Massen Schwungrad(700 Euro der Satz), nach dem Wechsel wurde es aber nicht wirklich besser (obwohl beschädigt). Zwischendurch kam dann noch das Kreuzgelenk der hinteren Kaderwelle. Das war fest, original nur bei VW erhältlich und nur die komplette Welle(keine Einzelteile) für schmale 900 Euro. Das Ruckeln beim Start blieb und niemand konnte den Fehler finden. Bei ca 95 tKm kamen dann die Kühlmittelpumpen ( Der Amarok hat drei, zwei wurden schon gewechselt nach Anzeige im Fehlerspeicher). Zudem fing er an, auf drei Zylindern zu laufen. Vermutung war Injektoren. Die wurden dann Eingeschickt, zwei waren defekt. 1800 Euro. Das Ruckeln beim Starten wurde besser, ist aber immer noch da. Zudem nun auch leichtes Schütteln beim beschleunigen. Keiner weiß warum, Fehlerspeicher ist Sauber, Raildruck stimmt. Fahrzeug steht momentan noch in der Werkstatt und wird behandelt... Nach Gesprächen mit mehreren Fachleuten kam immer wieder der selbe Gedanke durch. Das Update von VW ist schlicht für viele Fahrzeuge der finanzielle Supergau und VW ist sich keiner Schuld bewusst. Aber wenn man sich so umsieht, ist das nicht nur beim Amarok ein Problem... Das betrifft wohl viele Fahrzeuge mit Update. So zumindest inoffiziell und mit vorgehaltener Hand von Fachleuten bestätigt... Der dumme ist am Ende wieder mal der Kunde... Für einen renommierten Hersteller wie VW eigentlich eine Frechheit. Für mich gibt es hier nur noch ein Fazit. Meine Wenigkeit, meine Familie und viele aus meinem Umfeld haben dieses Disaster miterlebt und fahren in diesem Leben zukünftig an jemanden VW Autohaus vorbei. Bevor ich das Fahrzeug gekauft habe, hatte ich lange recherchiert und habe eigentlich fast nur positives gelesen und gehört. Um so größer war natürlich der Schrecken für mich. Wenn man die "wirklichen" Erfahrungsberichte so liest- ( also nicht sowas wie: Der Freund meines Freundes hat in der Zeitung mal nen Amarok gesehen und ist total zufrieden... Oder: Ich hab den mal bei nem Kumpel gefahren, ist ein super Auto...) Sowas ist meiner Meinung nach nicht Hilfreich und gehört auch nicht in einen echten Erfahrungsbericht... Viele "echte" Nutzer, die das Fahrzeug schon einige tausend Kilometer gefahren haben und es täglich nutzen, sind durchaus zufrieden damit. Vielleicht hab ich auch das sogenannte Montags-Auto erwischt. Fazit also: für einen Pick Up sehr sparsam, gute geländegängigkeit und guter Fahrkomfort. Nach dem Update aber eine echte Wundertüte, die ganz böse ins Geld gehen kann... Ich hoffe das hilft dem Einen oder Anderen und wünsche euch, dass euch solche Erfahrungen erspart bleiben.