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Testbericht

22. Juli 2010
Barcelona (Spanien), 22. Juli 2010 - Man sagt oft, dass Taxifahrer ein gutes Gespür für die Qualitäten eines Autos haben. In Barcelona beispielsweise sieht man viele Seat Altea XL als Kraftdroschke herumfahren. Altea XL? Da war doch was: Wie das Kürzel für "Extralarge" bereits verrät, handelt es sich um die gut 20 Zentimeter verlängerte Variante des Altea. Ganz neu im Programm ist der 1.2 TSI mit 105 PS. Lohnt sich der kleine Otto im großen Spanier? Scharfer Schnitt Passend zum sportlichen Anspruch von Seat kommt der 4,47 Meter lange Altea XL in einem schnittigen Anzug daher. Während vorn akute Verwechslungsgefahr mit León und dem normalen Altea besteht, setzen die horizontalen Rückleuchten Akzente. Indes, die flotte Linie fordert ihren Tribut: Vorne fällt auch dank eines zusätzlichen, kleinen Seitenfensters viel Licht in den Innenraum, doch die Sicht nach hinten wird durch die abfallende Dachlinie und die wuchtige C-Säule eingeschränkt. Absolut überzeugend ist das Raumangebot: Bequeme Sitzmöbel schmeicheln den Passagieren, welche sich über die großzügige Innenraumbreite freuen. Unterstützt wird das luftige Gefühl durch die nicht bis nach unten reichende Mittelkonsole. Sie beherbergt griffgünstig in Fahrernähe die Schalter für Radio und Klimaanlage. Abzüge gibt es für die schlichten Kunststoffoberflächen, die den Spargedanken allzu offensichtlich machen. Was ihr wollt Als wir auf der Rückbank des Altea XL Platz nehmen, merken wir, warum spanische Taxifahrer den Wagen mögen. Das Sitzmöbel kann um bis zu 16 Zentimeter verschoben werden. Je nach Bedarf ermöglicht das einen fürstlichen Fußraum für die Mitfahrer oder ein gigantisches Gepäckabteil von bis zu 732 Liter, womit der Seat sogar den VW Touran übertrumpft. Die Lehnen klappen einfach um und ergeben eine ebene Ladefläche von maximal 1.604 Liter. Weil der Altea XL von vornherein nicht als Siebensitzer zu haben ist, gibt es in jedem Modell einen variablen Kofferraumboden. Pluspunkte sammelt der Iberer auch mit seiner hoch öffnenden Heckklappe.

Feiner Antrieb Die wichtigste Frage ist natürlich, wie die 105 PS des 1.2 TSI mit den knapp 1,4 Tonnen des Altea XL zurechtkommen. Schon nach kurzer Fahrt kann Entwarnung gegeben werden, untermotorisiert ist der Seat mit dem kleinen Turbomotor nicht. Da das maximale Drehmoment von 175 Newtonmeter zwischen 1.550 und 4.100 Umdrehungen anliegt, ist ein schaltfaules Fahren möglich. Obwohl wir gerne zur exakten Schaltung greifen, kann bereits ab Tempo 60 der lang übersetzte sechste Gang drinbleiben. Unterstützung beim Spritsparen gibt es durch eine Schaltanzeige, ein Start-Stopp-System sowie Rekuperation. Durch diese Maßnahmen darf der 1.2 TSI den Beinamen Ecomotive tragen, ab Werk wird der Verbrauch auf durchschnittlich 5,7 Liter beziffert. Reine Abstimmungssache Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten: Über den zentral angeordneten Drehzahlmesser stellen wir ein entspanntes Niveau von 2.500 Touren bei 120 km/h fest. An leichten Autobahnsteigungen geht dem kleinen Kraftpaket jedoch etwas die Puste aus. In unserem Fall tat sich bei Tempo 100 trotz getretenem Gaspedal nicht viel, Cruisen statt Rasen ist angesagt. Natürlich werden nur die wenigsten Papis mit ihrem Altea XL über den Nürburgring heizen, doch eine exakte Lenkung lässt den Seat griffig durch die Kurven flitzen, dabei wankt der Aufbau kaum. Besonders gut hat uns das Fahrwerk gefallen: Fahrbahnunebenheiten werden anders als etwa im León fast komplett weggefiltert, einzig bei starken Querrillen verschlechtert sich das Abrollverhalten. Attraktives Angebot Kommen wir abschließend zu der Frage, die sowohl spanische Taxifahrer als auch deutsche Familienväter interessiert: Was kostet der Spaß? In der Einstiegsausstattung namens Reference sind für den Altea XL 1.2 TSI Ecomotive 19.190 Euro hinzulegen. Serienmäßig sind hier bereits eine Klimaautomatik, ein CD-Radiosystem und elektrische Fensterheber vorne vorhanden. Empfehlenswert ist die Wahl des Audio-Pakets mit griffigem Multifunktionslenkrad sowie USB-Anschluss und das Winterpaket inklusive einer Sitzheizung vorne. Unter dem Strich ergibt das einen sehr fairen Preis von 20.020 Euro. Wer jedoch Extras wie das neue Touchscreen-Navi oder Xenon-Licht haben möchte, muss zur höheren Style-Ausstattung greifen, welche 20.590 Euro kostet. Navi plus Xenon gibt es dort im so genannten Technologie-Plus-Paket für 1.600 Euro, man muss aber das 300 Euro teure Technologie-Paket mit Rückfahrwarner stets mitwählen. Für die lieben Kleinen ist für 450 Euro eine Kombination aus ausklappbarem Sieben-Zoll-Monitor hinten und Dachfächern zu haben. Dass der Altea XL dennoch ein Schnäppchen ist, zeigt der Blick auf die Konkurrenz: VW ruft für den Touran 1.2 TSI BlueMotion Technology Trendline mindestens 22.400 Euro auf, während Opel 20.295 Euro für den Zafira 1.6 EcoFlex Selection aufruft. Der Rüsselsheimer muss jedoch ab Werk auf eine Klimaanlage verzichten.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Benzindirekteinspritzer mit Turboaufladung
Hubraum:1.197
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:77 kW (105 PS) bei UPM
Drehmoment:175 Nm bei 1.550 - 4.100 UPM
Preis
Neupreis: 19.190 € (Stand: Juli 2010)
Fazit
Der Seat Altea XL ist mit dem neuen 1.2 TSI unter der Haube ein echter Geheimtipp für Preisbewusste. Pluspunkte sammelt der Spanier mit einem variablen Innenraum inklusive verstellbarer Rückbank und seiner guten Fahrwerksabstimmung. Der kleine Turbo-Benziner gefällt mit guter Laufruhe, einzig die Elastizität lässt bisweilen zu wünschen übrig. Sehr positiv ist die gute Serienausstattung, leider gibt es interessante Extras nur für die Topversion. Noch attraktiver wird der Altea XL 1.2 TSI ab Herbst 2010, wenn das Siebengang-DSG erhältlich ist.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-07-22

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