X-Type Estate vs. Vectra Caravan - Gestern und heute
Testbericht
Ein Opel trifft auf einen Jaguar vor wenigen Jahren noch ein unvorstellbarer Vergleich. Doch heutzutage ist alles möglich. Zumal besonders Jaguar sich anpassungsfähiger denn je zeigt. Ehemals die exklusive Marke für einen kleinen Kreis von Individualisten, nehmen die Briten jetzt auch die Familienklasse aufs Korn. Im Kombi-Vergleich: Opel Vectra 1.9 CDTi Caravan und Jaguar X-Type Estate.
Okay, beide Konkurrenten sind Kombis und beide haben einen Dieselmotor das war es auch schon. Der Jaguar ist ein echter Brite. Die Karosse ist elegant mit zahlreichen Rundungen, sieht dynamisch und gelungen aus. Optisch gibt es beim Rüsselsheimer Vertreter dagegen Hausmannskost. Der Opel Vectra Caravan ist ein echter Familienkombi ohne Schnörkel. Seine üppigen Innenraumdimensionen sieht man ihm auf den ersten Blick an.
Selbst bei der langen Urlaubstour steht fest: Hier muss nichts zu Hause bleiben. Mit einer Länge von immerhin 4,71 m ist der Brite kein Winzling, doch der Opel Vectra legt nochmals satte 11 cm drauf. Der Radstand macht den Unterschied. Hier steht es 2,71 m zu 2,83 m. Das merkt man im Innenraum direkt schon beim Öffnen der Türen. Der Einstieg in den Briten ist deutlich beschwerlicher als in den üppig dimensionierten Deutschen. Das Platzangebot beim Opel lässt keine Wünsche offen. Vorne und hinten haben bis zu fünf Personen allen Platz der Welt. Innenbreite, Knieraum und Kopfhöhe sind die starken Seiten den Vectra. Hier geht es beim X-Type recht eng zu. Beide Cockpits sind übersichtlich: Das eine modern (Opel), das andere (Jaguar) eine Spur barocker. Dem Briten fehlt vorn Beinauflage und Kopffreiheit, dem Deutschen vorn und hinten der nötige Seitenhalt.
Der Kofferraum des Caravan schluckt 530 Liter. Wer die Rückbank umklappt, kann sich über grenzenlose 1.850 Liter Stauraum freuen. Auf Wunsch ist sogar der Beifahrersitz umklappbar. Hier schaut der Jaguar nur verschämt auf den Boden. 445 bis 1.415 Liter sind nicht schlecht - aber als Raumwunder sind keine Bestnoten zu erwarten. Pfiffig: Während beim Opel die Heckklappe sogar elektrisch öffnet und schließt, lässt sich beim Estate die Glasscheibe separat öffnen. Die Innenraumwertung geht ohne Zweifel an den Opel.
Doch schließlich spielt beim Autokauf das Image eine wichtige Rolle. Der Vectra möchte gern ein Lifestyle-Kombi sein. Ist er aber nicht. Der X-Type Estate kann dagegen nicht nur auf der Theatervorfahrt punkten. Er sieht gut aus und hebt sich angenehm von der Masse ab so ist das nun einmal bei einem Jaguar, der auch noch ein Kombi ist. Wer die Schwiegermutter oder den Nachbar zum Staunen bringen möchte, zieht daher den X-Type vor.
Wie gut ein Auto ist, entscheidet insbesondere die Motorisierung. Beide werden von drehmomentstarken Dieselaggregaten angetrieben. Der Zweiliter-Diesel des Jaguar stammt aus dem Ford Mondeo. 96 kW/130 PS und ein maximales Drehmoment von 330 Nm lesen sich gut. Doch die realen Fahrleistungen reißen einen nicht aus dem Sitz. Knapp 200 km/h Spitze und ein Spurtvermögen von 10,2 Sekunden sind gute Werte - doch der Vectra ist besser. Neueste Commonrail-Technologie macht es möglich. 320 Nm, 150 PS und 210 km/h Spitze können sich sehen lassen. Wer es besonders komfortabel möchte, wählt die exzellente Sechsgang-Automatik.
Der Vectra begnügt sich selbst bei flotter Fahrweise mit knapp unter sieben Litern auf 100 km. Hier liegt der Jaguar mit über sieben Litern fast auf Augenhöhe. Doch während der Opel Euro 4 und einen sauberen Partikelfilter an Bord hat, schaut der hübsche Brite in die Röhre nichts dergleichen.
Im Fahrbetrieb scheint der Jaguar kräftig motorisiert. Unten herum geht es satt zur Sache - doch oben sieht es etwas dünn aus. Das liegt auch an der nicht ganz überzeugenden Fünfgang-Schaltung. Auf der Autobahn wird er ab Tempo 160 träge. Hier dreht der leichtere Opel richtig auf. Er hat Kraft in allen Lebenslagen, auch bei höherem Autobahntempo. Das Fahrwerk ist leer oder beladen sehr gut abgestimmt. Mit dem optionalen IDS-Fahrwerk geht es ohne Probleme sogar im Renntempo über die Nordschleife des Nürburgrings. Einzig die Antriebskräfte im Lenkrad bringen Punktabzug. Doch auch die Abstimmung des Jaguar Estate ist durchweg gelungen. Straff, aber nie unkomfortabel erfreut er gleichermaßen Cruiser und dynamische Piloten. Die Lenkung ist präzise und die Bremsen arbeiten souverän. Die Sicherheitsausstattung von beiden zeigt sich mit ESP und diversen Airbags ebenfalls komplett.
Ob es ein Jaguar oder Opel wird, entscheidet nicht zu letzt der Preis. Beide Testwagen wurde mit Annehmlichkeiten wie elektrischen Ledersitzen, Klimaautomatik, Navigationssystem, Alufelgen, Einparkhilfe und Xenonlicht ausgestattet. So ausgestattet kostet der Jaguar X-Type Estate 2.0d 38.020 Euro (Basispreis 28.850 Euro) und der Opel Vectra 1.9 CDTi Cosmo Caravan 37.540 Euro (Basis30.295 Euro). Also liegen beide nicht nur in der Preisgestaltung auf Augenhöhe. Der Jaguar macht deutlich mehr her und kann nicht nur die Individualisten begeistern. Ein moderneres Dieselaggregat wäre aber wünschenswert. Der Opel Vectra überzeugt hingegen nicht nur Kopfmenschen - denn gerade mit dem neuen IDS-Fahrwerk kommen auch Dynamik und Fahrspaß nicht zu kurz.
Okay, beide Konkurrenten sind Kombis und beide haben einen Dieselmotor das war es auch schon. Der Jaguar ist ein echter Brite. Die Karosse ist elegant mit zahlreichen Rundungen, sieht dynamisch und gelungen aus. Optisch gibt es beim Rüsselsheimer Vertreter dagegen Hausmannskost. Der Opel Vectra Caravan ist ein echter Familienkombi ohne Schnörkel. Seine üppigen Innenraumdimensionen sieht man ihm auf den ersten Blick an.
Selbst bei der langen Urlaubstour steht fest: Hier muss nichts zu Hause bleiben. Mit einer Länge von immerhin 4,71 m ist der Brite kein Winzling, doch der Opel Vectra legt nochmals satte 11 cm drauf. Der Radstand macht den Unterschied. Hier steht es 2,71 m zu 2,83 m. Das merkt man im Innenraum direkt schon beim Öffnen der Türen. Der Einstieg in den Briten ist deutlich beschwerlicher als in den üppig dimensionierten Deutschen. Das Platzangebot beim Opel lässt keine Wünsche offen. Vorne und hinten haben bis zu fünf Personen allen Platz der Welt. Innenbreite, Knieraum und Kopfhöhe sind die starken Seiten den Vectra. Hier geht es beim X-Type recht eng zu. Beide Cockpits sind übersichtlich: Das eine modern (Opel), das andere (Jaguar) eine Spur barocker. Dem Briten fehlt vorn Beinauflage und Kopffreiheit, dem Deutschen vorn und hinten der nötige Seitenhalt.
Der Kofferraum des Caravan schluckt 530 Liter. Wer die Rückbank umklappt, kann sich über grenzenlose 1.850 Liter Stauraum freuen. Auf Wunsch ist sogar der Beifahrersitz umklappbar. Hier schaut der Jaguar nur verschämt auf den Boden. 445 bis 1.415 Liter sind nicht schlecht - aber als Raumwunder sind keine Bestnoten zu erwarten. Pfiffig: Während beim Opel die Heckklappe sogar elektrisch öffnet und schließt, lässt sich beim Estate die Glasscheibe separat öffnen. Die Innenraumwertung geht ohne Zweifel an den Opel.
Doch schließlich spielt beim Autokauf das Image eine wichtige Rolle. Der Vectra möchte gern ein Lifestyle-Kombi sein. Ist er aber nicht. Der X-Type Estate kann dagegen nicht nur auf der Theatervorfahrt punkten. Er sieht gut aus und hebt sich angenehm von der Masse ab so ist das nun einmal bei einem Jaguar, der auch noch ein Kombi ist. Wer die Schwiegermutter oder den Nachbar zum Staunen bringen möchte, zieht daher den X-Type vor.
Wie gut ein Auto ist, entscheidet insbesondere die Motorisierung. Beide werden von drehmomentstarken Dieselaggregaten angetrieben. Der Zweiliter-Diesel des Jaguar stammt aus dem Ford Mondeo. 96 kW/130 PS und ein maximales Drehmoment von 330 Nm lesen sich gut. Doch die realen Fahrleistungen reißen einen nicht aus dem Sitz. Knapp 200 km/h Spitze und ein Spurtvermögen von 10,2 Sekunden sind gute Werte - doch der Vectra ist besser. Neueste Commonrail-Technologie macht es möglich. 320 Nm, 150 PS und 210 km/h Spitze können sich sehen lassen. Wer es besonders komfortabel möchte, wählt die exzellente Sechsgang-Automatik.
Der Vectra begnügt sich selbst bei flotter Fahrweise mit knapp unter sieben Litern auf 100 km. Hier liegt der Jaguar mit über sieben Litern fast auf Augenhöhe. Doch während der Opel Euro 4 und einen sauberen Partikelfilter an Bord hat, schaut der hübsche Brite in die Röhre nichts dergleichen.
Im Fahrbetrieb scheint der Jaguar kräftig motorisiert. Unten herum geht es satt zur Sache - doch oben sieht es etwas dünn aus. Das liegt auch an der nicht ganz überzeugenden Fünfgang-Schaltung. Auf der Autobahn wird er ab Tempo 160 träge. Hier dreht der leichtere Opel richtig auf. Er hat Kraft in allen Lebenslagen, auch bei höherem Autobahntempo. Das Fahrwerk ist leer oder beladen sehr gut abgestimmt. Mit dem optionalen IDS-Fahrwerk geht es ohne Probleme sogar im Renntempo über die Nordschleife des Nürburgrings. Einzig die Antriebskräfte im Lenkrad bringen Punktabzug. Doch auch die Abstimmung des Jaguar Estate ist durchweg gelungen. Straff, aber nie unkomfortabel erfreut er gleichermaßen Cruiser und dynamische Piloten. Die Lenkung ist präzise und die Bremsen arbeiten souverän. Die Sicherheitsausstattung von beiden zeigt sich mit ESP und diversen Airbags ebenfalls komplett.
Ob es ein Jaguar oder Opel wird, entscheidet nicht zu letzt der Preis. Beide Testwagen wurde mit Annehmlichkeiten wie elektrischen Ledersitzen, Klimaautomatik, Navigationssystem, Alufelgen, Einparkhilfe und Xenonlicht ausgestattet. So ausgestattet kostet der Jaguar X-Type Estate 2.0d 38.020 Euro (Basispreis 28.850 Euro) und der Opel Vectra 1.9 CDTi Cosmo Caravan 37.540 Euro (Basis30.295 Euro). Also liegen beide nicht nur in der Preisgestaltung auf Augenhöhe. Der Jaguar macht deutlich mehr her und kann nicht nur die Individualisten begeistern. Ein moderneres Dieselaggregat wäre aber wünschenswert. Der Opel Vectra überzeugt hingegen nicht nur Kopfmenschen - denn gerade mit dem neuen IDS-Fahrwerk kommen auch Dynamik und Fahrspaß nicht zu kurz.
Quelle: Autoplenum, 2008-09-02
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