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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 10. Mai 2016

Vans sind für gewöhnlich eher praktisch als schick. Der Citroen C3 Picasso ist durchaus beides. 2009 zählte er zu den ersten modernen Mini-Vans auf Kleinwagenbasis, dank eines Liftings 2013 sieht er auch heute noch frisch aus. Beim TÜV schlägt er  sich ordentlich – mit einer ärgerlichen Ausnahme.  

Karosserie und Innenraum: Der C3 Picasso vereint innere und äußere Werte. Unter der knuffigen Karosserie finden sich ein leicht verspielter Innenraum – und jede Menge Platz. Auf nur 4,10 Metern Länge packt der Fünfsitzer ordentlich was weg – 385 Liter Gepäck im Normalfall, 1.506 Liter maximal. Serienmäßig kann man den Beifahrersitz komplett umklappen, so dass eine lange Ladefläche entsteht. Außerdem lassen sich die Rückbankhälften einhändig umklappen und um 15 Zentimeter verschieben. Für Großgewachsene kann der nominell dreisitzige Fond allerdings etwas knapp werden, der Einstieg ist etwas eng und die Sitze sind schmal. Auch die vorderen Sessel sind eher durchschnittlich, vor allem fehlt es an Seitenhalt.  

Motor: Beim Antrieb herrscht Sachlichkeit vor. Einstiegstriebwerk ist ein vor allem für den Stadtverkehr geeignete 1,4-Liter-Benziner mit 70 kW/95 PS, darüber rangierte bis zum Facelift ein 1,6-Liter-Motor (88 kW/120 PS). Seit 2015 gibt es stattdessen einen munteren Dreizylinder-Turbo mit 1,2 Litern und 81 kW/110 PS. Für knapp ein halbes Jahr war 2015 zudem ein Vierzylinder mit 88 kW/120 PS zu haben, der an ein automatisiertes Schaltgetriebe gekoppelt ist und die einzige Kombination von Benziner und Automatik darstellt. Alle anderen Ottomotoren werden von Hand geschaltet. Anders der 68 kW/92 PS (später 73 kW/99 PS) starke 1,6-Liter-Einstiegsdiesel, der zumindest optional mit automatisiertem Schaltgetriebe zu haben war. Hier empfiehlt sich eine Probefahrt, denn nicht jeder Fahrer mag die charakteristischen Nickbewegungen dieser Getriebeart. Komplettiert wird das Diesel-Portfolio von zwei weiteren Varianten des 1,6-Liter-Motors mit 82 kW/112 PS und 84 kW/114 PS. Die Aggregate des Minivan laufen allerdings nicht immer einwandfrei. Bei der Hauptuntersuchung zeigt sich das Motormanagement überdurchschnittlich anfällig. Dafür scheint das Fahrwerk robust – lediglich bei der Achsaufhängung schneidet der Fünftürer etwas schlechter ab als der Durchschnitt.

Ausstattung und Sicherheit: Fast aller Komfort, der über die variablen Sitze hinausgeht, kostet beim C3 Picasso extra, die Basisversion „Advance“ ist daher nicht zu empfehlen. Allerdings ist schon in der nächst höheren Ausstattungslinie „Tendance“ vieles an gängigen Optionen enthalten, wie Klima- und Audioanlage, USB-Anschluss oder Tempomat. Üppig bestückt kommt die Top-Version „Exclusive“ daher – auf Extras wie Parfumspender und Teilledersitze lässt es sich aber im Notfall verzichten. Beim Euro-NCAP-Crashtest hat der Mini-Van 2009 mit soliden vier von fünf Sternen abgeschlossen, ESP und vier Airbags sind serienmäßig an Bord.

Qualität: Es sind einige Verschleiß-Erscheinungen, die den C3 Picasso schon in jungen Jahren befallen. Zwar loben die TÜV-Prüfer die Bremsanlage des Franzosen, Kritik gibt es aber an den überdurchschnittlich schnell verschleißenden Bremsscheiben. Zudem zeichnet sich der Fünftürer durch einen hohen Glühlampenverbrauch aus, auch die hintere Lichtanlage ist keine Leuchte. Der eigentliche Schwachpunkt ist jedoch die Auspuffanlage, die schon nach fünf Jahren durchgerostet sein kann. Kaufinteressenten sollten also ruhig einmal unter das Auto kriechen und die Rohre auf Festigkeit testen. Am besten wählt man ein Modell mit bereits ausgetauschtem Auspuff.

Fazit: Die Kombination aus großem Raumangebot und knappen Abmessungen macht den Citroen vor allem für Kleinfamilien in der Stadt interessant. Großer Vorteil gegenüber Konkurrenten wie Opel Meriva oder Nissan Note ist, dass er seine praktischen Vorzüge mit flotter Optik kombiniert. Die Preise starten bei etwa 5.500 Euro.

Fazit

Verspielt, aber praktisch: Der Citroen C3 Picasso ist gleichzeitig Hingucker und Platzwunder – eine eher seltene Mischung. Allerdings hat der Mini-Van auch eine große Schwäche.

Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-05-10

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