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Testbericht

22. Dezember 2015

VW hat mit dem Passat Variant einen unauffälligen Mittelklasse-Primus auf der Straße. Mit der aktuellen Generation könnte er ein markanteres Image bekommen. Wir prüfen für Euch, ob der neue Kombi mehr Charakter hat.

Wer sich das Fazit lieber anhört, für den haben wir den Erfahrungsbericht im Video zusammengefasst. Die ausführliche Beschreibung findet Ihr unten.



Wie hoch sind die Kosten?
Den Einstiegs-Passat mit der Ausstattungslinie Trendline gibt es ab 27.150 Euro*, weiter geht es über Comfort- zur Highline, die bei 34.950 Euro* vor Motorenauswahl und Sonderausstattung anfängt.

Unser Testwagen in wunderschönem „Night Blue Metallic“ (605 Euro*) verspricht mit nicht überteuerter Comfortline-Ausstattung und BlueMotion-Technology hohen Fahrkomfort und niedrige Verbrauchswerte. VW verspricht für unseren 150 PS 2,0 Liter Turbodiesel mit Sechsgang-DSG sparsame 4,4 Liter Verbrauch auf 100 km. Mit Sonderausstattungen im Wert von 18.906 Euro* landet der von uns gefahrene Passat Variant am Ende bei stolzen 55.056 Euro*.

Wie ist der Fahreindruck?
Der VW Passat Variant bietet ein angenehmes Fahrgefühl. Mit der adaptiven Fahrwerksregelung DCC plus Fahrprofilauswahl (1.200 Euro*) kann man sich zwischen ECO, Comfort, Normal und Sportmodus entscheiden. Diese regelt während der Fahrt die Abstimmung der Dämpfung an jedem Rad einzeln und passt die Servolenkung den Verhältnissen an. Zusammen mit dem für das DCC vorgesehene R-Line Sportpaket (500 Euro*) bekommt man die Progressivlenkung, abgedunkelte Scheiben um den gesamten Rückraum herum sowie die elektronische Differenzialsperre dazu. Die Anfahrtsschwäche, die User L0tus kritisiert, ist im ECO-Modus stark spürbar. Da muss man das Gaspedal ganz durchdrücken, um voran zu kommen. Mit Sport geht es zügiger voran, allerdings wird es durch die harten Dämpferabstimmungen auf Dauer holprig. Im Modus Comfort fährt man in allen Lagen bequem.

Motor
Unser Wagen mit 150 PS starken Diesel zieht bis 200 km/h sauber durch, lediglich am Berg tut er sich ab 150 km/h schwer. Einen kleinen Dämpfer versetzt dem Passat sein DSG-Getriebe. Wer schnell beschleunigen möchte muss erst eine Gedenksekunde warten, bis das Getriebe die Befehle des Gaspedals umsetzt. Das vermittelt einen etwas trägen Eindruck.

Den von VW vorgegeneben Durchschnittsverbrauch von lediglich 4,4 Litern haben wir nicht erreicht. Trotz bevorzugtem ECO-Modes waren wir im Schnitt mit 6,5 Litern unterwegs, was für einen Wagen dieser Größe aber immernoch okay ist. 

Beim Sparen unterstützt einen auf Wunsch ein TFT-Display, das die klassischen Drehzahl- und Geschwindigkeitszeiger ersetzt und zum Beispiel den Momentan-Verbrauch anzeigt. Die digitalen High-End-Armatur kostet 660 Euro und ist zu empfehlen. Auch Navigationsdaten lassen sich so optimal im Sichtfeld des Fahrers anzeigen.

Besonderheit: Assistenzsysteme
Auf Wunsch greifen auch Spurhalte- und Spurwechselassistenten in das Fahrgeschehen ein. Mit dem Fahrassistenz-Paket „Plus“ bekommt man für 2.900 Euro* neben den beiden genannten ein Paket an Systemen, die keine Wünsche offen lassen. Die Progressivlenkung ist ebenfalls ein gut abgestimmtes Highlight beim Handling des Wagens. Sie passt die Lenkumdrehungen der Fahrsituation an. So kurbelt man mit geringem Aufwand das Auto in die Parklücke und wieder hinaus. Hier hilft auch die optionale Umgebungansicht, mit der man das Auto auf Wunsch aus der Vogelperspektive sieht. 

Wie ist das Platzangebot?
Hier erfüllt der VW Passat Variant die Erwartungen und bewegt sich im Mittelfeld. Der 650 bis 1.760 Liter große Kofferraum reicht für den Familienausflug genauso wie für größere Transporte. Wer mehr will, sollte zum Skoda Superb greifen. Neben den Ablagefächern hinter den Radkästen und Hebeln, um die Rückbank umzulegen, warten keine Überraschungen. 

Die elektrische Heckklappe ist Geschmackssache. Praktisch ist, dass sie per Schalter vom Fahrersitz aus bedient werden kann. Auch die Öffnung per Fußbewegung ist hilfreich, wenn man die Hände voll hat. Der Versuch, das Heck manuell zu schließen, führt nicht zu einem schmerzhaften Knarzen, sondern zu Pieptönen, die signalisieren, dass das Auto den Vorgang übernimmt.

Wie ist das Gefühl?
User Dondersteen findet das Design des Vorgänger-Passats langweilig, Robertmaik sagt, es wirkt seriös. Das schließt sich nicht aus, denn wir finden den neuen recht unspektakulär, aber nicht hässlich. Es ist eben ein „Volks“-wagen.

Im Innenraum bleibt es schlicht und sehr gut verarbeitet. Klassisch wird es in der Mitte, denn dort ist Passat-typisch eine analoge Uhr integriert. Darunter sitzt das Navi im Vorgängermodell nach L0tus Meinung zu tief. Auch wir haben gemerkt, dass das eine Schwäche ist, weil der suchende Blick etwas zu lange von der Straße abdriftet. Das lässt sich jetzt aber auf Wunsch durch die neuartigen Armaturen lösen.

Hilfreich sind im Winter die beheizbaren Seitenspiegel (180 Euro) und das beheizbare Multifunktionslenkrad (155 Euro). Letzteres wirkt mit vielen Funktionen überfrachtet, und die Schaltwippen sind bei einem Variant mit 150 PS tatsächlich überflüssig. 

Den Anspruch zur Oberklasse zu gehören unerstreicht vor allem die optionale Massagefunktion, die einem für 190 Euro* auf Wunsch denk Rücken durchknetet. Das wirkt im Bereich der Lendenwirbel und ist für lange Fahrten angenehm – eine echte Massage kann das erwartungsgemäß nicht ersetzen.


Preis  
Testwagenpreis                   55.056 Euro
KFZ-Steuer 230 Euro **

 

Motor  
Leistung 150 PS
0 – 100 km/h 8,9 s
Höchstgeschwindigkeit  218 km/h
Verbrauch (Werksangabe)    4,4 Liter
Testverbrauch 6,5 Liter
CO2 / Effizienzklasse  115 g CO2/km; Klasse A; EURO 6
Max. Drehmoment 340 Nm (1750 – 3000 1/min)

 

Modell  
Länge / Breite / Höhe 4.767 mm / 1.832 mm / 1.501 mm
Radstand 2.791 mm
Leergewicht 1.569
Wendekreis 11,7 m
Max. Zuladung  636 kg
Anhängelast (gebr. / 12%)   1.800 kg
Kofferraumvolumen 650 – 1.780 l
Tankinhalt 59 l

* Stand 21. Dezember 2015

** Erstzulassung nach 01.01.2014; Stand 21.12.2015, Quelle: Bundesfinanzministerium.de

Fazit
Der Passat Variant wird auch in der aktuellen Generation seinem Image gerecht: Mit ihm kann man nichts falsch machen. Wer bereit ist tief genug in die Tasche zu greifen, kann den ehemaligen Biederman auf Wunsch in eine echte Oberklasse-Limousine verwandeln. Wer das nicht möchte, erhält trotzdem ein gutes Auto mit viel Platz. Die größte Konkurrenz droht dann aber konzernintern: Wer sich in der Ausstattung zurückhält wird auch mit dem Skoda Superb Combi glücklich - nur bietet der eben noch mehr Raum. 
Testwertung
3.5 von 5
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