VW Passat GTE - Premiumfieber
Testbericht
Der neue VW Passat will hoch hinaus. Neben dem 240 PS starken Top-Diesel gibt es ab Sommer ein weiteres Aushängeschild: die Plug-In-Variante des Passat GTE. Hat er eine Chance gegen die Dieselübermacht im eigenen Hause?
Die Benziner standen in europäischen Passat-Gefilden bisher auf völlig verlorenem Posten. Weil die meisten Mittelklassemodelle aus dem Hause Volkswagen Dienst- und Firmenfahrzeuge sind, entscheiden sich nahezu alle Kunden für eine Selbstzünderversion, die im neuen Passat trotz überschaubarer vier Zylinder Dank Doppelturbo bis an 240 PS heranreicht. Noch schneller als beim Golf legten die Wolfsburger eine Hybridversion mit Plug-In-Technik nach. Der 1,4 Liter große Vierzylinder-Turbo mit seinen 156 PS wird von einem 115 PS starken Elektromodul unterstützt. Die Systemleistung von 160 kW / 218 PS und mächtigen 400 Nm Drehmoment braucht sich selbst vor klassenhöheren Fahrzeugen nicht zu verstecken. Kein Wunder; schließlich klopft Volkswagen mit dem Passat lauter als je zuvor an die goldene Pforte zur Premiumliga.
Von außen ist der Unterschied des Hybriden zu einem Standard-Diesel abgesehen von den bisher allzu unbekannt klingenden Buchstaben GTE und dem blauen Lidstrich in der Frontmaske nicht zu erkennen. Dabei bringt der Emdener durch die Kraft der zwei Herzen üppige 280 Kilogramm mehr auf die Waage als der normale 1,4er. Allein das Batteriepaket mit den schweren Lithium-Ionen-Zellen kostet schmerzhafte 120 Kilogramm Zusatzgewicht. Dazu kommen der im Doppelkupplungsgetriebe verbaute Elektromotor, Technikmodule und ein zweites Kühlsystem. Das Übergewicht macht sich im Handling der Mittelklasselimousine nicht nur durch die strafferen Dämpfer bemerkbar, jedoch wird dies durch den Elektroboost und nicht zuletzt die bessere Gewichtsverteilung von 55:45 statt der üblichen 60:40 übertönt.
Wie bei anderen Hybridmodellen verfügt die Familienlimousine, die zum Verkaufsstart im Sommer auch als Kombiversion in den Handel kommen wird, ist der Passat in drei Fahrmodi unterwegs. Entweder er rollt nahezu geräuschlos im Elektromodus oder ist insbesondere bei höheren Tempi allein mit der Kraft des 1,4 Liter großen Turboverbrenners unterwegs. Im normalen Fahrbetrieb cruist der Volkswagen in Hybridgangart durch die Stadt oder über Land und sucht sich automatisch die Antriebsart aus, die ihm gerade am besten passt. Bei langsamer Fahrt in der Tempo-50-Zone rollt er lässig vor sich hin, um beim Überholvorgang alle seine Kraft in die Waagschale zu werfen. Keine Spur vom drögen CVT-Getriebemurren der asiatischen Konkurrenz. Der fast 1,7 Tonnen schwere Passat macht am Steuer - im Rahmen seiner Möglichkeiten - richtig Laune und man nicht den unnachgiebigen Drang, das Gaspedal lediglich streicheln zu wollen. Ein kleiner Zwischenspurt oder einmal mit Dampf auf der Autobahn - geht alles, wenngleich der Motorsound Sorgenfalten initiiert. 0 auf Tempo 100 schafft die 4,77 Meter lange Limousine in 7,9 Sekunden. Dazu kommt eine reisetaugliche Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h.
Die Insassen bekommen vom hybriden Konzept wenig mit. Der VW Passat GTE bietet jeden exzellenten Reisekomfort, den man von ihm gewohnt ist. Das Platzangebot ist üppig, die Ausstattung komplett und die Anmutung wertig. Auch die getrennt umlegbare Rückbank behält ihren großen Kundennutzen für Transporte größerer Gegenstände, denn das Batteriepaket ist optisch nahezu spurlos im Unterboden untergebracht, was jedoch spürbare 180 Liter Laderaum kostet. Der Kraftstofftank verkleinerte sich zudem um 16 auf 50 Liter. Sonst deutet nur der verloren gegangene Drehzahlmesser auf das doppelte Antriebskonzept hin. In der zweiten großen Runduhr thront stattdessen eine Poweranzeige, die Aufschluss über den aktuellen Kraftfluss und die Ladefunktion gibt. Weitere Antriebsdetails gibt es im großen Digitaldisplay in der Mittelkonsole.
Neben dem Bedienhebel für das sechsstufige Doppelkupplungsgetriebe will ein GTE-Button den familiären Passat zum Spaßmacher mutieren lassen. Erst bei gedrückter Taste lässt das Hybridsystem seinen kompletten Tatendrang mit 218 PS und 400 Nm an der Vorderachse arbeiten, untermalt von einem alles andere als überzeugenden Sound Resonator, der für sportlichen Klang sorgen soll und nur künstlich klingt. Immerhin ändern sich auch Gaspedalkennlinie, Schaltgeschwindigkeit, Lenkungskennung sowie - wenn beim Kauf gewählt - die Dämpferabstimmung. Wer es ein paar Mal ausprobiert hat, wird den GTE-Schalter verstauben lassen. Da wird der ebenfalls per Taster ansteuerbare Elektromodus für die Innenstadt in der Hand seiner Nutzer mehr Realitätsnutzen haben. Schließlich sind je nach Fahrweise bis zu 50 Kilometer rein elektrisch möglich, wenn man seinen Passat GTE vorher an der Steckdose hat erstarken lassen. Mit einer normalen Lademöglichkeit (2,3 kW) dauert das jedoch über vier Stunden. Das soll im Labor einen Normverbrauch von 1,9 Litern Super realisieren. Wer auf Schönrechnerei verzichtet, kalkuliert mit vier bis fünf Litern Super und macht sich ernsthafte Gedanken darüber, ob man den hohen Kaufpreis von über 40.000 Euro im Vergleich zu einem sparsamen Diesel herausfahren kann. Dass dürfte letztlich niemandem gelingen und den Plug-In-Hybriden zu einem echten Spartenmodell werden lassen.
Die Benziner standen in europäischen Passat-Gefilden bisher auf völlig verlorenem Posten. Weil die meisten Mittelklassemodelle aus dem Hause Volkswagen Dienst- und Firmenfahrzeuge sind, entscheiden sich nahezu alle Kunden für eine Selbstzünderversion, die im neuen Passat trotz überschaubarer vier Zylinder Dank Doppelturbo bis an 240 PS heranreicht. Noch schneller als beim Golf legten die Wolfsburger eine Hybridversion mit Plug-In-Technik nach. Der 1,4 Liter große Vierzylinder-Turbo mit seinen 156 PS wird von einem 115 PS starken Elektromodul unterstützt. Die Systemleistung von 160 kW / 218 PS und mächtigen 400 Nm Drehmoment braucht sich selbst vor klassenhöheren Fahrzeugen nicht zu verstecken. Kein Wunder; schließlich klopft Volkswagen mit dem Passat lauter als je zuvor an die goldene Pforte zur Premiumliga.
Von außen ist der Unterschied des Hybriden zu einem Standard-Diesel abgesehen von den bisher allzu unbekannt klingenden Buchstaben GTE und dem blauen Lidstrich in der Frontmaske nicht zu erkennen. Dabei bringt der Emdener durch die Kraft der zwei Herzen üppige 280 Kilogramm mehr auf die Waage als der normale 1,4er. Allein das Batteriepaket mit den schweren Lithium-Ionen-Zellen kostet schmerzhafte 120 Kilogramm Zusatzgewicht. Dazu kommen der im Doppelkupplungsgetriebe verbaute Elektromotor, Technikmodule und ein zweites Kühlsystem. Das Übergewicht macht sich im Handling der Mittelklasselimousine nicht nur durch die strafferen Dämpfer bemerkbar, jedoch wird dies durch den Elektroboost und nicht zuletzt die bessere Gewichtsverteilung von 55:45 statt der üblichen 60:40 übertönt.
Wie bei anderen Hybridmodellen verfügt die Familienlimousine, die zum Verkaufsstart im Sommer auch als Kombiversion in den Handel kommen wird, ist der Passat in drei Fahrmodi unterwegs. Entweder er rollt nahezu geräuschlos im Elektromodus oder ist insbesondere bei höheren Tempi allein mit der Kraft des 1,4 Liter großen Turboverbrenners unterwegs. Im normalen Fahrbetrieb cruist der Volkswagen in Hybridgangart durch die Stadt oder über Land und sucht sich automatisch die Antriebsart aus, die ihm gerade am besten passt. Bei langsamer Fahrt in der Tempo-50-Zone rollt er lässig vor sich hin, um beim Überholvorgang alle seine Kraft in die Waagschale zu werfen. Keine Spur vom drögen CVT-Getriebemurren der asiatischen Konkurrenz. Der fast 1,7 Tonnen schwere Passat macht am Steuer - im Rahmen seiner Möglichkeiten - richtig Laune und man nicht den unnachgiebigen Drang, das Gaspedal lediglich streicheln zu wollen. Ein kleiner Zwischenspurt oder einmal mit Dampf auf der Autobahn - geht alles, wenngleich der Motorsound Sorgenfalten initiiert. 0 auf Tempo 100 schafft die 4,77 Meter lange Limousine in 7,9 Sekunden. Dazu kommt eine reisetaugliche Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h.
Die Insassen bekommen vom hybriden Konzept wenig mit. Der VW Passat GTE bietet jeden exzellenten Reisekomfort, den man von ihm gewohnt ist. Das Platzangebot ist üppig, die Ausstattung komplett und die Anmutung wertig. Auch die getrennt umlegbare Rückbank behält ihren großen Kundennutzen für Transporte größerer Gegenstände, denn das Batteriepaket ist optisch nahezu spurlos im Unterboden untergebracht, was jedoch spürbare 180 Liter Laderaum kostet. Der Kraftstofftank verkleinerte sich zudem um 16 auf 50 Liter. Sonst deutet nur der verloren gegangene Drehzahlmesser auf das doppelte Antriebskonzept hin. In der zweiten großen Runduhr thront stattdessen eine Poweranzeige, die Aufschluss über den aktuellen Kraftfluss und die Ladefunktion gibt. Weitere Antriebsdetails gibt es im großen Digitaldisplay in der Mittelkonsole.
Neben dem Bedienhebel für das sechsstufige Doppelkupplungsgetriebe will ein GTE-Button den familiären Passat zum Spaßmacher mutieren lassen. Erst bei gedrückter Taste lässt das Hybridsystem seinen kompletten Tatendrang mit 218 PS und 400 Nm an der Vorderachse arbeiten, untermalt von einem alles andere als überzeugenden Sound Resonator, der für sportlichen Klang sorgen soll und nur künstlich klingt. Immerhin ändern sich auch Gaspedalkennlinie, Schaltgeschwindigkeit, Lenkungskennung sowie - wenn beim Kauf gewählt - die Dämpferabstimmung. Wer es ein paar Mal ausprobiert hat, wird den GTE-Schalter verstauben lassen. Da wird der ebenfalls per Taster ansteuerbare Elektromodus für die Innenstadt in der Hand seiner Nutzer mehr Realitätsnutzen haben. Schließlich sind je nach Fahrweise bis zu 50 Kilometer rein elektrisch möglich, wenn man seinen Passat GTE vorher an der Steckdose hat erstarken lassen. Mit einer normalen Lademöglichkeit (2,3 kW) dauert das jedoch über vier Stunden. Das soll im Labor einen Normverbrauch von 1,9 Litern Super realisieren. Wer auf Schönrechnerei verzichtet, kalkuliert mit vier bis fünf Litern Super und macht sich ernsthafte Gedanken darüber, ob man den hohen Kaufpreis von über 40.000 Euro im Vergleich zu einem sparsamen Diesel herausfahren kann. Dass dürfte letztlich niemandem gelingen und den Plug-In-Hybriden zu einem echten Spartenmodell werden lassen.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2015-02-19
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