Tradition: 50 Jahre Alfa Romeo Spider - Trotz Tintenfischrücken ein Klassiker (Kurzfassung)
Vor einem halben Jahrhundert brachte Alfa Romeo mit dem Spider einen Sportwagen auf den Markt, der noch heute das Roadster-Segment mitprägt. Als er 1994 einem Nachfolger Platz machte, hatte er alle zeitgenössischen Wettbewerber überlebt.
Mit seinen weichen und feinen, von Pininfarina gezeichneten Linien, seinem kurvenhungrigen Fahrwerk und den drehfreudigen Motoren vereinte das offiziell zunächst Duetto genannte Modell bestechende Optik und fortgeschrittenen Fahrspaß. Trotz aller frühen Lorbeeren erntete der rundliche gezeichnete Duetto anfangs aber auch heftige Kritik. Besonders die Fans der vorausgegangenen leicht barocken Giulia und Giulietta Spider, störten sich an der neuen Sonnenanbeterin mit dem rundlichen Heck, dass sie leicht spöttisch Osso di Sepia (Rückenschale des Tintenfischs) nannten. Alfa Romeo und Pininfarina reagierten rasch, indem sie dem Spider schon 1969 ein Fastback spendierten. Zusammen mit einem erweiterten Motorenprogramm und bis zu 87 kW/119 PS galt der Spider nun als formvollendet.
Eine gute Figur machte das Cabrio auch in den Verkaufsstatistiken, wie insgesamt über 124.000 produzierte Einheiten belegen. Und auch in der Fachpresse: Ob Laufkultur der Motoren, Leistung, Handlichkeit oder Komfort, kaum ein Kriterium, bei dem der Alfa nicht punkten konnte. Dazu kommt ein Sound, den noch Mitte der 1970er Jahre manche deutschen Alfa-Händler gezielt einsetzten, um Kunden in die Schauräume zu locken. Dazu genügte es einen Spider an den Straßenrand zu stellen und das Warmlaufen des kehlig-kraftvoll röhrenden Motors öffentlichkeitswirksam zu zelebrieren.
Damals erreichte der Fahrspaß-Italiener gerade den lang anhaltenden Zenit seiner Laufbahn. Regelmäßige optische und technische Updates hielten die Modellreihe frisch, eine komplette Erneuerung war nicht notwendig. Schließlich führte das allgemeine Roadster-Sterben dazu, dass der Alfa ab Anfang der 1980er nur noch einen einzigen Konkurrenten hatte: Den zeitgleich eingeführten Fiat 124 Spider, der sein Überleben ebenfalls vor allem den Italo-begeisterten Amerikanern verdankte. Obwohl sich der Alfa Spider 1983 mit Gummilippen und Spoilerwerk in einen Aerodinamica genannten Tarnanzug gezwängt hatte und so nicht wenige Fans entsetzt aufschreien ließ, hielt er am Ende allein die Fahne der bezahlbaren Roadster hoch.
Erst der Sensationserfolg des 1989 präsentierten Mazda MX-5 führte zu einem Nachdenken im Hause Fiat, dem Alfa Romeo drei Jahre zuvor zugefallen war. Zurück zu den Ursprüngen lautete nun die Devise. Mit neuen, in Wagenfarbe lackierten Plastikteilen orientierte sich der Alfa Spider deshalb ab 1990 an der Formensprache des Fastback-Urmodells. Auch als 1994 die allerletzten Spider abverkauft waren, endete die Geschichte dieses Frischluftklassikers noch nicht. Die Fans halten ihm bis heute die Treue und machten den Alfa in Deutschland zum populärsten H-Kennzeichen-Oldtimer aller Importmarken.
Quelle: Autoplenum, 2016-04-10
Autoplenum, 2016-04-10
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