Textilfreier Oben-ohne: Mazda MX-5 Roadster Coupé im Test
Testbericht
Sölden, 22. September 2006 In seiner nunmehr 17-jährigen Karriere mauserte sich der kleine Mazda MX-5 zum Megaseller und großen Trendsetter. Denn sein Erfolg führte zu einer Roadster-Renaissance in den 1990er-Jahren. In jüngster Zeit fuhr der erfolgreichste offene Zweisitzer aller Zeiten allerdings am stark wachsenden Markt der Cabrio-Coupés mit variablen Stahldächern vorbei. Jetzt hat Mazda eingelenkt und der Anfang 2006 gestarteten dritten MX-5-Generation eine als Roadster Coupé bezeichnete Variante mit elektrisch versenkbarem Hardtop zur Seite gestellt.
Ab Ende 2006 in zwei Motorisierungen Wie die bereits bekannte Softtop-Version, so gibt es auch den neuen Klappdach-MX-5 entweder mit 126 PS starkem 1,8-Liter-Benziner oder mit einem 160-PS-Zweiliter-Benziner. Die stärkere Motorisierung ist zudem wahlweise mit fünf oder sechs Gängen bestellbar. Ende 2006 ist Marktstart, wir haben den Neuling zuvor mit beiden Antrieben getestet.
Optisch nahezu perfekt Von der Motorhaube bis zum Ende der Türen sind die beiden MX-5-Dachvarianten übrigens optisch wie Zwillinge. Erst der Heckbereich weist dezente Unterschiede auf: So wurde beim Coupé die Verdeckkasten-Abdeckung um vier und der Kofferraumdeckel um zwei Zentimeter erhöht. Dank dieser Marginal-Modifikationen verunstalten den Klappdach-Roadster weder ein CC-typischer Pferdehintern noch eine viel zu lange Frontscheibe. Im Gegenteil: Das Design ist sehr stimmig, selbst im geschlossenen Zustand. Lediglich in der Seitenansicht wirkt dann die Dachlinie etwas gestaucht.
Eleganter Weltrekord Seis drum, denn wie bei Cabriolets gemeinhin üblich, so gefällt auch die MX-5-Diva oben ohne am besten. Nicht nur ihr Offen-Auftritt ist elegant, der Dach-Striptease läuft zudem beeindruckend geschmeidig ab. In der Rekordzeit von zwölf Sekunden ist die dreiteilige Kunststoff-Haube zwischen Fahrgastzelle und dem unverändert großen 150-Liter-Kofferraum verschwunden. Kein anderes CC kann das so schnell. Doch funktioniert das Öffnen und Schließen nur halbautomatisch: Man muss zusätzlich per Hand einen großen Hebel zwischen Windschutzscheibe und Dach ver- oder entriegeln. Ein weiterer Wermutstropfen: Das Öffnen und Schließen des Daches ist nur im Stand und nicht während der Fahrt möglich.
Unverfälschtes Roadster-Feeling Apropos fahren: Geschlossen sorgt das Dach im aufgeräumten und schick gestalteten Fahrgastraum für ein niedriges Geräuschniveau. Offen ist das Fahrerlebnis mit dem der Stoffdach-Version identisch. Beide bieten dann eine ordentliche Frischluft-Dusche und damit unverfälschtes Roadster-Feeling. Dazu verhilft dem MX-5-Coupé auch die verwindungssteife Karosserie und die paritätische Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse.
Respektale Fahrleistungen So lässt sich der Klappdach-Mazda trotz der 37 Zusatz-Kilo sportlich, direkt und lustvoll durch Kurven zirkeln. Mit dem Zweiliter-Benziner ist man dabei etwas flotter unterwegs als mit dem 1,8-Liter-Vierzylinder: Dank seiner 160 Pferde galoppiert der 1,2-Tonner in 8,2 Sekunden auf Tempo 100 und wird maximal 215 km/h schnell. Die 126-PS-Variante braucht 9,6 Sekunden für den Sprint, der Vortrieb endet bei 200 km/h.
Einstiegsmotorisierung eine gute Wahl Trotz der schlechteren Fahrleistungen gefällt der drehfreudige 1,8-Liter-Motor mit seinem spontanen Ansprechverhalten und einer gut abgestimmten und knackigen Fünfgang-Schaltung. Bergauf könnten beide Motoren von unten raus etwas mehr Power bieten. Zumindest wünschten wir uns auf unseren Testfahrten rund ums hochalpine Timmelsjoch an so mancher Steigung bei niedrigen Drehzahlen etwas mehr Druck. Doch andererseits bremste uns im 2.0 in engen Serpentinenkurven das früh eingreifende Stabilitätsprogramm DSC unsanft aus.
Williger DrifterWer ambitionierter unterwegs sein will, stellt das DSC besser per Knopfdruck kalt, damit den Hinterreifen bei Heckdrifts schön warm wird. In den leicht zu provozierenden Drifts war der übersteuernde Hecktriebler mit 17-Zoll-Felgen, Bilstein-Sportfahrwerk und kurz übersetztem Sechsgang-Getriebe noch erstaunlich gut kontrollierbar. Doch unkomplizierter als der 2.0 und ebenfalls agil fährt sich der MX-5 1.8 ohne Sportfahrwerk und mit den kleineren 16-Zoll-Leichtmetallfelgen.
Nur 1.700 Euro Aufpreis Zu haben ist dieses Einstiegsmodell 1.8 übrigens für 25.500 Euro in der höherwertigen Ausstattung Energy. Den MX-5 mit Softtop gibt es in der günstigeren Basisvariante Emotion schon für 21.200 Euro und in der Ausstattung Energy für 23.800 Euro. Damit liegt der Preisunterschied zwischen dem Softtop und dem Coupé bei lediglich 1.700 Euro. Ein Hardtop für die Stoffdachvariante kostet fast 2.100 Euro. So gesehen ist das Coupé die günstigere Alternative. Noch preiswertere Alternativen gibt es übrigens bei anderen Auto-Herstellern. So sind der 87 PS starke Daihatsu Copen für 17.200 Euro und der Opel Tigra Twintop mit 125 PS ab 18.395 Euro zu haben. Die CC-Ikone Mercedes SLK 200 kostet hingegen mindestens stolze 34.452 Euro. (mh)
Ab Ende 2006 in zwei Motorisierungen Wie die bereits bekannte Softtop-Version, so gibt es auch den neuen Klappdach-MX-5 entweder mit 126 PS starkem 1,8-Liter-Benziner oder mit einem 160-PS-Zweiliter-Benziner. Die stärkere Motorisierung ist zudem wahlweise mit fünf oder sechs Gängen bestellbar. Ende 2006 ist Marktstart, wir haben den Neuling zuvor mit beiden Antrieben getestet.
Optisch nahezu perfekt Von der Motorhaube bis zum Ende der Türen sind die beiden MX-5-Dachvarianten übrigens optisch wie Zwillinge. Erst der Heckbereich weist dezente Unterschiede auf: So wurde beim Coupé die Verdeckkasten-Abdeckung um vier und der Kofferraumdeckel um zwei Zentimeter erhöht. Dank dieser Marginal-Modifikationen verunstalten den Klappdach-Roadster weder ein CC-typischer Pferdehintern noch eine viel zu lange Frontscheibe. Im Gegenteil: Das Design ist sehr stimmig, selbst im geschlossenen Zustand. Lediglich in der Seitenansicht wirkt dann die Dachlinie etwas gestaucht.
Eleganter Weltrekord Seis drum, denn wie bei Cabriolets gemeinhin üblich, so gefällt auch die MX-5-Diva oben ohne am besten. Nicht nur ihr Offen-Auftritt ist elegant, der Dach-Striptease läuft zudem beeindruckend geschmeidig ab. In der Rekordzeit von zwölf Sekunden ist die dreiteilige Kunststoff-Haube zwischen Fahrgastzelle und dem unverändert großen 150-Liter-Kofferraum verschwunden. Kein anderes CC kann das so schnell. Doch funktioniert das Öffnen und Schließen nur halbautomatisch: Man muss zusätzlich per Hand einen großen Hebel zwischen Windschutzscheibe und Dach ver- oder entriegeln. Ein weiterer Wermutstropfen: Das Öffnen und Schließen des Daches ist nur im Stand und nicht während der Fahrt möglich.
Unverfälschtes Roadster-Feeling Apropos fahren: Geschlossen sorgt das Dach im aufgeräumten und schick gestalteten Fahrgastraum für ein niedriges Geräuschniveau. Offen ist das Fahrerlebnis mit dem der Stoffdach-Version identisch. Beide bieten dann eine ordentliche Frischluft-Dusche und damit unverfälschtes Roadster-Feeling. Dazu verhilft dem MX-5-Coupé auch die verwindungssteife Karosserie und die paritätische Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse.
Respektale Fahrleistungen So lässt sich der Klappdach-Mazda trotz der 37 Zusatz-Kilo sportlich, direkt und lustvoll durch Kurven zirkeln. Mit dem Zweiliter-Benziner ist man dabei etwas flotter unterwegs als mit dem 1,8-Liter-Vierzylinder: Dank seiner 160 Pferde galoppiert der 1,2-Tonner in 8,2 Sekunden auf Tempo 100 und wird maximal 215 km/h schnell. Die 126-PS-Variante braucht 9,6 Sekunden für den Sprint, der Vortrieb endet bei 200 km/h.
Einstiegsmotorisierung eine gute Wahl Trotz der schlechteren Fahrleistungen gefällt der drehfreudige 1,8-Liter-Motor mit seinem spontanen Ansprechverhalten und einer gut abgestimmten und knackigen Fünfgang-Schaltung. Bergauf könnten beide Motoren von unten raus etwas mehr Power bieten. Zumindest wünschten wir uns auf unseren Testfahrten rund ums hochalpine Timmelsjoch an so mancher Steigung bei niedrigen Drehzahlen etwas mehr Druck. Doch andererseits bremste uns im 2.0 in engen Serpentinenkurven das früh eingreifende Stabilitätsprogramm DSC unsanft aus.
Williger DrifterWer ambitionierter unterwegs sein will, stellt das DSC besser per Knopfdruck kalt, damit den Hinterreifen bei Heckdrifts schön warm wird. In den leicht zu provozierenden Drifts war der übersteuernde Hecktriebler mit 17-Zoll-Felgen, Bilstein-Sportfahrwerk und kurz übersetztem Sechsgang-Getriebe noch erstaunlich gut kontrollierbar. Doch unkomplizierter als der 2.0 und ebenfalls agil fährt sich der MX-5 1.8 ohne Sportfahrwerk und mit den kleineren 16-Zoll-Leichtmetallfelgen.
Nur 1.700 Euro Aufpreis Zu haben ist dieses Einstiegsmodell 1.8 übrigens für 25.500 Euro in der höherwertigen Ausstattung Energy. Den MX-5 mit Softtop gibt es in der günstigeren Basisvariante Emotion schon für 21.200 Euro und in der Ausstattung Energy für 23.800 Euro. Damit liegt der Preisunterschied zwischen dem Softtop und dem Coupé bei lediglich 1.700 Euro. Ein Hardtop für die Stoffdachvariante kostet fast 2.100 Euro. So gesehen ist das Coupé die günstigere Alternative. Noch preiswertere Alternativen gibt es übrigens bei anderen Auto-Herstellern. So sind der 87 PS starke Daihatsu Copen für 17.200 Euro und der Opel Tigra Twintop mit 125 PS ab 18.395 Euro zu haben. Die CC-Ikone Mercedes SLK 200 kostet hingegen mindestens stolze 34.452 Euro. (mh)
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Benzinmotor, DOHC |
Hubraum: | 1.798 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 93 kW (126 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 167 Nm bei 4.500 UPM |
Preis
Neupreis: 25.500 € (Stand: September 2006)Fazit
Das Roadster Coupé ergänzt die MX-5-Baureihe sinnvoll. Für alle, die ein lautes Stoffdach nervt, die den Schutz einer Festdachkonstruktion wünschen oder das Coupé einfach modern und schick finden, ist der optisch gelungene Neuling die richtige Wahl. Auch fahrtechnisch steht alles zum Besten. Die 37 Mehr-Kilo fallen praktisch nicht ins Gewicht und das Platzangebot für Gepäck bleibt auch im Offen-Fahr-Modus unverändert. Der Aufpreis gegenüber der vergleichbar ausgestatteten Softtop-Variante liegt bei lediglich 1.700 Euro. Schade nur, dass es das Coupé nicht in der Basisversion Emotion gibt. Unser Kauftipp: die Einstiegsmotorisierung 1.8. Die Mehr-PS der Topversion braucht man nicht, um mit dem Mazda-Roadster viel Spaß zu haben.Testwertung
Quelle: auto-news, 2006-09-22
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