Subaru BRZ - Des Fakirs liebstes Auto
Testbericht
Mit dem BRZ ist Subaru ein flotter Sportler gelungen, der einen kurzen Ausflug ins Grüne zum echten Rennerlebnis verwandelt.
\"Fahr nicht immer so hochtourig! Du machst den noch kaputt\", ist vom Beifahrersitz des kleinen schwarzen Flitzers zu hören. Eine Fahrt im neuen Subaru BRZ spielt sich im Optimalfall nämlich in Drehmomentregionen ab, die den meisten Verkehrsteilnehmer nur von der Playstation bekannt sein dürften. Und führt der tägliche Weg zur Arbeit über Landstraßen mit reichlich viel Kurven und dem einen oder anderen Vollgasanteil, steht dem Männerglück kaum noch etwas im Wege. Der 4,24 Meter kurze und 1,78 Meter schmale und knüppelhart gefederte Japaner will nämlich vor allem eines: Mit Hilfe seines reinen Heckantriebs im leichten Drift aus jeder Kurve herausgepeitscht und an die Grenze seines mittig platzierten Drehzahlmessers getrieben werden.
Dass es bei der ihm so gut stehenden Fahrweise nichts mit den angegebenen 7,8 Litern Super Plus auf 100 Kilometern wird ist klar. Doch gönnt er sich auch bei zackigem Tempo und einem regelmäßigen, 7,6 Sekunden andauernden, Sprint aus dem Stand bis zur 100 km/h-Markierung, nur unwesentlich mehr. Wer jetzt denkt, der zweitürige Subaru BRZ würde auf der Autobahn eine ebenso gute Figur wie auf der Landstraße machen, der irrt leider. Sein 147 kW / 200 PS leistender 2,0 Liter großer Vierzylinder-Boxermotor schiebt den, ohne Fahrer, 1.248 Kilogramm schweren BRZ zwar recht ordentlich und mit einem angenehm sportlich klingenden Sound gen 200er Marke. Allerdings haben die 200 Hengste ab dann spürbar mit der Physik zu kämpfen. Bis die Endgeschwindigkeit von 226 Kilometern pro Stunde in digitaler Form im mittig platzierten Drehzahlmesser erscheint, ist bereits die eine oder andere Limousine links vorbeigezogen. Der auf dem kurzen Heck sitzende Spoiler scheint zu allererst dem Design geschuldet zu sein. Bei hohen Geschwindigkeiten jenseits von Tempo 200 macht der 31.000 Euro teure Sportler nämlich keinen besonders spurtreuen Eindruck. Hier wird der Fahrer rund um die Uhr gefordert.
Beim In-der-Spur-Bleiben wird der Fahrer von dem sehr gut in der Hand liegenden, kleinen Sportlenkrad unterstützt. Die roten Ziernähte an selbigem und dem Sitz zeigen bereits auf den ersten Blick, dass sich hier für die höherwertigere Ausstattungsvariante Sport entschieden worden ist. Schade nur, dass sich das 860 Euro extra kostende Navigationssystem mit Musikanlage ausschließlich über die Tasten beziehungsweise über den berührungsempfindlichen Bildschirm steuern lässt. Bei all dem beidhändigen Spurhalte-Kampf mit gelegentlichem Gangwechsel innerhalb der Sechsgang-Schaltkulisse, wären zumindest Knöpfe für die Lautstärkenregelung und das Annehmen eines Telefongesprächs angemessen. Auch eine Restkilometeranzeige wäre nett gewesen. Zum manuellen Schalten ist zu erwähnen, dass unerfahrene Fahrer sich einen kleinen Lehrgang zum Thema \"Runterschalten mit Zwischengas\" gönnen sollten. Denn wer einfach so vom dritten in den zweiten Gang wechselt, könnte Ärger mit den restlichen Passagieren bekommen. Oder der Gangwechsel wird so ans Ende einer Frage platziert, dass das Kopf-, oder besser gesagt Oberkörpernicken zum gewünschten Ergebnis führt.
Trotz seines sportlichen Habitus, der außerordentlich harten Federung und dem gedrungenen, aber irgendwie auch angriffslustigen Äußeren, lässt er sich von jedem Autofahrtyp beherrschen. Eine große Hilfe, vor allem bei rutschigem Untergrund, ist die ausgezeichnet arbeitende Traktionskontrolle. Sie lässt bei einem beherzten Gasstoß einen kleinen Heckschwänzler zu, ohne jedoch dabei das Gefühl der Machtlosigkeit zu vermitteln. Oder anders gesagt: In der Stadt und auf dem Land umschmeichelt die Insassen stets ein Gefühl der Sicherheit. Besonders die beiden Fondpassagiere werden zu keinem Zeitpunkt über zu wenig Seitenhalt meckern können. Sie befinden sich nämlich eingepfercht und ohne jegliche Beinfreiheit, gut gesichert in ihren beiden Sitzschalen. Ähnlich wenig Platz hat im Übrigen das Gepäck, welches sich im 243 Liter großen Kofferraum ausbreiten darf. Bei umgelegten Rücksitzen erweitert sich der Laderaum auf 330 Liter.
Besonders im kalten und feuchten Jahresabschnitt zeigt sich ein weiteres Problem des 205 Newtonmeter entwickelnden Subarus. Der Innenraum scheint die Feuchtigkeit magisch anzuziehen und macht diese in Form einer komplett von innen beschlagenen Windschutzscheibe deutlich. Bis der flüssigkeitsgekühlte Boxermotor für eine ausreichende Fensterbelüftung sorgen kann, vergehen leider ein paar Minuten beziehungsweise Kilometer. Alles in allem zeigt der Subaru BRZ, dass ein kleiner Sportler auch ohne großen Spritverbrauch viel Spaß machen kann. Sein eigentliches Revier ist jedoch die Rennstrecke oder die leere Passstraße.
\"Fahr nicht immer so hochtourig! Du machst den noch kaputt\", ist vom Beifahrersitz des kleinen schwarzen Flitzers zu hören. Eine Fahrt im neuen Subaru BRZ spielt sich im Optimalfall nämlich in Drehmomentregionen ab, die den meisten Verkehrsteilnehmer nur von der Playstation bekannt sein dürften. Und führt der tägliche Weg zur Arbeit über Landstraßen mit reichlich viel Kurven und dem einen oder anderen Vollgasanteil, steht dem Männerglück kaum noch etwas im Wege. Der 4,24 Meter kurze und 1,78 Meter schmale und knüppelhart gefederte Japaner will nämlich vor allem eines: Mit Hilfe seines reinen Heckantriebs im leichten Drift aus jeder Kurve herausgepeitscht und an die Grenze seines mittig platzierten Drehzahlmessers getrieben werden.
Dass es bei der ihm so gut stehenden Fahrweise nichts mit den angegebenen 7,8 Litern Super Plus auf 100 Kilometern wird ist klar. Doch gönnt er sich auch bei zackigem Tempo und einem regelmäßigen, 7,6 Sekunden andauernden, Sprint aus dem Stand bis zur 100 km/h-Markierung, nur unwesentlich mehr. Wer jetzt denkt, der zweitürige Subaru BRZ würde auf der Autobahn eine ebenso gute Figur wie auf der Landstraße machen, der irrt leider. Sein 147 kW / 200 PS leistender 2,0 Liter großer Vierzylinder-Boxermotor schiebt den, ohne Fahrer, 1.248 Kilogramm schweren BRZ zwar recht ordentlich und mit einem angenehm sportlich klingenden Sound gen 200er Marke. Allerdings haben die 200 Hengste ab dann spürbar mit der Physik zu kämpfen. Bis die Endgeschwindigkeit von 226 Kilometern pro Stunde in digitaler Form im mittig platzierten Drehzahlmesser erscheint, ist bereits die eine oder andere Limousine links vorbeigezogen. Der auf dem kurzen Heck sitzende Spoiler scheint zu allererst dem Design geschuldet zu sein. Bei hohen Geschwindigkeiten jenseits von Tempo 200 macht der 31.000 Euro teure Sportler nämlich keinen besonders spurtreuen Eindruck. Hier wird der Fahrer rund um die Uhr gefordert.
Beim In-der-Spur-Bleiben wird der Fahrer von dem sehr gut in der Hand liegenden, kleinen Sportlenkrad unterstützt. Die roten Ziernähte an selbigem und dem Sitz zeigen bereits auf den ersten Blick, dass sich hier für die höherwertigere Ausstattungsvariante Sport entschieden worden ist. Schade nur, dass sich das 860 Euro extra kostende Navigationssystem mit Musikanlage ausschließlich über die Tasten beziehungsweise über den berührungsempfindlichen Bildschirm steuern lässt. Bei all dem beidhändigen Spurhalte-Kampf mit gelegentlichem Gangwechsel innerhalb der Sechsgang-Schaltkulisse, wären zumindest Knöpfe für die Lautstärkenregelung und das Annehmen eines Telefongesprächs angemessen. Auch eine Restkilometeranzeige wäre nett gewesen. Zum manuellen Schalten ist zu erwähnen, dass unerfahrene Fahrer sich einen kleinen Lehrgang zum Thema \"Runterschalten mit Zwischengas\" gönnen sollten. Denn wer einfach so vom dritten in den zweiten Gang wechselt, könnte Ärger mit den restlichen Passagieren bekommen. Oder der Gangwechsel wird so ans Ende einer Frage platziert, dass das Kopf-, oder besser gesagt Oberkörpernicken zum gewünschten Ergebnis führt.
Trotz seines sportlichen Habitus, der außerordentlich harten Federung und dem gedrungenen, aber irgendwie auch angriffslustigen Äußeren, lässt er sich von jedem Autofahrtyp beherrschen. Eine große Hilfe, vor allem bei rutschigem Untergrund, ist die ausgezeichnet arbeitende Traktionskontrolle. Sie lässt bei einem beherzten Gasstoß einen kleinen Heckschwänzler zu, ohne jedoch dabei das Gefühl der Machtlosigkeit zu vermitteln. Oder anders gesagt: In der Stadt und auf dem Land umschmeichelt die Insassen stets ein Gefühl der Sicherheit. Besonders die beiden Fondpassagiere werden zu keinem Zeitpunkt über zu wenig Seitenhalt meckern können. Sie befinden sich nämlich eingepfercht und ohne jegliche Beinfreiheit, gut gesichert in ihren beiden Sitzschalen. Ähnlich wenig Platz hat im Übrigen das Gepäck, welches sich im 243 Liter großen Kofferraum ausbreiten darf. Bei umgelegten Rücksitzen erweitert sich der Laderaum auf 330 Liter.
Besonders im kalten und feuchten Jahresabschnitt zeigt sich ein weiteres Problem des 205 Newtonmeter entwickelnden Subarus. Der Innenraum scheint die Feuchtigkeit magisch anzuziehen und macht diese in Form einer komplett von innen beschlagenen Windschutzscheibe deutlich. Bis der flüssigkeitsgekühlte Boxermotor für eine ausreichende Fensterbelüftung sorgen kann, vergehen leider ein paar Minuten beziehungsweise Kilometer. Alles in allem zeigt der Subaru BRZ, dass ein kleiner Sportler auch ohne großen Spritverbrauch viel Spaß machen kann. Sein eigentliches Revier ist jedoch die Rennstrecke oder die leere Passstraße.
Quelle: Autoplenum, 2013-02-08
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