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Testbericht

Jürgen Wolff, 3. August 2011
Mit dem Superb bietet Skoda in der Mittelklasse eine Limousine mit üppig viel Platz zum günstigen Preis. Doch als GreenLine ist der Tscheche zwar ziemlich sauber - aber auch ziemlich langweilig.

Wieso seine Passagiere auf die engen Rückbänke von 5er BMW, VW Passat oder E-Klasse zwängen, wenn es eine superbe Alternative gibt? Die kommt von Skoda und heißt genau so: Superb. Eine der wenigen Limousinen abseits von Rolls Royce, Maybach & Co., die hinten Fußstützen serienmäßig ausliefert. Der Tscheche aus dem VW-Konzern baut technisch zwar nach wie vor auf dem Passat der Wolfsburger Muttermarke, knüpft aber an eine lange Tradition als Chauffeurlimousine an - Fahrer vorne, Chef hinten hinter dem Beifahrersitz. Dass so viel Großzügigkeit durchaus auch bei den hiesigen Selbstfahrer-Kunden ankommt, zeigen die Zulassungszahlen: Im vergangenen Jahr wurde der Skoda Superb 15.450 Mal in Deutschland angemeldet, die meisten davon (11.318) mit Dieselmotor.

Kein schlechtes Argument für den Superb ist dabei neben dem opulenten Platzangebot, einer erstklassigen Verarbeitung und pfiffigen Detaillösungen sicher auch der Preis. Der Einstieg liegt bereits bei 23.250 Euro für den 1.4 TSI-Benziner mit 92 kW/125 PS. Die gefragten Diesel fangen bei 24.450 Euro an. Dafür gibt es einen 1,6-Liter-Common Rail mit 77 kW/105 PS und einem maximalen Drehmoment von 250 Nm. Und wer noch einmal 2.300 Euro drauf legt, bekommt ihn als verbrauchsoptimierte GreenLine-Version. Verbrauchsoptimiert heißt auf dem Papier: Bei nahezu gleicher Fahrleistung schluckt er nur 4,4 Liter Diesel auf 100 km statt der 5,0 Liter, die Skoda für den normalen Diesel verspricht.

"Grüner" wird der Superb durch ein ganzes Bündel von Optimierungen. Dazu gehören eine Start-Stopp-Automatik, Rekuperation (die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen), Reifen mit reduziertem Rollwiderstand, aerodynamische Verbesserungen an Karosserie und Unterboden, Tieferlegung des Fahrwerks, Schaltempfehlungen im Tacho und eben ein verbrauchsoptimierter Dieselmotor. Zumindest unter ökologischen Gesichtspunkten hat das bestens funktioniert: Der ADAC etwa verlieh dem Superb Combi GreenLine beim EcoTest fünf Sterne und mit 93 Punkten das zweitbeste Ergebnis überhaupt.

4,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer - das entspricht einem CO2-Ausstoß von 114 g/km. Und das für eine Mittelklasselimousine mit einem zulässigen Gesamtgewicht von knapp 2,1 Tonnen und einer Länge von fast fünf Metern. Die meisten Kompakt- und Kleinwagen kommen nicht auf diesen Verbrauch. In der Realität liegt natürlich auch der Durst des GreenLine-Superb über diesem DIN-Wert. Als Ergebnis einer ersten Ausfahrt rechnete der Bordcomputer knappe fünf Liter hoch - was auch schon ein sehr guter Wert ist.

Fahren lässt sich der Superb mit dem schmalbrüstigen Motor und seiner manuellen 5-Gang-Schaltung ganz passabel - solange man in der Stadt unterwegs ist. Die Start-Stopp-Automatik reagiert präzise und zuverlässig, mit dem Verkehr mit zu halten macht kaum ein Problem. Anders sieht es aus, sobald man das Ortsschild hinter sich gelassen hat - dann macht der Superb mit dem Kompaktklasse-Motor nicht wirklich Freude. Die Beschleunigung ist eher behäbig - von 0 auf 100 km/h in 12,5 Sekunden, das ist für eine Limousine dieser Größenordnung eher ungewohnt. Überholvorgänge dehnen sich denn auch wie Kaugummi. Und die Höchstgeschwindigkeit von 192 km/h lässt sich auch erst nach viel Anlauf erreichen. Immerhin ist es nicht das GreenLine-Paket selbst, das den großen Skoda Superb zu einem wenig prickelnden Erlebnis macht - auch die normale 105-PS-Limousine steht nicht besser im Futter.

Wer vor allem ökologisch unterwegs sein will und das mit viel Platz im Fahrgastraum, der mag sich vernunftmäßig mit dem Skoda Superb GreenLine arrangieren - und wer eine große Limousine mit dem Verbrauch eines Kleinwagens fahren will erst recht. Wer ein Mindestmaß an Fahrspaß obendrauf haben will, der ist zumindest beim Superb allerdings mit einer stärkeren Motorisierung deutlich besser beraten.

Quelle: Autoplenum, 2011-08-03

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