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Testbericht

Stefan Grundhoff, 28. Juni 2015
Flottenkönige und Kilometerfresser aufgepasst! Der Superb ist kaum auf dem Markt, rollt Skoda bereits die Kombiversion auf die Bühne. Die schreibt sich im Modellnamen noch immer mit "C"; doch sonst gibt es nichts zu meckern.

Skoda tritt der europäischen Mittelklassekonkurrenz weiter mächtig vor das Schienbein. Das gilt bereits für den Octavia, der als Limousine und Kombi eine ebenso sehenswerte wie praktische Alternative zur Golf-Klasse ist oder dem Superb, der ein bis zwei Klassen darüber konkurrenzlos viel Platz und Alltagsnutzen für ein kaum zu schlagendes Preis-Wert-Verhältnis bietet. De meisten werden sich wohl auch zukünftig für die Lademeistervariante des Superb Combi entscheiden. Mehr Volumen bietet in seiner Klasse niemand - nicht vorn, nicht im Fond und schon gar nicht im Kofferraum. Da werden nicht nur Fahrer eines VW Passat oder eines Ford Mondeo blass - und auch so mancher Mercedes-E-Klasse-Fahrer schielt an der Ampelkreuzung zum Tschechen herüber.

Der Skoda Superb Combi sieht schick aus. Zwar ist der Designsprung nicht derart groß wie bei der Limousine, doch auch die Kombiversion kann sich sehen lassen. Viel Platz elegant und dezent verpackt - das sollte bei vielen europäischen Kunden ankommen. Die meisten sind in dieser Liga zumeist Dienstwagenfahrer und hier solche, die sich ihr Firmenauto mehr oder weniger frei aussuchen können. Genau hier dürfte der neue Skoda Superb Combi auf so manche Bestellliste fahren, denn mehr Kombi und mehr Ladenutzen lassen sich für weniger Geld kaum finden. Skoda-Chef Winfried Vahland: "Mit dieser perfekten Kombination aus Ästhetik und Funktionalität, ergänzt durch innovative MQB-Technik, wird der neue Superb Combi neue Kunden für das Modell und für die Marke begeistern."

Der Superb-Innenraum präsentiert sich zurückhaltend, dezent, unspektakulär und aufgeräumt wie man es von anderen Skoda-Modellen kennt. Es geht nicht so edel wie im VW Passat oder dem Audi A4 zu, doch enttäuscht wird im Superb Combi wohl niemand. Klare strukturierte Bedienelemente, vorbildliche Beleuchtungen, solide Oberflächen und jede Menge Ablagen - mit dem Superb lässt es sich reisen. Für die nötige Sicherheit sorgen sieben Airbags und zahlreiche Fahrerassistenzsysteme vom Abstandstempomaten über den Spurhaltewarner bis zur Multikollisionsbremse.

Wie schon beim Superb-Viertürer gibt es nicht nur vorne ein üppiges Platzangebot. Geradezu opulent sieht es im Fond aus und so dürften sich Erwachsene und Kinder auch auf längeren Strecken gleichermaßen wohl fühlen. Auf Wunsch verwöhnen auch hier Sitzheizung und eine getrennte Klimaregelung. Serienmäßig sind zahllose Ablagen, pfiffige Lösungen und doppelt so viel Knieraum wie beim nächstgelegenen Konkurrenten. Wenn es langweilig werden sollte weil die Tankintervalle bei den Dieselversionen allzu lang sind, hilft immer noch der interessierte Blick aus dem Fenster, aus dem optionalen Panoramadach oder auf Tablet oder Smartphone, die via 4G-Netz turboschnell mit der Außenwelt Kontakt halten, während das Gepäck sein Dasein seelenruhig im 660 Liter großen Laderaum fristet. Nochmals 27 Liter mehr als im Vorgänger. Ebenso praktisch wie standesgemäß lässt sich die Heckklappe elektrisch öffnen und schließen. Wer die Rücksitze umklappt, wuchtet große Gegenstände in ein bis zu 1.950 Liter großes Heckabteil.

Das Motorenangebot des Skoda Superb Combi reicht vom 120 PS starken Basisdiesel bis zum 280 PS starken Turbobenziner - alles mit vier Zylindern. Angesichts von Dimensionen (4,86 Metern Länge) und Gewicht (über 1,5 Tonnen) sollte man nicht am unteren Ende der Antriebsmöglichkeiten graben. Bereits der Superb 2.0 TDI Combi mit 110 kW / 150 PS ist nicht gerade dynamisch motorisiert. Je nach vorgewähltem Fahrprogramm zieht der tschechische Fronttriebler effizient und lässig, jedoch trotz 340 Nm maximalem Drehmoment ab 1.750 U/min etwas müde sein Bahnen. Zwar schafft auch der mittlere Selbstzünder gute 218 km/h Höchstgeschwindigkeit und spurtet in rund neun Sekunden von 0 auf Tempo 100, doch im Fahrbetrieb dürfte es gerne etwas mehr Tatendrang sein. Darüber täuscht auch das das betont komfortable Fahrwerk nicht weg, das sich gegen Aufpreis variabel in verschiedenen Modi einstellen lässt. Der 150-PS-Diesel verbraucht mit dem empfehlenswerten sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometern. Doch nicht nur wer im Wochenrhythmus hunderte um hunderte von Kilometern abreißen muss, sollte zum 190-PS-Diesel greifen, der mir 400 Nm maximalem Drehmoment mehr Elan an den Tag legt und gerade mit Beladung mehr Reserven hat. Er braucht mit 4,6 Litern kaum mehr und läuft 233 km/h schnell. Mit dem 66-Liter-Tank stehen Endlos-Fahrten nichts mehr im Wege. Wer will oder muss: der Skoda Superb 2.0 TDI Combi kann bis zu 2,1 Tonnen schwere Anhänger ziehen. Am besten, man entscheidet sich gleich für die Allradversion; dann bleiben kaum Wünsche offen.

Basispreis für das Einstiegsmodell Skoda Superb 1.4 TSI Combi ist 25.590 Euro. Der 150-PS-Diesel in der mittleren Ausstattungslinie Ambition kostet mit Doppelkupplungsgetriebe 33.690 Euro. Besser ist die 190-PS-Variante, die mit 4x4-Technik bei 37.290 Euro einsteigt.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:Sechsgang-DSG
Motor Bauart:Vierzylinder Commonraildiesel
Hubraum:1968
Leistung:110 kW (150 PS) bei UPM
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2015-06-28

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