Seat Leon 1.6 TDI - Spanisches Feuer
Testbericht
Es geht doch! Wer sagt denn, dass Autos aus der Kompaktklasse langweilig aussehen müssen? Der Schönste kommt aus Spanien. Dabei kann der Seat Leon weit mehr als allein gut aussehen.
Ihnen ist der VW Golf zu langweilig, der Opel Astra zu dröge und ein Ford Focus zu extravagant? Dann dürfte der Seat Leon genau der rechte Partner sein; zumindest für das automobile Leben. Das markante Design des Spaniers sucht nicht allein in der hart umkämpften Kompaktklasse seinesgleichen. Dass der Vorzeige-Seat ganz nebenbei ein Klasse-Auto ist, überrascht nicht. Er teilt sich eine Plattform mit den Schwestermodellen VW Golf und Audi A3.
Die Seat-Verantwortlichen rund um Marken-Chef James Muir erleben gerade ein Wechselbad der Gefühle. Der eigenen Marke geht es schlecht, die Verkäufe dümpeln insbesondere wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Südeuropa nur müde vor sich hin und auch die Konzernmutter Volkswagen schaut zunehmend unwirsch Richtung Südwesten zum Firmensitz Martorell nahe Barcelona. Besserung ist kaum in Sicht, gäbe es da nicht einen Hoffnungsträger, der die Augen der Seat-Mitarbeiter trotz aller Unwägbarkeiten strahlen lässt. "Der neue Leon ist das beste Auto, das wir je gebaut haben", tönt es im Brustton der Überzeugung aus James Muir heraus, "der Leon ist ein Grundstein unserer Produktoffensive." Hört man nicht zum ersten Mal vom Vorstand eines Autoherstellers. Doch man nimmt Muir die Ernsthaftigkeit und den Stolz zum neuen Hoffnungsträger ab.
Bereits der Vorgänger war eines der sehenswertesten Modelle der Kompaktklasse. Doch die dritte Leon-Generation mit dem stechenden Blick, der markanten Seitenlinie und dem coolen Heck ist ein echter Hingucker. Rund fünf Zentimeter kürzer ist der Leon geworden. Trotzdem gibt es aufgrund des um sechs Zentimeter gewachsenen Radstandes deutlich mehr Platz im Innern. Der Laderaum wuchs auf 380 Liter. "Wir haben den Leon 90 Kilogramm leichter als seinen Vorgänger machen können", so Entwicklungs-Vorstand Dr. Matthias Rabe, "allein bei der Karosserie haben wir fast 45 Kilogramm gespart und sind trotzdem 15 Prozent steifer geworden." Der modulare Querbaukasten aus dem Hause Volkswagen soll zudem dafür sorgen, dass sich die Kosten im Rahmen halten und Derivate leichter umzusetzen sind. Im kommenden Jahr folgen Dreitürer und Kombiversion; später Sportmodelle und Allradversionen.
Bis auf weiteres ist der 4,26 Meter lange Seat Leon 2.0 TDI FR mit 135 kW / 184 PS das Topmodell. Der kraftvolle Diesel schlägt sich mit seinen 380 Nm prächtig in dem rund 1,3 Tonnen schweren Fronttriebler und schafft über 220 km/h. Doch bereits der kleine 1.6 TDI mit 77 kW / 105 PS macht im Volumen-Seat einen guten Eindruck. 250 Nm maximales Drehmoment zwischen 1.500 und 2.750 U/min sorgen für einen kraftvollen Durchzug. 0 auf Tempo 100 in 10,7 Sekunden sind genauso in Ordnung wie eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Dabei zeigt der sparsame Spanier einen Normverbrauch von 3,8 bis 3,9 Litern Diesel; je nachdem, ob man von Hand schaltet oder das nahezu perfekt arbeitende Doppelkupplungs-Getriebe mit seinen sieben Fahrstufen die Arbeit machen lässt.
Der Vierzylinder-Diesel läuft leise und vibrationsarm, jedoch könnten die Windgeräusche am neuen Seat Leon geringer sein. Einen deutlichen Schritt nach vorn hat dagegen das Fahrwerk gemacht. Der Leon mimt selbst mit den optionalen 18-Zöllern nicht mehr den knochigen Vollblut-Spanier, sondern federt gefühlvoller und weicher ab als bisher. Bis die elektronische Dämpferkontrolle verfügbar ist, kann man sich die Option der verstellbaren Fahrmodi getrost sparen. Insbesondere die Unterschiede zwischen den Programmen Normal und Sport sind einfach zu klein. Vielmehr würde man sich eine weniger leichtgängige Lenkung wünschen, die mehr Rückmeldung von der Fahrbahn gibt.
Gewonnen hat in jedem Fall der Innenraum. Neben dem insbesondere im Fond gewachsenen Platzangebot gefallen die nüchterne, aber sehenswerte Instrumentierung und die guten Sitze. Einzig bei einigen Oberflächen und der Bildschirmdarstellung des optionalen Navigationsbildschirms könnte der Seat Leon mehr Profil zeigen. Und eine mechanische Handbremse mag nicht zum Hightech-Anspruch mit LED-Scheinwerfern und umfangreichen Assistenzsystemen passen. Trotz der Verwandtschaft erinnert beim Interieur nichts an den übermächtigen VW Golf. Das gilt auch für den Preis. Ab Ende November ist der Seat Leon im Handel - ab 15.390 Euro. Der besser ausgestattete Leon 1.6 TDI Style kostet inkl. Doppelkupplungs-Getriebe 24.090 Euro. Kein ganz günstiges Vergnügen mehr.
Ihnen ist der VW Golf zu langweilig, der Opel Astra zu dröge und ein Ford Focus zu extravagant? Dann dürfte der Seat Leon genau der rechte Partner sein; zumindest für das automobile Leben. Das markante Design des Spaniers sucht nicht allein in der hart umkämpften Kompaktklasse seinesgleichen. Dass der Vorzeige-Seat ganz nebenbei ein Klasse-Auto ist, überrascht nicht. Er teilt sich eine Plattform mit den Schwestermodellen VW Golf und Audi A3.
Die Seat-Verantwortlichen rund um Marken-Chef James Muir erleben gerade ein Wechselbad der Gefühle. Der eigenen Marke geht es schlecht, die Verkäufe dümpeln insbesondere wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Südeuropa nur müde vor sich hin und auch die Konzernmutter Volkswagen schaut zunehmend unwirsch Richtung Südwesten zum Firmensitz Martorell nahe Barcelona. Besserung ist kaum in Sicht, gäbe es da nicht einen Hoffnungsträger, der die Augen der Seat-Mitarbeiter trotz aller Unwägbarkeiten strahlen lässt. "Der neue Leon ist das beste Auto, das wir je gebaut haben", tönt es im Brustton der Überzeugung aus James Muir heraus, "der Leon ist ein Grundstein unserer Produktoffensive." Hört man nicht zum ersten Mal vom Vorstand eines Autoherstellers. Doch man nimmt Muir die Ernsthaftigkeit und den Stolz zum neuen Hoffnungsträger ab.
Bereits der Vorgänger war eines der sehenswertesten Modelle der Kompaktklasse. Doch die dritte Leon-Generation mit dem stechenden Blick, der markanten Seitenlinie und dem coolen Heck ist ein echter Hingucker. Rund fünf Zentimeter kürzer ist der Leon geworden. Trotzdem gibt es aufgrund des um sechs Zentimeter gewachsenen Radstandes deutlich mehr Platz im Innern. Der Laderaum wuchs auf 380 Liter. "Wir haben den Leon 90 Kilogramm leichter als seinen Vorgänger machen können", so Entwicklungs-Vorstand Dr. Matthias Rabe, "allein bei der Karosserie haben wir fast 45 Kilogramm gespart und sind trotzdem 15 Prozent steifer geworden." Der modulare Querbaukasten aus dem Hause Volkswagen soll zudem dafür sorgen, dass sich die Kosten im Rahmen halten und Derivate leichter umzusetzen sind. Im kommenden Jahr folgen Dreitürer und Kombiversion; später Sportmodelle und Allradversionen.
Bis auf weiteres ist der 4,26 Meter lange Seat Leon 2.0 TDI FR mit 135 kW / 184 PS das Topmodell. Der kraftvolle Diesel schlägt sich mit seinen 380 Nm prächtig in dem rund 1,3 Tonnen schweren Fronttriebler und schafft über 220 km/h. Doch bereits der kleine 1.6 TDI mit 77 kW / 105 PS macht im Volumen-Seat einen guten Eindruck. 250 Nm maximales Drehmoment zwischen 1.500 und 2.750 U/min sorgen für einen kraftvollen Durchzug. 0 auf Tempo 100 in 10,7 Sekunden sind genauso in Ordnung wie eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Dabei zeigt der sparsame Spanier einen Normverbrauch von 3,8 bis 3,9 Litern Diesel; je nachdem, ob man von Hand schaltet oder das nahezu perfekt arbeitende Doppelkupplungs-Getriebe mit seinen sieben Fahrstufen die Arbeit machen lässt.
Der Vierzylinder-Diesel läuft leise und vibrationsarm, jedoch könnten die Windgeräusche am neuen Seat Leon geringer sein. Einen deutlichen Schritt nach vorn hat dagegen das Fahrwerk gemacht. Der Leon mimt selbst mit den optionalen 18-Zöllern nicht mehr den knochigen Vollblut-Spanier, sondern federt gefühlvoller und weicher ab als bisher. Bis die elektronische Dämpferkontrolle verfügbar ist, kann man sich die Option der verstellbaren Fahrmodi getrost sparen. Insbesondere die Unterschiede zwischen den Programmen Normal und Sport sind einfach zu klein. Vielmehr würde man sich eine weniger leichtgängige Lenkung wünschen, die mehr Rückmeldung von der Fahrbahn gibt.
Gewonnen hat in jedem Fall der Innenraum. Neben dem insbesondere im Fond gewachsenen Platzangebot gefallen die nüchterne, aber sehenswerte Instrumentierung und die guten Sitze. Einzig bei einigen Oberflächen und der Bildschirmdarstellung des optionalen Navigationsbildschirms könnte der Seat Leon mehr Profil zeigen. Und eine mechanische Handbremse mag nicht zum Hightech-Anspruch mit LED-Scheinwerfern und umfangreichen Assistenzsystemen passen. Trotz der Verwandtschaft erinnert beim Interieur nichts an den übermächtigen VW Golf. Das gilt auch für den Preis. Ab Ende November ist der Seat Leon im Handel - ab 15.390 Euro. Der besser ausgestattete Leon 1.6 TDI Style kostet inkl. Doppelkupplungs-Getriebe 24.090 Euro. Kein ganz günstiges Vergnügen mehr.
Quelle: Autoplenum, 2012-11-09
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