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Testbericht

Hans Bast, 3. Oktober 2011
Rolls-Royce ergänzt sein Modellprogramm um einen Ghost mit 17 Zentimeter längerem Radstand. So lässt es sich reisen wie bei Königs.

Der kleine Rolls schaffte seit seiner Markteinführung direkt den Sprung aus dem überdimensionalen Schatten des Phantoms. Zuletzt sind auch noch die automobilen Parvenüs aus Süddeutschland mit ihren Langversionen dem noblen Briten etwas nah auf die Pelle gerückt. So misst der Mercedes-Benz S 450 L jetzt 5,22 Meter und hat dabei einen Radstand von 3,16 Meter. Der BMW 760 Li, auf dem auch der Rolls-Royce Ghost technisch basiert, hat einen Radstand von sogar 3,21 Meter bei einer Fahrzeuglänge von 5,21 Metern. Der Audi A8 W 12 hat zwar nur einen Radstand von 3,12 Meter aber eine imposante Gesamtlänge von 5,26 Meter. Mit dem jetzigen Schritt hat Rolls-Royce wieder für gebührenden Abstand zur schnöden Klasse der normalen Luxuslimousinen gesorgt und dabei gleichzeitig die Lücke zum Topmodell Phantom schließen können. Der Rolls-Royce Ghost EWB (Extended Wheel Base) misst jetzt, bei 3,46 Meter Radstand, Ehrfurcht gebietende 5,56 Meter Gesamtlänge.

Dabei kommt der Längenzuwachs voll und ganz dem Wohlbefinden der Passagiere im opulenten Fond zugute. Die Bein- und Kniefreiheit verdoppelten sich auf 320 Millimeter und verbessern den ohnehin grandiosen Reisekomfort der Limousine nochmals deutlich. Dazu tragen, wie gewohnt der aufwendige Schallschutz und die vielfach einstellbaren Einzelsitze mit Massagefunktion im Fond bei. Die beiden 9,2 Zoll großen Farbbildschirme und das 600-Watt-Audiosystem sorgen für Kurzweil während der Fahrt. Zusätzlich bietet Rolls-Royce an, das Fahrzeug mit einem kabellosen Hot-Spot oder mit einer Theater-Konfiguration ausstatten zu lassen. Dabei werden alle nicht fahrrelevanten Einstellungen vom Fond aus vorgenommen.

Auch dieser Rolls-Royce Ghost wird von dem gleichen V12-Motor mit 6,6 Liter Hubraum angetrieben, wie die Grundversion. Das Doppelturbo-Triebwerk leistet 420 kW/570 PS bei 5.250 U/min und bietet 780 Newtonmeter Drehmoment bei 1.500 U/min auf. So angetrieben beschleunigt der Ghost in 4,9 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Mit dem Ghost EWB will Rolls-Royce vor allem auf den asiatischen Wachstumsmärkten Neukunden gewinnen. Einigen Kunden ist der Phantom etwas zu imperial - hier und da gibt es vielleicht noch Vorbehalte gegen die ehemalige Kolonialmacht - und die anderen europäische Edelmarken nicht standesgemäß genug. Von der Normalversion wurden 2.711 Fahrzeuge seit 2010 gekauft. Die Auslieferung des Rolls-Royce Ghost Extended Wheel Base beginnt noch in diesem Herbst.
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2011-10-03

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