Renault Clio Gordini R.S.: Der Rennsport-Historiker im Test
Testbericht
Mendig, 26. August 2010 - Amédée Gordini ist etwas in Vergessenheit geraten. Dabei gilt der 1979 verstorbene Italiener als einer der Pioniere in der Motorsporthistorie von Renault. Gordini entwickelte in den 1960er-Jahren für den französischen Autohersteller sportliche Serienmodelle und Rennfahrzeuge. 1969 wurde seine Tuningschmiede vollständig in das Unternehmen eingegliedert, sechs Jahre später entstand daraus offiziell die Abteilung "Renault Sport". Gordini und seine Ingenieure trieben anschließend unter anderem den Einstieg in die Formel 1 mit voran. Nun will Renault den Renningenieur mit sportlichen Sondermodellen von Twingo und Clio zurück ins Gedächtnis rufen. Dass der brandneue Clio Gordini R.S. richtig Spaß macht, davon konnten wir uns auf einer Ausfahrt durch die Eifel überzeugen. Nur in Blau und mit weißem Doppelstreifen Wer mit dem Namen Gordini etwas anfangen kann, der wird sich schon beim Anblick des nach ihm benannten Clio freuen. Denn die blaue Lackierung, vor allem aber der längs über die Karosserie gezogene weiße Doppelstreifen weckt sofort Erinnerungen an die von Gordini veredelten Modelle wie den Renault 8 (1964 bis 1970) oder den Renault 12 (1970 bis 1974), die auch im Rallye-Sport für Furore sorgten. Clio Renault Sport als Basis Der ausschließlich als Dreitürer lieferbare Clio Gordini R.S. basiert auf dem Clio Renault Sport und geht technisch nahezu unverändert an den Start. Neben der charakteristischen Farbgebung unterscheidet er sich durch weiße Außenspiegelkappen und einen ebenfalls weißen Frontflügel sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder im Bi-Color-Design von dem bisherigen Spitzenmodell der Baureihe. Darüber hinaus setzt der Gordini auf den sportlichen Look des Clio Renault Sport mit Bodykit, Luftauslässen an den vorderen Kotflügeln und einem mächtigen Heckdiffusor.
Viel Blau auch im Innenraum Individueller gestaltet präsentiert sich der Innenraum des Gordini R.S. So gibt es blaues Leder an den Sitzwangen, der Schalthebelmanschette und an den Türverkleidungen. Am schwarz-blauen Lenkrad finden sich die weißen Doppelstreifen wieder. Die Sportsitze mit Gordini-Emblem sind serienmäßig mit edler Tierhaut bezogen und bieten für den Oberkörper eine nahezu perfekte Passform. Allerdings fallen die Sitzauflagen relativ kurz aus. Ziernähte am Armaturenbrett, schwarz glänzende Dekorleisten und Alupedale runden das hochwertige Interieur ab. 201 PS stark und 224 km/h schnell Unter der Haube des Clio Gordini R.S. arbeitet das aus dem Clio Renault Sport bekannte Triebwerk. Der Zweiliter-Sauger leistet 201 PS und erzeugt 215 Newtonmeter Drehmoment. Immer garniert von einem sehr schönen Röhren aus der zweiflutigen Auspuffanlage ist der kleine Franzose damit absolut standesgemäß unterwegs. Die 6,9 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 unterbietet selbst der VW Polo GTI nicht und 224 km/h Höchstgeschwindigkeit können sich für ein Auto dieser Klasse wahrlich sehen lassen. Bei niedrigen Drehzahlen könnte der Vierzylinder noch etwas durchzugsstärker sein, was zu hochtourigem Fahren verführt. Die ohnehin nicht gerade sparsamen 8,4 Liter Normverbrauch dürften in der Praxis somit schnell über die Zehn-Liter-Marke klettern. Die sechs Gänge des Schaltgetriebes sind gut abgestuft, lassen sich jedoch nur etwas hakelig einlegen. Ein echter Kurvenstar Seine Stärken spielt der Clio Gordini R.S. dann auf kurvigen Strecken aus. Der Flitzer liegt dank serienmäßigem Sportfahrwerk flach auf dem Asphalt und nimmt alle Biegungen sowie Aufs und Abs bestens. Selbst hohe Kurvengeschwindigkeiten stellen kein Problem dar. Das ESP greift zwar später als bei einem herkömmlichen Clio, aber immer rechtzeitig ein. Die Lenkung arbeitet sehr direkt und passt daher ideal zum Gesamt-Setup. Für gute Verzögerung sorgen die ordentlich zupackenden Bremsen: Vorne kommen innen belüftete Scheiben und Vierkolben-Bremssättel von Brembo, hinten Scheiben und Einkolben-Sättel von TRW zum Einsatz.
Nahezu Vollausstattung Mit einem Einstiegspreis von 25.300 Euro ist der Gordini R.S. nicht gerade günstig und um einiges teurer als ein dreitüriger Polo GTI (22.500 Euro). Doch dafür bietet der Sonder-Clio auch nahezu eine Vollausstattung. Sie umfasst neben den bereits erwähnten Details noch ein integriertes TomTom-Navigationssystem, Nebelscheinwerfer, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung sowie ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem. Der Mehrpreis von 2.500 Euro gegenüber einem Clio Renault Sport ist damit mehr als wettgemacht.
Viel Blau auch im Innenraum Individueller gestaltet präsentiert sich der Innenraum des Gordini R.S. So gibt es blaues Leder an den Sitzwangen, der Schalthebelmanschette und an den Türverkleidungen. Am schwarz-blauen Lenkrad finden sich die weißen Doppelstreifen wieder. Die Sportsitze mit Gordini-Emblem sind serienmäßig mit edler Tierhaut bezogen und bieten für den Oberkörper eine nahezu perfekte Passform. Allerdings fallen die Sitzauflagen relativ kurz aus. Ziernähte am Armaturenbrett, schwarz glänzende Dekorleisten und Alupedale runden das hochwertige Interieur ab. 201 PS stark und 224 km/h schnell Unter der Haube des Clio Gordini R.S. arbeitet das aus dem Clio Renault Sport bekannte Triebwerk. Der Zweiliter-Sauger leistet 201 PS und erzeugt 215 Newtonmeter Drehmoment. Immer garniert von einem sehr schönen Röhren aus der zweiflutigen Auspuffanlage ist der kleine Franzose damit absolut standesgemäß unterwegs. Die 6,9 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 unterbietet selbst der VW Polo GTI nicht und 224 km/h Höchstgeschwindigkeit können sich für ein Auto dieser Klasse wahrlich sehen lassen. Bei niedrigen Drehzahlen könnte der Vierzylinder noch etwas durchzugsstärker sein, was zu hochtourigem Fahren verführt. Die ohnehin nicht gerade sparsamen 8,4 Liter Normverbrauch dürften in der Praxis somit schnell über die Zehn-Liter-Marke klettern. Die sechs Gänge des Schaltgetriebes sind gut abgestuft, lassen sich jedoch nur etwas hakelig einlegen. Ein echter Kurvenstar Seine Stärken spielt der Clio Gordini R.S. dann auf kurvigen Strecken aus. Der Flitzer liegt dank serienmäßigem Sportfahrwerk flach auf dem Asphalt und nimmt alle Biegungen sowie Aufs und Abs bestens. Selbst hohe Kurvengeschwindigkeiten stellen kein Problem dar. Das ESP greift zwar später als bei einem herkömmlichen Clio, aber immer rechtzeitig ein. Die Lenkung arbeitet sehr direkt und passt daher ideal zum Gesamt-Setup. Für gute Verzögerung sorgen die ordentlich zupackenden Bremsen: Vorne kommen innen belüftete Scheiben und Vierkolben-Bremssättel von Brembo, hinten Scheiben und Einkolben-Sättel von TRW zum Einsatz.
Nahezu Vollausstattung Mit einem Einstiegspreis von 25.300 Euro ist der Gordini R.S. nicht gerade günstig und um einiges teurer als ein dreitüriger Polo GTI (22.500 Euro). Doch dafür bietet der Sonder-Clio auch nahezu eine Vollausstattung. Sie umfasst neben den bereits erwähnten Details noch ein integriertes TomTom-Navigationssystem, Nebelscheinwerfer, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung sowie ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem. Der Mehrpreis von 2.500 Euro gegenüber einem Clio Renault Sport ist damit mehr als wettgemacht.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Ottomotor |
Hubraum: | 1.998 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 148 kW (201 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 215 Nm bei 5.400 UPM |
Preis
Neupreis: 25.300 € (Stand: August 2010)Fazit
Um den Geist Amédée Gordinis weiterleben zu lassen, ist der Clio Gordini R.S. ein würdiger Vertreter. Wobei der neueste Gordini in erster Linie ein umfangreich ausgestatteter Clio Renault Sport ist. Bezüglich Antrieb und Fahrwerk bleibt dieser unverändert, viel Anlass für diesbezügliche Neuerungen gibt es auch nicht. An den Maßstab in dieser Klasse, den VW Polo GTI, reicht der sportliche Clio dennoch nicht ganz heran. Zudem müssen Fans bereit sein, für den Clio Gordini R.S. die "Kleinigkeit" von mehr als 25.000 Euro hinzublättern.Testwertung
Quelle: auto-news, 2010-08-25
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