Praxistest: VW Golf Variant 1.4 TSI - Größter gemeinsamer Nenner
Testbericht
Der Kombi-Golf ist nur eine Reisetasche vom Laderaum eines VW Passat Variant entfernt. Auch sonst empfiehlt er sich als preisgünstige Alternative zum großen Bruder vor allem mit einem kleinen Turbomotor.
Wer eine sparsame Familienkutsche aus dem Hause Volkswagen will, greift gern auf den Klassiker zurück: Passat Variant, mit dem Volumendiesel 1.9 TDI unter der Haube. Doch seit der Preisexplosion an der Zapfsäule fällt der finanzielle Vorteil beim Diesel-Tanken praktisch weg. Und der Verbrauchsvorteil des Selbstzünders wird durch die höheren Steuern schneller denn je aufgefressen. Für echte Vielfahrer lohnt sich der Diesel noch immer. Doch seine Bastion wankt auch deshalb, weil kleine Benzinmotoren durch Turboaufladung immer munterer und trotzdem sparsamer werden. Als Eier legende Wollmilchsau empfiehlt sich dabei der 1.4 TSI mit 122 PS, der sogar als Basismotor im neuen Scirocco eingesetzt wird und den vergleichsweise durstigen 1.6 FSI ablösen dürfte.
Der Golf Variant ist mit dem neuen Turbomotor ab 22.275 Euro zu haben. Das Maschinchen entwickelt ein maximales Drehmoment von 200 Newtonmetern ab 1500 Touren und hängt dementsprechend gut am Gas, ohne dass man ständig schalten muss. Der Wagen beschleunigt in knapp 10 Sekunden auf 100 km/h und hält beim Überholen nicht übermäßig, aber genügend Reserven bereit. Der Verbrauch hängt ganz davon ab, wie oft man die volle Leistung des Turboladers abruft. Beim gemütlichen Gleiten auf der Autobahn lässt sich ohne Mühe ein Durchschnittsverbrauch zwischen 5 und 6 Litern erzielen. Selbst bei zügigem Tempo zwischen 140 und 180 km/h kann man mit 7 bis 8 Litern auskommen. In der Stadt muss man mit knapp 9 Litern rechnen, die 10er-Marke erreichte unser Testwagen nie. Damit entspricht der Praxisverbrauch weitgehend den Herstellerangaben.
Geschaltet wird mit einem präzise abgestuften Sechsganggetriebe, das 7-Gang-DSG ist optional. Der Variant fährt sich sehr angenehm, ist straff, aber nicht zu hart gefedert. Die Kurvenlage ist auch dank der hinteren Vierlenkerachse ruhig und sicher, einen wesentlichen Unterschied zur Limousine kann man nicht feststellen. Das Heck des Golf Variant dürfte kaum in die Annalen der Designgeschichte eingehen - doch es erfüllt seinen Zweck. Wer auch das Vorgängermodell gefahren ist, wird beim Einparken schnell die kleineren hinteren Seitenscheiben bemerken. Ein wenig Übersicht nach hinten ist verloren gegangen. Doch im Vergleich zu vielen anderen Kombis mit ihrer modisch nach oben gezogenen Heckpartie steht der Rucksack-Golf ganz gut da.
Die Ladekante ist ein gutes Stückchen niedriger als beim Passat, das Fassungsvermögen natürlich kleiner: 505 Liter schluckt der Golf, kaum 100 Liter weniger als beim Passat beide Autos trennt beim Gepäckraum letztlich nur eine große Reisetasche. Wenn man den doppelten Gepäckraumboden des Golf nicht braucht, steigt das Volumen auf 560 Liter. Bei umgelegten Rücksitzen stehen maximal 1550 Liter Stauraum zur Verfügung (Passat: 1731 Liter).
Unter dem Strich lässt sich der Golf-Kofferraum sogar etwas leichter beladen, denn durch den bauchigen Laderaum stehen die Radhäuser nicht im Weg. Beim Platzangebot für die Passagiere muss der Golf natürlich passen: Die üppige Kniefreiheit des Passat vor allem für Fond-Passagiere bietet er nicht. Doch vier Erwachsene kommen im Kombi-Golf ohne Einschränkung bequem unter. Und der Fahrer freut sich über einen straffen Sitz mit gutem Seitenhalt.
Das Golf-Cockpit ist gut verarbeitet und zweckmäßig, echte optische Leckerbissen sehen freilich anders aus. Passend zum Auto trifft das Innenraumdesign den Durchschnittsgeschmack und stößt niemanden vor den Kopf. Etwas ideenarm zeigt sich VW beim Thema Ablagen, vor allem im Vergleich zur französischen Konkurrenz. An der Mittelkonsole vermisst man Stauraum, und die Staufach-/Becherhalter-Kombination mit dem als Flaschenöffner nutzbaren Trennsteg in der Mitte wirkt nur auf den ersten Blick praktisch: Wer räumt schon gern seine Sachen um, wenn er einen Kaffeebecher platzieren will.
Der Variant 1.4 TSI Comfortline (22.275 Euro) ist unter anderem mit elektrischen Fensterhebern und Außenspiegeln, Bordcomputer, Klimaanlage, Tempomat, ESP, Lederlenkrad, Lordosestütze und akustischer Einparkhilfe ausgestattet. Das Angebot an Extras, darunter verschiedene Radio- und Navigationssysteme, ist zahlreich, VW lässt es sich allerdings auch gut bezahlen.
Ein kurzer Preisvergleich mit der Konkurrenz: Der Ford Focus Turnier (125 PS-Benziner) kostet in der ungefähr vergleichbaren Ghia-Ausstattung 21.500 Euro, der Kia Ceed Sporty Wagon (1,6-Liter Benziner mit 126 PS) ist in der mittleren Ausstattung Ex schon ab 19.190 Euro zu haben. Den Opel Astra Caravan (1.6-Liter Benziner mit 115 PS) gibt es in mittlerer Ausstattung für 20.965 Euro. Eine interessante Alternative ist auch der Skoda Octavia Kombi, der mit einem 160 PS starken Turbo-Benziner in Ambiente-Ausstattung nur 23.150 Euro kostet.
Wer eine sparsame Familienkutsche aus dem Hause Volkswagen will, greift gern auf den Klassiker zurück: Passat Variant, mit dem Volumendiesel 1.9 TDI unter der Haube. Doch seit der Preisexplosion an der Zapfsäule fällt der finanzielle Vorteil beim Diesel-Tanken praktisch weg. Und der Verbrauchsvorteil des Selbstzünders wird durch die höheren Steuern schneller denn je aufgefressen. Für echte Vielfahrer lohnt sich der Diesel noch immer. Doch seine Bastion wankt auch deshalb, weil kleine Benzinmotoren durch Turboaufladung immer munterer und trotzdem sparsamer werden. Als Eier legende Wollmilchsau empfiehlt sich dabei der 1.4 TSI mit 122 PS, der sogar als Basismotor im neuen Scirocco eingesetzt wird und den vergleichsweise durstigen 1.6 FSI ablösen dürfte.
Der Golf Variant ist mit dem neuen Turbomotor ab 22.275 Euro zu haben. Das Maschinchen entwickelt ein maximales Drehmoment von 200 Newtonmetern ab 1500 Touren und hängt dementsprechend gut am Gas, ohne dass man ständig schalten muss. Der Wagen beschleunigt in knapp 10 Sekunden auf 100 km/h und hält beim Überholen nicht übermäßig, aber genügend Reserven bereit. Der Verbrauch hängt ganz davon ab, wie oft man die volle Leistung des Turboladers abruft. Beim gemütlichen Gleiten auf der Autobahn lässt sich ohne Mühe ein Durchschnittsverbrauch zwischen 5 und 6 Litern erzielen. Selbst bei zügigem Tempo zwischen 140 und 180 km/h kann man mit 7 bis 8 Litern auskommen. In der Stadt muss man mit knapp 9 Litern rechnen, die 10er-Marke erreichte unser Testwagen nie. Damit entspricht der Praxisverbrauch weitgehend den Herstellerangaben.
Geschaltet wird mit einem präzise abgestuften Sechsganggetriebe, das 7-Gang-DSG ist optional. Der Variant fährt sich sehr angenehm, ist straff, aber nicht zu hart gefedert. Die Kurvenlage ist auch dank der hinteren Vierlenkerachse ruhig und sicher, einen wesentlichen Unterschied zur Limousine kann man nicht feststellen. Das Heck des Golf Variant dürfte kaum in die Annalen der Designgeschichte eingehen - doch es erfüllt seinen Zweck. Wer auch das Vorgängermodell gefahren ist, wird beim Einparken schnell die kleineren hinteren Seitenscheiben bemerken. Ein wenig Übersicht nach hinten ist verloren gegangen. Doch im Vergleich zu vielen anderen Kombis mit ihrer modisch nach oben gezogenen Heckpartie steht der Rucksack-Golf ganz gut da.
Die Ladekante ist ein gutes Stückchen niedriger als beim Passat, das Fassungsvermögen natürlich kleiner: 505 Liter schluckt der Golf, kaum 100 Liter weniger als beim Passat beide Autos trennt beim Gepäckraum letztlich nur eine große Reisetasche. Wenn man den doppelten Gepäckraumboden des Golf nicht braucht, steigt das Volumen auf 560 Liter. Bei umgelegten Rücksitzen stehen maximal 1550 Liter Stauraum zur Verfügung (Passat: 1731 Liter).
Unter dem Strich lässt sich der Golf-Kofferraum sogar etwas leichter beladen, denn durch den bauchigen Laderaum stehen die Radhäuser nicht im Weg. Beim Platzangebot für die Passagiere muss der Golf natürlich passen: Die üppige Kniefreiheit des Passat vor allem für Fond-Passagiere bietet er nicht. Doch vier Erwachsene kommen im Kombi-Golf ohne Einschränkung bequem unter. Und der Fahrer freut sich über einen straffen Sitz mit gutem Seitenhalt.
Das Golf-Cockpit ist gut verarbeitet und zweckmäßig, echte optische Leckerbissen sehen freilich anders aus. Passend zum Auto trifft das Innenraumdesign den Durchschnittsgeschmack und stößt niemanden vor den Kopf. Etwas ideenarm zeigt sich VW beim Thema Ablagen, vor allem im Vergleich zur französischen Konkurrenz. An der Mittelkonsole vermisst man Stauraum, und die Staufach-/Becherhalter-Kombination mit dem als Flaschenöffner nutzbaren Trennsteg in der Mitte wirkt nur auf den ersten Blick praktisch: Wer räumt schon gern seine Sachen um, wenn er einen Kaffeebecher platzieren will.
Der Variant 1.4 TSI Comfortline (22.275 Euro) ist unter anderem mit elektrischen Fensterhebern und Außenspiegeln, Bordcomputer, Klimaanlage, Tempomat, ESP, Lederlenkrad, Lordosestütze und akustischer Einparkhilfe ausgestattet. Das Angebot an Extras, darunter verschiedene Radio- und Navigationssysteme, ist zahlreich, VW lässt es sich allerdings auch gut bezahlen.
Ein kurzer Preisvergleich mit der Konkurrenz: Der Ford Focus Turnier (125 PS-Benziner) kostet in der ungefähr vergleichbaren Ghia-Ausstattung 21.500 Euro, der Kia Ceed Sporty Wagon (1,6-Liter Benziner mit 126 PS) ist in der mittleren Ausstattung Ex schon ab 19.190 Euro zu haben. Den Opel Astra Caravan (1.6-Liter Benziner mit 115 PS) gibt es in mittlerer Ausstattung für 20.965 Euro. Eine interessante Alternative ist auch der Skoda Octavia Kombi, der mit einem 160 PS starken Turbo-Benziner in Ambiente-Ausstattung nur 23.150 Euro kostet.
Quelle: Autoplenum, 2008-07-02
Getestete Modelle
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