Praxistest: VW Golf Plus 1.4 TSI - Nachfüllpack
Testbericht
VW bietet nun auch den Golf VI im XXL-Format an. Der Golf Plus teilt den Platz mit der Kelle aus und taugt fast als Alternative zum Minivan, als schnelles, aber nicht besonders sparsames Reisemobil.
Ein bisschen pummelig sieht er ja schon aus, der Golf Plus – wie ein zu heiß gewaschener Touran. Der größte Vorteil gegenüber dem normalen Modell ist natürlich das Raumangebot. Auf allen Plätzen lässt es sich sehr bequem leben. Die Rücksitze sind in der Länge verschiebbar und selbst in den vorderen Rasten bleibt noch ein akzeptabler Knieraum übrig. Kopf- und Schulterfreiheit sind ausgezeichnet. Der Kofferraum hat einen doppelten Boden und fasst je nach Stellung der Rücksitze 395 bis 505 Liter – soviel wie der Golf Variant. Legt man die Rücksitzlehnen um, steigt das Fassungsvermögen auf maximal 1450 Liter. Das Golf-Cockpit überzeugt mit einer hohen Verarbeitungsqualität und übersichtlichen Platzierung aller Knöpfe und Schalter. Kritik gibt es an den zu leichtgängigen Temperaturreglern der Klimaautomatik oder der Mittelkonsole, in der sich auch USB-Anschluss und Aux-in-Buchse befinden. Eins der Fächer dort ist so schmal, dass man mit der Hand nicht hinein kommt. Rutscht zum Beispiel ein USB-Stick hinein, muss man ihn mit zwei Kugelschreibern wie beim chinesischen Essen mit Stäbchen wieder heraus fingern. Einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen auch die vier Klappfächer im Dachhimmel: Sonnenbrille, Karten und Kleinkram finden Platz, sperrige Gegenstände nicht – und schwere Gegenstände drohen beim Öffnen heraus zu fallen. Wenn es um Staumöglichkeiten geht, haben Franzosen einfach die besseren Ideen. Das beweisen Autos wie der Renault Scénic oder Peugeot Partner. Immerhin finden in den Vordertüren des Golf auch 1,5-Liter-Flaschen Platz.
Beim Fahren zeigt sich der Golf Plus nicht ganz so dynamisch wie der normale Golf, vor allem in schnellen Kurven merkt man dem Wagen seinen höheren Schwerpunkt an. Die Straßenlage ist dennoch gut und das Fahrwerk ausgewogen. Unebenheiten schluckt der Plus-Golf gut weg, dank der leichtgängigen Servolenkung ist der Wagen angenehm wendig. Bei Kurvenfahrten aber stört die dicke A-Säule und die winzigen Dreiecksfenster sind dabei keine Hilfe.
Nicht ganz überzeugen kann auch die optionale automatische Einparkfunktion. Per Knopfdruck sondiert das System nach passenden Lücken, wenn man langsam an parkenden Autos vorbeifährt. Gas geben und vor allem rechtzeitig bremsen muss der Fahrer selbst - das System übernimmt die Lenkarbeit. Das funktioniert im Regelfall ganz gut. Doch in einigen Fällen versuchte das System den Wagen in Lücken zu quetschen, in die der Plus-Golf selbst beim besten Willen gar nicht passte.
Der stärkste Benzinmotor im Golf Plus holt dank Aufladung aus 1,4 Litern Hubraum 160 PS (118 kW). Manchmal hat der Golf Mühe, seine Kraft auf den Asphalt zu übertragen – selbst bei moderatem Gaseinsatz drehen beim Anfahren mitunter die Räder durch. Das DSG-Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen sorgt für weiche Schaltübergänge und dank der großen Kraftreserven des Motors kann der Golf oft im höchsten Gang dahingleiten.
VW verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 6,3 Litern auf 100 Kilometer. Unser Testwagen genehmigte sich mehr: Bis zu 8 Liter im Schnitt wurden fällig. Der kleine Hubraum fordert den häufigen Einsatz des Twinchargers, und selbst bei zurückhaltender Fahrweise fällt es schwer, den Verbrauch deutlich unter 7 Liter zu drücken.
Die Preise des Golf Plus starten bei 18.325 Euro für das Basismodell Trendline mit 80 PS. Mit dem 160 PS-Benziner und DSG an Bord kostet der Wagen mindestens 25.975 Euro (Comfortline-Ausstattung), die Version Highline schlägt mit 27.375 Euro zu Buche. Zum Vergleich: Der Ford C-Max Ghia mit 145 PS-Benziner und Automatikgetriebe ist ab 25.100 Euro zu haben, die B-Klasse von Mercedes mit 136 PS und automatischen Getriebe ab 29.155 Euro. Deutlich günstiger bekommt man einen Seat Altea, die 160 PS-Version mit DSG (allerdings mit 1,8-Liter statt 1,4-Liter Motor an Bord) ist in der Style-Ausstattung ab 23.290 Euro zu haben. Den Renault Scénic mit 140 PS und automatischem CVT-Getriebe gibt es ab 22.200, selbst die größere Version Grand Scénic in der Top-Ausstattung Luxe ist mit 26.300 Euro einen Tausender günstiger als das Top-Modell des Golf Plus.
Beim Golf Plus Comfortline mit 160 PS sind unter anderem ESP, elektrische Außenspiegel und Fensterheber, Klimaautomatik, Lenkrad, Schalthebel und Handbremsgriff in Lederausführung, Mittelarmlehne mit Ablagenbox, Klapptische für die Fond-Passagiere, akustische Einparkhilfe vorn und hinten, eine zweite 12 Volt-Steckdose sowie CD-Radio mit MP3-Funktion an Bord. Beim Modell Highline gibt es neben viel optischem Zierrat noch Dinge wie Sportsitze mit Alcantara/Stoff-Bezug, Nebelscheinwerfer, Zweizonen-Temperaturregelung für die Klimaautomatik oder Scheinwerfer-Reinigungsanlage. Ärgerlich: Ein Tempomat kostet immer 200 Euro Aufpreis.
Ein bisschen pummelig sieht er ja schon aus, der Golf Plus – wie ein zu heiß gewaschener Touran. Der größte Vorteil gegenüber dem normalen Modell ist natürlich das Raumangebot. Auf allen Plätzen lässt es sich sehr bequem leben. Die Rücksitze sind in der Länge verschiebbar und selbst in den vorderen Rasten bleibt noch ein akzeptabler Knieraum übrig. Kopf- und Schulterfreiheit sind ausgezeichnet. Der Kofferraum hat einen doppelten Boden und fasst je nach Stellung der Rücksitze 395 bis 505 Liter – soviel wie der Golf Variant. Legt man die Rücksitzlehnen um, steigt das Fassungsvermögen auf maximal 1450 Liter. Das Golf-Cockpit überzeugt mit einer hohen Verarbeitungsqualität und übersichtlichen Platzierung aller Knöpfe und Schalter. Kritik gibt es an den zu leichtgängigen Temperaturreglern der Klimaautomatik oder der Mittelkonsole, in der sich auch USB-Anschluss und Aux-in-Buchse befinden. Eins der Fächer dort ist so schmal, dass man mit der Hand nicht hinein kommt. Rutscht zum Beispiel ein USB-Stick hinein, muss man ihn mit zwei Kugelschreibern wie beim chinesischen Essen mit Stäbchen wieder heraus fingern. Einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen auch die vier Klappfächer im Dachhimmel: Sonnenbrille, Karten und Kleinkram finden Platz, sperrige Gegenstände nicht – und schwere Gegenstände drohen beim Öffnen heraus zu fallen. Wenn es um Staumöglichkeiten geht, haben Franzosen einfach die besseren Ideen. Das beweisen Autos wie der Renault Scénic oder Peugeot Partner. Immerhin finden in den Vordertüren des Golf auch 1,5-Liter-Flaschen Platz.
Beim Fahren zeigt sich der Golf Plus nicht ganz so dynamisch wie der normale Golf, vor allem in schnellen Kurven merkt man dem Wagen seinen höheren Schwerpunkt an. Die Straßenlage ist dennoch gut und das Fahrwerk ausgewogen. Unebenheiten schluckt der Plus-Golf gut weg, dank der leichtgängigen Servolenkung ist der Wagen angenehm wendig. Bei Kurvenfahrten aber stört die dicke A-Säule und die winzigen Dreiecksfenster sind dabei keine Hilfe.
Nicht ganz überzeugen kann auch die optionale automatische Einparkfunktion. Per Knopfdruck sondiert das System nach passenden Lücken, wenn man langsam an parkenden Autos vorbeifährt. Gas geben und vor allem rechtzeitig bremsen muss der Fahrer selbst - das System übernimmt die Lenkarbeit. Das funktioniert im Regelfall ganz gut. Doch in einigen Fällen versuchte das System den Wagen in Lücken zu quetschen, in die der Plus-Golf selbst beim besten Willen gar nicht passte.
Der stärkste Benzinmotor im Golf Plus holt dank Aufladung aus 1,4 Litern Hubraum 160 PS (118 kW). Manchmal hat der Golf Mühe, seine Kraft auf den Asphalt zu übertragen – selbst bei moderatem Gaseinsatz drehen beim Anfahren mitunter die Räder durch. Das DSG-Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen sorgt für weiche Schaltübergänge und dank der großen Kraftreserven des Motors kann der Golf oft im höchsten Gang dahingleiten.
VW verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 6,3 Litern auf 100 Kilometer. Unser Testwagen genehmigte sich mehr: Bis zu 8 Liter im Schnitt wurden fällig. Der kleine Hubraum fordert den häufigen Einsatz des Twinchargers, und selbst bei zurückhaltender Fahrweise fällt es schwer, den Verbrauch deutlich unter 7 Liter zu drücken.
Die Preise des Golf Plus starten bei 18.325 Euro für das Basismodell Trendline mit 80 PS. Mit dem 160 PS-Benziner und DSG an Bord kostet der Wagen mindestens 25.975 Euro (Comfortline-Ausstattung), die Version Highline schlägt mit 27.375 Euro zu Buche. Zum Vergleich: Der Ford C-Max Ghia mit 145 PS-Benziner und Automatikgetriebe ist ab 25.100 Euro zu haben, die B-Klasse von Mercedes mit 136 PS und automatischen Getriebe ab 29.155 Euro. Deutlich günstiger bekommt man einen Seat Altea, die 160 PS-Version mit DSG (allerdings mit 1,8-Liter statt 1,4-Liter Motor an Bord) ist in der Style-Ausstattung ab 23.290 Euro zu haben. Den Renault Scénic mit 140 PS und automatischem CVT-Getriebe gibt es ab 22.200, selbst die größere Version Grand Scénic in der Top-Ausstattung Luxe ist mit 26.300 Euro einen Tausender günstiger als das Top-Modell des Golf Plus.
Beim Golf Plus Comfortline mit 160 PS sind unter anderem ESP, elektrische Außenspiegel und Fensterheber, Klimaautomatik, Lenkrad, Schalthebel und Handbremsgriff in Lederausführung, Mittelarmlehne mit Ablagenbox, Klapptische für die Fond-Passagiere, akustische Einparkhilfe vorn und hinten, eine zweite 12 Volt-Steckdose sowie CD-Radio mit MP3-Funktion an Bord. Beim Modell Highline gibt es neben viel optischem Zierrat noch Dinge wie Sportsitze mit Alcantara/Stoff-Bezug, Nebelscheinwerfer, Zweizonen-Temperaturregelung für die Klimaautomatik oder Scheinwerfer-Reinigungsanlage. Ärgerlich: Ein Tempomat kostet immer 200 Euro Aufpreis.
Quelle: Autoplenum, 2009-08-31
Getestete Modelle
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