Golf R Cabrio - Eiliger Rabauke
Testbericht
Volkswagen setzt seine GTI die offene Cabriokrone auf. Das Golf-R-Cabrio lockt mit Frontantrieb und einem kräftigen 265-PS-Motor. Wie schlägt sich diese Kombination?
Bei Volkswagen muss sich immer wieder auf Überraschungen gefasst machen. Da schwärmen die Wolfsburger wochenlang von ihrer neuen Plattform-Allzweckwaffe des Golf 7 und jetzt basiert das neue Golf R Cabrio noch auf der Technik des ausgelaufenen Golf 6. Das ergibt in der VW-Logik durchaus Sinn, da die Golf Cabrios sich nicht an die herkömmliche Nomenklatur halten. Während bereits die siebte Generation des Kompaktklassen-Primus auf unseren Straßen rollt, ist es bei der offenen Variante erst die dritte - nämlich eins, drei und sechs.
An den sportlichen Ansprüchen, die sich im Wolfsburger Selbstverständnis im Buchstaben \"R\" manifestieren, ändert das nichts. 265 PS befeuern den schnellsten aller Oben-Ohne-Golfs. Nach lediglich 6,4 Sekunden ist die 100-km/h-Marke erreicht und erst bei 250 schiebt die elektronische Selbstkasteiung der Sprintfreude einen Riegel vor. Beim Herausbeschleunigen aus dem Drehzahlkeller gönnt sich das Triebwerk allerdings eine kurze Atempause. Das liegt zum einen am serienmäßigen Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und zum anderen an dem etwas verspäteten Einsetzen des Turboladers, der bei 2.500 U/min das maximale Drehmoment von 350 Newtonmeter erreicht. Bei aller Athletik soll der Durchschnittsverbrauch bei 8,2 Liter auf 100 Kilometern liegen. Der Motor kommt vom sportlichen Paten Scirocco R, von dem die Einstellungen des Triebwerks eins zu eins übernommen sind. Der Zwei-Liter-Vierzylinder macht aus seiner Inbrunst keinen Hehl. Gasstöße werden mit einem bulligen Brabbeln untermalt und beim Runterschalten sorgt ein laut vernehmliches Bellen für eine adäquate Geräuschkulisse. Was wie ein Zwischengasstoß klingt, ist aber nur das Resultat des Aufeinandertreffens zweier Abgasstöße.
Bitter: allerdings wirkt der stimmgewaltige PS-Hammer nur auf die Vorderachse. \"Ein Cabrio ist per se schwerer und ein Allradantrieb hätte da noch einmal rund 100 Kilogramm draufgepackt\", erklärt Markus Seifert, Leiter des Produktmarketings bei Volkswagen R den Verzicht auf den sinnvollen 4Motion-Antrieb. Typisches Frontriebler-Reifenkratzen und Untersteuern in schnellen Kurven sind also vorprogrammiert? Kaum. Das Golf R Cabrio zeigt, dass auch ohne Allradantrieb ein dynamisches Fahrverhalten drin ist. Dabei ist das Fahrwerk näher an der schnellen VW-Flunder Scirocco als am GTI. Dieses Plus an Sportlichkeit schlägt sich zwar in einer ziemlich deutlichen Sensibilität für Bodenunebenheiten nieder, hat aber auch ein agiles Fahrverhalten zur Folge. Dazu trägt die direkte Lenkung bei, die die Richtungsbefehle des Fahrers zuverlässig umsetzt. Eine weitere Ursache für die Kurven- und Einlenkfreude ist das XDS, das erweiterte ESP, das mit Bremseingriffen ein Torque-Vectoring simuliert und ständig über genügend Traktion wacht. Das Tüpfelchen auf das \"i\", ist die verbesserte Gewichtsverteilung, wenn das Stoffdach hinter den Rücksitzen verschwindet.
Bei aller zur Schau gestellten Sportlichkeit, ist das Doppelkupplungsgetriebe etwas sanfter eingestellt, als beim Technik-Bruder Scirocco. Für 990 Euro Aufpreis bekommt man mit DCC variable Dämpfer. Wer hier eine große Fahreigenschafts-Spreizung zwischen Komfort und Sport erwartet hat, wird enttäuscht. Aufgrund der sportlichen Grund-Abstimmung ist der Unterschied zwischen den einzelnen Fahrmodi nicht so groß, wie beim Serien-Golf, aber dennoch vorhanden. Bei so viel Licht, gibt es in der Cabriosonne auch Schatten. Zum einen ist da die hohe Sitzposition, die sich vor allem offen so richtig bemerkbar macht. Bei Personen über 1,90 Meter kommt die schräggestellte Frontscheibe dem Kopf des Fahrers ziemlich nah. Der Grundpreis von 43.325 Euro ist ziemlich ambitioniert. Schließlich reden wir hier von einem Kompaktklassen-Cabrio. Immerhin ist die Serien-Ausstattung, bei der eine Lederausstattung, Bi-Xenon-Scheinwerfer, eine Zwei-Zonen-Klimaanlage und standesgemäße 18-Zoll-Räder enthalten sind, ziemlich opulent. Allen Golf-R-Puristen, denen das Gebotene noch nicht genug ist, können jetzt entspannt aufatmen: noch dieses Jahr kommt ein geschlossener Golf R. Der hat dann auch Allradantrieb.
Bei Volkswagen muss sich immer wieder auf Überraschungen gefasst machen. Da schwärmen die Wolfsburger wochenlang von ihrer neuen Plattform-Allzweckwaffe des Golf 7 und jetzt basiert das neue Golf R Cabrio noch auf der Technik des ausgelaufenen Golf 6. Das ergibt in der VW-Logik durchaus Sinn, da die Golf Cabrios sich nicht an die herkömmliche Nomenklatur halten. Während bereits die siebte Generation des Kompaktklassen-Primus auf unseren Straßen rollt, ist es bei der offenen Variante erst die dritte - nämlich eins, drei und sechs.
An den sportlichen Ansprüchen, die sich im Wolfsburger Selbstverständnis im Buchstaben \"R\" manifestieren, ändert das nichts. 265 PS befeuern den schnellsten aller Oben-Ohne-Golfs. Nach lediglich 6,4 Sekunden ist die 100-km/h-Marke erreicht und erst bei 250 schiebt die elektronische Selbstkasteiung der Sprintfreude einen Riegel vor. Beim Herausbeschleunigen aus dem Drehzahlkeller gönnt sich das Triebwerk allerdings eine kurze Atempause. Das liegt zum einen am serienmäßigen Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und zum anderen an dem etwas verspäteten Einsetzen des Turboladers, der bei 2.500 U/min das maximale Drehmoment von 350 Newtonmeter erreicht. Bei aller Athletik soll der Durchschnittsverbrauch bei 8,2 Liter auf 100 Kilometern liegen. Der Motor kommt vom sportlichen Paten Scirocco R, von dem die Einstellungen des Triebwerks eins zu eins übernommen sind. Der Zwei-Liter-Vierzylinder macht aus seiner Inbrunst keinen Hehl. Gasstöße werden mit einem bulligen Brabbeln untermalt und beim Runterschalten sorgt ein laut vernehmliches Bellen für eine adäquate Geräuschkulisse. Was wie ein Zwischengasstoß klingt, ist aber nur das Resultat des Aufeinandertreffens zweier Abgasstöße.
Bitter: allerdings wirkt der stimmgewaltige PS-Hammer nur auf die Vorderachse. \"Ein Cabrio ist per se schwerer und ein Allradantrieb hätte da noch einmal rund 100 Kilogramm draufgepackt\", erklärt Markus Seifert, Leiter des Produktmarketings bei Volkswagen R den Verzicht auf den sinnvollen 4Motion-Antrieb. Typisches Frontriebler-Reifenkratzen und Untersteuern in schnellen Kurven sind also vorprogrammiert? Kaum. Das Golf R Cabrio zeigt, dass auch ohne Allradantrieb ein dynamisches Fahrverhalten drin ist. Dabei ist das Fahrwerk näher an der schnellen VW-Flunder Scirocco als am GTI. Dieses Plus an Sportlichkeit schlägt sich zwar in einer ziemlich deutlichen Sensibilität für Bodenunebenheiten nieder, hat aber auch ein agiles Fahrverhalten zur Folge. Dazu trägt die direkte Lenkung bei, die die Richtungsbefehle des Fahrers zuverlässig umsetzt. Eine weitere Ursache für die Kurven- und Einlenkfreude ist das XDS, das erweiterte ESP, das mit Bremseingriffen ein Torque-Vectoring simuliert und ständig über genügend Traktion wacht. Das Tüpfelchen auf das \"i\", ist die verbesserte Gewichtsverteilung, wenn das Stoffdach hinter den Rücksitzen verschwindet.
Bei aller zur Schau gestellten Sportlichkeit, ist das Doppelkupplungsgetriebe etwas sanfter eingestellt, als beim Technik-Bruder Scirocco. Für 990 Euro Aufpreis bekommt man mit DCC variable Dämpfer. Wer hier eine große Fahreigenschafts-Spreizung zwischen Komfort und Sport erwartet hat, wird enttäuscht. Aufgrund der sportlichen Grund-Abstimmung ist der Unterschied zwischen den einzelnen Fahrmodi nicht so groß, wie beim Serien-Golf, aber dennoch vorhanden. Bei so viel Licht, gibt es in der Cabriosonne auch Schatten. Zum einen ist da die hohe Sitzposition, die sich vor allem offen so richtig bemerkbar macht. Bei Personen über 1,90 Meter kommt die schräggestellte Frontscheibe dem Kopf des Fahrers ziemlich nah. Der Grundpreis von 43.325 Euro ist ziemlich ambitioniert. Schließlich reden wir hier von einem Kompaktklassen-Cabrio. Immerhin ist die Serien-Ausstattung, bei der eine Lederausstattung, Bi-Xenon-Scheinwerfer, eine Zwei-Zonen-Klimaanlage und standesgemäße 18-Zoll-Räder enthalten sind, ziemlich opulent. Allen Golf-R-Puristen, denen das Gebotene noch nicht genug ist, können jetzt entspannt aufatmen: noch dieses Jahr kommt ein geschlossener Golf R. Der hat dann auch Allradantrieb.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2013-02-12
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