Praxistest: Seat Ibiza 1.4 16V - Spanisches Komfortpaket
Testbericht
Im Seat Ibiza steckt schon die Zukunft: Das schmucke Kleid des kleinen Spaniers spannt sich um die neue Polo-Plattform, die dem Kollegen aus Wolfsburg erst ab der nächsten Generation zugestanden wird.
Ein angenehmer Effekt der neuen Kleinwagen-Plattform ist, dass sie so klein gar nicht mehr ist. Der Radstand ist gegenüber dem bisherigen Ibiza um zehn, die Spurweite um immerhin auch noch drei Zentimeter gewachsen. Das sorgt nicht nur für ein deutlich besseres Fahrgefühl, sondern auch für mehr Platz im Innenraum. Und den gibt es auch für große Passagiere reichlich. Zwar ist der Einstieg wegen der nicht gerade riesigen Türöffnungen nicht wirklich bequem - aber einmal im Wagen, kann man sich so richtig schön ausbreiten.
Die Vordersitze lassen sich weit zurück schieben - bis 1,90 m Körpergröße sollte man keinerlei Schwierigkeiten haben. Der Fahrersitz ist serienmäßig auch in der Höhe verstellbar - zusammen mit dem in drei Dimensionen einstellbaren Lenkrad passt das perfekt. Die Polsterung ist eher straff und der Seitenhalt ordentlich. Angenehm fällt auch die großzügige Breite des Innenraums auf. Hinten geht es zwar etwas enger zu. Aber zumindest zu zweit lässt es sich dort aushalten - das gilt auch für lange Strecken. Die Sicht vom Fahrerplatz ist im Prinzip sehr ordentlich - vor allem nach vorne. Hinten rechts wird es etwas kritisch, weil die sehr breite C-Säule trotz des eher mickrigen Dreieckfensters viel vom Sichtfeld wegnimmt. Gut, dass die Außenspiegel nicht nur beheizbar sind, sondern auch noch so groß, dass man gut darin erkennen kann, was hinten los ist.
In Sachen Qualität müssen sich die Spanier innerhalb des VW-Konzerns auch nicht mehr verstecken: Das zeigen schon die engen und gleichmäßigen Spaltmasse, auf die Motorjournalisten ganz besonders stehen. Die einzelnen Elemente im Innenraum sind sauber eingepasst, alles macht einen soliden und wertigen Eindruck. Selbst an den etwas versteckteren Stellen sind die Kanten sauber gebrochen. Ob es für die Mittelkonsole rund um Radio und Klimaanlage nun wirklich auch noch Klavierlack-Optik sein musste, ist schlicht eine Geschmacksfrage. Die Bedienung ist funktional und logisch, die Instrumente und Schalter sind gut überschaubar und lassen sich gut erreichen.
Der Kofferraum ist mit 267 Litern überdurchschnittlich ausgefallen. Zudem lässt er sich durch das Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitze auf bis zu 960 Liter vergrößern. Die hohe Bordwand nervt beim Beladen zwar etwas, aber ansonsten ist der Laderaum durch die hoch schwingende Heckklappe und die große Öffnung gut zu beladen. Kein großes Vertrauen erwecken allerdings die Scharniere der Hutablage. Es sind eigentlich nur solch lästige Details, die immer wieder mal nerven. Der Tankdeckel etwa, der extra wie in alten Tagen mit dem Zündschlüssel aufgesperrt werden muss und beim Tanken mangels Halterung munter herabbaumelt. Oder die Windschutzscheibe, in der sich bei hellem Sonnenlicht die Oberseite des Armaturenbretts störend spiegelt.
In Punkto Sicherheit hat der Seat Ibiza in seinem Segment schon Maßstäbe gesetzt. Den EuroNCAP-Front- und Seitencrash hat er mit bravourösen fünf Sternen für die Insassensicherheit geschafft. ESP gehört zur Serienausstattung, ebenso eine Reifendruckkontrolle, Bremsassistent und Airbags vorne, hinten und für den Kopf. Der ruhig und kultiviert laufende 1,4-Liter-Benziner unter der Motorhaube passt gut zum Ibiza: Nix zum rasen, aber doch immer flott dabei. 63 kW/85 PS sorgen für eine Beschleunigung von 11,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 177 km/h. Bis dahin dauert es vor allem auf dem letzten Viertel allerdings ein bisschen.
Und auch sonst will der kleine Spanier mit forcierter Schaltarbeit bei Laune gehalten werden - niedrige Drehzahlen sind sein Ding nicht. Schalten lässt sich der Ibiza ohne Hakeln und durchaus knackig. Das Geräuschniveau bleibt innen bei alledem erfreulich niedrig. Mit offiziell 6,2 Liter Super auf 100 km hält sich der Verbrauch noch halbwegs im klassenüblichen. Im Test genehmigte sich der Ibiza mit 7,1 Litern allerdings einen ordentlichen Aufschlag. Wie es sich für einen sportlich flott gestylten Kleinwagen gehört, haben die Ingenieure sein Fahrwerk stramm, aber noch komfortabel abgestimmt. Nur manchmal poltert die Hinterachse missmutig über allzu grobe Straßen. Auch bei stärkeren Lastwechseln gibt es kaum eine Seitenneigung der Karosserie. Probleme macht der leicht untersteuernde Ibiza auch nicht in flott gefahrenen Kurven. Das ESP greift notfalls schon sehr früh ein. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung ist präzise und direkt.
Was das Thema Zubehör angeht, hat Seat bei seinen Kunden offensichtlich gut hingehört und folgt offensiv dem Trend zum Downsizing: Man kauft sein neues Auto zwar gerne eine Nummer kleiner als das alte, mag aber auf dessen Komfort doch nicht verzichten. Zur ohnehin schon ordentlichen Serienausstattung zumindest ab der "Stylance"-Version (zum Beispiel Nebelscheinwerfer mit eingebautem Abblendlicht und Tempomat) gibt es gegen Aufpreis zum Beispiel BiXenon-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht, Regensensor, einen automatisch abblendendbaren Innenspiegel, Parksensoren, eine Comming-Home-Funktion der Lichter und mehr.
Mit einem Basispreis von 11.790 Euro für den 1,2-Liter Ibiza bleibt Seat im unteren Bereich des üblichen Preisgefüges. Die 1,4-Liter-Version kostet mindestens 13.290 Euro, wer gleich die Stylance-Version zum Aufpreis von 1670 Euro ordert, wird allerdings deutlich mehr Freude an ihm haben.
Ein angenehmer Effekt der neuen Kleinwagen-Plattform ist, dass sie so klein gar nicht mehr ist. Der Radstand ist gegenüber dem bisherigen Ibiza um zehn, die Spurweite um immerhin auch noch drei Zentimeter gewachsen. Das sorgt nicht nur für ein deutlich besseres Fahrgefühl, sondern auch für mehr Platz im Innenraum. Und den gibt es auch für große Passagiere reichlich. Zwar ist der Einstieg wegen der nicht gerade riesigen Türöffnungen nicht wirklich bequem - aber einmal im Wagen, kann man sich so richtig schön ausbreiten.
Die Vordersitze lassen sich weit zurück schieben - bis 1,90 m Körpergröße sollte man keinerlei Schwierigkeiten haben. Der Fahrersitz ist serienmäßig auch in der Höhe verstellbar - zusammen mit dem in drei Dimensionen einstellbaren Lenkrad passt das perfekt. Die Polsterung ist eher straff und der Seitenhalt ordentlich. Angenehm fällt auch die großzügige Breite des Innenraums auf. Hinten geht es zwar etwas enger zu. Aber zumindest zu zweit lässt es sich dort aushalten - das gilt auch für lange Strecken. Die Sicht vom Fahrerplatz ist im Prinzip sehr ordentlich - vor allem nach vorne. Hinten rechts wird es etwas kritisch, weil die sehr breite C-Säule trotz des eher mickrigen Dreieckfensters viel vom Sichtfeld wegnimmt. Gut, dass die Außenspiegel nicht nur beheizbar sind, sondern auch noch so groß, dass man gut darin erkennen kann, was hinten los ist.
In Sachen Qualität müssen sich die Spanier innerhalb des VW-Konzerns auch nicht mehr verstecken: Das zeigen schon die engen und gleichmäßigen Spaltmasse, auf die Motorjournalisten ganz besonders stehen. Die einzelnen Elemente im Innenraum sind sauber eingepasst, alles macht einen soliden und wertigen Eindruck. Selbst an den etwas versteckteren Stellen sind die Kanten sauber gebrochen. Ob es für die Mittelkonsole rund um Radio und Klimaanlage nun wirklich auch noch Klavierlack-Optik sein musste, ist schlicht eine Geschmacksfrage. Die Bedienung ist funktional und logisch, die Instrumente und Schalter sind gut überschaubar und lassen sich gut erreichen.
Der Kofferraum ist mit 267 Litern überdurchschnittlich ausgefallen. Zudem lässt er sich durch das Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitze auf bis zu 960 Liter vergrößern. Die hohe Bordwand nervt beim Beladen zwar etwas, aber ansonsten ist der Laderaum durch die hoch schwingende Heckklappe und die große Öffnung gut zu beladen. Kein großes Vertrauen erwecken allerdings die Scharniere der Hutablage. Es sind eigentlich nur solch lästige Details, die immer wieder mal nerven. Der Tankdeckel etwa, der extra wie in alten Tagen mit dem Zündschlüssel aufgesperrt werden muss und beim Tanken mangels Halterung munter herabbaumelt. Oder die Windschutzscheibe, in der sich bei hellem Sonnenlicht die Oberseite des Armaturenbretts störend spiegelt.
In Punkto Sicherheit hat der Seat Ibiza in seinem Segment schon Maßstäbe gesetzt. Den EuroNCAP-Front- und Seitencrash hat er mit bravourösen fünf Sternen für die Insassensicherheit geschafft. ESP gehört zur Serienausstattung, ebenso eine Reifendruckkontrolle, Bremsassistent und Airbags vorne, hinten und für den Kopf. Der ruhig und kultiviert laufende 1,4-Liter-Benziner unter der Motorhaube passt gut zum Ibiza: Nix zum rasen, aber doch immer flott dabei. 63 kW/85 PS sorgen für eine Beschleunigung von 11,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 177 km/h. Bis dahin dauert es vor allem auf dem letzten Viertel allerdings ein bisschen.
Und auch sonst will der kleine Spanier mit forcierter Schaltarbeit bei Laune gehalten werden - niedrige Drehzahlen sind sein Ding nicht. Schalten lässt sich der Ibiza ohne Hakeln und durchaus knackig. Das Geräuschniveau bleibt innen bei alledem erfreulich niedrig. Mit offiziell 6,2 Liter Super auf 100 km hält sich der Verbrauch noch halbwegs im klassenüblichen. Im Test genehmigte sich der Ibiza mit 7,1 Litern allerdings einen ordentlichen Aufschlag. Wie es sich für einen sportlich flott gestylten Kleinwagen gehört, haben die Ingenieure sein Fahrwerk stramm, aber noch komfortabel abgestimmt. Nur manchmal poltert die Hinterachse missmutig über allzu grobe Straßen. Auch bei stärkeren Lastwechseln gibt es kaum eine Seitenneigung der Karosserie. Probleme macht der leicht untersteuernde Ibiza auch nicht in flott gefahrenen Kurven. Das ESP greift notfalls schon sehr früh ein. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung ist präzise und direkt.
Was das Thema Zubehör angeht, hat Seat bei seinen Kunden offensichtlich gut hingehört und folgt offensiv dem Trend zum Downsizing: Man kauft sein neues Auto zwar gerne eine Nummer kleiner als das alte, mag aber auf dessen Komfort doch nicht verzichten. Zur ohnehin schon ordentlichen Serienausstattung zumindest ab der "Stylance"-Version (zum Beispiel Nebelscheinwerfer mit eingebautem Abblendlicht und Tempomat) gibt es gegen Aufpreis zum Beispiel BiXenon-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht, Regensensor, einen automatisch abblendendbaren Innenspiegel, Parksensoren, eine Comming-Home-Funktion der Lichter und mehr.
Mit einem Basispreis von 11.790 Euro für den 1,2-Liter Ibiza bleibt Seat im unteren Bereich des üblichen Preisgefüges. Die 1,4-Liter-Version kostet mindestens 13.290 Euro, wer gleich die Stylance-Version zum Aufpreis von 1670 Euro ordert, wird allerdings deutlich mehr Freude an ihm haben.
Quelle: Autoplenum, 2008-10-28
Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum, 2017-08-08
Skoda- und Seat-Umweltprämie - Alle ziehen mitGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-07-30
60 Jahre Seat Kleinwagen - Cityflitzer del SolGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-04-07
Seat Ibiza - Spaniens Polo wird teurerGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-03-29
Fahrbericht: Seat Ibiza - Stolzer SpanierGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-03-19
Kleinwagen-Neuheiten für Frühjahr und Sommer - Richtig gr...Ganzen Testbericht lesen