Praxistest: Lexus IS 250 - Dem Dreier auf der Spur
Testbericht
Mit dem IS tritt Lexus gegen harte Gegner an: Audi A4, BMW 3er oder Mercedes C-Klasse - das sind die Lustobjekte in der Mittelklasse. Lexus orientiert sich mit dem IS in erster Linie an dem sportlichen Münchner.
Nur auf den ersten Blick fallen Gemeinsamkeiten zwischen 3er BMW und Lexus IS ins Auge. Wer länger hinschaut, der nimmt die Eigenständigkeit des Japaners dann doch wohlwollend zur Kenntnis. Vor allem die Frontpartie mit der weit heruntergezogenen Motorhaube und den keilförmigen Klarglasscheinwerfern wirkt sehr dynamisch. Unterstützt durch die ausstehenden Radläufe bietet der 4,58 Meter lange und damit kleinste Lexus einen fast schon bulligen Auftritt.
Im Inneren macht der Lexus aus seinen asiatischen Genen keinen Hehl. Mit Liebe zum Detail gestaltet und sehr hochwertig verarbeitet besticht das Interieur durch angenehme Materialien und ergonomisches Gestaltung. Das große Armaturenbrett wirkt durch die Wölbung unter der Windschutzscheibe und die breite Mittelkonsole weniger wuchtig. Die enthält vor allem einen großen Bildschirm, flankiert von den üblichen Schaltern und Reglern für Klima, Heizung, Audio und Navigation. Die Bedieneinheiten für Licht und Tempomat sucht man erst einmal vergebens: Wie vergessen und später nachgerüstet liegen sie versteckt hinter dem Lenkrad. Alles andere jedoch ist bestens zu erreichen.
Beim Starten des Motors stecken die Zeiger ihren Arbeitsbereich ab ein Hauch Rennatmosphäre in einer sportlichen Limousine. Ebenso sportlich wirken die gut konturierten und straff gepolsterten Vordersitze. Mit gutem Seitenhalt und vielfältig einstellbar bieten sie auch groß gewachsenen Fahrern eine optimale Sitzposition. Die Suche nach Bequemlichkeit ist in der zweiten Reihe mühsamer; trotz 2,73 Meter Radstand ist schon für nur zwei Erwachsene nicht wirklich ausreichend Platz. Auch der fast beschämend kleine Kofferraum lässt die Zielgruppe "Kleinfamilienväter" in weite Ferne rücken - lediglich 378 Liter stehen zur Verfügung. Eine Durchreiche durch die Rücksitzlehne ist da allenfalls Makulatur.
Gut gelungen ist den Ingenieuren dagegen das Fahrwerk vorausgesetzt man steht auf bayrische Sportlichkeit. Mit einem gekonnten Mittelmaß zwischen Langestreckenkomfort und sportlicher Auslegung bietet der IS Freude beim Landstraßenritt und Bequemlichkeit auf der Autobahn. Dabei liegt der Hecktriebler satt auf der Straße. Lediglich die um die Mittenlage herum zu ungenaue Lenkung ist ein kleiner Wermutstropfen im süßen Asphaltrausch zu vermelden. Der cw-Wert von 0,27 sorgt dabei in fast jeder Fahrsituation für eine angenehme Geräuschkulisse. Erst jenseits der 170 Stundenkilometer wird das dezente, aber durchaus markante Brummen des 2.5-Liter-V6 vom Fahrtwind übertönt. Der Direkteinspritzer mit variabler Vierventiltechnik leistet 208 PS bei 6.400 Touren und bringt den immerhin 1,7 Tonnen schweren Edel-Japaner auf gut 230 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit. Das maximale Drehmoment von 252 Nm bei 4.800 U/min sorgt für ordentlichen Vortrieb. Mit der elektronischen Sechsgang-Automatik ist der Sprint von 0 auf 100 in immerhin 8,4 Sekunden absolviert.
Die Abstimmung der Automatik ist weniger komfortabel als sportlich ausgelegt. Deutlich zu oft schaltet sie eine Fahrstufe tiefer, um beispielsweise eine kleine Autobahnsteigung zu erklimmen, die im manuellen Modus locker in der höchsten Fahrstufe durchgegangen wäre. Das sorgt in Verbindung mit dem Tempomat für ein unruhiges Fahren auf längeren Stecken - ganz besonders, wenn das Annäherungsradar den Wagen jenseits aller Sicherheitsabstände zu früh abbremst. Insgesamt eine nervige Sache, die auf der Autobahn einen genervten Fahrer zwingt den Tempomat abzuschalten und im manuellen Modus zu fahren. Sehr unterschiedlich präsentierte sich der Kraftstoffverbrauch. Konnte der Durst während gemütlicher Landstraßentouren auf unter 7 Liter gesenkt werden, schnellte der Verbrauch auf der Autobahn deutlich in die Höhe. Straff gefahrene Stecken mit Tempo 150 quittierte der Sechszylinder mit über 13 Litern Verbrauch. Der Testverbrauch insgesamt pendelte sich bei über elf Litern pro 100 Kilometer ein.
Keine Überraschungen bietet die Preisliste des Lexus IS 250: Mindestens 34.300 Euro kostet die Basisversion, die außer den klassenüblichen Sicherheitsfeatures wie Airbags rundum oder ISOFIX-Kindersitzbefestigungen noch mit Nebelscheinwerfern, elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbaren Außenspiegel, Klimaautomatik, Multifunktions-Lederlenkrad und Bordcomputer ausgestattet ist. Eine Mittelkonsole mit Stromanschluss im Staufach ist ebenso an Bord wie ein hochqualitatives Hifi-Soundsystem von Mark-Levinson. Die getestete Luxury-Line des IS 250 bietet zusätzlich Bixenon-Scheinwerfer, Lederausstattung, Einparkhilfe, elektrisches Sonnenschutzrollo im Heckfenster sowie zusätzlich automatisch abblendendende und wasserabweisend beschichtete Außenspiegel. Der Preis ist fair: 40.690 Euro.
Nur auf den ersten Blick fallen Gemeinsamkeiten zwischen 3er BMW und Lexus IS ins Auge. Wer länger hinschaut, der nimmt die Eigenständigkeit des Japaners dann doch wohlwollend zur Kenntnis. Vor allem die Frontpartie mit der weit heruntergezogenen Motorhaube und den keilförmigen Klarglasscheinwerfern wirkt sehr dynamisch. Unterstützt durch die ausstehenden Radläufe bietet der 4,58 Meter lange und damit kleinste Lexus einen fast schon bulligen Auftritt.
Im Inneren macht der Lexus aus seinen asiatischen Genen keinen Hehl. Mit Liebe zum Detail gestaltet und sehr hochwertig verarbeitet besticht das Interieur durch angenehme Materialien und ergonomisches Gestaltung. Das große Armaturenbrett wirkt durch die Wölbung unter der Windschutzscheibe und die breite Mittelkonsole weniger wuchtig. Die enthält vor allem einen großen Bildschirm, flankiert von den üblichen Schaltern und Reglern für Klima, Heizung, Audio und Navigation. Die Bedieneinheiten für Licht und Tempomat sucht man erst einmal vergebens: Wie vergessen und später nachgerüstet liegen sie versteckt hinter dem Lenkrad. Alles andere jedoch ist bestens zu erreichen.
Beim Starten des Motors stecken die Zeiger ihren Arbeitsbereich ab ein Hauch Rennatmosphäre in einer sportlichen Limousine. Ebenso sportlich wirken die gut konturierten und straff gepolsterten Vordersitze. Mit gutem Seitenhalt und vielfältig einstellbar bieten sie auch groß gewachsenen Fahrern eine optimale Sitzposition. Die Suche nach Bequemlichkeit ist in der zweiten Reihe mühsamer; trotz 2,73 Meter Radstand ist schon für nur zwei Erwachsene nicht wirklich ausreichend Platz. Auch der fast beschämend kleine Kofferraum lässt die Zielgruppe "Kleinfamilienväter" in weite Ferne rücken - lediglich 378 Liter stehen zur Verfügung. Eine Durchreiche durch die Rücksitzlehne ist da allenfalls Makulatur.
Gut gelungen ist den Ingenieuren dagegen das Fahrwerk vorausgesetzt man steht auf bayrische Sportlichkeit. Mit einem gekonnten Mittelmaß zwischen Langestreckenkomfort und sportlicher Auslegung bietet der IS Freude beim Landstraßenritt und Bequemlichkeit auf der Autobahn. Dabei liegt der Hecktriebler satt auf der Straße. Lediglich die um die Mittenlage herum zu ungenaue Lenkung ist ein kleiner Wermutstropfen im süßen Asphaltrausch zu vermelden. Der cw-Wert von 0,27 sorgt dabei in fast jeder Fahrsituation für eine angenehme Geräuschkulisse. Erst jenseits der 170 Stundenkilometer wird das dezente, aber durchaus markante Brummen des 2.5-Liter-V6 vom Fahrtwind übertönt. Der Direkteinspritzer mit variabler Vierventiltechnik leistet 208 PS bei 6.400 Touren und bringt den immerhin 1,7 Tonnen schweren Edel-Japaner auf gut 230 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit. Das maximale Drehmoment von 252 Nm bei 4.800 U/min sorgt für ordentlichen Vortrieb. Mit der elektronischen Sechsgang-Automatik ist der Sprint von 0 auf 100 in immerhin 8,4 Sekunden absolviert.
Die Abstimmung der Automatik ist weniger komfortabel als sportlich ausgelegt. Deutlich zu oft schaltet sie eine Fahrstufe tiefer, um beispielsweise eine kleine Autobahnsteigung zu erklimmen, die im manuellen Modus locker in der höchsten Fahrstufe durchgegangen wäre. Das sorgt in Verbindung mit dem Tempomat für ein unruhiges Fahren auf längeren Stecken - ganz besonders, wenn das Annäherungsradar den Wagen jenseits aller Sicherheitsabstände zu früh abbremst. Insgesamt eine nervige Sache, die auf der Autobahn einen genervten Fahrer zwingt den Tempomat abzuschalten und im manuellen Modus zu fahren. Sehr unterschiedlich präsentierte sich der Kraftstoffverbrauch. Konnte der Durst während gemütlicher Landstraßentouren auf unter 7 Liter gesenkt werden, schnellte der Verbrauch auf der Autobahn deutlich in die Höhe. Straff gefahrene Stecken mit Tempo 150 quittierte der Sechszylinder mit über 13 Litern Verbrauch. Der Testverbrauch insgesamt pendelte sich bei über elf Litern pro 100 Kilometer ein.
Keine Überraschungen bietet die Preisliste des Lexus IS 250: Mindestens 34.300 Euro kostet die Basisversion, die außer den klassenüblichen Sicherheitsfeatures wie Airbags rundum oder ISOFIX-Kindersitzbefestigungen noch mit Nebelscheinwerfern, elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbaren Außenspiegel, Klimaautomatik, Multifunktions-Lederlenkrad und Bordcomputer ausgestattet ist. Eine Mittelkonsole mit Stromanschluss im Staufach ist ebenso an Bord wie ein hochqualitatives Hifi-Soundsystem von Mark-Levinson. Die getestete Luxury-Line des IS 250 bietet zusätzlich Bixenon-Scheinwerfer, Lederausstattung, Einparkhilfe, elektrisches Sonnenschutzrollo im Heckfenster sowie zusätzlich automatisch abblendendende und wasserabweisend beschichtete Außenspiegel. Der Preis ist fair: 40.690 Euro.
Quelle: Autoplenum, 2008-09-12
Getestete Modelle
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