Praxistest: Honda Legend 3.5 - Schwarze Eminenz
Testbericht
Dieser Wagen hat nur ein Problem keiner kennt ihn. Denn der Honda Legend ist seit Jahr und Tag ein Schattenkrieger, irgendwo zwischen Mittel- und Oberklasse. Dabei ist die aktuelle Generation ein technisches Meisterwerk.
Wer bei 3,5-Liter-V6, Allradantrieb, Automatik, Vollausstattung und Abstandstempomat allein an BMW oder Mercedes denkt, lieft falsch. Und auch der Anfangfünfziger, der an der Aral-Tankstelle im nördlichen Schwabing um die schwarze Limousine schleicht, scheint nicht so recht zu wissen, was er von ihr halten soll. Denn der Honda Legend sieht zwar modern und elegant aus, doch auf Oberklasse deutet trotz des schwarz schimmernden Metallic-Lacks nichts hin. Dabei läßt der Legend keine Wünsche offen, bietet exzellente Fahrleistungen und sein Luxus kennt kaum Grenzen doch selbst bei seinem Hersteller Honda steht er nur in der dritten Reihe. Die werben lieber mit dem polarisierenden Civic oder dem pfiffigen Jazz. Aber Legend? Keine Werbung, keine Aufmerksamkeit, keine Kunden. Warum?
Dabei gibt es keinen Grund, den vor noch nicht einmal einem Jahr gründlich überarbeiteten Japaner im Verkaufsraum zu verstecken. Um ein bisschen Trommeln kommt man eben nicht herum. Sonst endet der aktuelle Legend so wie seine Vorgänger im automobilen Nippon-Niemandsland. Selten wollten sich japanische Autoentwickler derart beweisen wie dem Honda Legend. Motor, Fahrwerk, Antrieb und Ausstattung alles sollte passen. Und man wollte den hochnäsigen Europäern zeigen, was möglich ist. Dazu ein sehenswertes Design und das nicht nur in Europa wichtige Thema Sicherheit. Einen Vorwurf kann man Honda allenfalls beim Design machen. Nicht, dass der knapp fünf Meter lange Legend schlecht aussehen würde. Aber ein etwas auffälligeres Outfit würde ihm durchaus gut tun. Und eine Spoilerlippe am Heck gehört nun wirklich nicht an eine solche Limousine.
Im Gegensatz zu seiner asiatischen Konkurrenz ist der 4,95 Meter lange und 1,9 Tonnen schwere Legend eine wahre Fahrmaschine. Das 3,5 Liter große Sechszylindertriebwerk mit seinen 217 kW/295 PS sorgt für deutlich mehr als ein lässiges Dahingleiten. Von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden, 353 Nm maximales Drehmoment und 250 km/h Spitze kennt man zumeist nur von der deutschen Premiumkonkurrenz. Allerdings geht diese Leistungsentfaltung nicht gerade bissig von statten. Erst bei höheren Drehzahlen bringt der Honda die erwartete Dynamik. Der Motor quittiert das mit angestrengtem Heulen. Der variable Allradantrieb hat einen gewichtigen Anteil an der proklamierten Fahrdynamik. Der Honda kann die Kraft nicht nur variable zwischen Vorder- und Hinterachse sondern auch zwischen den beiden hinteren Antriebsrädern verteilen. So kann er bei einer Kurvenfahrt das kurvenäußere Rad um bis zu fünf Prozent stärker beschleunigen als das innere. Der Fahrer spürt dies durch ein besonders dynamisches Anfahren selbst bei schlechten Fahrbahnverhältnissen. Das sportliche Fahren macht Spaß - wenngleich die Servolenkung etwas direkter sein könnte. Doch wer dem Legend die Sporen gibt, muss sich einem Durchschnittsverbrauch von knapp 14 Litern auf 100 Kilometern arrangieren.
Wie es sich für eine asiatische Luxuslimousine gehört, kennt die Komfortausstattung des Über-Honda kaum Grenzen. DVD-Navigation, Xenonscheinwerfer mit Kurvenfunktion und belüftete Ledersitze sorgen für eine angenehme Innenraumatmosphäre. Der Bedienkomfort hält sich jedoch im Rahmen. Kleine Schalter und unübersichtliche Bedienelemente ärgern Fahrer und Insassen besonders auf der überfrachteten Mittelkonsole. Die Stühle sind weich und gleichermaßen bequem. Im Fond lassen sich die Sitze jedoch nicht verstellen. Der Kofferraum liegt mit 452 Litern Fassungsvermögen eher im klassenüblichen Durchschnitt.
Neben den Komfortdetails kann der Legend auch mit seinem Sicherheitspaket punkten. Eine aktive Motorhaube sorgt für vorbildlichen Fußgängerschutz. Dazu kommen sechs Airbags, LED-Rückleuchten, ESP und ABS. Damit es am besten gar nicht erst zu einer Kollision kommt, ist der Legend serienmäßig mit einem Abstands-Tempomaten ACC und einem Unfallvermeidungssystem, dem Collision Mitigation Brake System ausgestattet. "CMBS" ist mit dem Abstandsradar vernetzt und unterstützt den Fahrer. Ist der Mindestabstand zum vorausfahrenden Auto gering, wird der Fahrer durch visuelle und akustische Signale auf die Situation hingewiesen. Bleiben Tempo und Abstand unverändert, wird der Sicherheitsgurt vorgespannt und die Bremse vorsichtig aktiviert. Sollte der Unfall unvermeidlich sein, folgt eine Notfallbremsung und die Gurtstraffer werden aktiviert.
Mit einem Preis von 54.600 Euro ist der Honda Legend 3.5 V6 nicht billig - aber günstiger als die Konkurrenz. Dabei lässt die Serienausstattung keinen Wunsch offen. Den Legend gibt es allein in Vollausstattung - mit Xenonlicht, klimatisierten Ledersitzen, Glashubdach, Tempomat, Automatik, Rückfahrkamera und Klimaautomatik. Aufpreisliste? Gibt's nicht. Nur bei der Farbe hat man die Qual der Wahl.
Wer bei 3,5-Liter-V6, Allradantrieb, Automatik, Vollausstattung und Abstandstempomat allein an BMW oder Mercedes denkt, lieft falsch. Und auch der Anfangfünfziger, der an der Aral-Tankstelle im nördlichen Schwabing um die schwarze Limousine schleicht, scheint nicht so recht zu wissen, was er von ihr halten soll. Denn der Honda Legend sieht zwar modern und elegant aus, doch auf Oberklasse deutet trotz des schwarz schimmernden Metallic-Lacks nichts hin. Dabei läßt der Legend keine Wünsche offen, bietet exzellente Fahrleistungen und sein Luxus kennt kaum Grenzen doch selbst bei seinem Hersteller Honda steht er nur in der dritten Reihe. Die werben lieber mit dem polarisierenden Civic oder dem pfiffigen Jazz. Aber Legend? Keine Werbung, keine Aufmerksamkeit, keine Kunden. Warum?
Dabei gibt es keinen Grund, den vor noch nicht einmal einem Jahr gründlich überarbeiteten Japaner im Verkaufsraum zu verstecken. Um ein bisschen Trommeln kommt man eben nicht herum. Sonst endet der aktuelle Legend so wie seine Vorgänger im automobilen Nippon-Niemandsland. Selten wollten sich japanische Autoentwickler derart beweisen wie dem Honda Legend. Motor, Fahrwerk, Antrieb und Ausstattung alles sollte passen. Und man wollte den hochnäsigen Europäern zeigen, was möglich ist. Dazu ein sehenswertes Design und das nicht nur in Europa wichtige Thema Sicherheit. Einen Vorwurf kann man Honda allenfalls beim Design machen. Nicht, dass der knapp fünf Meter lange Legend schlecht aussehen würde. Aber ein etwas auffälligeres Outfit würde ihm durchaus gut tun. Und eine Spoilerlippe am Heck gehört nun wirklich nicht an eine solche Limousine.
Im Gegensatz zu seiner asiatischen Konkurrenz ist der 4,95 Meter lange und 1,9 Tonnen schwere Legend eine wahre Fahrmaschine. Das 3,5 Liter große Sechszylindertriebwerk mit seinen 217 kW/295 PS sorgt für deutlich mehr als ein lässiges Dahingleiten. Von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden, 353 Nm maximales Drehmoment und 250 km/h Spitze kennt man zumeist nur von der deutschen Premiumkonkurrenz. Allerdings geht diese Leistungsentfaltung nicht gerade bissig von statten. Erst bei höheren Drehzahlen bringt der Honda die erwartete Dynamik. Der Motor quittiert das mit angestrengtem Heulen. Der variable Allradantrieb hat einen gewichtigen Anteil an der proklamierten Fahrdynamik. Der Honda kann die Kraft nicht nur variable zwischen Vorder- und Hinterachse sondern auch zwischen den beiden hinteren Antriebsrädern verteilen. So kann er bei einer Kurvenfahrt das kurvenäußere Rad um bis zu fünf Prozent stärker beschleunigen als das innere. Der Fahrer spürt dies durch ein besonders dynamisches Anfahren selbst bei schlechten Fahrbahnverhältnissen. Das sportliche Fahren macht Spaß - wenngleich die Servolenkung etwas direkter sein könnte. Doch wer dem Legend die Sporen gibt, muss sich einem Durchschnittsverbrauch von knapp 14 Litern auf 100 Kilometern arrangieren.
Wie es sich für eine asiatische Luxuslimousine gehört, kennt die Komfortausstattung des Über-Honda kaum Grenzen. DVD-Navigation, Xenonscheinwerfer mit Kurvenfunktion und belüftete Ledersitze sorgen für eine angenehme Innenraumatmosphäre. Der Bedienkomfort hält sich jedoch im Rahmen. Kleine Schalter und unübersichtliche Bedienelemente ärgern Fahrer und Insassen besonders auf der überfrachteten Mittelkonsole. Die Stühle sind weich und gleichermaßen bequem. Im Fond lassen sich die Sitze jedoch nicht verstellen. Der Kofferraum liegt mit 452 Litern Fassungsvermögen eher im klassenüblichen Durchschnitt.
Neben den Komfortdetails kann der Legend auch mit seinem Sicherheitspaket punkten. Eine aktive Motorhaube sorgt für vorbildlichen Fußgängerschutz. Dazu kommen sechs Airbags, LED-Rückleuchten, ESP und ABS. Damit es am besten gar nicht erst zu einer Kollision kommt, ist der Legend serienmäßig mit einem Abstands-Tempomaten ACC und einem Unfallvermeidungssystem, dem Collision Mitigation Brake System ausgestattet. "CMBS" ist mit dem Abstandsradar vernetzt und unterstützt den Fahrer. Ist der Mindestabstand zum vorausfahrenden Auto gering, wird der Fahrer durch visuelle und akustische Signale auf die Situation hingewiesen. Bleiben Tempo und Abstand unverändert, wird der Sicherheitsgurt vorgespannt und die Bremse vorsichtig aktiviert. Sollte der Unfall unvermeidlich sein, folgt eine Notfallbremsung und die Gurtstraffer werden aktiviert.
Mit einem Preis von 54.600 Euro ist der Honda Legend 3.5 V6 nicht billig - aber günstiger als die Konkurrenz. Dabei lässt die Serienausstattung keinen Wunsch offen. Den Legend gibt es allein in Vollausstattung - mit Xenonlicht, klimatisierten Ledersitzen, Glashubdach, Tempomat, Automatik, Rückfahrkamera und Klimaautomatik. Aufpreisliste? Gibt's nicht. Nur bei der Farbe hat man die Qual der Wahl.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-25
Getestete Modelle
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