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Testbericht

Marcel Sommer, 16. November 2013
Mit dem RCZ R schickt Peugeot einen 270 PS starken Flitzer auf die Straße. Der optisch an den Audi TT erinnernde Franzose ist weiterhin aber nur mit Frontantrieb erhältlich.

Als auf der IAA im Jahr 2007 von Peugeot ein Konzeptfahrzeug vorgestellt wurde, das in seiner Formgebung dem Audi TT sehr nahe kam, war der Aufschrei groß. Zweieinhalb Jahre später wurde aus dem Konzept das Serienauto RCZ, das bis heute weltweit 55.000 Mal verkauft wurde. Der 2+2-Sitzer fuhr sich schnell in die Herzen der Autofahrer, die das Design schön, jedoch das deutsche Pendant zu teuer finden. Anfang des kommenden Jahres lässt Peugeot eine um 70 PS verschärfte Version auf den Markt, den RCZ R. Der damit auch gleichzeitig leistungsstärkste Serien-Peugeot aller Zeiten holt aus seinem gleichgroß gebliebenen 1,6 Liter großen Vierzylinder-Benzinmotor satte 199 kW / 270 PS heraus. "Endlich", werden Fans der Marke sagen, "passen seine Motorleistungen auch zu seinem Äußeren."

Um den ab 41.500 Euro teuren RCZ R von seinen schwächeren Geschwistern unterscheiden zu können, wurden ihm ein wenig die Seiten verbreitert und ein feststehender Heckspoiler installiert. Erst beim zweiten Hinschauen werden auch die neuen Felgen und die Xenonscheinwerfer erkannt. Im Innenraum fallen sofort die beiden Sport-Schalensitze und die roten Ziernähte ins Auge, die sich sowohl am Lenkrad, dem Armaturenbrett, den Sitzen und den Türverkleidungen befinden. Die unbequem ausschauenden Rennsitze überraschen schon nach wenigen Metern mit einer sehr guten Passform und einem stets gewährleisteten Seitenhalt. Insgesamt gefällt die Sitzposition, die durch die Tieferlegung um zehn Millimeter im Vergleich zum normalen RCZ ebenfalls abgesenkt wurde. Was sich leider nicht verbessert hat, ist die Tatsache bei Kurvenfahrten um die sehr präsente A-Säule herumschauen zu müssen.

Erst einmal auf Drehzahl gebracht entfacht der 4,29 Meter lange und 1,85 Meter breite Franzose sowohl sein Temperament als auch seine Soundkulisse. Letztere wirkt bei geringen Drehzahlen sonor und unauffällig, lässt sich jedoch durch einen beherzten Tritt auf das Gaspedal in ihrer Lautstärke steigern ohne zu aufdringlich zu wirken. Freunde lauter Auspuffgeräusche würden sich ein paar Dezibel mehr wünschen. Für den allmorgendlichen Start inmitten einer dicht bewohnten Siedlung ist dies jedoch von Vorteil. Nicht sehr von Vorteil für den urbanen Einsatz sind seine spürbar strafferen Dämpfer, die jede Straßenunebenheit an die Wirbelsäule weiterleiten. Sie sind mehr für sportlich ambitionierte Fahrer gedacht, die mit Hilfe der hervorragend arbeitenden Lenkung auf trockener Straße um die Kurven düsen. Kurz gesagt: Seine Käufer werden es zu schätzen wissen.

Problematisch, trotz der präzisen Lenkung, gestaltet sich das starke Beschleunigen auf regennasser Straße. Der nur als reiner Fronttriebler erhältliche Sportler verfügt zwar über ESP, welches komplett ausgeschaltet werden kann. Doch mit der Kraft von 330 Newtonmetern in Kombination der theoretischen Literleistung von 170 PS, kommt das System an seine Grenzen. Bei Nässe heißt es daher lieber: "Fuß vom Gas!" Damit der Peugeot RCZ R Fahrleistungen wie eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometer pro Stunde oder eine Sprintzeit von sechs Sekunden bis Tempo 100 schafft, sind ihm die Ingenieure und Designer ans Metallkleid gegangen. Insgesamt konnten sie 17 Kilogramm im Vergleich zum RCZ herausholen und das Gesamtgewicht auf 1.280 Kilogramm senken. Hätte Peugeot noch auf die beiden Alibi-Rücksitze, auf denen ausschließlich Kinder oder Sporttaschen Platz finden, verzichtet, wären zwar noch weitere 60 Kilogramm drin gewesen, "doch das wollte das Management nicht", heißt es seitens Peugeot.

Neben der Tatsache, dass dank der 2+2-Bestuhlung die Einkäufe auf der Rückbank verschwinden können, kommt sie auch dem Gesamtgepäckvolumen zu Gute. Denn wie auch schon beim schwächeren RCZ lässt sich durch das Umklappen der Rückbank das Ladevolumen von 321 auf 639 Liter erweitern. Dank des Verbrauchs von 6,3 Liter Benzin auf 100 Kilometer musste der 55 Liter fassende Benzintank nicht erweitert werden. Der RCZ R verbraucht damit 1,6 Liter weniger als das 5.200 Euro teurerer Audi TTS Coupé. Fairerweise muss jedoch gesagt werden, dass der Audi über einen permanenten Allradantrieb und zwei PS mehr verfügt, die er aus einem 2,0 Liter großen Benzinmotor herauskitzelt. Zudem ist der Audi mit einem Doppelkupplungsgetriebe inklusive Schaltwippen erhältlich. Den auf 19-Zöllern fahrenden Peugeot gibt es nur mit einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-11-16

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