Peugeot 206 CC: Jetzt auch mit starkem Nichtraucher-Diesel
Testbericht
Nizza, 13. Mai 2005 Der 206 CC war ein Trendsetter. Im Jahr 2001 stand der offene Peugeot als Kleinwagen mit Metallklappdach noch ganz allein auf weiter Flur. Heute ist der Vorsprung dahin: Mit dem Opel Tigra Twintop ist bereits ein Konkurrent auf dem Markt, und demnächst ziehen Mitsubishi mit dem Colt CC und Nissan mit dem Micra C+C nach. Der Mut der Franzosen hat sich aber gelohnt: Mehrere Jahre hintereinander war der 206 CC das beliebteste Cabrio in Deutschland überhaupt. Damit das so bleibt, bietet Peugeot nun den kleinen Erfolgsbringer auch mit Diesel an. Wir haben die neue Motorisierung mit 109 PS und Partikelfilter für Sie getestet.
Nun drei Motoren
Der 206 CC ist jetzt mit drei verschiedenen Aggregaten erhältlich: zwei Benzinern mit 109 sowie 136 PS und eben dem neuen Motor. Letzterer ist ein guter Bekannter. Es gibt ihn in allen Baureihen von Peugeot außer den jüngsten Sprösslingen 107 und 1007. Der 1,6-Liter-Turbodiesel mit 109 PS wird bei Peugeot serienmäßig mit einem Diesel-Partikelfilter kombiniert und hält die Euro-4-Norm ein. So ist der 206 CC HDi FAP 110 zu den wenigen, wirklich sauberen Dieseln auf dem Markt zu rechnen. Allerdings gehört der eingesetzte Partikelfilter noch nicht zur neuesten Generation, sodass er nach 120.000 Kilometern ausgetauscht werden muss. Überhaupt kein Filter ist für den Opel Tigra Twintop mit Diesel erhältlich. Außerdem ist sein 70-PS-Motor keine wirkliche Konkurrenz für den viel stärkeren Selbstzünder von Peugeot.
In 10,5 Sekunden auf Tempo 100
Von dem neuen Franzosen-Diesel lässt sich der nur 3,84 Meter lange 2+2-Sitzer schnell in Schwung bringen. In sportlichen 10,5 Sekunden spurtet das Auto aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h.
Kaum mehr Verbrauch als bei schwachen Dieseln Den Spritverbrauch gibt Peugeot mit 4,9 Litern auf 100 Kilometer an. Damit unterscheidet sich der Verbrauch nur hinter dem Komma von Einstiegsdieseln mit 70 PS. In der Praxis fährt sich der 206 CC mit dem Selbstzünder so, wie wir es nach unseren Erfahrungen mit der gleich motorisierten Limousine erwarteten: Der Druck des Aggregats macht wirklich Spaß.
Dieselgeräusch stört nicht Dazu kommt, dass das hohe Drehmoment eines Selbstzünders dem schaltfaulen Cruisen entgegenkommt, das viele Cabriofahrer lieben: 240 Newtonmeter bei 1.750 Touren helfen dem Klappdachauto schnell aus dem Drehzahlkeller. Außer im Stau kann man den Diesel im Stand natürlich hören. Uns stört das Geräusch jedoch nicht. Und Rußwolken wie von manchen alten Lkws bekannt, gibt es bei dem Nichtraucher-Diesel mit Filter sowieso nicht. Straffes Fahrwerk und Verwindungseffekte Der Motor wird mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe verbunden, das seinen Zweck gut erfüllt: Der Schalthebel hakelt und wackelt nicht. Das Fahrwerk ist dasselbe wie bei den anderen 206 CC. Damit fährt sich der CC fast wie ein Roadster: Er liegt straff auf der Straße, und Fahrbahnunebenheiten verpasst man als Insasse nicht. Kein Auto also für lange Autobahnetappen. Auf der Landstraße aber fühlt sich der CC wohl. Hier macht sich allerdings ein Cabriozittern bemerkbar, wenn man offen fährt: Bei Erschütterungen verwindet sich die Karosserie deutlich.
Nichts für Große Auf den Vordersitzen haben mittelgroße Erwachsene bequem Platz. Wer allerdings über 1,90 Meter misst, muss sich vor dem Wind wegducken. Die schwarzen Instrumente mit ihren Chromringen gefallen gut. Sie sind ab der Version Tendance serienmäßig. Die Sitze gewähren guten Seitenhalt und auch Fächer gibt es in ausreichender Zahl.
Wenig Platz im Kofferaum Um das Verdeck zu öffnen, müssen links und rechts zwei Hebel umgelegt werden. Dann drückt man einen Knopf, und das Dach verschwindet hinter den Rücksitzen. Bevor das Dach geöffnet wird, muss ein Rollo im Kofferraum eingezogen werden. Es markiert die Höhe, bis zu der der Stauraum beladen werden darf, damit das Dach noch Platz hat. Es bleibt nicht viel Platz, und der Raum unter dem Rollo ist nicht hoch genug für so manchen Flugzeug-Trolley. Solche Gepäckstücke gehören beim 206 CC auf die Rücksitzbank. Für diesen Zweck eignet sie sich besser als für den Transport von Leuten. Denn der Beinraum reicht nur für Kinder aus, und auch dann nur, wenn die vorne Sitzenden äußerst sparsam mit dem Platz umgehen. Rücksitze als Plus gegenüber dem Tigra Twintop Ein Vorteil sind die Rücksitze aber auf jeden Fall auch gegenüber dem Opel Tigra Twintop. Denn der ist trotz etwas größerer Abmessungen ein reiner Zweisitzer. So relativiert sich auch der Vergleich der Kofferraumvolumina, wo der Opel etwas mehr als der Peugeot bietet. Der 206 CC packt im offenen Zustand nur 175 Liter ein da bietet der Tigra Twintop mit 250 Litern deutlich mehr. Geschlossen sind es bei Peugeot 410, bei Opel 440 Liter. Bei alldem rechnet der Stauraum auf den Rücksitzen des 206 aber nicht mit.
Ab 18.990 Euro Der Einstiegspreis für den Diesel-CC beträgt 18.990 Euro. Dafür bekommt man vier Airbags, ESP, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Zentralverriegelung, Nebelscheinwerfer und 16-Zoll-Alufelgen. Zum Vergleich: Der gleich ausgestattete 206 CC mit 109-PS-Benziner kostet genau 2.000 Euro weniger. Der Benziner verbraucht 7,0 Liter Sprit, gegenüber 4,9 Liter Diesel bei unserem Testfahrzeug. Bei den derzeitigen Spritpreisen bedeutet das: 100 Kilometer kosten mit dem Diesel etwa drei Euro weniger als beim Benziner. Damit hätte sich der Diesel nach knapp 70.000 Kilometern amortisiert. So könnte sich der Dieselspaß sogar rechnen. Tigra Twintop mit 70-PS-Diesel etwa genauso teuer Ein weiterer Vergleich: Der Opel Tigra Twintop mit 70-PS-Diesel ist ab 17.995 Euro zu haben. Die Ausstattung ist vergleichbar, nur Aluräder kosten Aufpreis. Da es keine 16-Zöller gibt, ist kein direkter Preisvergleich möglich. Doch dürfte der Opel etwa ebenso viel kosten wie der Peugeot bei deutlich geringerer Leistung. (sl)
Kaum mehr Verbrauch als bei schwachen Dieseln Den Spritverbrauch gibt Peugeot mit 4,9 Litern auf 100 Kilometer an. Damit unterscheidet sich der Verbrauch nur hinter dem Komma von Einstiegsdieseln mit 70 PS. In der Praxis fährt sich der 206 CC mit dem Selbstzünder so, wie wir es nach unseren Erfahrungen mit der gleich motorisierten Limousine erwarteten: Der Druck des Aggregats macht wirklich Spaß.
Dieselgeräusch stört nicht Dazu kommt, dass das hohe Drehmoment eines Selbstzünders dem schaltfaulen Cruisen entgegenkommt, das viele Cabriofahrer lieben: 240 Newtonmeter bei 1.750 Touren helfen dem Klappdachauto schnell aus dem Drehzahlkeller. Außer im Stau kann man den Diesel im Stand natürlich hören. Uns stört das Geräusch jedoch nicht. Und Rußwolken wie von manchen alten Lkws bekannt, gibt es bei dem Nichtraucher-Diesel mit Filter sowieso nicht. Straffes Fahrwerk und Verwindungseffekte Der Motor wird mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe verbunden, das seinen Zweck gut erfüllt: Der Schalthebel hakelt und wackelt nicht. Das Fahrwerk ist dasselbe wie bei den anderen 206 CC. Damit fährt sich der CC fast wie ein Roadster: Er liegt straff auf der Straße, und Fahrbahnunebenheiten verpasst man als Insasse nicht. Kein Auto also für lange Autobahnetappen. Auf der Landstraße aber fühlt sich der CC wohl. Hier macht sich allerdings ein Cabriozittern bemerkbar, wenn man offen fährt: Bei Erschütterungen verwindet sich die Karosserie deutlich.
Nichts für Große Auf den Vordersitzen haben mittelgroße Erwachsene bequem Platz. Wer allerdings über 1,90 Meter misst, muss sich vor dem Wind wegducken. Die schwarzen Instrumente mit ihren Chromringen gefallen gut. Sie sind ab der Version Tendance serienmäßig. Die Sitze gewähren guten Seitenhalt und auch Fächer gibt es in ausreichender Zahl.
Wenig Platz im Kofferaum Um das Verdeck zu öffnen, müssen links und rechts zwei Hebel umgelegt werden. Dann drückt man einen Knopf, und das Dach verschwindet hinter den Rücksitzen. Bevor das Dach geöffnet wird, muss ein Rollo im Kofferraum eingezogen werden. Es markiert die Höhe, bis zu der der Stauraum beladen werden darf, damit das Dach noch Platz hat. Es bleibt nicht viel Platz, und der Raum unter dem Rollo ist nicht hoch genug für so manchen Flugzeug-Trolley. Solche Gepäckstücke gehören beim 206 CC auf die Rücksitzbank. Für diesen Zweck eignet sie sich besser als für den Transport von Leuten. Denn der Beinraum reicht nur für Kinder aus, und auch dann nur, wenn die vorne Sitzenden äußerst sparsam mit dem Platz umgehen. Rücksitze als Plus gegenüber dem Tigra Twintop Ein Vorteil sind die Rücksitze aber auf jeden Fall auch gegenüber dem Opel Tigra Twintop. Denn der ist trotz etwas größerer Abmessungen ein reiner Zweisitzer. So relativiert sich auch der Vergleich der Kofferraumvolumina, wo der Opel etwas mehr als der Peugeot bietet. Der 206 CC packt im offenen Zustand nur 175 Liter ein da bietet der Tigra Twintop mit 250 Litern deutlich mehr. Geschlossen sind es bei Peugeot 410, bei Opel 440 Liter. Bei alldem rechnet der Stauraum auf den Rücksitzen des 206 aber nicht mit.
Ab 18.990 Euro Der Einstiegspreis für den Diesel-CC beträgt 18.990 Euro. Dafür bekommt man vier Airbags, ESP, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Zentralverriegelung, Nebelscheinwerfer und 16-Zoll-Alufelgen. Zum Vergleich: Der gleich ausgestattete 206 CC mit 109-PS-Benziner kostet genau 2.000 Euro weniger. Der Benziner verbraucht 7,0 Liter Sprit, gegenüber 4,9 Liter Diesel bei unserem Testfahrzeug. Bei den derzeitigen Spritpreisen bedeutet das: 100 Kilometer kosten mit dem Diesel etwa drei Euro weniger als beim Benziner. Damit hätte sich der Diesel nach knapp 70.000 Kilometern amortisiert. So könnte sich der Dieselspaß sogar rechnen. Tigra Twintop mit 70-PS-Diesel etwa genauso teuer Ein weiterer Vergleich: Der Opel Tigra Twintop mit 70-PS-Diesel ist ab 17.995 Euro zu haben. Die Ausstattung ist vergleichbar, nur Aluräder kosten Aufpreis. Da es keine 16-Zöller gibt, ist kein direkter Preisvergleich möglich. Doch dürfte der Opel etwa ebenso viel kosten wie der Peugeot bei deutlich geringerer Leistung. (sl)
Technische Daten
Antrieb: | Vorderradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Reihen-Turbodiesel, Common-Rail-Einspritzung |
Hubraum: | 1.560 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 80 kW (109 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 245 Nm bei 1.750 UPM |
Preis
Neupreis: 18.990 € (Stand: Mai 2005)Fazit
Cabrios mit Metallklappdach sind in. Studien zufolge sollen sie im Jahr 2006 schon die Hälfte des Cabriomarkts abdecken. Und auch der Dieselanteil bei den offenen Autos steigt. So kann man dem 206 CC HDi FAP 110 eine positive Zukunftsprognose stellen. Es sei denn, die jüngste Pannenstatistik schlägt im Markt negativ durch: Denn dort schnitt der 206 CC nicht so gut ab. Doch ist die Wirksamkeit solcher Ergebnisse wohl eher begrenzt, und so könnte der kleine Franzose seinen Platz als bestverkauftes Cabrio im Jahr 2005 wieder einnehmen. Der Diesel dürfte dazu beitragen. Er beschleunigt gut und macht viel Spaß in diesem Kleinwagencabrio. Der Preisvergleich mit dem Tigra Twintop zeigt, dass der 206 CC Diesel wirklich günstig ist. Auch im Vergleich zum gleich starken Benziner dürfte er sich rechnen.
(sl)
Quelle: auto-news, 2005-05-13
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