Offenherzig: Saab 9-3 Cabriolet mit BioPower-Motor im Test
Testbericht
Göteborg, 19. Juni 2007 Zu den schwedischen Exportschlagern gehören zweifelsohne Ikea, Pippi Langstrumpf und Knäckebrot. Doch auch das neue Saab 9-3 Cabriolet mit dem Zweiliter-Bioethanol-Motor schickt sich an, ein solcher zu werden. Wir hatten die Gelegenheit, den offenen Schweden vor den Toren Göteborgs zu testen.
Front des Aero X
Der jüngste Schweden-Zögling besticht vor allem durch eine neue Optik für die gesamte Baureihe. Die unverwechselbare Frontpartie des Saab wurde vom Konzeptfahrzeug Aero X inspiriert und soll besonders den sportlichen Charakter des 9-3 Cabriolets hervorheben. Vervollständigt wird die geänderte Front durch neue Scheinwerfergehäuse in Eyebrow-Optik.
Weniger umweltschädliches CO2
Seit Anfang 2006 geht Saab mit dem Flexifuel-Triebwerk im 9-5 2.0t BioPower neue Wege bezüglich des verwendeten Kraftstoffs. Neben Benzin können die BioPower-Aggregate wahlweise auch mit Bioethanol E85 angetrieben werden. Bioethanol wird durch Gärung und anschließende Destillation aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Der Vorteil dürfte klar sein: Dadurch kann der CO2-Ausstoß deutlich verringert werden. Es wird nämlich nur so viel Kohlendioxid ausgestoßen, wie die Pflanzen während ihres Wachstums aus der Luft aufgenommen haben. Werden fossile Kraftstoffe wie Erdgas, Benzin oder Diesel verbrannt, wird dagegen Kohlenstoff, der vor Jahrmillionen abgelagert wurde, zu klimaschädlichem Kohlendioxid.
Mehr Leistung durch Bioethanol In der Praxis entstehen durch den 200 PS starken Bioethanol-Motor mit einem Hubraum von zwei Liter gegenüber einem herkömmlichen Verbrennungsmotor mit Benzin oder Diesel kein Nachteil. Im Gegenteil: Im Alkoholbetrieb bietet er eine um 14 Prozent höhere Maximalleistung (200 statt 175 PS) und ein um 13 Prozent gestiegenes Drehmoment (300 gegenüber 265 Newtonmeter). 8,2 Sekunden verstreichen, ehe der Schwede die 100-km/h-Grenze knackt, um dann bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h zu beschleunigen. 15 bis 20 Prozent mehr Verbrauch Leider kann Saab noch keinen Normverbrauch angeben, weil es für Bioethanol noch keine standardisierten Messverfahren gibt. Als Richtlinie wird aber ein um 15 bis 20 Prozent gesteigerter Verbrauch gegenüber dem Betrieb mit Benzin genannt. Unser Testwagen verbrauchte etwa 11,5 Liter, ein Liter Bioethanol kostet derzeit ungefähr 89 Cent. So lässt sich eine Ersparnis von zirka 3,67 Euro pro hundert Kilometer bei einem Preis von 1,39 für den Liter Super plus errechnen. Somit amortisiert sich der Mehrpreis des BioPower-Antriebs von 1.000 Euro ab einer Laufleistung von etwa 27.200 Kilometer. Dabei ist die geringere Steuer noch nicht einmal berücksichtigt. Einziges Problem ist allerdings die noch verhältnismäßig schlechte Abdeckung mit Tankstellen, die den umweltfreundlichen Treibstoff führen. Flotter Schwede neigt sich nicht Ansonsten kann der offene 9-3 durch ein sportlich straffes Fahrwerk überzeugen, das ausgezeichnet mit dem Motor harmoniert. Selbst in flotten Kurven neigt sich der Schwede kaum zur Seite. Der Preis dafür ist, dass man stets über die jeweilige Fahrbahnbeschaffenheit informiert ist. Beim starken Beschleunigen hebt sich zudem die Front des Fahrzeugs und die ansonsten leichtgängige und präzise Lenkung will etwas härter angepackt werden, um den Wagen in der Spur zu halten.
Ab Tempo 70 zieht es Das Herzstück des Cabrios das Stoffdach schirmt in geschlossenem Zustand das Interieur gut vor Wind- und Motorgeräuschen ab. Das Öffnen des Deckels dauert bei laufendem Motor 20 Sekunden. Ab Tempo 70 zieht es trotz geschlossenen Fenstern und Windschott im Innenraum spürbar. Vor allem bei frischen Temperaturen wird das schnell zum Ärgernis. Ab 37.200 Euro Obwohl sich Saab selbst als Premium-Marke bezeichnet, ist das 9-3 Cabriolet 2.0t BioPower im Vergleich zur Konkurrenz relativ günstig. 37.200 Euro verlangen die Schweden für die Version mit Schaltgetriebe. Das BMW 320i Cabriolet mit 170 PS kostet 39.900 Euro, Audi lässt sich das A4 Cabriolet 2.0 TFSI mit 38.450 Euro bezahlen.
Mehr Leistung durch Bioethanol In der Praxis entstehen durch den 200 PS starken Bioethanol-Motor mit einem Hubraum von zwei Liter gegenüber einem herkömmlichen Verbrennungsmotor mit Benzin oder Diesel kein Nachteil. Im Gegenteil: Im Alkoholbetrieb bietet er eine um 14 Prozent höhere Maximalleistung (200 statt 175 PS) und ein um 13 Prozent gestiegenes Drehmoment (300 gegenüber 265 Newtonmeter). 8,2 Sekunden verstreichen, ehe der Schwede die 100-km/h-Grenze knackt, um dann bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h zu beschleunigen. 15 bis 20 Prozent mehr Verbrauch Leider kann Saab noch keinen Normverbrauch angeben, weil es für Bioethanol noch keine standardisierten Messverfahren gibt. Als Richtlinie wird aber ein um 15 bis 20 Prozent gesteigerter Verbrauch gegenüber dem Betrieb mit Benzin genannt. Unser Testwagen verbrauchte etwa 11,5 Liter, ein Liter Bioethanol kostet derzeit ungefähr 89 Cent. So lässt sich eine Ersparnis von zirka 3,67 Euro pro hundert Kilometer bei einem Preis von 1,39 für den Liter Super plus errechnen. Somit amortisiert sich der Mehrpreis des BioPower-Antriebs von 1.000 Euro ab einer Laufleistung von etwa 27.200 Kilometer. Dabei ist die geringere Steuer noch nicht einmal berücksichtigt. Einziges Problem ist allerdings die noch verhältnismäßig schlechte Abdeckung mit Tankstellen, die den umweltfreundlichen Treibstoff führen. Flotter Schwede neigt sich nicht Ansonsten kann der offene 9-3 durch ein sportlich straffes Fahrwerk überzeugen, das ausgezeichnet mit dem Motor harmoniert. Selbst in flotten Kurven neigt sich der Schwede kaum zur Seite. Der Preis dafür ist, dass man stets über die jeweilige Fahrbahnbeschaffenheit informiert ist. Beim starken Beschleunigen hebt sich zudem die Front des Fahrzeugs und die ansonsten leichtgängige und präzise Lenkung will etwas härter angepackt werden, um den Wagen in der Spur zu halten.
Ab Tempo 70 zieht es Das Herzstück des Cabrios das Stoffdach schirmt in geschlossenem Zustand das Interieur gut vor Wind- und Motorgeräuschen ab. Das Öffnen des Deckels dauert bei laufendem Motor 20 Sekunden. Ab Tempo 70 zieht es trotz geschlossenen Fenstern und Windschott im Innenraum spürbar. Vor allem bei frischen Temperaturen wird das schnell zum Ärgernis. Ab 37.200 Euro Obwohl sich Saab selbst als Premium-Marke bezeichnet, ist das 9-3 Cabriolet 2.0t BioPower im Vergleich zur Konkurrenz relativ günstig. 37.200 Euro verlangen die Schweden für die Version mit Schaltgetriebe. Das BMW 320i Cabriolet mit 170 PS kostet 39.900 Euro, Audi lässt sich das A4 Cabriolet 2.0 TFSI mit 38.450 Euro bezahlen.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihenmotor |
Hubraum: | 1.998 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 147 kW (200 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 300 Nm bei 2.500 - 4.000 UPM |
Preis
Neupreis: 37.200 € (Stand: Juni 2007)Fazit
Ein Saab ist ein biederes Lehrer-Auto, so will es die in Deutschland weitverbreitete Meinung. Doch das neue 9-3 Cabriolet beweist uns das Gegenteil. Die sportlich schicke Optik macht den offenen Schweden zum echten Eyecatcher. In Kombination mit dem umweltfreundlicheren Biopower-Motor und dessen agilen Fahreigenschaften entpuppt sich das Cabrio als echte Alternative zur durchwegs teureren deutschen Konkurrenz. Allerdings bleibt zu bemängeln, dass es im Innenraum ab Tempo 70 zieht.Testwertung
Quelle: auto-news, 2007-06-20
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