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Testbericht

2. Dezember 2013
Haar, 2. Dezember 2013 - Mann, ist der kross: Als wir im neuen Suzuki SX4 S-Cross an der Ampel stehen, wird uns schockartig klar, dass wir nicht an diesem dummen Kalauer vorbeikommen werden. Aber es ist nun mal so, dass wir wirklich in einem so genannten Crossover-Modell sitzen. Nebenan wartet ein Peugeot 5008 und wir müssen zum Fahrer hinaufgucken - die Sitzposition in Suzukis neuem Modell ist deutlich tiefer. Wir haben den SX4 S-Cross mit Diesel und Allradantrieb getestet. Länger, aber weniger hoch Suzuki hat derzeit den SX4 gleich doppelt im Programm: als Classic und als S-Cross. Dabei handelt es sich um die alte, weiter angebotene Generation beziehungsweise die neue, die im Oktober 2013 auf den Markt kam. Der Unterschied ist mehr als nur marginal. Der S-Cross ist stolze 15 Zentimeter länger als der Classic. Mit 4,30 Meter kann er mit Konkurrenten wie dem Opel Mokka oder Nissan Qashqai mithalten. Während sich das alte Modell die Basis mit dem Fiat Sedici teilte, beruht das neue auf einer eigenen Plattform. Der um zehn Zentimeter gewachsene Radstand kommt den Insassen zugute. Auch beim Kofferraumvolumen - es liegt nun bei 430 bis 1.269 Liter - hat der Suzuki deutlich zugelegt. Das Maximalvolumen enttäuscht allerdings im Vergleich mit dem Skoda Yeti, der 1.760 Liter Gepäck schluckt. Das kommt daher, dass der Yeti fast zehn Zentimeter höher ist, was bei dachhoher Beladung einen Unterschied macht. Nun sparsamer - und langsamer Auch im Vergleich zum Vorgänger ist die Höhe unseres Crossovers geringer. Das bringt Nachteile beim Kofferraum, aber Vorteile bei Aerodynamik und Spritkonsum. So verbraucht der S-Cross in der gefahrenen Dieselversion mit Allradantrieb fast einen Liter weniger als der Vorgänger. Dabei hilft dem S-Cross allerdings auch der neue Motor: Statt des 2,0-Liter-Diesels von Fiat wird nun ein 120 PS starker 1.6 DDiS eingesetzt. Die alte Version brauchte 5,3 Liter auf 100 Kilometer, die neue nur noch 4,4 - ein hervorragender Wert. Im Testbetrieb lag unser Verbrauch allerdings mit 6,8 Liter etwa um die Hälfte höher. Aber nicht nur der Verbrauch sank, auch die Leistung: von 135 auf nur noch 120 PS. Parallel verschlechterten sich die Fahrleistungen: Statt 11,2 Sekunden wie beim SX4 Classic dauert der Normsprint nun 13 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit sinkt von 180 auf 175 km/h.
Probleme beim Losfahren Dabei ist der getestete 1.6 DDiS 4x4 keinesfalls lahm, im Gegenteil: Die Motorisierung gefällt. Wie beim hubraum- und leistungsstärkeren Vorgängermodell hat man bis zu 320 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Die bringen den 1,4 Tonnen schweren Wagen gut in Schwung. Das einzige Manko offenbart sich beim Anfahren: Der Motor wird von dem serienmäßigen Start-Stopp-System nicht besonders schnell angelassen und der Diesel hat eine leichte Anfahrschwäche. Wer gewohnheitsmäßig mit wenig Gas losfährt, läuft Gefahr, den Motor abzuwürgen. Zwei Motoren, zwei Getriebe, zwei Antriebe Die serienmäßige Sechsgang-Schaltung arbeitet problemlos. Eine Alternative gibt es beim Diesel ohnehin nicht. Dagegen wird der daneben angebotene Benziner, der ebenfalls 120 PS bietet, alternativ auch mit stufenlosem CVT-Getriebe geliefert. Alle Versionen gibt es wahlweise mit Front- oder Allradantrieb. Letzterer wurde neu entwickelt und trägt den Namen "Allgrip". Technische Basis ist wie beim Vorgänger eine elektronisch geregelte Lamellenkupplung. Auf diese lässt sich per Moduswahlrad in der Mittelkonsole Einfluss nehmen. In der Auto-Stellung wird die Kraft an die Vorderräder geleitet und nur bei Bedarf werden die Hinterräder dazugeschaltet. Daher lässt sich der Allradler fast ebenso sparsam fahren wie der Fronttriebler: Der Normverbrauch differiert nur um 0,2 Liter. Auf glatter Fahrbahn wählt man besser "Lock", wobei beide Achsen im Verhältnis eins zu eins mit Drehmoment versorgt werden. Außerdem gibt es einen Schnee- und einen Sportmodus. Neigung zur Neigung Das Cockpit des S-Cross ist okay, aber ein Designerstück ist es nicht gerade. Bis auf die hübschen, hellblauen Ringe an den Instrumenten wirkt es etwas düster. Auch bieten die Sitze wenig Seitenhalt. So ergibt sich in Kurven ein etwas wackeliges Gefühl, denn der S-Cross neigt sich hier deutlich nach außen. Im Fond sitzt man auch als Erwachsener gut. Dahinter gibt es einen dank Einlegeboden gut nutzbaren Kofferraum. Gut gefällt auch das Navigationssystem. Es beherrscht zum Beispiel einen praktischen Kniff, den Mobilnavis seit langem drauf haben: Gibt man bei der Zielfestlegung zum Beispiel den Buchstaben M ein, wird automatisch München vorgeschlagen. Außerdem reagiert es prompt auf Eingaben.
Teurer als ein Mokka Den Suzuki SX4 S-Cross 1.6 DDiS 4x4 gibt es ab 25.190 Euro. Damit liegt der Einstiegspreis sogar höher als beim Opel Mokka 1.7 CDTI 4x4. Viel günstiger ist ein entsprechender Dacia Duster, der bereits für unter 18.000 Euro verkauft wird. Deutlich teurer ist dagegen der äquivalente Nissan Qashqai, für den man weit über 30.000 Euro zahlen muss. Bei der gefahrenen S-Cross-Motorisierung ist die Ausstattung Comfort die Grundversion. Mit ihr kann man zufrieden sein: Audioanlage, Klimaautomatik und dergleichen mehr ist hier bereits Serie. Fehlen einem aber ein paar Kleinigkeiten, wie etwa ein Licht- und Regensensor, so muss man gleich die Version Comfort+ für 28.990 Euro bestellen - das sind fast 4.000 Euro mehr.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb mit 4 Modi, im Auto-Modus reiner Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Turbodiesel
Hubraum:1.598
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:88 kW (120 PS) bei UPM
Drehmoment:320 Nm bei 1.750 UPM
Preis
Neupreis: 25.190 € (Stand: Dezember 2013)
Fazit
Der SX4 S-Cross mag optisch ein wenig enttäuschen, doch ist er ein funktionelles Automobil, eine gute Alternative zu einem Klein-Kombi. Im Vergleich sitzt man hier etwas höher, aber nicht so hoch wie in einem Kompakt-SUV. Der Kofferraum ist etwa so groß wie bei dem ähnlich langen Renault Clio Grandtour, der hohe Skoda Yeti bietet aber mehr. Die gefahrene Motorisierung, der 120-PS-Diesel mit Allradantrieb und Handschaltung, macht einen guten Eindruck. Dank des hohen Drehmoments fühlt man sich kaum je untermotorisiert. Einziges Manko ist die Anfahrschwäche, in Kombination mit dem etwas langsamen Motorstart durch die Start-Stopp-Automatik. Der Preis liegt überraschend hoch, nämlich auf Augenhöhe mit dem schickeren Opel Mokka. + angenehmer Diesel, niedriger Normverbrauch, gut nutzbarer Kofferraum - leichte Anfahrschwäche
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2013-12-02

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