Nissan Murano 3.5 V6 - Onkel aus Amerika
Testbericht
Der neue Murano fährt ganz auf der Linie seines Vorgängers. Nach Europa kommt der edle Crossover jedoch nicht mehr.
Als der Nissan Murano 2003 das Licht der automobilen Welt erblickte, war der Jubel nicht nur bei Nissan groß. Der Murano sah einfach anders aus; ein cooler Bursche, der dem Crossoversegment einfach guttat. Kein blasser Mitläufer, sondern einfach sehenswert und fesch zugleich. Gedacht war er in erster Linie für den US-Markt und so blieb ein Dieselmotor lange Jahre außen vor. Der neue Murano liegt auf der Linie seiner Ahnen, polarisiert mit seinem Design jedoch deutlich mehr als die Generationen eins und zwei. Doch der europäische Markt ist für ihn auf einmal fest vernagelt. Die hiesigen Kunden müssen sich mit Qashqai und dem X-Trail zufrieden geben. Darüber wird es in unseren Breiten erst einmal nichts geben und so hat Nissan, seit Jahren als Crossovermarke positioniert auf einmal keinen Konkurrenten mehr für wohl betuchte Kunden. Zu gering ist das erwartete Interesse an sechs Zylindern, 260 PS und Luxusausstattung. Erstmals wird der Murano nicht in Japan, sondern im amerikanischen Werk in Canton im Bundesstaat Mississippi produziert.
Auch wenn Nissan den Murano als komplette Neuentwicklung anpreist, so sind die großen Gemeinsamkeiten bei Struktur, Technik und Linienführung zu den beiden Vorgängergenerationen offensichtlich. Nach wie vor sorgt allein ein wenig innovativer 3,5-Liter-V6-Saugmotor für lässigen Vortrieb. Die Motorleistung ist mit 191 kW / 260 PS dabei weder Fisch noch Fleisch. Es reicht, um souverän nach vorne zu kommen, doch wirklicher Tatendrang ist dem Nissan nicht zuzusprechen. Dafür sorgt einmal mehr das alles andere als überzeugende stufenlose Automatikgetriebe, das den Japaner gerade bei flotter Gangart über Gebühr lähmt. Daran ändert auch das maximale Drehmoment von 310 Nm wenig, dass in den Breiten des Getriebetunnels verpufft. 0 auf Tempo 100 schafft der Allradler in acht Sekunden und 200 km/h Spitze. Der Verbrauch: knapp zehn Liter Super auf 100 Kilometern.
Dem Fahrwerk markt man an, dass der 4,89 Meter lange Murano den amerikanischen Kontinent als seine Spielwiese auserkoren hat. So komfortabel es auch zugeht, die Lenkung ist zu indirekt und die Abstimmung von Federn und Dämpfern führt dazu, dass man in zügig gefahrenen Kurven allzu schnell das Lied "nimm‘ mich mit Kapitän auf die Reise ." summt. Auch bei den Bremsen bleiben Wünsche offen, da die Verzögerung des über 1,8 Tonnen schweren Nissan Muranos nicht nur nach europäischen Maßstäben Wünsche offen lässt. Überhaupt ist der Nissan fahrdynamisch wenig überzeugend. In Kurven gibt es nicht nur starke Nick- und Wankbewegungen, sondern auch übertriebenes Untersteuern und einen zähen Kraftfluss an die Hinterachse.
Alles andere als zeitgemäß ist auch die Feststellbremse, die mit dem linken Fuß zu betätigen ist und in einem modernen Fahrzeug nichts mehr zu suchen hat. Deutlich wertiger als zuvor präsentiert sich dagegen der Innenraum. Leder wohin das Auge blickt und schicke Applikationen und Verkleidungen lassen den Murano der dritten Generation beinahe auf dem Niveau der Premiumkonkurrenz auffahren. Das gilt auch für das Platzangebot, denn insbesondere im Fond gibt es nunmehr mehr Platz als bislang. Vorne reist es sich im amerikanischen Großstadtdschungel ebenso bequem wie auf langen Interstate-Kreuzfahrten. Mittlerweile lassen sich zumindest bei der Platinum-Topversion auch die Fondsitze beheizen. Vorne werden die recht konturlosen Stühle sogar gekühlt. Der Laderaum fasst 450 bis 1.979 Liter.
Überhaupt hat der Exil-Japaner bei der Serienausstattung deutlich draufgesattelt. So gibt es abgesehen von der schwach ausstaffierten S-Basisausstattung für alle Modelle Lederlenkrad, Navigationssystem, schlüsselloser Zugang oder Bose-Sound. Beim Platinum-Topmodell strahlen LED-Lichter rundherum und das Ausstattungspaket lässt mit 20-Zoll-Radsatz, Kameras rundum und einer lähmend langsam arbeitenden elektrischen Heckklappe wenige Wünsche offen. Das alles gibt es zu einem Preis ab 29.560 Dollar. Die höchste Ausstattungsvariante Platinum kostet mindestens 39.000 Dollar; angesichts der Serienausstattung allemal noch ein faires Angebot. Vielleicht kommt der Murano mit einem aufgefrischten Diesel doch noch einmal nach Europa.
Als der Nissan Murano 2003 das Licht der automobilen Welt erblickte, war der Jubel nicht nur bei Nissan groß. Der Murano sah einfach anders aus; ein cooler Bursche, der dem Crossoversegment einfach guttat. Kein blasser Mitläufer, sondern einfach sehenswert und fesch zugleich. Gedacht war er in erster Linie für den US-Markt und so blieb ein Dieselmotor lange Jahre außen vor. Der neue Murano liegt auf der Linie seiner Ahnen, polarisiert mit seinem Design jedoch deutlich mehr als die Generationen eins und zwei. Doch der europäische Markt ist für ihn auf einmal fest vernagelt. Die hiesigen Kunden müssen sich mit Qashqai und dem X-Trail zufrieden geben. Darüber wird es in unseren Breiten erst einmal nichts geben und so hat Nissan, seit Jahren als Crossovermarke positioniert auf einmal keinen Konkurrenten mehr für wohl betuchte Kunden. Zu gering ist das erwartete Interesse an sechs Zylindern, 260 PS und Luxusausstattung. Erstmals wird der Murano nicht in Japan, sondern im amerikanischen Werk in Canton im Bundesstaat Mississippi produziert.
Auch wenn Nissan den Murano als komplette Neuentwicklung anpreist, so sind die großen Gemeinsamkeiten bei Struktur, Technik und Linienführung zu den beiden Vorgängergenerationen offensichtlich. Nach wie vor sorgt allein ein wenig innovativer 3,5-Liter-V6-Saugmotor für lässigen Vortrieb. Die Motorleistung ist mit 191 kW / 260 PS dabei weder Fisch noch Fleisch. Es reicht, um souverän nach vorne zu kommen, doch wirklicher Tatendrang ist dem Nissan nicht zuzusprechen. Dafür sorgt einmal mehr das alles andere als überzeugende stufenlose Automatikgetriebe, das den Japaner gerade bei flotter Gangart über Gebühr lähmt. Daran ändert auch das maximale Drehmoment von 310 Nm wenig, dass in den Breiten des Getriebetunnels verpufft. 0 auf Tempo 100 schafft der Allradler in acht Sekunden und 200 km/h Spitze. Der Verbrauch: knapp zehn Liter Super auf 100 Kilometern.
Dem Fahrwerk markt man an, dass der 4,89 Meter lange Murano den amerikanischen Kontinent als seine Spielwiese auserkoren hat. So komfortabel es auch zugeht, die Lenkung ist zu indirekt und die Abstimmung von Federn und Dämpfern führt dazu, dass man in zügig gefahrenen Kurven allzu schnell das Lied "nimm‘ mich mit Kapitän auf die Reise ." summt. Auch bei den Bremsen bleiben Wünsche offen, da die Verzögerung des über 1,8 Tonnen schweren Nissan Muranos nicht nur nach europäischen Maßstäben Wünsche offen lässt. Überhaupt ist der Nissan fahrdynamisch wenig überzeugend. In Kurven gibt es nicht nur starke Nick- und Wankbewegungen, sondern auch übertriebenes Untersteuern und einen zähen Kraftfluss an die Hinterachse.
Alles andere als zeitgemäß ist auch die Feststellbremse, die mit dem linken Fuß zu betätigen ist und in einem modernen Fahrzeug nichts mehr zu suchen hat. Deutlich wertiger als zuvor präsentiert sich dagegen der Innenraum. Leder wohin das Auge blickt und schicke Applikationen und Verkleidungen lassen den Murano der dritten Generation beinahe auf dem Niveau der Premiumkonkurrenz auffahren. Das gilt auch für das Platzangebot, denn insbesondere im Fond gibt es nunmehr mehr Platz als bislang. Vorne reist es sich im amerikanischen Großstadtdschungel ebenso bequem wie auf langen Interstate-Kreuzfahrten. Mittlerweile lassen sich zumindest bei der Platinum-Topversion auch die Fondsitze beheizen. Vorne werden die recht konturlosen Stühle sogar gekühlt. Der Laderaum fasst 450 bis 1.979 Liter.
Überhaupt hat der Exil-Japaner bei der Serienausstattung deutlich draufgesattelt. So gibt es abgesehen von der schwach ausstaffierten S-Basisausstattung für alle Modelle Lederlenkrad, Navigationssystem, schlüsselloser Zugang oder Bose-Sound. Beim Platinum-Topmodell strahlen LED-Lichter rundherum und das Ausstattungspaket lässt mit 20-Zoll-Radsatz, Kameras rundum und einer lähmend langsam arbeitenden elektrischen Heckklappe wenige Wünsche offen. Das alles gibt es zu einem Preis ab 29.560 Dollar. Die höchste Ausstattungsvariante Platinum kostet mindestens 39.000 Dollar; angesichts der Serienausstattung allemal noch ein faires Angebot. Vielleicht kommt der Murano mit einem aufgefrischten Diesel doch noch einmal nach Europa.
Quelle: Autoplenum, 2015-03-31
Getestete Modelle
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