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Testbericht

Sebastian Viehmann, 11. Januar 2009
Mit Müdigkeitserkennung und automatischer Vollbremsung will Mercedes bei der neuen E-Klasse die Führungsposition in Sachen Sicherheit einnehmen. Gleichzeitig soll der Spritverbrauch um fast ein Viertel sinken.

Daimler zeigt Mut zur Kante: Die vertrauten runden Scheinwerfer der E-Klasse haben ausgedient. Das neue Modell blickt mit eckigen Augen in die Welt. Vor allem die prägnanten Nebelscheinwerfer sorgen für ein unverwechselbares Gesicht. Von der Seite erinnert der Wagen mit seinem Hüftschwung und der Falz in Höhe der Türgriffe dagegen an die C-Klasse. Unter der Haube stehen Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren von 100 kW/136 PS bis 386 kW/525 PS zur Verfügung. Bei den Vierzylindern setzt Mercedes mittlerweile wie viele andere Hersteller auf Downsizing: Weniger Hubraum, dafür aber Turboaufladung.

Mit zahlreichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung hat Mercedes nach eigenen Angaben den Verbrauch der Vier- und Sechszylinder-Direkteinspritzer um bis zu 23 Prozent verringert. So kommen beispielsweise Reifen mit geringerem Rollwiderstand zum Einsatz, und eine regelbare Lüfterjalousie steuert bedarfsgerecht den Luftstrom in den Motorraum. Der E 250 CDI (150 kW / 204 PS) mit doppelter Turboaufladung und einem maximalen Drehmoment von 500 Newtonmetern soll laut Werksangabe im Schnitt nur 5,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer verbrauchen.

Den gleichen Wert erzielen der Basisdiesel E 200 CDI (100 kW/135 PS) und der E 220 CDI (125 kW/170 PS). Die stärkste E-Klasse mit Selbstzünder ist der Sechszylinder E 350 CDI mit 170 kW/231 PS. Wohl vor allem im Hinblick auf den US-Markt, aber auch auf die ab 2014 geltenden EU-Abgasvorschriften gibt es diesen Motor in einer leistungsreduzierten BlueTec-Version (155 kW/211 PS). Damit soll die E-Klasse die geplante EU6-Norm erfüllen. Alle anderen Motoren entsprechen den Euro-5-Limits.

Bei den Benzinern spielt vor allem der E 200 CGI (135 kW / 184 PS) die Rolle des Sparkünstlers. Mit Sechsgang-Schaltgetriebe und Start-Stopp-Funktion - dieses Spritspar-Element ist wenig zeitgemäß nur für den Basis-Benziner geplant - soll er einen Durchschnittsverbrauch von 6,8 Litern Super pro 100 Kilometer erzielen. Der E 250 CGI (150 kW/204 PS) ist serienmäßig mit einer Fünfgang-Automatik ausgerüstet und verbraucht laut vorläufiger Werksangabe im Schnitt 7,4 Liter Sprit. Wer mehr Power möchte, hat die Wahl zwischen dem E 350 CGI (215 kW/292 PS), dem E 500 (285 kW/388 PS) und dem E 63 AMG mit 386 kW/525 PS. Alle V6- und V8-Motoren übertragen ihre Kraft durch eine Siebengang-Automatik mit Wählhebel am Lenkrad. Die Modelle E 350 CDI, E 350 CGI und E 500 sind gegen Aufpreis mit Allradantrieb zu haben. Speziell für den asiatischen Markt soll außerdem eine E-Klasse-Version mit verlängerter Karosserie in Planung sein.

Die neue Generation der E-Klasse fährt schwere Geschütze im Bereich der Sicherheits- und Assistenzsysteme auf, in dem auch die Konkurrenz mittlerweile eine Menge zu bieten hat. Neben Totwinkel- und Spurhalte-Assistent gibt es für die E-Klasse einen Assistenten, der die jeweiligen Tempolimits auf Verkehrsschildern liest und im Tacho-Display anzeigt – mit einem ähnlichen System preist Opel seinen Insignia an. Zum ersten Mal gibt es für die E-Klasse außerdem einen Nachtsicht-Assistenten mit Fußgänger-Erkennung sowie serienmäßig ein System namens Attention Assist: Es wertet unter anderem die Lenkbewegungen des Fahrers aus und warnt vor einer drohenden Übermüdung. Einen Müdigkeits-Detektor hatte zuletzt Volvo im XC60 vorgestellt.

Mit neuen Radarsensoren an Bord soll die E-Klasse einen drohenden Unfall erkennen und eine automatische Vollbremsung vollführen, wenn der Fahrer auf Warnhinweise nicht reagiert. Dadurch könne die Unfallschwere deutlich verringert werden - Mercedes spricht von der "elektronischen Knautschzone". Trotz aller Hightech-Optionen hat die E-Klasse nach wie vor eine manuelle Feststellbremse – viele Konkurrenten, und zwar nicht nur die Premiummarken, setzen längst auf elektronische Parkbremsen.

Daimlers Business-Kreuzer ist in den Ausstattungsversionen Elegance und Avantgarde lieferbar. Anders als bei der C-Klasse haben alle Versionen den Mercedes-Stern wie gehabt auf der Motorhaube. Zur Serienausstattung gehören unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallräder, Zierteile aus Eukalyptus-Holz oder Aluminium, ein Lederlenkrad mit Multifunktionstasten, Zweizonen-Klimaautomatik sowie ein Infotainment-System mit CD-Radio und Bluetooth-Schnittstelle. An Bord ist auch ein adaptives Stoßdämpfersystem, das sich automatisch der jeweiligen Fahrbahnsituation anpasst. Gegen Aufpreis gibt es die aus der S-Klasse bekannten Multikontursitze mit Massagefunktion sowie zwei Einzelsitze im Fond. Zu den Preisen der neuen E-Klasse hat Mercedes noch keine Angaben gehabt. Beim aktuellen Modell kostet schon der E 200 satte 39.091 Euro, der Basisdiesel E 200 CDI schlägt mit 37.723 Euro zu Buche.

Die neue E-Klasse soll im März beim Händler stehen. Dann will Mercedes auch aggressiv in die Vermarktung einsteigen, wie aus Stuttgart unter der Hand zu vernehmen ist. Privatbesitzer einer bisherigen E-Klasse sollen mit einem "Loyalitätsbonus" von 1.500 Euro zum schnellen Kauf des Nachfolgers bewegt werden. Dazu kommen subventionierte Leasing- und Finanzierungsverträge.

Quelle: Autoplenum, 2009-01-11

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