Mitsubishi Lancer Sportlimousine im Test: Schicker Golfklasse-Japaner
Testbericht
Olbia (Italien), 6. November 2007 90 Prozent der Golfklasse-Fahrzeuge in Deutschland sind Schrägheck-Autos. Stufenheck ist in der Kompaktklasse out. Dennoch stellt Mitsubishi den neuen Lancer zuerst als Stufenheckversion vor. Zwei Motoren werden angeboten, ein 1,8-Liter-Benziner mit 143 PS, den Mitsubishi zusammen mit Hyundai und Chrysler entwickelt hat, und der aus diversen Modellen des VW-Konzerns bekannte 2.0 TDI mit 140 PS. Den Diesel gibt es vom nun erfolgten Marktstart an, den Benziner erst ab Februar 2008. Wir haben das Auto mit dem Selbstzünder für Sie gefahren.
Sportliches Design
Bisher gab es den Lancer als Stufenhecklimousine und als Kombi. In Zukunft fällt der Kombi weg; dafür soll im Herbst 2008 eine Fließheckversion auf den Markt kommen. Zunächst startet jedoch die Stufenheckvariante, die Mitsubishi als Sportlimousine bezeichnet. Und sportliche Assoziationen weckt die Karosserie tatsächlich. Vor allem die Front mit der dynamisch wirkenden Schürze und den großen Lufteintrittsöffnungen erzeugt beim Betrachter den Impuls, das Auto möglichst schnell in die Kurve zu jagen. Am kurzen, hoch aufragenden Heck fällt die Ähnlichkeit mit Alfa-Modellen ins Auge. Insgesamt ist das Design sehr gelungen, und der Lancer sieht nun deutlich besser aus als der etwas bieder wirkende Vorgänger und auch sportlicher als etwa der VW Jetta.
Gut motorisiert mit dem 2.0 TDI Aber Sportlichkeit ist natürlich nicht primär eine Frage des Aussehens. Was die Motoren angeht, so machen die PS-Zahlen ebenfalls einen sportlichen Eindruck. Um die 140 PS sind für einen Kompaktwagen schon ganz ordentlich, besitzt doch zum Beispiel das Basismodell des VW Golf nur 80 PS. Doch fahren sich die Motoren auch so, wie es die Zahlen erhoffen lassen? Der 2.0 TDI mit 140 PS ist ohne Frage eine gute Motorisierung für den Lancer. Der Motor zieht so gut, wie man es von einem Diesel erwartet. Schon unter 2.000 U/min spurt der Diesel ordentlich das Maximaldrehmoment von 310 Newtonmeter liegt ja auch schon bei 1.750 Touren an. Da es sich noch um das bauartbedingt recht laute Pumpe-Düse-Aggregat handelt, ist der Akustikkomfort der Hauptkritikpunkt an diesem Motor. Dies scheint jedoch nicht nur an dem Aggregat zu liegen, denn auch Laufgeräusche und der Sound des Benziners, den wir ebenfalls fuhren, dringen deutlich zu den Insassen durch. Eher hoher Verbrauch, aber Partikelfilter Während der Benziner serienmäßig mit einer Fünfgang-Schaltung kombiniert wird, kommt der Diesel mit einem Gang mehr. Das Schalten erfordert etwas Kraft, doch dafür hakelt es nicht, und der Schalthebel wirkt solide. Den Kraftstoffverbrauch gibt Mitsubishi mit 6,1 Liter an. Unser Bordcomputer zeigte nach zügiger Landstraßenfahrt 7,5 Liter an. Zumindest der nach EU-Standard ermittelte Verbrauch sieht nicht besonders gut aus. Ein BMW 118d mit 143 PS braucht laut Herstellerangabe nur 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Ansonsten ist der TDI jedoch gut zur Umwelt. Ein geschlossener Partikelfilter ist nämlich Serie.
Eher unsportliches Fahrwerk Das Beispiel BMW lässt sich auch gut bei einem weiteren Punkt verwenden: das Fahrwerk. Zu einer Sportlimousine gehört natürlich auch ein strammer Unterbau, der in der Kurve das Wanken reduziert und damit hohe Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht. Doch hier muss der Mitsubishi eher passen. Ein BMW fährt sich allemal sportlicher. Schlecht ist das Lancer-Fahrwerk aber nicht, nur eben nicht dezidiert sportlich. Es neigt eher ein klein wenig zur komfortablen Seite. Bei gröberen Unebenheiten hat man allerdings manchmal den Eindruck, dass sie durchschlagen so fatal klingt es, wenn man ein Schlagloch durchfährt. Viel Platz im Fond, wenig im Kofferraum Im Innenraum hat Mitsubishi mit einer Querleiste im Carbon-Look für sportliches Ambiente gesorgt. Auch die Instrumente wirken recht sportlich, und die Vordersitze gewähren hervorragenden Seitenhalt. Sportlich bedeutet beim Lancer jedoch dankenswerter Weise nicht unpraktisch. Im Fond sitzt man sehr gut, denn Kopf- und Kniefreiheit sind mehr als ausreichend. Der Kofferraum bietet 400 Liter Volumen, was wenig ist im Vergleich etwa zum VW Jetta, der mit 527 Liter aufwarten kann. Die Rücksitze lassen sich wie bei dem Volkswagen umklappen, sodass man auch etwas längere Gegenstände transportieren kann. Bei einem Kühlschrank allerdings muss der Lancer allerdings passen wie jede Stufenhecklimousine. Etwas unpraktisch ist auch die sehr hoch liegende Ladekante.
Ab 19.250 Euro Den Lancer gibt es ab 19.250 Euro. Dafür bekommt man den 143 PS starken Benziner. Den gefahrenen Diesel gibt es ab 21.490 Euro. Die Basisausstattung Inform ist schon recht umfangreich. Sie umfasst unter anderem sieben Airbags, ESP, ein CD-Radio und eine Klimaanlage. Auch eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber und elektrisch einstellbare Außenspiegel gehören zum Standard. Die gehobenen Ausstattungen heißen Invite, Intense und Instyle. Der Grundpreis des getesteten Diesels ist günstig. So ist der Jetta 2.0 TDI erst ab 25.550 Euro zu haben. Etwa ebenso teuer ist der viertürige Ford Focus 2.0 TDCI. Auch der Mazda 3 ist mit einem 143 PS starken Diesel erst ab 23.300 Euro zu haben allerdings nicht in der Stufenheckversion. Noch teurer ist der Volvo S40 mit 136 PS, den es erst ab über 26.000 Euro gibt. Insgesamt ist der Lancer also ein günstiges, gut ausgestattetes Auto.
Gut motorisiert mit dem 2.0 TDI Aber Sportlichkeit ist natürlich nicht primär eine Frage des Aussehens. Was die Motoren angeht, so machen die PS-Zahlen ebenfalls einen sportlichen Eindruck. Um die 140 PS sind für einen Kompaktwagen schon ganz ordentlich, besitzt doch zum Beispiel das Basismodell des VW Golf nur 80 PS. Doch fahren sich die Motoren auch so, wie es die Zahlen erhoffen lassen? Der 2.0 TDI mit 140 PS ist ohne Frage eine gute Motorisierung für den Lancer. Der Motor zieht so gut, wie man es von einem Diesel erwartet. Schon unter 2.000 U/min spurt der Diesel ordentlich das Maximaldrehmoment von 310 Newtonmeter liegt ja auch schon bei 1.750 Touren an. Da es sich noch um das bauartbedingt recht laute Pumpe-Düse-Aggregat handelt, ist der Akustikkomfort der Hauptkritikpunkt an diesem Motor. Dies scheint jedoch nicht nur an dem Aggregat zu liegen, denn auch Laufgeräusche und der Sound des Benziners, den wir ebenfalls fuhren, dringen deutlich zu den Insassen durch. Eher hoher Verbrauch, aber Partikelfilter Während der Benziner serienmäßig mit einer Fünfgang-Schaltung kombiniert wird, kommt der Diesel mit einem Gang mehr. Das Schalten erfordert etwas Kraft, doch dafür hakelt es nicht, und der Schalthebel wirkt solide. Den Kraftstoffverbrauch gibt Mitsubishi mit 6,1 Liter an. Unser Bordcomputer zeigte nach zügiger Landstraßenfahrt 7,5 Liter an. Zumindest der nach EU-Standard ermittelte Verbrauch sieht nicht besonders gut aus. Ein BMW 118d mit 143 PS braucht laut Herstellerangabe nur 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Ansonsten ist der TDI jedoch gut zur Umwelt. Ein geschlossener Partikelfilter ist nämlich Serie.
Eher unsportliches Fahrwerk Das Beispiel BMW lässt sich auch gut bei einem weiteren Punkt verwenden: das Fahrwerk. Zu einer Sportlimousine gehört natürlich auch ein strammer Unterbau, der in der Kurve das Wanken reduziert und damit hohe Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht. Doch hier muss der Mitsubishi eher passen. Ein BMW fährt sich allemal sportlicher. Schlecht ist das Lancer-Fahrwerk aber nicht, nur eben nicht dezidiert sportlich. Es neigt eher ein klein wenig zur komfortablen Seite. Bei gröberen Unebenheiten hat man allerdings manchmal den Eindruck, dass sie durchschlagen so fatal klingt es, wenn man ein Schlagloch durchfährt. Viel Platz im Fond, wenig im Kofferraum Im Innenraum hat Mitsubishi mit einer Querleiste im Carbon-Look für sportliches Ambiente gesorgt. Auch die Instrumente wirken recht sportlich, und die Vordersitze gewähren hervorragenden Seitenhalt. Sportlich bedeutet beim Lancer jedoch dankenswerter Weise nicht unpraktisch. Im Fond sitzt man sehr gut, denn Kopf- und Kniefreiheit sind mehr als ausreichend. Der Kofferraum bietet 400 Liter Volumen, was wenig ist im Vergleich etwa zum VW Jetta, der mit 527 Liter aufwarten kann. Die Rücksitze lassen sich wie bei dem Volkswagen umklappen, sodass man auch etwas längere Gegenstände transportieren kann. Bei einem Kühlschrank allerdings muss der Lancer allerdings passen wie jede Stufenhecklimousine. Etwas unpraktisch ist auch die sehr hoch liegende Ladekante.
Ab 19.250 Euro Den Lancer gibt es ab 19.250 Euro. Dafür bekommt man den 143 PS starken Benziner. Den gefahrenen Diesel gibt es ab 21.490 Euro. Die Basisausstattung Inform ist schon recht umfangreich. Sie umfasst unter anderem sieben Airbags, ESP, ein CD-Radio und eine Klimaanlage. Auch eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber und elektrisch einstellbare Außenspiegel gehören zum Standard. Die gehobenen Ausstattungen heißen Invite, Intense und Instyle. Der Grundpreis des getesteten Diesels ist günstig. So ist der Jetta 2.0 TDI erst ab 25.550 Euro zu haben. Etwa ebenso teuer ist der viertürige Ford Focus 2.0 TDCI. Auch der Mazda 3 ist mit einem 143 PS starken Diesel erst ab 23.300 Euro zu haben allerdings nicht in der Stufenheckversion. Noch teurer ist der Volvo S40 mit 136 PS, den es erst ab über 26.000 Euro gibt. Insgesamt ist der Lancer also ein günstiges, gut ausgestattetes Auto.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Turbodiesel-Direkteinspritzer, Pumpe-Düse-Einspritzung, DOHC |
Hubraum: | 1.968 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 103 kW (140 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 310 Nm bei 1.750 UPM |
Preis
Neupreis: 21.490 €Fazit
Bei der Bezeichnung Sportlimousine ist ein Fragezeichen angebracht. So sportlich wie ein BMW etwa fährt sich der neue Lancer nämlich nicht. Das eher weiche Fahrwerk passt weniger zu diesem Titel. Der getestete Diesel ist zwar eine gute Motorisierung für einen Kompaktwagen, ihn aber als sportlich zu bezeichnen, wäre etwas gewagt. Am ehesten passt das Adjektiv sportlich auf das Design der Karosserie Kompliment an die Gestalter und des Innenraums. Pluspunkte sammelt der Lancer beim Preis und bei der Ausstattung. Bei den früher oft zu bemängelnden Schwachstellen gerade asiatischer Fahrzeuge, wie fehlende Dieselpartikelfilter und nicht serienmäßiges oder gar nicht verfügbares ESP, lässt sich der Lancer nichts zuschulden kommen. Damit hat sich das Auto eine gute Note verdient.Testwertung
Quelle: auto-news, 2007-11-06
Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
auto-reporter.net, 2012-03-16
Mitsubishi präsentiert Lancer-Sondermodell „35 Jahre“Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2012-03-15
Mitsubishi Lancer Sondermodell - GeburtstagsüberraschungGanzen Testbericht lesen
auto-reporter.net, 2011-05-19
Mitsubishi-Angebot auf „Xtra-„BasisGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2011-04-18
Mitsubishi Lancer „Xtra“ - Kleiner Aufpreis, viele ExtrasGanzen Testbericht lesen
auto-reporter.net, 2011-04-17
Mitsubishi Lancer Xtra ab 15.990 EuroGanzen Testbericht lesen