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Testbericht

12. Oktober 2011
Das Lasten-Heft für die Entwicklungsarbeit der neuen B-Klasse war lang und mir ihr schlägt Mercedes-Benz ein neues Kapitel zum Thema „Kompaktwagen“ auf. Schon im nächsten Jahr folgt die neue A-Klasse, die wesentlich moderner sowie jugendlicher sein wird und mit dem Vorgänger nur noch die Modellbezeichnung verbindet. Mit der neuen B-Klasse hat Mercedes-Benz seinen typischen Sports Tourer auf die Straße gestellt, der als Steilheck-Limousine viel Raum und gleichzeitig eine wesentlich überzeugendere Dynamik als sein Vorgänger vermittelt. Besonders deutlich wird die neu gewählte Sportlichkeit und die beispielhafte Aerodynamik in der Seitenlinie: Die Motorhaube geht fließend in die A-Säule über, die Dachlinie fällt bis zum markanten Dachspoiler straff ab. Die kräftigen Radläufe unterhalb der Bordkante sind eine sportliche Interpretation der modernen Designlinie von Mercedes-Benz. Bei aller dynamischer Optik, die neue B-Klasse fährt sich auch so. Ihre Agilität basiert auf dem völlig neu entwickelten Fahrwerk mit der Vierlenker-Hinterachse, dem abgesenkten Schwerpunkt für die geringere Seitenneigung in Kurven und der gut abgestimmten Lenkung. Und wem dies alles noch nicht ausreicht, der bekommt für die B-Klasse auch ein Sportfahrwerk, das es ab 1.570,80 Euro im Sport-Paket gibt. Den dynamischen Anspruch der 4,35 Meter langen B-Klasse untermauert das neue Fahrzeugkonzept. Am augenfälligsten ist die verringerte Höhe: Mit 1.557 Millimetern steht das neue Modell fast fünf Zentimeter niedriger auf die Fahrbahn als der Vorgänger. Auch die Sitzhöhe in Relation zur Straße wurde verringert, um den Einstieg zu verbessern, die Übersichtlichkeit jedoch zu erhalten. Dem Wunsch vieler Kunden folgend, fällt die Sitzhaltung jedoch aufrechter aus. Die ergonomisch vorteilhafte aufrechtere Sitzhaltung führt in Kombination mit der Absenkung des Wagenbodens im Fond zu einer Beinfreiheit, die selbst die E-Klasse übertrifft. Zum Verkaufsstart wird der neue Vierzylinder-Benziner starten, der aus einer komplett neuen Motorenbaureihe entstanden ist. Das Brennverfahren basiert auf der Mercedes-Benz Direkteinspritzung der dritten Generation, die im vergangenen Jahr mit den BlueDIRECT-V6- und V8-Aggregaten eingeführt wurde. Die neuen Vierzylinder wurden sowohl für den Quer- als auch für den Längseinbau konzipiert. In der neuen B-Klasse sind sie zunächst mit 1,6 Liter Hubraum verfügbar, als B 180 mit 122 PS (90 kW) und als B 200 mit 156 PS (115 kW). Die Preise starten hier mit 27.578,25 (B 180) und 29.809,50 Euro (B 200). Der neue Diesel-Vierzylinder ist eine Weiterentwicklung des von der C- bis zur S-Klasse eingesetzten Motor, einem Common-Rail-Direkteinspritzer der dritten Generation. Im Hubraum auf 1,8 Liter reduziert und in vielen Details optimiert, wird der Selbstzünder erstmals bei Mercedes-Benz quer eingebaut. Als B 180 CDI (26.001,50 Euro) stehen 109 PS (80 kW) zur Verfügung, als B 200 CDI (27.935,25 Euro) sind es 136 PS (100 kW). Eine lang ersehnte Premiere ist das neue Doppelkupplungs-Getriebe 7G-DCT, das Mercedes-Benz selbst entwickelt hat und erstmals in der B-Klasse anbietet. Es baut sehr kompakt und ist dank sieben Gängen extrem variabel in der Anpassung der Motordrehzahl. Wer für diese Technik 2.165,80 Euro investiert, der wird nicht enttäuscht. Für die B-Klasse ist das Doppelkupplungsgetriebe erste Wahl. Den Anspruch an die Entwicklungsingenieure war die neue B-Klasse in allen Disziplinen zum Klassenprimus zu machen. „Dafür haben wir ihr so viele Neuheiten mit auf den Weg gegeben wie bei keinem anderen Modellwechsel in der Historie von Mercedes-Benz“, sagte Jörg Prigl, Leiter Programm Management A-/B-Klasse von Mercedes-Benz, während der Fahrvorstellung. Die wohl wichtigste Innovation ist der „Collision Prevention Assist“, das als radarbasiertes System vor Auffahrunfällen schützt. „Und es kommt serienmäßig in allen neuen Kompaktmodellen von Mercedes-Benz“, versichert Prigl. Im Gegensatz zu anderen Systemen in der Kompaktklasse handelt es sich dabei nicht um ein reines Stadtsystem, das Bagatellschäden vorbeugt. Dieses von Mercedes-Benz eingesetzte System schützt vor typischen Auffahrunfällen in gefährlichen Verkehrssituationen über 30 km/h. „Wir gehen davon aus, dass damit bis zu 20 Prozent aller Auffahrunfällen ganz vermieden werden können. Bei weiteren 25 Prozent rechnen wir mit eoinjer deutlichen Senkung der Unfallschwere,“ erläuterte Jörg Prigl. Trotz zahlreicher Innovationen verzeichnet die neue B-Klasse nur beim Verbrauch ein Minus und eigentlich auch beim Preis: So startet der Sports Tourer im November zum alten Preis und kostet damit so viel wie sein Vorgänger. (Auto-Reporter.NET/Peter Hartmann)   

Quelle: auto-reporter.net, 2011-10-12

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