Mazda MPV 2.0 CD Exclusive6 Karakuri: Van es mal eng wird
Testbericht
München, 30. April 2004 Die Autoindustrie drängt in jede noch so kleine Marktlücke. Für alle Lebenssituationen wird das richtige Auto erdacht und gebaut. Allein im Segment der Vans ist die Auswahl riesig. So gibt es Micro-, Mini-, Kompakt- oder Midi-Vans, mit fünf, sechs und mehr Sitzen. Alles ist klapp-, versenk- und verschiebbar. Variabilität hoch drei, für Familienausflug, Campingurlaub oder Umzug.
Wählen Sie XL! Für welches Modell soll sich der Käufer da entscheiden? Angesichts der Vielfalt eine schwierige Frage. Oder auch nicht. Warum nicht einfach nur Van, ohne aber? Ein stattliches Schiff, mit viel Platz für Fahrgäste und Gepäck. Gemütlich statt kompakt. Großzügig und luxuriös, statt knapp bemessen. Genau das ist der Mazda MPV. Wir waren mit der neuen Luxus-Ausstattung Exclusive6 Karakuri mit Zwei-Liter-Common-Rail-Diesel für Sie unterwegs. Dezentes Facelift Neu ist der MPV nicht. Zum Modelljahr 2004 wurde der Groß-Mazda jedoch außen und innen überarbeitet. Trotz neuer Scheinwerfer und größerem Kühlergrill versprüht er weiterhin den unauffälligen Charme eines Voyager, Trajet oder Carnival. Avantgardistisches Design à la Renault Espace oder Toyota Previa beim MPV Fehlanzeige.
Thronen statt sitzen Die Modifikationen im Innenraum sind deutlich sehenswerter. Die neue, luxuriöse Konfiguration Exclusive6 Karakuri bietet eine Bestuhlung wie in der Business-Class. Zumindest auf den vier Einzelsitzen der ersten beiden Reihen thront man sehr komfortabel. Die beiden Sitze der zweiten Reihe sind zudem vielfach verstellbar und bieten bequeme Armlehnen links und rechts, die lediglich noch eine Spur breiter und in der Höhe verstellbar sein sollten. Großzügige dritte Sitzreihe Bequem ist selbst noch der Aufenthalt in der dritten Sitzreihe. Zwar ist der Zugang etwas beengt und aufgrund geringer Fußraumtiefe sind die Knie stark angewinkelt. Kurze Beine sind also von Vorteil. Dennoch können hier sogar zwei Erwachsene kommod und aufrecht nebeneinander reisen. Außerdem verwöhnt das hintere Passagierabteil mit Dreipunktgurten, regulären Kopfstützen, Getränkehaltern, einem Aschenbecher, einem Staufach, ausstellbaren Heckfenstern und einer separaten Lüftungs- und Heizungsregulierung.
Großes Gepäckabteil ... Selbst mit sechs Passagieren bleibt noch Platz für Gepäck. Mit allen aufgestellten Sitzen schluckt der Kofferraum stattliche 405 Liter. Jedoch ist die Ladeschwelle in der sechssitzigen Konfiguration sehr hoch. Schwere Gegenstände muss man dann in, beziehungsweise aus dem tiefen Kofferraumboden wuchten. Dafür ist der Kofferraum dank großer Klappe gut zugänglich. Darunter können Personen bis zu 1,80 Meter Körperlänge aufrecht stehen. Die Ladekante ist mit 55 Zentimetern erfreulich niedrig ... mit Wachstumspotenzial Die dritte Sitzreihe lässt sich einfach mit zwei Handgriffen im Kofferraumboden versenken. Das Gepäckabteil bietet dann 866 Liter Stauraum. Wer sehr viel Platz benötigt, kann außerdem die beiden Einzelsitze der zweiten Reihe ausbauen. Während ihre Entriegelung noch leicht von der Hand geht, sind sie aufgrund ihres hohen Gewichts recht unhandlich. Und dann stellt sich noch die Frage, wohin mit den sperrigen Sitzen. Wer die Komfortbestuhlung in seiner Garage abstellt, hat in jedem Fall reichlich Platz für Gepäck im Auto. Die Ladefläche ist 2,14 Meter lang und fasst 1.600 Liter (dachhoch bis 2.500 Liter). Die Zuladung ist mit 615 Kilogramm ebenfalls großzügig. Sechs Ösen, zwei Schiebetüren Praktisch sind die ebene Ladefläche und sechs Verzurrösen. So kann das Mountain-Bike sicher fixiert werden. Vielseitig nutzbare Clever-Lösungen wie beim Mercedes E-Klasse T-Modell oder dem neuen Opel Vectra Caravan für kleines Gepäck gibt es im MPV jedoch nicht. Positiv hervorzuheben sind dafür die beiden Schiebetüren links und rechts. Sie erleichtern Ein- und Ausstieg in engen Parklücken und ermöglichen das Beladen von beiden Seiten.
Moderner Selbstzünder Der Zweiliterreihen-Vierzylinder wirkt mit Dieselnageln und leichter Anfahrtsschwäche zunächst nicht sonderlich spektakulär. Doch mit Einsetzen des Turboladers knapp unter 2.000 Umdrehungen entschädigen seine 310 Newtonmeter mit wuchtigem Vortrieb. Die Leistungsspitze von 136 PS ist bei 3.500 Umdrehungen erreicht. Vor allem auf der Autobahn ist der Motor ein vorzüglicher, weil durchzugsstarker Antrieb. Bei 3.000 Umdrehungen in der letzten Gangstufe des leicht hakeligen Fünfgang-Schaltgetriebes gleitet der MPV mit etwa 140 km/h dahin. Dank guter Geräuschdämmung ist er selbst dann noch angenehm leise. Durchzugsstark und genügsam Fürs schnelle Reisen auf langen Strecken ist der MPV 2.0 CD also gut gerüstet. Bergauf hat der Diesel zudem keine Probleme, die hohe Geschwindigkeit zu halten oder gar noch zu beschleunigen. Und das bei einem Fahrgewicht von etwa zwei Tonnen. Respekt! Man möchte mehr als die nominell 136 Pferde unter der Haube vermuten. Der Sprint von null auf 100 km/h dauert dennoch 13,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei angemessenen 176 km/h. Auf unseren Testfahrten bewegte sich die Tachonadel gelegentlich bei 200 km/h. Auf Wunsch auch sparsam Beim Spritkonsum zeigte sich der Van nach zwei Wochen Redaktions-Mix mit 8,4 Litern Diesel auf 100 Kilometern recht moderat. Die Werksangabe von 7,1 Litern ist bei zurückhaltender Fahrweise sicherlich erreichbar. Der nach Euro 3 zertifizierte Common-Rail-Diesel lässt sich bereits mit knapp über 1.000 Umdrehungen und damit auf Wunsch auch recht genügsam fahren.
Komfortabel und straff Trotz Ami-Optik ist der große MPV keine übertrieben weiche Schiffsschaukel. Selbst bei Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn gleitet er zielsicher geradeaus, obwohl die Lenkung keine sonderlich genaue Rückmeldung gibt. In Kurven merkt man die für seine Fahrzeugklasse typisch schwammige Hinterachse. Dennoch sind trotz hohen Aufbaus die Wankbewegungen selbst in schnell gefahrenen Kurven gering. Darüber hinaus bügelt das straffe Fahrwerk Unebenheiten sauber weg und kann mit hohem Komfortniveau überzeugen. Die vier Scheibenbremsen hinterlassen mit ihrer Dosierbarkeit und Standfestigkeit ebenfalls einen guten Eindruck. Für zusätzliche Sicherheit sorgen ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) und die Traktionskontrolle TCS. Alles drin In der von uns getesteten Ausstattungsversion Exclusive ist bereits nahezu alles vorhanden, was Mazda für den MPV zu bieten hat. In der Liste der möglichen Extras findet sich lediglich das 1.720 Euro teure Navigationssystem und ein elektrisches Glasschiebedach für 820 Euro. Auf unserer Wunschliste stehen noch ein Tempomat und ein Rückraumabtaster für das unübersichtliche Heck. Die gibt es jedoch nicht für Geld und gute Worte. Auch eine Automatik ist nicht erhältlich.
Wählen Sie XL! Für welches Modell soll sich der Käufer da entscheiden? Angesichts der Vielfalt eine schwierige Frage. Oder auch nicht. Warum nicht einfach nur Van, ohne aber? Ein stattliches Schiff, mit viel Platz für Fahrgäste und Gepäck. Gemütlich statt kompakt. Großzügig und luxuriös, statt knapp bemessen. Genau das ist der Mazda MPV. Wir waren mit der neuen Luxus-Ausstattung Exclusive6 Karakuri mit Zwei-Liter-Common-Rail-Diesel für Sie unterwegs. Dezentes Facelift Neu ist der MPV nicht. Zum Modelljahr 2004 wurde der Groß-Mazda jedoch außen und innen überarbeitet. Trotz neuer Scheinwerfer und größerem Kühlergrill versprüht er weiterhin den unauffälligen Charme eines Voyager, Trajet oder Carnival. Avantgardistisches Design à la Renault Espace oder Toyota Previa beim MPV Fehlanzeige.
Thronen statt sitzen Die Modifikationen im Innenraum sind deutlich sehenswerter. Die neue, luxuriöse Konfiguration Exclusive6 Karakuri bietet eine Bestuhlung wie in der Business-Class. Zumindest auf den vier Einzelsitzen der ersten beiden Reihen thront man sehr komfortabel. Die beiden Sitze der zweiten Reihe sind zudem vielfach verstellbar und bieten bequeme Armlehnen links und rechts, die lediglich noch eine Spur breiter und in der Höhe verstellbar sein sollten. Großzügige dritte Sitzreihe Bequem ist selbst noch der Aufenthalt in der dritten Sitzreihe. Zwar ist der Zugang etwas beengt und aufgrund geringer Fußraumtiefe sind die Knie stark angewinkelt. Kurze Beine sind also von Vorteil. Dennoch können hier sogar zwei Erwachsene kommod und aufrecht nebeneinander reisen. Außerdem verwöhnt das hintere Passagierabteil mit Dreipunktgurten, regulären Kopfstützen, Getränkehaltern, einem Aschenbecher, einem Staufach, ausstellbaren Heckfenstern und einer separaten Lüftungs- und Heizungsregulierung.
Großes Gepäckabteil ... Selbst mit sechs Passagieren bleibt noch Platz für Gepäck. Mit allen aufgestellten Sitzen schluckt der Kofferraum stattliche 405 Liter. Jedoch ist die Ladeschwelle in der sechssitzigen Konfiguration sehr hoch. Schwere Gegenstände muss man dann in, beziehungsweise aus dem tiefen Kofferraumboden wuchten. Dafür ist der Kofferraum dank großer Klappe gut zugänglich. Darunter können Personen bis zu 1,80 Meter Körperlänge aufrecht stehen. Die Ladekante ist mit 55 Zentimetern erfreulich niedrig ... mit Wachstumspotenzial Die dritte Sitzreihe lässt sich einfach mit zwei Handgriffen im Kofferraumboden versenken. Das Gepäckabteil bietet dann 866 Liter Stauraum. Wer sehr viel Platz benötigt, kann außerdem die beiden Einzelsitze der zweiten Reihe ausbauen. Während ihre Entriegelung noch leicht von der Hand geht, sind sie aufgrund ihres hohen Gewichts recht unhandlich. Und dann stellt sich noch die Frage, wohin mit den sperrigen Sitzen. Wer die Komfortbestuhlung in seiner Garage abstellt, hat in jedem Fall reichlich Platz für Gepäck im Auto. Die Ladefläche ist 2,14 Meter lang und fasst 1.600 Liter (dachhoch bis 2.500 Liter). Die Zuladung ist mit 615 Kilogramm ebenfalls großzügig. Sechs Ösen, zwei Schiebetüren Praktisch sind die ebene Ladefläche und sechs Verzurrösen. So kann das Mountain-Bike sicher fixiert werden. Vielseitig nutzbare Clever-Lösungen wie beim Mercedes E-Klasse T-Modell oder dem neuen Opel Vectra Caravan für kleines Gepäck gibt es im MPV jedoch nicht. Positiv hervorzuheben sind dafür die beiden Schiebetüren links und rechts. Sie erleichtern Ein- und Ausstieg in engen Parklücken und ermöglichen das Beladen von beiden Seiten.
Moderner Selbstzünder Der Zweiliterreihen-Vierzylinder wirkt mit Dieselnageln und leichter Anfahrtsschwäche zunächst nicht sonderlich spektakulär. Doch mit Einsetzen des Turboladers knapp unter 2.000 Umdrehungen entschädigen seine 310 Newtonmeter mit wuchtigem Vortrieb. Die Leistungsspitze von 136 PS ist bei 3.500 Umdrehungen erreicht. Vor allem auf der Autobahn ist der Motor ein vorzüglicher, weil durchzugsstarker Antrieb. Bei 3.000 Umdrehungen in der letzten Gangstufe des leicht hakeligen Fünfgang-Schaltgetriebes gleitet der MPV mit etwa 140 km/h dahin. Dank guter Geräuschdämmung ist er selbst dann noch angenehm leise. Durchzugsstark und genügsam Fürs schnelle Reisen auf langen Strecken ist der MPV 2.0 CD also gut gerüstet. Bergauf hat der Diesel zudem keine Probleme, die hohe Geschwindigkeit zu halten oder gar noch zu beschleunigen. Und das bei einem Fahrgewicht von etwa zwei Tonnen. Respekt! Man möchte mehr als die nominell 136 Pferde unter der Haube vermuten. Der Sprint von null auf 100 km/h dauert dennoch 13,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei angemessenen 176 km/h. Auf unseren Testfahrten bewegte sich die Tachonadel gelegentlich bei 200 km/h. Auf Wunsch auch sparsam Beim Spritkonsum zeigte sich der Van nach zwei Wochen Redaktions-Mix mit 8,4 Litern Diesel auf 100 Kilometern recht moderat. Die Werksangabe von 7,1 Litern ist bei zurückhaltender Fahrweise sicherlich erreichbar. Der nach Euro 3 zertifizierte Common-Rail-Diesel lässt sich bereits mit knapp über 1.000 Umdrehungen und damit auf Wunsch auch recht genügsam fahren.
Komfortabel und straff Trotz Ami-Optik ist der große MPV keine übertrieben weiche Schiffsschaukel. Selbst bei Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn gleitet er zielsicher geradeaus, obwohl die Lenkung keine sonderlich genaue Rückmeldung gibt. In Kurven merkt man die für seine Fahrzeugklasse typisch schwammige Hinterachse. Dennoch sind trotz hohen Aufbaus die Wankbewegungen selbst in schnell gefahrenen Kurven gering. Darüber hinaus bügelt das straffe Fahrwerk Unebenheiten sauber weg und kann mit hohem Komfortniveau überzeugen. Die vier Scheibenbremsen hinterlassen mit ihrer Dosierbarkeit und Standfestigkeit ebenfalls einen guten Eindruck. Für zusätzliche Sicherheit sorgen ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) und die Traktionskontrolle TCS. Alles drin In der von uns getesteten Ausstattungsversion Exclusive ist bereits nahezu alles vorhanden, was Mazda für den MPV zu bieten hat. In der Liste der möglichen Extras findet sich lediglich das 1.720 Euro teure Navigationssystem und ein elektrisches Glasschiebedach für 820 Euro. Auf unserer Wunschliste stehen noch ein Tempomat und ein Rückraumabtaster für das unübersichtliche Heck. Die gibt es jedoch nicht für Geld und gute Worte. Auch eine Automatik ist nicht erhältlich.
Technische Daten
Motor Bauart: | Vierzylinder-Common-Rail-Turbodiesel-Reihenmotor, DOHC, 16 Ventile |
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Hubraum: | 1.998 |
Leistung: | 100 kW (136 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 310 Nm bei 2.000 UPM |
Preis
Neupreis: 28.175 € (Stand: April 2004)Fazit
Für 28.175 Euro ist der Mazda MPV ein Schnäppchen im Segment der über 4,70 Meter langen Vans. Nicht allein seine Größe, sondern auch seine umfangreiche Ausstattung und der tolle Dieselmotor machen ihn zu einem besonders günstigen Angebot. Nur den Kia Carnival gibt es derzeit für weniger Geld. Gegenüber dem koreanischen Konkurrenten ist der Mazda MPV in vielerlei Hinsicht dennoch die bessere Wahl.
Die neue, variable Ausstattungsvariante Exclusive6 Karakuri überzeugt zugleich mit hohem Komfortniveau und großem Gepäckraum. Besonders beeindruckend ist der Sitzkomfort auf den hinteren vier Plätzen. Schließlich spricht für den MPV seine grundsolide Art und der sparsame Turbodiesel. Die umfangreiche Ausstattung lässt jedoch einige unerfüllbare Wünsche offen.
(mh)
Quelle: auto-news, 2004-04-30
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