Maserati GranTurismo S im Test: Ein Teufelsritt auf dem Dreizack
Testbericht
Modena (Italien), 23. Mai 2008 - Viele Jahre dümpelte Maserati in den roten Zahlen. Im Jahr 2007 war es dann endlich soweit: Seit langem fuhr der inzwischen zum Fiat-Konzern gehörende Automobilbauer in die Gewinnzone. Und auch für 2008 gehen die Mannen aus Modena von positiven Ergebnissen aus. Ziel sind 8.500 verkaufte Einheiten. Nicht zuletzt auf dem chinesischen Markt sollen Kunden an Land gezogen werden. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn superreiche Twens aus der Volksrepublik haben italienisches Blut geleckt und wollen sich mit einem Maserati ein Stück Individualismus und Prestige erkaufen. Laut Maserati wurden auf der Messe Auto-China im April 2008 um die 90 Modelle geordert. Für einen zusätzlichen Kaufanreiz soll nun der neue GranTurismo S sorgen. Unsere Testfahrt war ein Teufelsritt auf dem stärksten Dreizack, der je seinen Abrieb auf dem Asphalt hinterlassen hat.
Viele Pferde unter der Haube Auf dem Autosalon in Genf stellten die Italiener im März 2008 ihre neue Kreation erstmals der Weltöffentlichkeit vor. Während im herkömmlichen GranTurismo ein 4,2-Liter-V8-Aggregat und 405 PS auf den Einsatz warten, spannt der Neue den Bogen bis zum Anschlag. Dank Hubraumerhöhung steckt im GT S ein neuer und stärkerer 4,7-Liter-V8-Motor, der für eine Leistung von 440 PS bei 7.000 U/min sorgt. Das bullige Drehmoment steht bei 490 Newtonmeter und 4.750 U/min parat.
Performance-Steigerung Rein äußerlich ist das Kraftwerk an den roten Zylinderkopfdeckeln zu erkennen, pro Zylinderreihe verfügt es über zwei kettengetriebene, oben liegende Nockenwellen und vier hydraulisch gesteuerte Ventile. Auf der Einlassseite sind die Nockenwellen mit einem konstanten Niederdruck-Phasenwechsler ausgestattet, wobei der komplette Steuerungsvorgang in unter 0,15 Sekunden durchgeführt wird. Das Triebwerk wurde speziell für die Performance-Steigerung entwickelt, daher liegt die höchste Drehzahl bei 7.500 U/min und laut Hersteller sollen bei bestimmten Schaltbedingungen sogar 7.600 Touren drin sein.
In 4,9 Sekunden auf 100 km/h Das klingt nicht nur toll, das ist es auch. Ein kurzer Tritt aufs Gaspedal, und 440 PS katapultieren den GT S samt Insassen in 4,9 Sekunden von null auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 295 km/h erreicht. Doch bei purer Kraft und guten Beschleunigungszeiten wollten es die Italiener nicht bewenden lassen. Fahrkomfort und Schaltzeiten wie im Rennsport waren das Ziel. Daher wurde der GranTurismo S mit einer elektrisch gesteuerten Kraftübertragung ausgerüstet, die in sechs verschiedenen Schaltmodi gefahren werden kann: Automatisch Normal, Automatisch Sport, ICE, Manuell Normal, Manuell Sport und Manuell Sport bei Schaltbetrieb MC-Shift.
ICE muss nicht immer ein Zug sein Im automatischen Modus wird die Gangschaltung vom elektronischen Getriebesteuerungssystem betätigt. Wird hier die Sport-Taste gedrückt, erfolgt das Hinaufschalten bei höheren Motordrehzahlen. Im manuellen Modus sind zunächst die Ventile geschlossen und für die Wahl des Gangs ist ausschließlich der Fahrer verantwortlich. Wird nun die Sport-Taste aktiviert, wählt das Getriebesteuerungssystem eine leistungsorientiertere Schaltstrategie mit kürzeren Übergangszeiten zwischen den einzelnen Gängen. Der ICE-Modus kann bei Straßenoberflächen mit schlechter Haftung aktiviert werden. Hierfür gibt es eine eigene Taste auf dem Kardantunnel. Damit wird das an die Räder übermittelte Drehmoment begrenzt, das Triebwerk läuft mit maximal 3.000 U/min.
Blitzschnelles Schalten möglich Der MC-Shift-Modus ist die wichtigste Neuerung. Seine Schaltphasen überlappen sich und das Herausnehmen sowie Einlegen der Gänge erfolgt bereits vor dem Öffnen und Schließen der Kupplung. So kann die Schaltzeit auf 100 Millisekunden gesenkt werden, während sich die Phase zum Einschieben der Gänge auf 40 Millisekunden verringert. Der MC-Shift-Modus ist nur beim Hinaufschalten und im Betrieb "Manuell Sport" aktiv. Aber nur dann, wenn die Getriebesteuerung bestimmte Parameter in Bezug auf die Motortemperaturen und die Temperaturen des Getriebes erkennt. Das vom Motorsport inspirierte Schalten ist bei mehr als 5.500 U/min und mit dem Gaspedal auf 80 Prozent möglich.
Adrenalinspiegel am Überlaufen Und wie in einem Rennwagen fühlt man sich dann auch, wenn man den MC-Modus einstellt. Einen Schalthebel sucht man vergeblich, denn für die manuellen Gangwechsel sind ausschließlich Schaltpaddles an der Lenksäule zuständig. Die Gangwechsel erfolgen in gefühlten Mach 2. Wir werden mit einer unsäglichen Kraft ins Gestühl gedrückt. Wie sollen wir uns jemals wieder aus den Sesseln schälen? Binnen Sekunden erreichen wir landstraßenfeindliche 170 km/h, unser Adrenalinspiegel läuft über. Die harmlos begonnene Testfahrt hat sich innerhalb weniger Augenblicke zu einem wahren Teufelsritt entwickelt. Keine Frage, weder die Stadt noch die Landstraße sind das Revier des GT S, er will auf die unbegrenzte Autobahn, oder besser noch auf die Rennstrecke.
Umständlicher Rückwärtsgang Wer sich nun fragt, ob sich der Maserati-Youngster nur vorwärts bewegen lässt, kann beruhigt werden. Am Kardantunnel sind zwei Tasten für den Rückwärtsgang und den ersten Gang angebracht. Allerdings vergehen schon mal einige Sekunden, bis das System die Betätigung der R-Taste für den Rückwärtsgang erkennt. Auch zum Einlegen des ersten Ganges müssen wir zwei-, dreimal die Taste 1 drücken. Somit können sich Parkmanöver zu nervenaufreibenden Aktionen entwickeln.
Das Raubtier kurz vor dem Sprung Dafür werden wir im Sport-Modus mit einem martialischen Fauchen der Abgas-Anlage belohnt. Zwei Auspuffleitungen, je eine für jede Zylinderreihe, werden mit einem zentralen Schalldämpfer ausgeglichen. In der Nähe der zwei hinteren Schalldämpfer sind zwei pneumatische Ventile angebracht, die elektronisch von der Motorsteuereinheit gesteuert werden. Unter herkömmlichen Bedingungen sind die Ventile geschlossen, wodurch die Abgase einen verschlungenen Weg zurücklegen müssen. Dies ändert sich mit Betätigen der Sport-Taste umgehend: Die geschlossenen Ventile öffnen sich und der Abgasstrom wird auf direktem Wege nach außen gelenkt. Der Sound, der uns dann zu Ohren kommt, erinnert nicht mehr an ein Auto, sondern an ein Raubtier kurz vor dem Sprung.
Kräftiger Sprit-Hunger An der Tankstelle heißt es dann "Gebt dem wilden Wesen Nahrung", aber ordentlich. Maserati gibt einen kombinierten Kraftstoffverbrauch von 16,6 Liter an. Innerorts gönnt es sich sogar stolze 25,8 Liter.
Sportlich straff Das Volant ist für einen Sportwagen zu groß geraten und hat ein wenig zu viel Spiel. Aber die Performance und das Shifting mit den Schaltwippen belohnt uns mit Fahrvergnügen in Bestform. Das Fahrwerk ist sportlich straff abgestimmt. Bodenunebenheiten werden mit sportiver Härte an die Insassen weitergeleitet.
Präzise Bremsen Für die Verzögerung ist ein Hochleistungsbremssystem zuständig. Die Vorderbremsen sind in Dual-Cast-Technologie gefertigt. Sie wurden in Zusammenarbeit mit Brembo entwickelt und kommen im Maserati Quattroporte Sport GT S erstmals zum Einsatz. Die Bremsanlage gibt keinen Grund zu Kritik. Stets haben wir das sichere Gefühl, präzise wieder zum Stehen zu kommen - bei Bedarf auch sehr schnell. Auch das langsame Verzögern aus höheren Geschwindigkeiten bewältigt die Anlage souverän - die Bremskraft ist mittels Pedal gut zu dosieren. Serienmäßig sind die Sättel des GranTurismo S in Rot gehalten. Auf Wunsch kann man die Farbe der Bremssattel aber auch persönlich bestimmen. Wahlweise stehen fünf weitere Farben zur Verfügung: Titan, Gelb, Silber, Blau oder klassisches Schwarz.
Sportliche Optik Auch äußerlich hebt sich der GT S vom normalen GranTurismo ab. Neue Schürzen an den Seiten und ein Heckspoiler verleihen dem Wagen ein sportliches und angriffslustiges Aussehen. Doch laut Maserati wurden die optischen Veränderungen nicht nur für zusätzliche "Sexyness" vorgenommen, sondern auch zur Effizienzsteigerung. So sollen die Seitenschürzen für einen sauberen Luftfluss in Richtung der Hinterräder sorgen und der rückwärtige Spoiler die aerodynamische Aufladung des Hecks erhöhen. Dazu gibt es serienmäßig sportlich elegante 20-Zoll-Leichtmetallfelgen in neuem Sieben-Speichendesign mit stilisiertem Dreizack.
Gewöhnungsbedürftiges Lenkrad Die Schaltzentrale wurde mit einem neuen Gestühl mit horizontalen Paspelierungen im mittleren Teil eingerichtet. Die Innenausstattung ist aus Leder des Möbelausstatters Poltrona Frau und aus Alcantara gefertigt. Letzteres wird in der Standardkonfiguration verwendet, um den zentralen Bereich der Sitze und den Kranz des Lenkrads zu bekleiden. Auch unser Testwagen-Volant war mit Alcantara bezogen, was uns zu der Frage verleitete, nach wie vielen Monaten das Steuerrad unansehnlich und speckig aussehen wird. Ein klassisches Lederlenkrad würden wir in jedem Falle bevorzugen.
Schwarzer Kunststoff Ansonsten treffen wir reichlich schwarzen Kunststoff im Inneren an, der uns nach dem beeindruckenden äußerlichen Eindruck wieder auf den Boden der Tatsachen holt. Die Verwendung ausschließlich exquisiterer und edler Materialien wäre im Hinblick auf den Anspruch, den Maserati selbst an den GT S stellt, wünschenswert und angebracht. Immerhin sitzen wir in einem Luxus-Sportwagen, der in der Basisversion bereits 127.330 Euro kostet.
Attraktiver Blickfang In jedem Fall macht der Maserati ordentlich Eindruck und von Understatement kann keine Rede sein. Überall wo man uns hört und sieht, zieht der Wagen die Blicke der Passanten magisch an. Doch erstaunlicherweise ist es nicht Neid, der uns entgegenkommt, sondern pure Freude über diesen Anblick. Ob groß oder klein, die Augen funkeln und blitzschnell wird die Handykamera aktiviert.
Attraktiver Blickfang In jedem Fall macht der Maserati ordentlich Eindruck und von Understatement kann keine Rede sein. Überall wo man uns hört und sieht, zieht der Wagen die Blicke der Passanten magisch an. Doch erstaunlicherweise ist es nicht Neid, der uns entgegenkommt, sondern pure Freude über diesen Anblick. Ob groß oder klein, die Augen funkeln und blitzschnell wird die Handykamera aktiviert.
Viele Pferde unter der Haube Auf dem Autosalon in Genf stellten die Italiener im März 2008 ihre neue Kreation erstmals der Weltöffentlichkeit vor. Während im herkömmlichen GranTurismo ein 4,2-Liter-V8-Aggregat und 405 PS auf den Einsatz warten, spannt der Neue den Bogen bis zum Anschlag. Dank Hubraumerhöhung steckt im GT S ein neuer und stärkerer 4,7-Liter-V8-Motor, der für eine Leistung von 440 PS bei 7.000 U/min sorgt. Das bullige Drehmoment steht bei 490 Newtonmeter und 4.750 U/min parat.
Performance-Steigerung Rein äußerlich ist das Kraftwerk an den roten Zylinderkopfdeckeln zu erkennen, pro Zylinderreihe verfügt es über zwei kettengetriebene, oben liegende Nockenwellen und vier hydraulisch gesteuerte Ventile. Auf der Einlassseite sind die Nockenwellen mit einem konstanten Niederdruck-Phasenwechsler ausgestattet, wobei der komplette Steuerungsvorgang in unter 0,15 Sekunden durchgeführt wird. Das Triebwerk wurde speziell für die Performance-Steigerung entwickelt, daher liegt die höchste Drehzahl bei 7.500 U/min und laut Hersteller sollen bei bestimmten Schaltbedingungen sogar 7.600 Touren drin sein.
In 4,9 Sekunden auf 100 km/h Das klingt nicht nur toll, das ist es auch. Ein kurzer Tritt aufs Gaspedal, und 440 PS katapultieren den GT S samt Insassen in 4,9 Sekunden von null auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 295 km/h erreicht. Doch bei purer Kraft und guten Beschleunigungszeiten wollten es die Italiener nicht bewenden lassen. Fahrkomfort und Schaltzeiten wie im Rennsport waren das Ziel. Daher wurde der GranTurismo S mit einer elektrisch gesteuerten Kraftübertragung ausgerüstet, die in sechs verschiedenen Schaltmodi gefahren werden kann: Automatisch Normal, Automatisch Sport, ICE, Manuell Normal, Manuell Sport und Manuell Sport bei Schaltbetrieb MC-Shift.
ICE muss nicht immer ein Zug sein Im automatischen Modus wird die Gangschaltung vom elektronischen Getriebesteuerungssystem betätigt. Wird hier die Sport-Taste gedrückt, erfolgt das Hinaufschalten bei höheren Motordrehzahlen. Im manuellen Modus sind zunächst die Ventile geschlossen und für die Wahl des Gangs ist ausschließlich der Fahrer verantwortlich. Wird nun die Sport-Taste aktiviert, wählt das Getriebesteuerungssystem eine leistungsorientiertere Schaltstrategie mit kürzeren Übergangszeiten zwischen den einzelnen Gängen. Der ICE-Modus kann bei Straßenoberflächen mit schlechter Haftung aktiviert werden. Hierfür gibt es eine eigene Taste auf dem Kardantunnel. Damit wird das an die Räder übermittelte Drehmoment begrenzt, das Triebwerk läuft mit maximal 3.000 U/min.
Blitzschnelles Schalten möglich Der MC-Shift-Modus ist die wichtigste Neuerung. Seine Schaltphasen überlappen sich und das Herausnehmen sowie Einlegen der Gänge erfolgt bereits vor dem Öffnen und Schließen der Kupplung. So kann die Schaltzeit auf 100 Millisekunden gesenkt werden, während sich die Phase zum Einschieben der Gänge auf 40 Millisekunden verringert. Der MC-Shift-Modus ist nur beim Hinaufschalten und im Betrieb "Manuell Sport" aktiv. Aber nur dann, wenn die Getriebesteuerung bestimmte Parameter in Bezug auf die Motortemperaturen und die Temperaturen des Getriebes erkennt. Das vom Motorsport inspirierte Schalten ist bei mehr als 5.500 U/min und mit dem Gaspedal auf 80 Prozent möglich.
Adrenalinspiegel am Überlaufen Und wie in einem Rennwagen fühlt man sich dann auch, wenn man den MC-Modus einstellt. Einen Schalthebel sucht man vergeblich, denn für die manuellen Gangwechsel sind ausschließlich Schaltpaddles an der Lenksäule zuständig. Die Gangwechsel erfolgen in gefühlten Mach 2. Wir werden mit einer unsäglichen Kraft ins Gestühl gedrückt. Wie sollen wir uns jemals wieder aus den Sesseln schälen? Binnen Sekunden erreichen wir landstraßenfeindliche 170 km/h, unser Adrenalinspiegel läuft über. Die harmlos begonnene Testfahrt hat sich innerhalb weniger Augenblicke zu einem wahren Teufelsritt entwickelt. Keine Frage, weder die Stadt noch die Landstraße sind das Revier des GT S, er will auf die unbegrenzte Autobahn, oder besser noch auf die Rennstrecke.
Umständlicher Rückwärtsgang Wer sich nun fragt, ob sich der Maserati-Youngster nur vorwärts bewegen lässt, kann beruhigt werden. Am Kardantunnel sind zwei Tasten für den Rückwärtsgang und den ersten Gang angebracht. Allerdings vergehen schon mal einige Sekunden, bis das System die Betätigung der R-Taste für den Rückwärtsgang erkennt. Auch zum Einlegen des ersten Ganges müssen wir zwei-, dreimal die Taste 1 drücken. Somit können sich Parkmanöver zu nervenaufreibenden Aktionen entwickeln.
Das Raubtier kurz vor dem Sprung Dafür werden wir im Sport-Modus mit einem martialischen Fauchen der Abgas-Anlage belohnt. Zwei Auspuffleitungen, je eine für jede Zylinderreihe, werden mit einem zentralen Schalldämpfer ausgeglichen. In der Nähe der zwei hinteren Schalldämpfer sind zwei pneumatische Ventile angebracht, die elektronisch von der Motorsteuereinheit gesteuert werden. Unter herkömmlichen Bedingungen sind die Ventile geschlossen, wodurch die Abgase einen verschlungenen Weg zurücklegen müssen. Dies ändert sich mit Betätigen der Sport-Taste umgehend: Die geschlossenen Ventile öffnen sich und der Abgasstrom wird auf direktem Wege nach außen gelenkt. Der Sound, der uns dann zu Ohren kommt, erinnert nicht mehr an ein Auto, sondern an ein Raubtier kurz vor dem Sprung.
Kräftiger Sprit-Hunger An der Tankstelle heißt es dann "Gebt dem wilden Wesen Nahrung", aber ordentlich. Maserati gibt einen kombinierten Kraftstoffverbrauch von 16,6 Liter an. Innerorts gönnt es sich sogar stolze 25,8 Liter.
Sportlich straff Das Volant ist für einen Sportwagen zu groß geraten und hat ein wenig zu viel Spiel. Aber die Performance und das Shifting mit den Schaltwippen belohnt uns mit Fahrvergnügen in Bestform. Das Fahrwerk ist sportlich straff abgestimmt. Bodenunebenheiten werden mit sportiver Härte an die Insassen weitergeleitet.
Präzise Bremsen Für die Verzögerung ist ein Hochleistungsbremssystem zuständig. Die Vorderbremsen sind in Dual-Cast-Technologie gefertigt. Sie wurden in Zusammenarbeit mit Brembo entwickelt und kommen im Maserati Quattroporte Sport GT S erstmals zum Einsatz. Die Bremsanlage gibt keinen Grund zu Kritik. Stets haben wir das sichere Gefühl, präzise wieder zum Stehen zu kommen - bei Bedarf auch sehr schnell. Auch das langsame Verzögern aus höheren Geschwindigkeiten bewältigt die Anlage souverän - die Bremskraft ist mittels Pedal gut zu dosieren. Serienmäßig sind die Sättel des GranTurismo S in Rot gehalten. Auf Wunsch kann man die Farbe der Bremssattel aber auch persönlich bestimmen. Wahlweise stehen fünf weitere Farben zur Verfügung: Titan, Gelb, Silber, Blau oder klassisches Schwarz.
Sportliche Optik Auch äußerlich hebt sich der GT S vom normalen GranTurismo ab. Neue Schürzen an den Seiten und ein Heckspoiler verleihen dem Wagen ein sportliches und angriffslustiges Aussehen. Doch laut Maserati wurden die optischen Veränderungen nicht nur für zusätzliche "Sexyness" vorgenommen, sondern auch zur Effizienzsteigerung. So sollen die Seitenschürzen für einen sauberen Luftfluss in Richtung der Hinterräder sorgen und der rückwärtige Spoiler die aerodynamische Aufladung des Hecks erhöhen. Dazu gibt es serienmäßig sportlich elegante 20-Zoll-Leichtmetallfelgen in neuem Sieben-Speichendesign mit stilisiertem Dreizack.
Gewöhnungsbedürftiges Lenkrad Die Schaltzentrale wurde mit einem neuen Gestühl mit horizontalen Paspelierungen im mittleren Teil eingerichtet. Die Innenausstattung ist aus Leder des Möbelausstatters Poltrona Frau und aus Alcantara gefertigt. Letzteres wird in der Standardkonfiguration verwendet, um den zentralen Bereich der Sitze und den Kranz des Lenkrads zu bekleiden. Auch unser Testwagen-Volant war mit Alcantara bezogen, was uns zu der Frage verleitete, nach wie vielen Monaten das Steuerrad unansehnlich und speckig aussehen wird. Ein klassisches Lederlenkrad würden wir in jedem Falle bevorzugen.
Schwarzer Kunststoff Ansonsten treffen wir reichlich schwarzen Kunststoff im Inneren an, der uns nach dem beeindruckenden äußerlichen Eindruck wieder auf den Boden der Tatsachen holt. Die Verwendung ausschließlich exquisiterer und edler Materialien wäre im Hinblick auf den Anspruch, den Maserati selbst an den GT S stellt, wünschenswert und angebracht. Immerhin sitzen wir in einem Luxus-Sportwagen, der in der Basisversion bereits 127.330 Euro kostet.
Attraktiver Blickfang In jedem Fall macht der Maserati ordentlich Eindruck und von Understatement kann keine Rede sein. Überall wo man uns hört und sieht, zieht der Wagen die Blicke der Passanten magisch an. Doch erstaunlicherweise ist es nicht Neid, der uns entgegenkommt, sondern pure Freude über diesen Anblick. Ob groß oder klein, die Augen funkeln und blitzschnell wird die Handykamera aktiviert.
Attraktiver Blickfang In jedem Fall macht der Maserati ordentlich Eindruck und von Understatement kann keine Rede sein. Überall wo man uns hört und sieht, zieht der Wagen die Blicke der Passanten magisch an. Doch erstaunlicherweise ist es nicht Neid, der uns entgegenkommt, sondern pure Freude über diesen Anblick. Ob groß oder klein, die Augen funkeln und blitzschnell wird die Handykamera aktiviert.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Sechsstufen-Wandlerautomatik |
Motor Bauart: | Otto-V-Motor |
Hubraum: | 4.691 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 323 kW (440 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 490 Nm bei 4.750 UPM |
Preis
Neupreis: 127.330 € (Stand: Mai 2008)Fazit
Mit dem GranTurismo S ist Maserati ein hervorragender Sportwagen gelungen, der fahrtechnisch kaum Wünsche offen lässt. Der Schaltmodus MC-Shift beeindruckt sofort und man muss sich auf Landstraßen schon sehr zusammenreißen, um seinen Führerschein nicht permanent zu riskieren - obwohl wir bei einer Verfolgungsjagd mit den Ordnungshütern sicherlich stets die Nase vorn gehabt hätten. Aber ernsthaft, wer Spaß an einer dynamischen Fortbewegung hat und rennwagentypische Eigenschaften beim eigenen Pkw haben will, stellt sich mit dem GranTurismo S den richtigen Wagen in die Garage.Testwertung
Quelle: auto-news, 2008-05-23
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