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Testbericht

29. Juli 2012
Grevenbroich, 30. Juli 2012 - Sportlergene sind bei Lexus keineswegs neu. Mit dem 423 PS starken Mittelklasse-Renner IS-F und dem 560-PS-Boliden LFA hat die Nobeltochter von Toyota bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie auch kraftvoll-dynamische Autos bauen kann. Für alle, die sich einen herkömmlichen Lexus mit sportiver Note wünschen, gibt es jetzt vom kompakten CT, der Mittelklasse-Limousine GS und dem Luxus-SUV RX so genannte F-Sport-Modelle. Ein geschärfter Auftritt und Änderungen am Fahrwerk sollen zeigen, dass die Marke nicht nur für gediegene, effiziente Hybridautos steht. Wir sind den RX 450h F-Sport gefahren. Neue Frontpartie für alle RX-Varianten Zeitgleich mit der Einführung der F-Sport-Variante erhält der RX ein dezentes Facelift. Nach drei Jahren bekommt das SUV - hierzulande als RX 350 mit V6-Benziner sowie als Hybridversion RX 450h im Programm - eine neue Frontschürze sowie Scheinwerfer mit integriertem LED-Tagfahrlicht. Auffälligste Änderung ist der neu gestaltete Kühlergrill, der die oberen und unteren Lufteinlässe jetzt miteinander verbindet. Die Rückleuchten des RX liegen ab sofort unter Klarglas. Die F-Sport-Ausführung ist an einem kräftiger gezeichneten, weiter nach unten gezogenen Stoßfänger zu erkennen. Der Kühlergrill besitzt hier eine Rautengitter-Struktur. Weitere Merkmale sind die grau lackierten 19-Zoll-Leichtmetallräder und F-Sport-Embleme an den Kotflügeln. Gestrafftes FahrwerkNeben den optischen Veränderungen, die dem RX 450h gut zu Gesicht stehen, verfügt der F-Sport über ein modifiziertes Fahrwerk. Dieses ist im herkömmlichen RX sehr komfortorientiert ausgelegt. Was in Nordamerika und Asien gut ankommt, empfinden Europäer vielfach als zu weich. Die F-Sport-Version federt deutlich straffer, ist aber keineswegs zu hart. Ein Hochleistungs-Querdämpfersystem hilft dabei, Karosserievibrationen zu unterdrücken. Aktive Fahrwerksstabilisatoren reduzieren die Wankneigung spürbar, die Lenkung agiert beim RX 450h F-Sport direkter. Doch das alles macht das SUV nicht wirklich zu einem sportlichen Auto. Das gilt auch für den Antrieb. Das unveränderte Hybridsystem des RX 450h besteht aus einem V6-Benziner mit 3,5 Liter Hubraum und 249 PS sowie einem Elektromotor an der Vorderachse (123 kW/167 PS) und einem an der Hinterachse (50 kW/68 PS). Letzterer wird nur dann automatisch zugeschaltet, wenn tatsächlich ein Allradantrieb vonnöten ist. Mit einer Systemleistung von 299 PS steht nicht nur auf dem Papier mehr als ausreichend Power zur Verfügung.
Aufheulender Motor nervt Entsprechend agil lässt sich der 4,77 Meter lange und rund 2,2 Tonnen schwere RX 450h F-Sport über den Asphalt bewegen. Im neuen Sport-Modus spricht das Gaspedal spontaner an. Rasche Tempowechsel und zügige Überholmanöver stellen kein Problem dar. Die 7,8 Sekunden für den Spurt von null auf Tempo 100 gehen in Ordnung, die Höchstgeschwindigkeit ist jedoch auf nur 200 km/h begrenzt. Nervig wird der RX 450h unter Volllast. Die Kraftübertragung erfolgt über ein stufenloses Planetengetriebe. Beim kräftigen Tritt aufs Gaspedal heult der Verbrennungsmotor so laut auf, dass einem der Spaß schnell vergeht. Gediegenes, oder bis Tempo 50 und für eine Strecke bis zu drei Kilometer rein elektrisches Fahren, bereiten sichtlich mehr Freude. Dann lässt sich auch der Normverbrauch von 6,3 Liter je 100 Kilometer eher realisieren. Verglichen mit ähnlich stark motorisierten SUVs dieser Größe bleibt der RX 450h auch weiterhin das sparsamste Fahrzeug seiner Klasse. Dezente Änderungen innen Wie von außen beschränken sich im Rahmen der Modellpflege auch die Änderungen im Innenraum des RX auf Details. Es gibt neue Farben und Bezugsstoffe, zusätzliche Zierelemente und ein modifiziertes Lenkrad. Letzteres erhält in der F-Sport-Ausstattung zusätzlich silberfarbene Applikationen. In allen RX-Modellen findet sich das überarbeitete Navigationssystem. Im Farbdisplay lassen sich nun Informationen aus zwei verschiedenen Bereichen gleichzeitig anzeigen - also etwa die Kartendarstellung und die Audioansicht. Die in der Mittelkonsole platzierte Bedieneinheit "Remote Touch", die ähnlich einer Computermaus funktioniert, verzichtet künftig auf die seitlich platzierten Tasten. Die Handhabung ist nun intuitiver möglich, aber nicht so gut wie die Steuerungskonzepte von Audi, BMW oder Mercedes mit Dreh-Drück-Regler. Auch in Sachen Cockpitgestaltung und Materialwahl reicht das Lexus-SUV nicht an die genannten Konkurrenten heran. Viel dabei für viel Geld Eine Scheibe abschneiden könnten sich die deutschen Premiummarken beim RX 450h allerdings hinsichtlich der Ausstattungspolitik. Bereits in der Basisversion (59.950 Euro) ist von Ledersitzen über Xenonscheinwerfer und einen CD-Wechsler bis zur Rückfahrkamera sehr vieles serienmäßig mit an Bord. Die F-Sport-Variante glänzt nahezu durch eine Vollausstattung. Hier sind unter anderem auch LED-Scheinwerfer, ein Navigationssystem, Sportsitze, eine elektrische Heckklappe und ein Head-up-Display immer dabei. Mit 73.550 Euro ist der RX 450h F-Sport zwar alles andere als günstig, bietet aber immerhin einen ehrlichen Preis.
Technische Daten
Antrieb:elektrischer Allradantrieb
Getriebe:Planetengetriebe mit elektrisch gesteuerter, stufenlos variabler Übersetzung und sequenziellem Schaltmodus
Motor Bauart:Vollhybridantrieb mit 299 PS (220 kW) Gesamtleistung, Otto-V-Motor plus je ein Elektromotor an Vorder- und Hinterachse
Hubraum:3.456
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:183 kW (249 PS) bei UPM
Drehmoment:317 Nm bei 4.800 UPM
Preis
Neupreis: 73.550 € (Stand: Juli 2012)
Fazit
Zum Sport-SUV mutiert der Lexus RX 450h auch in der F-Sport-Variante nicht. Der Antrieb bleibt unverändert und ist für eine dynamische Fahrweise nicht wirklich gemacht. Die Unterschiede bei Fahrwerk und Lenkung tun dem RX hingegen gut, ebenso die aufpolierte Optik. Abgesehen davon bleibt der Wagen gediegen, komfortabel und ist zudem richtig gut ausgestattet.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2012-07-29

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