2004er Lexus LS 430: Flüsterleiser Gleiter hat einen Gang zugelegt
Testbericht
Bilbao, 25. November 2003 Lexus LS 430 heißt die Oberklasse-Alternative zur Mercedes S-Klasse, dem 7er-BMW und dem Audi A8. Er gilt nach wie vor als Geheimtipp seit seiner Markteinführung vor drei Jahren werden bei uns in jedem Jahr etwa 250 Stück neu zugelassen. Dabei braucht sich das 282 PS starke Luxus-Schiff keinesfalls zu verstecken in punkto Ausstattung und Fahrkultur ist der Japaner seinen deutschen Kollegen durchaus ebenbürtig.
Für das Modelljahr 2004 hat der Hersteller dem großen Lexus sanft übers Blechkleid gebürstet und auch an der Technik gefeilt. Wir haben den aufgefrischten LS 430 getestet.
Nase schlanker und glatter Das Ziel: Das Flaggschiff sollte optisch frischer werden. Das ist zwar gelungen, aber die Ähnlichkeit mit einem älteren Mitbewerber aus Stuttgart ist unverkennbar geblieben. Dem Kenner fallen die Feinheiten des Facelifts im Gesicht auf: Die Scheinwerferaugen haben zu den Flanken hin eine deutlichere Ecke bekommen. Da auch Motorhaube, Kühlergrill und Spoiler überarbeitet wurden, wirkt die Frontpartie insgesamt schlanker und glatter. Der LS 430 rollt nun außerdem auf großen 18-Zoll-Felgen.
Nun zwei sichtbare Auspuffrohre Am Heck zeigt der Feinschliff mehr Erfolg: Links und rechts je ein Auspuffrohr verweisen mit Nachdruck darauf, dass weiter vorn mehr als ein popliger Reihenvierzylinder zur Arbeit erscheint. Die Hecklichter haben zudem weiße Blinkergläser bekommen und leuchten jetzt mit hellen LED.
Dynamisches Kurvenlicht in Serie Auch beim Frontlicht wurde der Docht höher geschraubt: Hinter den Klargläsern der Scheinwerfer verbirgt sich nun serienmäßig das dynamische Kurvenlicht Adaptive Front Lighting System (AFS). Das Licht folgt dem Verlauf einer Kurve, indem der Reflektor der Scheinwerfer mittels elektronsich gesteuertem Stellmotor in die optimale Position gebracht wird.
Smart Key und Soft Close Beim Lexus LS 430 muss man den Türgriff nur sanft berühren, damit die der Wagen öffnet. Smart Key heißt dieses kleine Geheimnis vom Schlüssel in der Hosentasche. Es ermöglicht auch, den Motor schlüssellos zu starten. Angenehm ist die so genannte Soft Close-Funktion der Türen: Einfach nur leicht ins Schloss knacken lassen und abwarten. Ein Elektromotor besorgt den Rest und schließt die Tür.
Luxuriöses Interieur Fahrer und Beifahrer sinken ganz entspannt in die bequemen übrigens beheiz- und belüftbaren Ledersessel vorn. Im Modelljahr 2004 hat sich in der guten Stube nicht viel getan. Hochwertige Materialien wie Holz und Leder vermitteln nach wie vor einen gediegenen und luxuriösen Eindruck. Schon beim Berühren des Leder-Holzlenkrades und des Holz-Automatikhebels fühlt man sich in der Welt der Luxuslimousinen.
Geblieben: V8 mit 282 PS Das Lenkrad surrt nach Einschalten der Zündung in die Position, die man bereits vorher per Memory-Funktion zusammen mit der Sitzeinstellung und den Außenspiegel gespeichert hatte. Hinter einer schwarzen Abdeckung erwachen die Instrumente zum Leben. Leise flüsternd meldet auch beim überarbeiteten Modell der 282 PS starke V8-Benziner seine Bereitschaft, für Lexus zu arbeiten. Das Aggregat ist erst bei hohen Drehzahlen hörbar zu vernehmen und verrichtet bei mittleren Touren seinen Dienst nahezu unbemerkt.
Neue Sechsstufen-Automatik Neu ist eine Sechsstufen-Automatik mit einer länger übersetzten ersten Stufe. Wie auch beim Vorgänger werden die einzelnen Gangstufen butterweich gewechselt. Eine intelligente elektronische Schaltkontrolle erkennt zudem, wenn Gefälle oder Serpentinen befahren werden und wählt automatisch die optimale Fahrstufe. Der Fahrer bekommt davon allerdings kaum etwas mit.
Schaltpunkte auf Knopfdruck anpassen Bei Bedarf können per Knopfdruck neben dem Normalmodus die Einstellungen Sport und Snow gewählt werden. Damit wird die Schaltdrehzahl auf die jeweilige Situation angepasst. In einer zweiten Schaltgasse kann bei diesem Getriebe sequenziell mit der Hand geschaltet werden. Wie bei anderen Herstellern schaltet das Getriebe im manuellen Modus beim Bremsen automatisch runter. Vergisst man allerdings beim Beschleunigen das Hochschalten, kommt als Antwort das Stottern des Drehzahlbegrenzers.
Bessere Beschleunigung, weniger Verbrauch Mit dem neuen Getriebe wird das Potenzial des V8 besser ausgeschöpft: In nur 6,3 Sekunden lässt sich der Lexus LS 430 druckvoll auf Tempo 100 katapultieren. Das sind immerhin vier Zehntel weniger als beim Vorgänger. Dabei sei der Durchschnittsverbrauch, so der Hersteller, von 11,9 auf 11,4 Liter auf 100 Kilometer gesunken. Gleich geblieben ist die elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.
Fahrwerk neu abgestimmt Werfen wir einen Blick nach unten: Das sehr komfortable, luftgefederte Fahrwerk wurde neu abgestimmt. Bemerkbar macht sich dieser Unterschied vor allem, wenn man mittels Kipphebel auf Sport schaltet. Die Dämpfung wird spürbar straffer, obwohl damit aus der 5,02 Meter langen Limousine natürlich kein Sportwagen wird.
VSC greift ein Schnell gefahrene Kurven lassen sich mutig angehen, ohne dass dabei die Karosserie übermäßig schwankt. Droht der Hecktriebler auszubrechen, greift das elektronische Stabilitätsprogramm VSC sanft ein. Lediglich die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung könnte ein wenig direkter arbeiten. Im Normalmodus schwebt der Luxus-Lexus nach wie vor beinahe über dem Asphalt.
Parkassistent mit Rückfahrkamera Ein weiteres Novum der Luxuskarosse ist ein Parkassistent. Das System ist Bestandteil des aufpreispflichtigen Navigations- und Audiosystems. Der Assistent macht sich beim Rückwärtsfahren nützlich: Beim Einlegen des Rückwärtsganges erscheint im Multivisionsdisplay in der Mittelkonsole das Bild einer Mini-Kamera, die am Heck versteckt ist. Außerdem wird eine Hilfslinie zum Einparken angezeigt. Gleichzeitig fährt das Heckrollo nach unten und die Außenspiegel klappen ab, damit der Fahrer den Abstand zum Bordstein kontrollieren kann. Unterstützt wird der Park-Helfer von Sensoren, die bei auftauchenden Hindernissen einen Warnton abgeben.
Reifendruckkontrolle und Knieairbags Zu den weiteren Neuheiten gehören eine elektronische Reifendruckkontrolle und neue Knieairbags. Nun hat der Lexus insgesamt acht Airbags.
Ab 72.000 Euro Seit dem 21. November 2003 steht die Edel-Limousine bei den Händlern. Der Grundpreis liegt mit 72.000 Euro 1.500 Euro über dem des Vorgängers. Dafür hat der ohnehin ab Werk üppig bestückte LS 430 mehr Ausstattung wie das Kurvenlicht, die 18-Zoll-Räder und die Knieairbags bekommen.
Die Optionen-Liste ist sehr kurz: Auf ihr steht beispielsweise die DVD-Navigation mit Mark-Levinson-Audiosystem, neuer Bluetooth-Schnittstelle und Rückfahrkamera für 4.700 Euro.
President-Line für den Fond Wer 8.300 Euro investiert, bekommt zu den genannten Extras die President-Line für den Fond. Das Nobel-Zubehör für die hinteren Passagiere beinhaltet elektrisch verstellbare Massage-Sitze, eine Mittelarmlehne mit einer Fernbedienung für das Radio, eine separate Fondklimatisierung und eine Rückenlehne mit Kühlfach.
Für das Modelljahr 2004 hat der Hersteller dem großen Lexus sanft übers Blechkleid gebürstet und auch an der Technik gefeilt. Wir haben den aufgefrischten LS 430 getestet.
Nase schlanker und glatter Das Ziel: Das Flaggschiff sollte optisch frischer werden. Das ist zwar gelungen, aber die Ähnlichkeit mit einem älteren Mitbewerber aus Stuttgart ist unverkennbar geblieben. Dem Kenner fallen die Feinheiten des Facelifts im Gesicht auf: Die Scheinwerferaugen haben zu den Flanken hin eine deutlichere Ecke bekommen. Da auch Motorhaube, Kühlergrill und Spoiler überarbeitet wurden, wirkt die Frontpartie insgesamt schlanker und glatter. Der LS 430 rollt nun außerdem auf großen 18-Zoll-Felgen.
Nun zwei sichtbare Auspuffrohre Am Heck zeigt der Feinschliff mehr Erfolg: Links und rechts je ein Auspuffrohr verweisen mit Nachdruck darauf, dass weiter vorn mehr als ein popliger Reihenvierzylinder zur Arbeit erscheint. Die Hecklichter haben zudem weiße Blinkergläser bekommen und leuchten jetzt mit hellen LED.
Dynamisches Kurvenlicht in Serie Auch beim Frontlicht wurde der Docht höher geschraubt: Hinter den Klargläsern der Scheinwerfer verbirgt sich nun serienmäßig das dynamische Kurvenlicht Adaptive Front Lighting System (AFS). Das Licht folgt dem Verlauf einer Kurve, indem der Reflektor der Scheinwerfer mittels elektronsich gesteuertem Stellmotor in die optimale Position gebracht wird.
Smart Key und Soft Close Beim Lexus LS 430 muss man den Türgriff nur sanft berühren, damit die der Wagen öffnet. Smart Key heißt dieses kleine Geheimnis vom Schlüssel in der Hosentasche. Es ermöglicht auch, den Motor schlüssellos zu starten. Angenehm ist die so genannte Soft Close-Funktion der Türen: Einfach nur leicht ins Schloss knacken lassen und abwarten. Ein Elektromotor besorgt den Rest und schließt die Tür.
Luxuriöses Interieur Fahrer und Beifahrer sinken ganz entspannt in die bequemen übrigens beheiz- und belüftbaren Ledersessel vorn. Im Modelljahr 2004 hat sich in der guten Stube nicht viel getan. Hochwertige Materialien wie Holz und Leder vermitteln nach wie vor einen gediegenen und luxuriösen Eindruck. Schon beim Berühren des Leder-Holzlenkrades und des Holz-Automatikhebels fühlt man sich in der Welt der Luxuslimousinen.
Geblieben: V8 mit 282 PS Das Lenkrad surrt nach Einschalten der Zündung in die Position, die man bereits vorher per Memory-Funktion zusammen mit der Sitzeinstellung und den Außenspiegel gespeichert hatte. Hinter einer schwarzen Abdeckung erwachen die Instrumente zum Leben. Leise flüsternd meldet auch beim überarbeiteten Modell der 282 PS starke V8-Benziner seine Bereitschaft, für Lexus zu arbeiten. Das Aggregat ist erst bei hohen Drehzahlen hörbar zu vernehmen und verrichtet bei mittleren Touren seinen Dienst nahezu unbemerkt.
Neue Sechsstufen-Automatik Neu ist eine Sechsstufen-Automatik mit einer länger übersetzten ersten Stufe. Wie auch beim Vorgänger werden die einzelnen Gangstufen butterweich gewechselt. Eine intelligente elektronische Schaltkontrolle erkennt zudem, wenn Gefälle oder Serpentinen befahren werden und wählt automatisch die optimale Fahrstufe. Der Fahrer bekommt davon allerdings kaum etwas mit.
Schaltpunkte auf Knopfdruck anpassen Bei Bedarf können per Knopfdruck neben dem Normalmodus die Einstellungen Sport und Snow gewählt werden. Damit wird die Schaltdrehzahl auf die jeweilige Situation angepasst. In einer zweiten Schaltgasse kann bei diesem Getriebe sequenziell mit der Hand geschaltet werden. Wie bei anderen Herstellern schaltet das Getriebe im manuellen Modus beim Bremsen automatisch runter. Vergisst man allerdings beim Beschleunigen das Hochschalten, kommt als Antwort das Stottern des Drehzahlbegrenzers.
Bessere Beschleunigung, weniger Verbrauch Mit dem neuen Getriebe wird das Potenzial des V8 besser ausgeschöpft: In nur 6,3 Sekunden lässt sich der Lexus LS 430 druckvoll auf Tempo 100 katapultieren. Das sind immerhin vier Zehntel weniger als beim Vorgänger. Dabei sei der Durchschnittsverbrauch, so der Hersteller, von 11,9 auf 11,4 Liter auf 100 Kilometer gesunken. Gleich geblieben ist die elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.
Fahrwerk neu abgestimmt Werfen wir einen Blick nach unten: Das sehr komfortable, luftgefederte Fahrwerk wurde neu abgestimmt. Bemerkbar macht sich dieser Unterschied vor allem, wenn man mittels Kipphebel auf Sport schaltet. Die Dämpfung wird spürbar straffer, obwohl damit aus der 5,02 Meter langen Limousine natürlich kein Sportwagen wird.
VSC greift ein Schnell gefahrene Kurven lassen sich mutig angehen, ohne dass dabei die Karosserie übermäßig schwankt. Droht der Hecktriebler auszubrechen, greift das elektronische Stabilitätsprogramm VSC sanft ein. Lediglich die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung könnte ein wenig direkter arbeiten. Im Normalmodus schwebt der Luxus-Lexus nach wie vor beinahe über dem Asphalt.
Parkassistent mit Rückfahrkamera Ein weiteres Novum der Luxuskarosse ist ein Parkassistent. Das System ist Bestandteil des aufpreispflichtigen Navigations- und Audiosystems. Der Assistent macht sich beim Rückwärtsfahren nützlich: Beim Einlegen des Rückwärtsganges erscheint im Multivisionsdisplay in der Mittelkonsole das Bild einer Mini-Kamera, die am Heck versteckt ist. Außerdem wird eine Hilfslinie zum Einparken angezeigt. Gleichzeitig fährt das Heckrollo nach unten und die Außenspiegel klappen ab, damit der Fahrer den Abstand zum Bordstein kontrollieren kann. Unterstützt wird der Park-Helfer von Sensoren, die bei auftauchenden Hindernissen einen Warnton abgeben.
Reifendruckkontrolle und Knieairbags Zu den weiteren Neuheiten gehören eine elektronische Reifendruckkontrolle und neue Knieairbags. Nun hat der Lexus insgesamt acht Airbags.
Ab 72.000 Euro Seit dem 21. November 2003 steht die Edel-Limousine bei den Händlern. Der Grundpreis liegt mit 72.000 Euro 1.500 Euro über dem des Vorgängers. Dafür hat der ohnehin ab Werk üppig bestückte LS 430 mehr Ausstattung wie das Kurvenlicht, die 18-Zoll-Räder und die Knieairbags bekommen.
Die Optionen-Liste ist sehr kurz: Auf ihr steht beispielsweise die DVD-Navigation mit Mark-Levinson-Audiosystem, neuer Bluetooth-Schnittstelle und Rückfahrkamera für 4.700 Euro.
President-Line für den Fond Wer 8.300 Euro investiert, bekommt zu den genannten Extras die President-Line für den Fond. Das Nobel-Zubehör für die hinteren Passagiere beinhaltet elektrisch verstellbare Massage-Sitze, eine Mittelarmlehne mit einer Fernbedienung für das Radio, eine separate Fondklimatisierung und eine Rückenlehne mit Kühlfach.
Technische Daten
Motor Bauart: | V8, 32V, vier Nockenwellen |
---|---|
Hubraum: | 4.293 |
Leistung: | 207 kW (282 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 417 Nm bei 3.400 UPM |
Preis
Neupreis: 72.000 € (Stand: November 2003)Fazit
Der Feinschliff des Lexus LS 430 für das Jahr 2004 ist keine revolutionäre optische Überarbeitung des Flaggschiffs, bietet aber in technischer Hinsicht einige Finessen. Besonders auffällig sind das mit der Hand schaltbare Sechsgang-Automatikgetriebe und das im Sport-Modus straffere Fahrwerk.
Die Heckkamera und die Bluetooth-Schnittstelle, die das optionale Navigations- und High-End-Audiosystem ergänzen, tragen dazu bei, noch komfortabler im Lexus unterwegs zu sein.
Geblieben sind der flüsterleise, durchzugsstarke V8 und die üppig-luxuriöse Serienausstattung. Allerdings wird es wohl auch dem 2004er LS 430 nicht gelingen, die deutsche Konkurrenz von den vorderen Plätzen der Oberliga zu spielen. Dafür fehlt dem großen Japaner einfach ein Kick mehr Moderne im Design. (hd)
Quelle: auto-news, 2003-11-27
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