Lancia Ypsilon 0.9 TwinAir - Piccolo Bello
Testbericht
Lancias Kleinster startet in die vierte Generation. Der neue Ypsilon hat fünf Türen, bleibt aber ultrakompakt. Der Italiener ist ein Auto mit Seele, das seine Stärken und Schwächen voll auslebt.
„Es gibt ein Recht auf Luxus“, sagt Lancia-Chef Olivier Francois. Der neue Ypsilon soll Premium-Ansprüche ins Kleinwagen-Segment tragen. Seit dem ersten Taschen-Flaggschiff Autobianchi Y10 von 1985 hat sich Lancias Kleinwagen 2,4 Millionen-mal verkauft. Das Modell war in den 80ern mit vielen elektrischen Helferlein und Kleinwagen-untpyischen Extras vom Alcantara-Interieur bis zum Allradantrieb eine Ausnahmeerscheinung. Von der neuen Generation wollen die Italiener pro Jahr 122.000 Stück absetzen.
Schick sieht er ja aus, der 3,8 Meter kurze Ypsilon. Hübsch gemacht ist auch die Kommandozentrale, Armaturenbrett und Türinnenseiten sind mit angenehmen Stoffen bezogen. Mehrfarbige Außenlackierungen und Interieurs sind der lebensfrohe Gegenentwurf zum Buchhalter-Charme eines VW Polo. Das optionale Sonnendach mit 1,7 Quadratmetern Glasfläche lässt sich elektrisch öffnen und zaubert einen Hauch Cabrio-Feeling ins Cockpit. Doch der zentrale Armaturenträger ist ein echtes Ärgernis: Während der Fahrt verdeckt die rechte Hand am Steuer meistens den Tachometer. Warum nur tut Lancia das immer wieder, fragt man sich angesichts solcher unnötigen Designmängel. Warum nicht, hätte wahrscheinlich Firmengründer Vincenzo Lancia gesagt. Es liegt wohl in den Genen der Marke, dass man es sich unnötig schwer macht.
Mehr Ablagen wären im Ypsilon auch schön gewesen, den Platz dafür gäbe es im Cockpit durchaus. Die Sitze haben zu kurze Beinauflagen, die Kopfstützen sind ähnlich wie im Fiat 500 zu hart. Auf den Rücksitzen haben es Personen jenseits von 1,80 Meter Körpergröße recht eng, aber es lässt sich aushalten. Durch die hinteren Türen entfällt zudem die Schlangenmenschen-Prozedur, die man bei vielen Dreitürern zum Entern des Fonds durchführen muss. Der Kofferraum fasst 245 Liter (Mini: 160 Liter; Citroën DS3: 285 Liter; Audi A1: 267 Liter; Alfa Romeo Mito: 270 Liter).
Unter der Haube des Ypsilon warten ein agiler und sparsamer Dieselmotor mit 70 kW / 95 PS sowie zwei Benziner. Der 51 kW / 69 PS starke 1,2-Liter-Basisbenziner ist angenehm laufruhig und verbraucht im Schnitt 4,9 Liter pro 100 Kilometer (Werksangabe). Für die City ist der Motor spritzig genug, bei höherem Tempo wird es zäh. Einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt der 0,9 Liter große Turbo-Zweizylinder TwinAir mit 63 kW / 85 PS. Er klingt brummig und ist bei niedrigen Drehzahlen unwillig. Man muss häufig schalten, was mit dem hakeligen Fünfganggetriebe wenig Spaß macht. Pfeffer hat das Turbomotörchen immerhin und beschleunigt den Wagen deutlich flotter als der Basisbenziner. Den Durchschnittsverbrauch gibt Lancia mit 4,2 Litern pro 100 Kilometer an.
Eine Besonderheit zum Sprit Sparen ist beim TwinAir die ECO-Taste. Wenn man sie drückt, wird das maximale Drehmoment von 134 Nm auf 100 Nm reduziert. Dann fährt sich der Ypsilon, als habe man ihm die tägliche Dosis Espresso verweigert. Licht und Schatten zeigt der Wagen beim Fahrverhalten. Die Lenkung ist angenehm direkt und die Kurvenlage für einen Kleinwagen ordentlich, doch bei Schlaglöchern poltert das Fahrwerk trotz guter Federwirkung geräuschvoll vor sich hin.
Der neue Ypsilon kommt am 4. Juli in den Handel, der Einstiegspreis wird bei rund 12.500 Euro liegen. Gemessen am Luxus- und Lifestyle-Anspruch der Italiener zählen zu den durchweg teureren Konkurrenten zum Beispiel Mini One (mit 75 PS ab 15.500 Euro), Citroën DS3 (mit 95 PS ab 15.200 Euro), Alfa Mito (mit 78 PS ab 14.450 Euro) oder Audi A1 (mit 86 PS ab 15.800 Euro). Fünf Türen hat nur der Lancia zu bieten.Das Ypsilon-Basismodell Silver verfügt serienmäßig unter anderem über ESP, sechs Airbags, elektrische Fensterheber, Start-Stopp-Automatik sowie Zentralverriegelung. Die meisten Kunden, so schätzt Lancia, werden sich für den ungefähr 15.000 Euro teuren Ypsilon TwinAir in der Ausstattung Gold entscheiden. Das Paket enthält unter anderem Klimaanlage, CD-Radio, Lederlenkrad und elektrisch verstellbare Außenspiegel.
Die Top-Ausstattung Platinum bringt unter anderem Klimaautomatik, Stoff-/Lederausstattung, Bluetooth-Freisprechanlage und Nebelschweinwerfer. Zu den Extras zählen Bi-Xenon-Scheinwerfer, Tempomat und ein abnehmbares Navigationssystem. Ähnlich wie bei VW gibt es einen Einparkautomaten. Auf Knopfdruck vermisst der Lancia Parklücken und übernimmt dank elektrischer Servolenkung die Rangierarbeit, der Fahrer muss nur Gas geben und bremsen. Während man in italienischen Großstädten zur Not Tuchfühlung mit fremden Stoßfängern aufnimmt, braucht die Elektronik 40 Zentimeter Abstand nach vorn und hinten, damit sie den Ypsilon in die Lücke quetschen kann.
Speziell für die weibliche Kundschaft hat Lancia ein „Smart Fuel“-System entwickelt. Das braucht keinen Schraubverschluss mehr, der Einfüllstutzen öffnet sich beim Einführen der Zapfpistole automatisch und verschließt sich nach dem Tanken wieder. So bleiben die Fingernägel sauber und Benzindämpfe werden minimiert. Ähnliche Systeme gibt es zwar schon von anderen Herstellern, doch es hätte dem erfindungsreichen Vincenzo Lancia bestimmt gefallen.
„Es gibt ein Recht auf Luxus“, sagt Lancia-Chef Olivier Francois. Der neue Ypsilon soll Premium-Ansprüche ins Kleinwagen-Segment tragen. Seit dem ersten Taschen-Flaggschiff Autobianchi Y10 von 1985 hat sich Lancias Kleinwagen 2,4 Millionen-mal verkauft. Das Modell war in den 80ern mit vielen elektrischen Helferlein und Kleinwagen-untpyischen Extras vom Alcantara-Interieur bis zum Allradantrieb eine Ausnahmeerscheinung. Von der neuen Generation wollen die Italiener pro Jahr 122.000 Stück absetzen.
Schick sieht er ja aus, der 3,8 Meter kurze Ypsilon. Hübsch gemacht ist auch die Kommandozentrale, Armaturenbrett und Türinnenseiten sind mit angenehmen Stoffen bezogen. Mehrfarbige Außenlackierungen und Interieurs sind der lebensfrohe Gegenentwurf zum Buchhalter-Charme eines VW Polo. Das optionale Sonnendach mit 1,7 Quadratmetern Glasfläche lässt sich elektrisch öffnen und zaubert einen Hauch Cabrio-Feeling ins Cockpit. Doch der zentrale Armaturenträger ist ein echtes Ärgernis: Während der Fahrt verdeckt die rechte Hand am Steuer meistens den Tachometer. Warum nur tut Lancia das immer wieder, fragt man sich angesichts solcher unnötigen Designmängel. Warum nicht, hätte wahrscheinlich Firmengründer Vincenzo Lancia gesagt. Es liegt wohl in den Genen der Marke, dass man es sich unnötig schwer macht.
Mehr Ablagen wären im Ypsilon auch schön gewesen, den Platz dafür gäbe es im Cockpit durchaus. Die Sitze haben zu kurze Beinauflagen, die Kopfstützen sind ähnlich wie im Fiat 500 zu hart. Auf den Rücksitzen haben es Personen jenseits von 1,80 Meter Körpergröße recht eng, aber es lässt sich aushalten. Durch die hinteren Türen entfällt zudem die Schlangenmenschen-Prozedur, die man bei vielen Dreitürern zum Entern des Fonds durchführen muss. Der Kofferraum fasst 245 Liter (Mini: 160 Liter; Citroën DS3: 285 Liter; Audi A1: 267 Liter; Alfa Romeo Mito: 270 Liter).
Unter der Haube des Ypsilon warten ein agiler und sparsamer Dieselmotor mit 70 kW / 95 PS sowie zwei Benziner. Der 51 kW / 69 PS starke 1,2-Liter-Basisbenziner ist angenehm laufruhig und verbraucht im Schnitt 4,9 Liter pro 100 Kilometer (Werksangabe). Für die City ist der Motor spritzig genug, bei höherem Tempo wird es zäh. Einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt der 0,9 Liter große Turbo-Zweizylinder TwinAir mit 63 kW / 85 PS. Er klingt brummig und ist bei niedrigen Drehzahlen unwillig. Man muss häufig schalten, was mit dem hakeligen Fünfganggetriebe wenig Spaß macht. Pfeffer hat das Turbomotörchen immerhin und beschleunigt den Wagen deutlich flotter als der Basisbenziner. Den Durchschnittsverbrauch gibt Lancia mit 4,2 Litern pro 100 Kilometer an.
Eine Besonderheit zum Sprit Sparen ist beim TwinAir die ECO-Taste. Wenn man sie drückt, wird das maximale Drehmoment von 134 Nm auf 100 Nm reduziert. Dann fährt sich der Ypsilon, als habe man ihm die tägliche Dosis Espresso verweigert. Licht und Schatten zeigt der Wagen beim Fahrverhalten. Die Lenkung ist angenehm direkt und die Kurvenlage für einen Kleinwagen ordentlich, doch bei Schlaglöchern poltert das Fahrwerk trotz guter Federwirkung geräuschvoll vor sich hin.
Der neue Ypsilon kommt am 4. Juli in den Handel, der Einstiegspreis wird bei rund 12.500 Euro liegen. Gemessen am Luxus- und Lifestyle-Anspruch der Italiener zählen zu den durchweg teureren Konkurrenten zum Beispiel Mini One (mit 75 PS ab 15.500 Euro), Citroën DS3 (mit 95 PS ab 15.200 Euro), Alfa Mito (mit 78 PS ab 14.450 Euro) oder Audi A1 (mit 86 PS ab 15.800 Euro). Fünf Türen hat nur der Lancia zu bieten.Das Ypsilon-Basismodell Silver verfügt serienmäßig unter anderem über ESP, sechs Airbags, elektrische Fensterheber, Start-Stopp-Automatik sowie Zentralverriegelung. Die meisten Kunden, so schätzt Lancia, werden sich für den ungefähr 15.000 Euro teuren Ypsilon TwinAir in der Ausstattung Gold entscheiden. Das Paket enthält unter anderem Klimaanlage, CD-Radio, Lederlenkrad und elektrisch verstellbare Außenspiegel.
Die Top-Ausstattung Platinum bringt unter anderem Klimaautomatik, Stoff-/Lederausstattung, Bluetooth-Freisprechanlage und Nebelschweinwerfer. Zu den Extras zählen Bi-Xenon-Scheinwerfer, Tempomat und ein abnehmbares Navigationssystem. Ähnlich wie bei VW gibt es einen Einparkautomaten. Auf Knopfdruck vermisst der Lancia Parklücken und übernimmt dank elektrischer Servolenkung die Rangierarbeit, der Fahrer muss nur Gas geben und bremsen. Während man in italienischen Großstädten zur Not Tuchfühlung mit fremden Stoßfängern aufnimmt, braucht die Elektronik 40 Zentimeter Abstand nach vorn und hinten, damit sie den Ypsilon in die Lücke quetschen kann.
Speziell für die weibliche Kundschaft hat Lancia ein „Smart Fuel“-System entwickelt. Das braucht keinen Schraubverschluss mehr, der Einfüllstutzen öffnet sich beim Einführen der Zapfpistole automatisch und verschließt sich nach dem Tanken wieder. So bleiben die Fingernägel sauber und Benzindämpfe werden minimiert. Ähnliche Systeme gibt es zwar schon von anderen Herstellern, doch es hätte dem erfindungsreichen Vincenzo Lancia bestimmt gefallen.
Quelle: Autoplenum, 2011-05-26
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