Kompakter Open-Air-Cruiser: BMW 118d Cabrio im Test
Testbericht
Haar, 13. Mai 2009 - Als Auto-Tester freut man sich eigentlich immer, wenn ein Cabrio-Test ansteht: Man denkt an Sommer, Sonne und ein frisches Lüftchen. Ausgerechnet bei unserer Open-Air-Fahrt mit dem offenen BMW 118d spielt der Wetter-Gott jedoch nicht mit: Der Winter grüßt ein letztes Mal mit Schnee(matsch), Eis und Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Härtetest bei zwei Grad
So steht also der Härtetest an - wohlgemerkt nicht für das Auto, sondern für die Insassen: Fahren mit offenem Verdeck. Doch ganz entgegen unseren Erwartungen entwickelt sich das Ganze zu einem traumhaften Ausflug durchs Bayerische Oberland bei Sonnenschein und schneebedeckter Voralpenlandschaft. Die Außentemperaturen von höchstens zwei Grad kompensieren wir nicht nur durch Winterjacke, Schal und Kopfbedeckung, sondern auch mithilfe der Sitz- und der Lenkradheizung. Das Windschott reduziert zugige Luftwirbel auf ein Minimum. Und bereits nach kurzer Zeit interpretieren wir die zahlreichen Blicke, die ein offenes Cabrio bei diesem Wetter auf sich zieht, nicht mehr als Spott, sondern als puren Neid.
Mehr als eine Basismotorisierung
In der Tat könnten wir jetzt dazu geneigt sein, das 118d Cabrio für diese Glücksmomente ohne Weiteres mit der Höchstwertung zu benoten. Doch ganz so einfach wollen wir es uns dann doch nicht machen. Der 118d ist seit kurzem der neue Einstiegsdiesel für das 1er Cabrio. Er wird es auch bleiben, obwohl die 1er Limousine jetzt als 115 PS starker 116d erhältlich ist. Bei seinen kleinen Diesel-Motoren setzt BMW ausschließlich auf Vierzylinder-Aggregate mit zwei Liter Hubraum, die in verschiedenen Leistungsstufen erhältlich sind. 143 PS und 300 Newtonmeter klingen für ein Basistriebwerk in der Kompaktklasse durchaus anständig - und der offene 118d hält, was er verspricht: ordentlicher Vortrieb, passable Beschleunigung und ausreichender Drive. Weder beim Anfahren, noch beim Überholen oder bei hohem Tempo zeigt das Triebwerk deutliche Schwächen. Damit ist der Einstiegsdiesel mehr als nur eine Basismotorisierung.
Euro 5 und Start-Stopp-System Der Bayer erfüllt die Euro-5-Abgasnorm und begnügt sich laut BMW mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,9 Liter Diesel und einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm. In der Praxis muss man freilich mehr Kraftstoff einkalkulieren, wir benötigten Werte zwischen sechs und sieben Liter. Beim Sprit sparen helfen sollen die serienmäßige Start-Stopp-Automatik sowie die Schaltempfehlungsanzeige im Infodisplay. Mischung aus Komfort und Dynamik Wohlfühlatmosphäre vermittelt der offene 1er für Fahrer und Beifahrer. Die tiefe Sitzposition und das sehr bequeme, aufpreispflichtige Sportgestühl sorgen für die richtige Mischung aus Komfort und Dynamik. Das Lenkrad ist, wie von BMW gewohnt, relativ dick und griffig. Neu im 1er erhältlich ist in Verbindung mit einem Multifunktions-Sportlenkrad die angenehme Heizung für das Volant. Die knackige Sechsgang-Schaltung verrichtet ihre Arbeit anstandslos, sie erfordert jedoch ab und an hohen Kraftaufwand, besonders beim Einlegen des Rückwärtsganges. Sportlich ausgelegtes Fahrwerk BMW-typisch ist das Fahrwerk straff und damit sehr sportlich ausgelegt. Dies mag zwar zulasten des Komforts gehen, sorgt aber für eine exzellente Straßenlage. Mit dem 118d Cabrio lassen sich kurvige Straßen auch bei hohem Tempo bestens nehmen. In Gefahrensituation greifen elektronische Helferlein wie ESP und Traktionskontrolle unverzüglich ein und halten den Münchener sicher in der Spur. Laute Windgeräusche ab Tempo 140 Dass wir ein Cabriolet steuern, ist bei geschlossenem Verdeck kaum zu merken. Das Stoffdach isoliert bestens und bläst sich nicht auf. Ab 140 km/h sind allerdings deutliche Windgeräusche zu vernehmen - große Cabrios wie der Audi A4 oder der Mercedes CLK sind da deutlich leiser. Als außerordentlich schlecht erweist sich die Sicht nach schräg hinten, also beispielsweise beim Rechtsabbiegen. Die kleinen hinteren Fenster und der breite Stoffstreifen des Verdecks verhindern einen freien Blick aus dem Fahrzeug. Vor allem herannahende Radfahrer werden dadurch stark gefährdet.
Beengtes Platzangebot im Fond Zum Öffnen und Schließen des Stoffdachs, serienmäßig vollautomatisch, werden jeweils 22 Sekunden benötigt. Die beiden hinteren Plätze sind relativ eng und für Personen mit langen Beinen nicht wirklich geeignet. Der Gepäckraum fällt für ein Kompakt-Cabrio passabel aus. Bei geschlossenem Verdeck fasst er 305 Liter. Will man offen fahren, muss eine Abdeckung heruntergeklappt werden, die Platz für das gefaltete Dach schafft. Dann schrumpft der Kofferraum auf 260 Liter. Zum Transportieren sperriger Gegenstände ist das 1er Cabrio eher ungeeignet: Umlegbare Rücksitzlehnen gibt es gar nicht, auf Wunsch ist lediglich eine Durchlade mit Skisack erhältlich. Neues iDrive mit feststehendem Monitor Seit kurzem wird für die gesamte 1er-Reihe das überarbeitete iDrive-Bediensystem angeboten, das im neuen 7er Premiere feierte und mittlerweile auch im 3er zum Einsatz kommt. Die Steuerung ist leichtgängiger und intuitiver als beim Vorgängersystem. Im kleinsten BMW gibt es anstelle der aufklappbaren Anzeige nun einen feststehenden Monitor auf dem Armaturenbrett. In Verbindung mit dem Navigationssystem Professional wurde zudem die Bildauflösung im Display verbessert. Die dazugehörige 80-Gigabyte-Festplatte dient als Speicher für eine Vielzahl von Musik- und Navigationsdateien. Aufpreispflichtige Annehmlichkeiten Für das BMW 118d Cabrio sind mindestens 32.100 Euro zu veranschlagen, das sind über 2.000 Euro weniger als beim bisher kleinsten Diesel 120d. Viele der schönen und komfortablen Annehmlichkeiten unseres Testwagens sind jedoch aufpreispflichtig: Dazu gehören das Windschott, die Sportsitze und die Klimaautomatik, ganz zu schweigen von der Sitz- und der Lenkradheizung sowie dem Navigationssystem mit iDrive. Zum Vergleich: Das Audi A3 Cabriolet 2.0 TDI ist ab 30.200 Euro erhältlich, der gleich motorisierte VW Eos kostet 31.200 Euro, bietet dafür aber ein Klappstahldach.
Euro 5 und Start-Stopp-System Der Bayer erfüllt die Euro-5-Abgasnorm und begnügt sich laut BMW mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,9 Liter Diesel und einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm. In der Praxis muss man freilich mehr Kraftstoff einkalkulieren, wir benötigten Werte zwischen sechs und sieben Liter. Beim Sprit sparen helfen sollen die serienmäßige Start-Stopp-Automatik sowie die Schaltempfehlungsanzeige im Infodisplay. Mischung aus Komfort und Dynamik Wohlfühlatmosphäre vermittelt der offene 1er für Fahrer und Beifahrer. Die tiefe Sitzposition und das sehr bequeme, aufpreispflichtige Sportgestühl sorgen für die richtige Mischung aus Komfort und Dynamik. Das Lenkrad ist, wie von BMW gewohnt, relativ dick und griffig. Neu im 1er erhältlich ist in Verbindung mit einem Multifunktions-Sportlenkrad die angenehme Heizung für das Volant. Die knackige Sechsgang-Schaltung verrichtet ihre Arbeit anstandslos, sie erfordert jedoch ab und an hohen Kraftaufwand, besonders beim Einlegen des Rückwärtsganges. Sportlich ausgelegtes Fahrwerk BMW-typisch ist das Fahrwerk straff und damit sehr sportlich ausgelegt. Dies mag zwar zulasten des Komforts gehen, sorgt aber für eine exzellente Straßenlage. Mit dem 118d Cabrio lassen sich kurvige Straßen auch bei hohem Tempo bestens nehmen. In Gefahrensituation greifen elektronische Helferlein wie ESP und Traktionskontrolle unverzüglich ein und halten den Münchener sicher in der Spur. Laute Windgeräusche ab Tempo 140 Dass wir ein Cabriolet steuern, ist bei geschlossenem Verdeck kaum zu merken. Das Stoffdach isoliert bestens und bläst sich nicht auf. Ab 140 km/h sind allerdings deutliche Windgeräusche zu vernehmen - große Cabrios wie der Audi A4 oder der Mercedes CLK sind da deutlich leiser. Als außerordentlich schlecht erweist sich die Sicht nach schräg hinten, also beispielsweise beim Rechtsabbiegen. Die kleinen hinteren Fenster und der breite Stoffstreifen des Verdecks verhindern einen freien Blick aus dem Fahrzeug. Vor allem herannahende Radfahrer werden dadurch stark gefährdet.
Beengtes Platzangebot im Fond Zum Öffnen und Schließen des Stoffdachs, serienmäßig vollautomatisch, werden jeweils 22 Sekunden benötigt. Die beiden hinteren Plätze sind relativ eng und für Personen mit langen Beinen nicht wirklich geeignet. Der Gepäckraum fällt für ein Kompakt-Cabrio passabel aus. Bei geschlossenem Verdeck fasst er 305 Liter. Will man offen fahren, muss eine Abdeckung heruntergeklappt werden, die Platz für das gefaltete Dach schafft. Dann schrumpft der Kofferraum auf 260 Liter. Zum Transportieren sperriger Gegenstände ist das 1er Cabrio eher ungeeignet: Umlegbare Rücksitzlehnen gibt es gar nicht, auf Wunsch ist lediglich eine Durchlade mit Skisack erhältlich. Neues iDrive mit feststehendem Monitor Seit kurzem wird für die gesamte 1er-Reihe das überarbeitete iDrive-Bediensystem angeboten, das im neuen 7er Premiere feierte und mittlerweile auch im 3er zum Einsatz kommt. Die Steuerung ist leichtgängiger und intuitiver als beim Vorgängersystem. Im kleinsten BMW gibt es anstelle der aufklappbaren Anzeige nun einen feststehenden Monitor auf dem Armaturenbrett. In Verbindung mit dem Navigationssystem Professional wurde zudem die Bildauflösung im Display verbessert. Die dazugehörige 80-Gigabyte-Festplatte dient als Speicher für eine Vielzahl von Musik- und Navigationsdateien. Aufpreispflichtige Annehmlichkeiten Für das BMW 118d Cabrio sind mindestens 32.100 Euro zu veranschlagen, das sind über 2.000 Euro weniger als beim bisher kleinsten Diesel 120d. Viele der schönen und komfortablen Annehmlichkeiten unseres Testwagens sind jedoch aufpreispflichtig: Dazu gehören das Windschott, die Sportsitze und die Klimaautomatik, ganz zu schweigen von der Sitz- und der Lenkradheizung sowie dem Navigationssystem mit iDrive. Zum Vergleich: Das Audi A3 Cabriolet 2.0 TDI ist ab 30.200 Euro erhältlich, der gleich motorisierte VW Eos kostet 31.200 Euro, bietet dafür aber ein Klappstahldach.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Dieselmotor |
Hubraum: | 1.995 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 105 kW (143 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 300 Nm bei 1.750 bis 2.500 UPM |
Preis
Neupreis: 32.100 € (Stand: Mai 2009)Fazit
Das BMW 118d Cabrio macht Spaß und lädt zum offenen Cruisen förmlich ein - sogar bei Kälte. Der laufruhige und ausgewogene Zweiliter-Einstiegsdiesel mit 143 PS strotzt zwar nicht vor Kraft, ist aber eine mehr als ausreichende Motorisierung. Das tolle Fahrwerk, jede Menge Komfort und eine perfekte Verarbeitung lassen sprichwörtliche "Freude am Fahren" aufkommen. Gewisse Einschränkungen im Platzangebot müssen bei einem Cabrio in der Kompaktklasse hingenommen werden.Testwertung
Quelle: auto-news, 2009-05-13
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