Kleiner Diesel: Mazda 3 Skyactiv-D 105 im Test mit technischen Daten und Preisen
Testbericht
Augsburg, 10. Mai 2016 - Seit dem Herbst 2013 ist der Mazda 3 nun auf dem Markt. Bisher gab es den kompakten Japaner zwar mit drei verschiedenen Benzinern aber nur mit einem einzigen Dieselmotor, einem 2,2-Liter-Biturbo mit 150 PS. Das wird sich demnächst ändern: Der bereits aus dem Mazda 2 und dem Mazda CX-3 bekannte Skyactiv-D-105-Motor hält nun auch im Mazda 3 Einzug. Ein lohnenswerter Schritt ans untere Ende der Motorenpalette? Der Diesel ist wichtig 19 Prozent aller Kompaktwagen, die im Jahr 2015 in Deutschland zugelassen wurden, hatten einen Dieselmotor mit weniger als 136 PS unter der Haube. Diesel-Kompakte mit mehr als 136 PS verbuchten lediglich einen Anteil von 13 Prozent. Weshalb ich Sie mit dieser Zahlen-Jonglage langweile? Damit Sie verstehen, wie wichtig der neue 105-PS-Diesel, der ab Juni 2016 verfügbar sein wird, für den Mazda 3 ist. Und dabei zielt Mazda noch nicht einmal ausschließlich auf den deutschen Markt. Denn: Auch wenn in Japan moderne Hybrid-Fahrzeuge hoch im Kurs stehen, fährt fast die Hälfte der Autos dort - genaugenommen sind es 43 Prozent- mit Selbstzündern herum. Durchdachtes Aggregat Die Besonderheit des 1,5-Liter-Aggregats ist das sehr niedrige Verdichtungsverhältnis von 14,8:1. Zwar musste dieses im Vergleich zum 2,2-Liter-Motor - dort liegt das Verhältnis bei 14:1 - leicht angehoben werden, das ist aber dem größeren Wärmeverlust bei hubraumschwächeren Motoren geschuldet. Die Temperatur ist hierbei der Schlüssel: Durch ein niedriges Verdichtungsverhältnis kann die Verbrennungs-Temperatur sehr niedrig gehalten werden, wodurch wiederum weniger Stickoxide emittiert werden. Das führt letztendlich dazu, dass der D-105-Motor ohne eine Abgasnachbehandlung mit Hilfe eines SRC-Systems oder eines NOX-Speicherkats zur Einhaltung der Euro-6-Norm auskommt.
Aktive Geräuschunterdrückung In den Tiefen des Brennraums versteckt sich der sogenannte "Natural Sound Smoother". Dabei handelt es sich um ein System, das mit dynamischen Dämpfern in den normalerweise hohlen Kolbenbolzen Vibrationen des Motors absorbiert und besonders bei niedrigen Drehzahlen im Stadtverkehr die Geräuschentwicklung reduziert. Und tatsächlich: Zwar dieselt der D-105 recht typisch durch das komplette Drehzahlband, laut ist er aber keinesfalls. Muntere 105 Diesel-PS Seine volle Leistung von 105 PS erreicht der Motor bei 4.000 Umdrehungen und das maximale Drehmoment von 270 Newtonmeter zwischen 1.600 und 2.500 Umdrehungen pro Minute. Daraus ergibt sich ein sehr breites Band, bei dem das Aggregat den 1.340-Kilogramm leichten Mazda 3 recht kontinuierlich nach vorne schiebt. Und das fühlt sich absolut nicht nach nur 105 PS an. Der Motor kann unten heraus mit einem angenehmen Drehmoment-Punch punkten und ist besonders in Verbindung mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe sowohl für Zwischensprints zum Überholen auf der Landstraße als auch für entspanntes Gleiten hervorragend geeignet. Überall zu Hause Selbst auf der Autobahn macht der Mazda mit dem kleinen Motor eine gute Figur. Zwar fühlt er sich eher beim Mitschwimmen im proppenvollen Münchner Berufsverkehr zu Hause als bei Highspeed-Orgien auf freien Autobahn-Stücken, aber auch höhere Geschwindigkeiten macht die 1,5-Liter-Maschine klaglos mit. Die Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h ist schneller erreicht, als man es dem Motörchen zutrauen würde - vielleicht wäre mit einem längeren Getriebe ja sogar mehr drin.
Niedriger Verbrauch und hohe Reichweiten Beim Verbrauch gibt Mazda für den neuen Motor einen Durchschnittswert von nur 3,8 Liter an. So ganz kann ich mich nicht auf diesen Wert herunter hungern, aber auf einer Strecke von rund 130 Kilometer, die sowohl durch die Stadt, als auch über Autobahnen und Landstraßen führt, begnügt sich das Triebwerk im Schnitt mit 4,3 Liter. In Kombination mit dem Tankinhalt von 51 Liter ergeben sich so mögliche Reichweiten von über 1.000 Kilometer. Verständlich also, dass Mazda-Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Kaplan der Meinung ist, dass "der Verbrennungs-Motor aus unserer Sicht noch viel Potenzial hat". Leider etwas zu teuer Einziger Wermutstropfen: Der Preis. Mit einem Einstieg bei 23.190 Euro für das fünftürige Schrägheck bewegt man sich beispielsweise rund 2.200 Euro über dem japanischen Konkurrenten Honda Civic mit seinem ebenfalls hervorragenden 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel. Und im Honda gehen sogar noch 15 Pferdchen mehr zu Werke. Entscheidet man sich dann noch für das Topmodell Mazda 3 Nakama und macht ein Häkchen bei der beliebten Ausstattung "Sports-Line" klettert der Preis schon auf 26.390 Euro. Viel Geld für einen Kompakten mit 105 PS.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Diesel |
Hubraum: | 1.499 |
Anzahl Ventile: | 16 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 77 kW (105 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 270 Nm bei 1.600-2.500 UPM |
Preis
Neupreis: 23.190 €Fazit
Mazda beweist mit dem D-105-Motor im Mazda 3, dass Leistung oft nicht alles ist. Der Motor ist kultiviert, laufruhig und kraftvoll - in jeder Lebenslage. Gepaart mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe und dem hervorragend austarierten Chassis kommt zwischen Überlandfahrten und Innenstadt-Gezockel sogar Fahrspaß auf. + breites Leistungsband, wenig Motorgeräusche, niedriger Verbrauch - hoher PreisTestwertung
Quelle: auto-news, 2016-05-09
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