Jeep Cherokee 3.2 V6 4x4 Trailhawk Fahrbericht: 4x4 extrem
Testbericht
Wer nicht glaubt, dass es mit diesem Cherokee aufwärts geht, liegt gleich doppelt falsch. Erst einmal, weil Jeep im Jahr 2013 mit weltweit 731.000 verkauften SUVs die SUV-Marke Nummer eins war und mit neuen Cherokee bleiben wird. Und noch mehr, wenn sich vor dem Jeep eine 70% steile Steigung auftut, eine brutal senkrechte Steilwand.
Der Kopf sagt: nein, der Cherokee: doch. In der geländegängigsten 4x4-Variante, dem Trailhawk, der nur mit dem 3,2 Liter-V6 angeboten wird, erklimmt der 4,62 Meter lange Amerikaner Extremsteigung gelassen. Dank Geländeuntersetzung und Hinterachsdifferenzialsperre sowie dem Zusatzmodus „Rock“. Auf schauerlich hohen Buckelpisten, die den Cherokee ab und an aufsetzen lassen, Dünenartigen Hügeln, bei denen er dramatisch rechts oder links abkippt, und in extremen Schräglagen, in denen der Fahrer gefühlt direkt über dem Fahrer zu sitzen scheint, reichen sogar nur die vier „Selec-Terrain“-Modi der Cherokee-Modelle Longitude und Limited: „Auto“, „Snow“, „Sport“ und „Sand/Mud“, deren Aktivierung auf dem Display genauso dargestellt wird wie im großen Bruder Grand Cherokee nach dem Facelift.
Schlupffreies Anfahren am Hang: zumeist auch kein Problem. Das Traktionsmanagement koordiniert elektronisch Antrieb und Bremsen bis hin zur Bergan- und Bergabfahrhilfe. Mit der verlieren steile Abfahrten ihren Schrecken, indem die Fuhre ohne Betätigung von Gas- oder Bremspedal den Steilhang hinunter kriecht. Regulierbar ist das mit dem Automatikwählhebel und schrittweise in einem Bereich zwischen 1,6 km/h und 8,5 km/h. Damit es auch mit Senken und Kuppen gut klappt, verfügt die vordere Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen über 17 Zentimeter Federweg und die Mehrlenker-Einzelrad-Konstruktion hinten über 19,8 Zentimeter Spielraum. Auf dem winkeligen Testgelände Balocco, dem ehemaligen Testgrund von Alfa Romeo, auf dem heute auch Jeep, Fiat und Abarth testen, spürt man das gute Handling (Wendekreis als 4x2: 11,6 m, als 4x4: 12 m) und auch die kommode Schluckfreudigkeit des Fahrwerks. Die gute Dämmung der Motoren trägt ein weiteren guten Teil zum Fahrkomfort bei.
Der 3,2 Liter-V6 ist kraftvoll, die beiden Dieselmotoren mit 140 und 170 PS jedoch die europäischere Lösung: kräftig, elastisch, jedoch auch sparsam. Deshalb erwartet man in Deutschland auch nur drei bis fünf Prozent Marktanteil für den neuen 3.2 V6 Pentastar, der mit seinen 272 PS bei 6.500 Umdrehungen und 315 Newtonmeter ab 4.300 nicht zu den Kostverächtern zählt. Die beiden 2,0 Liter-Turbodiesel-Reihenvierzylinder, wie der Benziner ab Werk mit dem deaktivierbaren Start-Stop-System verbandelt, liefern noch mehr Drehmoment mit variabler Turboladergeometrie (VGT) und Einspritzdrücken von bis zu 1.600 bar. 350 Newtonmeter, und das schon bei 1.500 U/min. Die 170 PS-Version ist wie der gefahrene 3.2 Liter-V6 nicht ans 6-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt, sondern an die brandneue 9-Stufen-Automatik von ZF, die von Chrysler-Jeep in Lizenz gebaut wird. Sie sorgt zumeist für niedrige Drehzahlen, was den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen senkt. Gleichzeitig verringert die größere Ganganzahl die Drehzahlsprünge beim Hoch- und Herunterschalten, was dem Schaltkomfort zu Gute kommt.
Fünf Sterne im Euro NCAP Test und 83 von 100 möglichen Punkten: Der Cherokee ist sicher. 65 Prozent der Fahrzeugstruktur bestehen aus hochfesten Stählen. Serienmäßig sind sieben Airbags (Frontairbags, Seitenairbags, seitliche Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag), ESP und ein ABS mit Geländekalibrierung an Bord. Umfassendere Sicherheit bieten das neue Kollisionswarnsystem, der Spurhalteassistent, der ACC-Tempomat, der Totwinkelwarner und beim Parken der automatische Einparkassistent, der den Lenkeinschlag übernimmt, um das Fahrzeug in die Parklücke zu bugsieren. Das klappt sowohl parallel zum Gehsteig als auch rückwärts zwischen zwei rechtwinklig zum Gehsteig geparkten Fahrzeugen. Der Fahrer muss nur den Rückwärtsgang einlegen und Gas- und Bremspedal bedienen.
Cockpit und Interieur wirken ansprechend, etwas weniger edel als der Innenraum des Grand Cherokee. Je nach Ausstattung sind die gut Seitenhalt bietenden Vordersitze mit Stoff (Longitude), Nappa-Leder (Limited und Trailhawk) oder einer Stoff/Nappaleder-Kombination (Trailhawk) bezogen. Die Vordersitze bieten eine Memoryfunktion sowie Heizung und Lüftung. Die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücksitzbank lässt sich, je nachdem ob mehr Fußraum oder mehr Gepäckraum benötigt wird, vor und zurück schieben. Kleine Utensilien kommen in einem verschließbaren Fach oben auf dem Armaturenbrett unter oder im Fach unter der Sitzfläche des Beifahrersitzes, dessen Lehne sich flach nach vorn klappen lässt, um den Laderaum zu verlängern. Der Kofferraum bietet mit 412 bis 1.267 Liter genug Platz, und der Cherokee viel Geländewagen für 34.800 Euro. Der Trailhawk 3.2 V6 kostet 48.000 Euro. So oder so geht´s aufwärts. In Deutschland wurden im Jahr 2013 6.899 Jeeps zugelassen. 2014 sollen es dank neuem Cherokee und neuem Renegade 10.000 Exemplare sein – auch ein steiler Anstieg.
(Lothar Erfert)
Der Kopf sagt: nein, der Cherokee: doch. In der geländegängigsten 4x4-Variante, dem Trailhawk, der nur mit dem 3,2 Liter-V6 angeboten wird, erklimmt der 4,62 Meter lange Amerikaner Extremsteigung gelassen. Dank Geländeuntersetzung und Hinterachsdifferenzialsperre sowie dem Zusatzmodus „Rock“. Auf schauerlich hohen Buckelpisten, die den Cherokee ab und an aufsetzen lassen, Dünenartigen Hügeln, bei denen er dramatisch rechts oder links abkippt, und in extremen Schräglagen, in denen der Fahrer gefühlt direkt über dem Fahrer zu sitzen scheint, reichen sogar nur die vier „Selec-Terrain“-Modi der Cherokee-Modelle Longitude und Limited: „Auto“, „Snow“, „Sport“ und „Sand/Mud“, deren Aktivierung auf dem Display genauso dargestellt wird wie im großen Bruder Grand Cherokee nach dem Facelift.
Schlupffreies Anfahren am Hang: zumeist auch kein Problem. Das Traktionsmanagement koordiniert elektronisch Antrieb und Bremsen bis hin zur Bergan- und Bergabfahrhilfe. Mit der verlieren steile Abfahrten ihren Schrecken, indem die Fuhre ohne Betätigung von Gas- oder Bremspedal den Steilhang hinunter kriecht. Regulierbar ist das mit dem Automatikwählhebel und schrittweise in einem Bereich zwischen 1,6 km/h und 8,5 km/h. Damit es auch mit Senken und Kuppen gut klappt, verfügt die vordere Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen über 17 Zentimeter Federweg und die Mehrlenker-Einzelrad-Konstruktion hinten über 19,8 Zentimeter Spielraum. Auf dem winkeligen Testgelände Balocco, dem ehemaligen Testgrund von Alfa Romeo, auf dem heute auch Jeep, Fiat und Abarth testen, spürt man das gute Handling (Wendekreis als 4x2: 11,6 m, als 4x4: 12 m) und auch die kommode Schluckfreudigkeit des Fahrwerks. Die gute Dämmung der Motoren trägt ein weiteren guten Teil zum Fahrkomfort bei.
Der 3,2 Liter-V6 ist kraftvoll, die beiden Dieselmotoren mit 140 und 170 PS jedoch die europäischere Lösung: kräftig, elastisch, jedoch auch sparsam. Deshalb erwartet man in Deutschland auch nur drei bis fünf Prozent Marktanteil für den neuen 3.2 V6 Pentastar, der mit seinen 272 PS bei 6.500 Umdrehungen und 315 Newtonmeter ab 4.300 nicht zu den Kostverächtern zählt. Die beiden 2,0 Liter-Turbodiesel-Reihenvierzylinder, wie der Benziner ab Werk mit dem deaktivierbaren Start-Stop-System verbandelt, liefern noch mehr Drehmoment mit variabler Turboladergeometrie (VGT) und Einspritzdrücken von bis zu 1.600 bar. 350 Newtonmeter, und das schon bei 1.500 U/min. Die 170 PS-Version ist wie der gefahrene 3.2 Liter-V6 nicht ans 6-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt, sondern an die brandneue 9-Stufen-Automatik von ZF, die von Chrysler-Jeep in Lizenz gebaut wird. Sie sorgt zumeist für niedrige Drehzahlen, was den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen senkt. Gleichzeitig verringert die größere Ganganzahl die Drehzahlsprünge beim Hoch- und Herunterschalten, was dem Schaltkomfort zu Gute kommt.
Fünf Sterne im Euro NCAP Test und 83 von 100 möglichen Punkten: Der Cherokee ist sicher. 65 Prozent der Fahrzeugstruktur bestehen aus hochfesten Stählen. Serienmäßig sind sieben Airbags (Frontairbags, Seitenairbags, seitliche Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag), ESP und ein ABS mit Geländekalibrierung an Bord. Umfassendere Sicherheit bieten das neue Kollisionswarnsystem, der Spurhalteassistent, der ACC-Tempomat, der Totwinkelwarner und beim Parken der automatische Einparkassistent, der den Lenkeinschlag übernimmt, um das Fahrzeug in die Parklücke zu bugsieren. Das klappt sowohl parallel zum Gehsteig als auch rückwärts zwischen zwei rechtwinklig zum Gehsteig geparkten Fahrzeugen. Der Fahrer muss nur den Rückwärtsgang einlegen und Gas- und Bremspedal bedienen.
Cockpit und Interieur wirken ansprechend, etwas weniger edel als der Innenraum des Grand Cherokee. Je nach Ausstattung sind die gut Seitenhalt bietenden Vordersitze mit Stoff (Longitude), Nappa-Leder (Limited und Trailhawk) oder einer Stoff/Nappaleder-Kombination (Trailhawk) bezogen. Die Vordersitze bieten eine Memoryfunktion sowie Heizung und Lüftung. Die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücksitzbank lässt sich, je nachdem ob mehr Fußraum oder mehr Gepäckraum benötigt wird, vor und zurück schieben. Kleine Utensilien kommen in einem verschließbaren Fach oben auf dem Armaturenbrett unter oder im Fach unter der Sitzfläche des Beifahrersitzes, dessen Lehne sich flach nach vorn klappen lässt, um den Laderaum zu verlängern. Der Kofferraum bietet mit 412 bis 1.267 Liter genug Platz, und der Cherokee viel Geländewagen für 34.800 Euro. Der Trailhawk 3.2 V6 kostet 48.000 Euro. So oder so geht´s aufwärts. In Deutschland wurden im Jahr 2013 6.899 Jeeps zugelassen. 2014 sollen es dank neuem Cherokee und neuem Renegade 10.000 Exemplare sein – auch ein steiler Anstieg.
(Lothar Erfert)
Testwertung
Quelle: automobilmagazin, 2014-05-05
Getestete Modelle
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