Jeep Cherokee 2.5 CRD: Mit Willys Enkel über Land
Testbericht
München, 18. Dezember 2003 Der ist ja dem Opa wie aus dem Gesicht geschnitten, hört man oft von den Nachbarn, wenn der frisch geborene Nachwuchs im Kinderwagen vorgeschoben wird. Stimmt roter Kopf, viele Falten und keine Zähne. Zumindest das Äußere passt.
Beim Jeep Cherokee ist es ähnlich: Der Ur-Vater von Willys Overland aus den 40er-Jahren war ein Fahrgestell mit vier angetriebenen Rädern, einem Lenkrad, Sitzen und einem bisschen Blech außenrum. Die trapezförmige Front mit zwei Scheinwerfern und sieben senkrechten Schlitzen im Kühlergrill ist mittlerweile weltweit bekannt: Das Gesicht des Ur-Jeep gehört zu Amerika wie Mickey Mouse und McDonalds.
Willys lässt vorn grüßen Die 2003er-Ausführung des Jeep Cherokee sieht dem Opa ähnlich. Vorne lassen Willys Overland und Wrangler grüßen, die berühmten sieben senkrechten Schlitze im Kühlergrill fehlen auch beim Cherokee nicht. Der dicke Stoßfänger schafft Vertrauen für den Ausflug über Stock und Stein. In der Seitenlinie ist die Verwandtschaft mit dem großen Bruder Grand Cherokee unverkennbar. Das Heck wird standesgemäß vom Ersatzrad dominiert.
Klima und Tempomat Das Interieur sieht eher zweckmäßig als durchgestylt aus, passt aber zum urigen Erscheinungsbild des Cherokee. Aluminium-Applikationen an Mittelkonsole und Lenkrad sowie die weiß hinterlegten Instrumente mit Chromringen geben dem Interieur sogar einen sportlichen Touch. Für den allgemeinen Komfort gibt es eine Klimaanlage und einen Tempomat, der mit Tasten am Leder-Lenkrad bedient wird.
Starke Haltegriffe Auch die Funktionen des Radios lassen sich steuern, ohne die Hände vom Volant nehmen zu müssen. Über dem Innenspiegel befinden sich ein Display für den Kompass und den Bordcomputer. Starke Haltegriffe für Fahrer und Beifahrer an den A-Säulen lassen erahnen, dass dieser Wagen weniger für den Weg zur Oper gebaut wurde.
Wildnis kommt durch Fahrer und Beifahrer nehmen auf beheizbaren Ledersitzen Platz, die zwar bequem sind, aber etwas mehr Seitenhalt bieten könnten. Dass der Cherokee ein Mobil für die Automatik-verliebten Amerikaner ist, merkt man an den fehlenden Abstellmöglichkeit für den Kupplungsfuß: Für eine Schaltung wurde das Auto von vorn herein anscheinend nicht konzipiert.
Hecktür geteilt zu öffnen Wer den Asphalt verlässt, um zu campen, einem Outdoor-Hobby nachzugehen oder den Wald zu pflegen, muss meist viele Utensilien verstauen. Um das Gepäck oder das Arbeitsgerät unterzubringen, lässt sich die Lehne der Rückbank im Verhältnis zwei Drittel zu ein Drittel klappen. Das Ladevolumen klettert in diesem Fall von 909 auf 1.951 Liter. Die geteilte Hecktür erleichtert das Beladen des Jeep-Indianers. Sie öffnet praktischerweise nach links zur Straßenmitte hin.
Scheibe klappt nach oben Will man nur Kleinigkeiten in den Laderaum befördern, genügt es, auf der Funkfernbedienung am Schlüssel einen Knopf zu drücken oder kurz am Türgriff zu ziehen. Schon klappt nur die Heckscheibe nach oben auf.
Starker Motor Urig und nicht feingetunt, wie sich das für einen richtigen Schlammwühler gehört, ist auch der Antrieb. Unser Testwagen wurde von einem 2,5-Liter-Common-Rail-Diesel vorangebracht. Der Motor hat einen zum Einsatzzweck des Cherokee passenden, kernigen Klang.
Druckvoll bei mittleren Touren Ab 1.500 Umdrehungen zieht der Motor spürbar an. Im mittleren Tourenbereich lässt sich der Cherokee sehr druckvoll fahren. Das maximale Drehmoment von 340 Newtonmetern wird zwischen 2.000 und 2.400 Umdrehungen auf die Kurbelwelle geschickt. In 13,5 Sekunden beschleunigt der Cherokee mit dem 143-PS-Aggregat auf Tempo 100, als Spitzengeschwindigkeit sind durchaus 170 km/h drin.
Fünfgang-Schaltung Unser Testwagen war mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe ausgerüstet. Automatikgetriebe werden nur für die Cherokee-Versionen 2.8 CRD und 3.7 V6 angeboten. Die Gangwechsel erfordern mitunter eine starke Hand, sind aber auf exakten Wegen möglich.
Zuschaltbarer Allrad-Antrieb Der 2.5 CRD besitzt das so genannte Command-Trac-Allradsystem. Auf trockenen, geraden Straßen wird der Cherokee von den Hinterrädern angetrieben. Soll der Häuptling durchs Gelände schleichen, kann an einem großen Hebel in der Mittelkonsole der Vierradantrieb zugeschaltet werden. Das ist bis zu einer Geschwindigkeit von 88 km/h möglich und funktioniert problemlos. Wenn der Indianer kriechen soll, kann er das mit der Geländeuntersetzung tun. Sie wird am gleichen Hebel bei Schrittgeschwindigkeit aktiviert.
Präzise Lenkung Positiv aufgefallen ist auch die Lenkung: Sie arbeitet präzise und leichtgängig. Auch die Bremsen geben keinen Anlass zur Kritik: Sie packen zu. Das Fahrwerk insgesamt ist komfortabel gefedert und ermöglicht dank moderater Seitenneigung auch höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Ab 34.600 Euro Der Jeep Cherokee 2.5 CRD Limited kostet 34.600 Euro. In diesem Preis sind die Klimaanlage, der Tempomat, das ABS, ein Radio mit 6fach-CD-Wechsler, die Dachreling und die Reserverad-Abdeckung dabei. Aufpreis kosten der Metallic-Lack (480 Euro) und das elektrische Glasdach (1.300 Euro).
Der Jeep ist in seinem Segment mit diesem Anschaffungspreis nicht gerade der Günstigste. Einen Kia Sorento 2.5 CDRi, den Hyundai Terracan 2.9 CRDi oder den Nissan Terrano 2.7 TD gibts bereits für ein paar Tausend Euro weniger.
Beim Jeep Cherokee ist es ähnlich: Der Ur-Vater von Willys Overland aus den 40er-Jahren war ein Fahrgestell mit vier angetriebenen Rädern, einem Lenkrad, Sitzen und einem bisschen Blech außenrum. Die trapezförmige Front mit zwei Scheinwerfern und sieben senkrechten Schlitzen im Kühlergrill ist mittlerweile weltweit bekannt: Das Gesicht des Ur-Jeep gehört zu Amerika wie Mickey Mouse und McDonalds.
Willys lässt vorn grüßen Die 2003er-Ausführung des Jeep Cherokee sieht dem Opa ähnlich. Vorne lassen Willys Overland und Wrangler grüßen, die berühmten sieben senkrechten Schlitze im Kühlergrill fehlen auch beim Cherokee nicht. Der dicke Stoßfänger schafft Vertrauen für den Ausflug über Stock und Stein. In der Seitenlinie ist die Verwandtschaft mit dem großen Bruder Grand Cherokee unverkennbar. Das Heck wird standesgemäß vom Ersatzrad dominiert.
Klima und Tempomat Das Interieur sieht eher zweckmäßig als durchgestylt aus, passt aber zum urigen Erscheinungsbild des Cherokee. Aluminium-Applikationen an Mittelkonsole und Lenkrad sowie die weiß hinterlegten Instrumente mit Chromringen geben dem Interieur sogar einen sportlichen Touch. Für den allgemeinen Komfort gibt es eine Klimaanlage und einen Tempomat, der mit Tasten am Leder-Lenkrad bedient wird.
Starke Haltegriffe Auch die Funktionen des Radios lassen sich steuern, ohne die Hände vom Volant nehmen zu müssen. Über dem Innenspiegel befinden sich ein Display für den Kompass und den Bordcomputer. Starke Haltegriffe für Fahrer und Beifahrer an den A-Säulen lassen erahnen, dass dieser Wagen weniger für den Weg zur Oper gebaut wurde.
Wildnis kommt durch Fahrer und Beifahrer nehmen auf beheizbaren Ledersitzen Platz, die zwar bequem sind, aber etwas mehr Seitenhalt bieten könnten. Dass der Cherokee ein Mobil für die Automatik-verliebten Amerikaner ist, merkt man an den fehlenden Abstellmöglichkeit für den Kupplungsfuß: Für eine Schaltung wurde das Auto von vorn herein anscheinend nicht konzipiert.
Hecktür geteilt zu öffnen Wer den Asphalt verlässt, um zu campen, einem Outdoor-Hobby nachzugehen oder den Wald zu pflegen, muss meist viele Utensilien verstauen. Um das Gepäck oder das Arbeitsgerät unterzubringen, lässt sich die Lehne der Rückbank im Verhältnis zwei Drittel zu ein Drittel klappen. Das Ladevolumen klettert in diesem Fall von 909 auf 1.951 Liter. Die geteilte Hecktür erleichtert das Beladen des Jeep-Indianers. Sie öffnet praktischerweise nach links zur Straßenmitte hin.
Scheibe klappt nach oben Will man nur Kleinigkeiten in den Laderaum befördern, genügt es, auf der Funkfernbedienung am Schlüssel einen Knopf zu drücken oder kurz am Türgriff zu ziehen. Schon klappt nur die Heckscheibe nach oben auf.
Starker Motor Urig und nicht feingetunt, wie sich das für einen richtigen Schlammwühler gehört, ist auch der Antrieb. Unser Testwagen wurde von einem 2,5-Liter-Common-Rail-Diesel vorangebracht. Der Motor hat einen zum Einsatzzweck des Cherokee passenden, kernigen Klang.
Druckvoll bei mittleren Touren Ab 1.500 Umdrehungen zieht der Motor spürbar an. Im mittleren Tourenbereich lässt sich der Cherokee sehr druckvoll fahren. Das maximale Drehmoment von 340 Newtonmetern wird zwischen 2.000 und 2.400 Umdrehungen auf die Kurbelwelle geschickt. In 13,5 Sekunden beschleunigt der Cherokee mit dem 143-PS-Aggregat auf Tempo 100, als Spitzengeschwindigkeit sind durchaus 170 km/h drin.
Fünfgang-Schaltung Unser Testwagen war mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe ausgerüstet. Automatikgetriebe werden nur für die Cherokee-Versionen 2.8 CRD und 3.7 V6 angeboten. Die Gangwechsel erfordern mitunter eine starke Hand, sind aber auf exakten Wegen möglich.
Zuschaltbarer Allrad-Antrieb Der 2.5 CRD besitzt das so genannte Command-Trac-Allradsystem. Auf trockenen, geraden Straßen wird der Cherokee von den Hinterrädern angetrieben. Soll der Häuptling durchs Gelände schleichen, kann an einem großen Hebel in der Mittelkonsole der Vierradantrieb zugeschaltet werden. Das ist bis zu einer Geschwindigkeit von 88 km/h möglich und funktioniert problemlos. Wenn der Indianer kriechen soll, kann er das mit der Geländeuntersetzung tun. Sie wird am gleichen Hebel bei Schrittgeschwindigkeit aktiviert.
Präzise Lenkung Positiv aufgefallen ist auch die Lenkung: Sie arbeitet präzise und leichtgängig. Auch die Bremsen geben keinen Anlass zur Kritik: Sie packen zu. Das Fahrwerk insgesamt ist komfortabel gefedert und ermöglicht dank moderater Seitenneigung auch höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Ab 34.600 Euro Der Jeep Cherokee 2.5 CRD Limited kostet 34.600 Euro. In diesem Preis sind die Klimaanlage, der Tempomat, das ABS, ein Radio mit 6fach-CD-Wechsler, die Dachreling und die Reserverad-Abdeckung dabei. Aufpreis kosten der Metallic-Lack (480 Euro) und das elektrische Glasdach (1.300 Euro).
Der Jeep ist in seinem Segment mit diesem Anschaffungspreis nicht gerade der Günstigste. Einen Kia Sorento 2.5 CDRi, den Hyundai Terracan 2.9 CRDi oder den Nissan Terrano 2.7 TD gibts bereits für ein paar Tausend Euro weniger.
Technische Daten
Motor Bauart: | Reihen-Vierzylinder |
---|---|
Hubraum: | 2.499 |
Leistung: | 105 kW (143 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 340 Nm bei 2.000-2.400 UPM |
Preis
Neupreis: 34.600 € (Stand: Dezember 2003)Fazit
Der Jeep Cherokee ist ein uriger Geländewagen, der seine Aufgaben jenseits des Asphalts sucht. Das zeigen sein starker Motor, das rustikale Getriebe und das für einen Geländewagen ausgelegte Fahrwerk. Hat der Cherokee erst einmal die Geländeuntersetzung drin, hält ihn so schnell nichts mehr auf.
Das Interieur ist passenderweise mehr für Abenteurer als für Ästheten gemacht, wirkt aber recht sportlich. Die bequemen Sitze verbessern den Komfort und erlauben es, auch lange Strecken mit dem Cherokee zurückzulegen.
Der relativ hohe Preis lässt ahnen, dass man eine gehörige Portion von Willys Overlands Image mitkauft. Aber das will man auch, wenn man sich für einen Original-Jeep entscheidet. (hd)
Quelle: auto-news, 2003-12-23
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