Infiniti G37 Cabrio - Herbstausflug
Testbericht
In der Liga der viersitzigen Sonnenstudios wird es zunehmend enger. Das neue Infiniti G37 Cabriolet will mit Komplettausstattung und 320 PS die deutsche Konkurrenz angreifen.
Lange hatten die Cabrioversionen von Audi A4 / A5, 3er BMW und Mercedes CLK / E-Klasse Cabrio zumindest in Europa keine echte Konkurrenz. Wer rund 50.000 Euro ausgeben wollte, um eine ebenso elegante wie sportliche Sonnenterasse mit vier Liegeflächen durch die Landschaft zu kutschieren, kam um eines dieser drei Modelle kaum herum. Doch die Zeiten haben sich geändert. Auch wenn Saab mit dem immer noch verkauften 9-3 Cabriolet kaum mehr als ein Spartenmodell ist, gibt es mit VW Eos, Volvo C70 und dem noch jungen Lexus IS 250 Cabrio einige neue, ernst zu nehmende Alternativen. Wer Leistung will und Exklusivität liebt, könnte ab sofort bei Infiniti fündig werden. Der edle US-Ableger des Renault-Nissan-Konzerns bringt nunmehr auch in Deutschland das neue G37 Cabriolet auf den Markt. Und der offene 37er kann mehr als einfach nur gut aussehen.
In den USA gehören die Infiniti-Modelle seit vielen Jahren zum Straßenbild und sind längst als gefährliche Konkurrenz für die europäischen Premiumhersteller etabliert. „Unsere Volumenmodelle in den USA sind die Fahrzeuge der G-Serie“, so Jürgen Schmitz, Infiniti-Regionaldirektor für Central Europe, „im vergangenen Jahr haben wir weltweit 150.000 Fahrzeuge verkauft, 125.000 davon in den USA.“ Das soll in naher Zukunft ausgebaut werden. Gerade in Europa sollen bis 2013 mindestens 20.000 Fahrzeuge pro Jahr dazukommen. Das G37 Cabriolet soll gerade dabei weniger Volumenmodell, als vielmehr Stimmungsmacher für die noch junge Premiummarke sein. Diejenigen, die bisher allein mit Audi A5 Cabriolet oder dem offenen 3er BMW geliebäugelt haben, denen dürfte auch der Infiniti gefallen. Denn sein Design ist zeitlos und wie aus einem Guss. Wenn nur die aufgesetzte Plastikantenne auf dem Kofferraumdeckel nicht wäre.
Ähnlich wie der Konkurrenz aus München verzichtet auch der 4,66 Meter lange G37 auf eine ebenso stramme wie sehenswerte Stoffmütze und lässt die Insassen lieber unter einem Hartschalendach Platz nehmen. Das Metalldach öffnet und schließt in zähen 28 Sekunden. Unzeitgemäß: während der Fahrt geht bei dem Sonnenkönig gar nichts. Das Dach lässt sich nur im Stand bedienen; entweder per Schalter am Mitteltunnel oder dem Türgriff der Fahrertür. Trotz der opulenten Dachkonstruktion kann sich das Hinterteil des G37 aus allen Blickwinkeln sehen lassen. Die hintere Spur wurde wegen einer geänderten Radaufhängung leicht verbreitert. Macht einen sportlicheren Eindruck und schafft Platz für das dreiteilige Segmentdach.
Souverän befeuert wird der Hecktriebler vom bekannten 3,7-Liter-Sechszylinder aus dem Hause Nissan. Der leistet 235 KW / 320 PS und ein maximales Drehmoment von 360 Nm. Da der US-Japaner schon wegen seines üppigen Leergewichts von 1,9 Tonnen mehr den sportlichen Cruiser als den Fahrdynamiker mimt, ist die optionale Siebengang-Automatik für den Alltagsbetrieb die bessere Wahl. So säuselt der Sechszylinder sanft vor sich hin und lässt seinen Piloten jederzeit spüren, genug Dampf für Leistungsschübe zur Verfügung zu stellen. Im Wandler der an sich gut abgestuften Siebengang-Automatik geht jedoch ein gutes Stück der Motordynamik verloren. Ein Sparkönig ist der G37 nicht. Infiniti verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 11,4 Litern Super auf 100 Kilometern.
Wie man es von den Infiniti-Modellen kennt, hält sich der Motorensound dezenter zurück, als es die Leistungsdaten vermuten lassen. Den Spurt 0 auf Tempo 100 erledigt das Cabriolet in 6,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h abgeriegelt. Die Lenkung könnte dazu etwas direkter und die Bremsen bissiger sein. Doch man insbesondere auf die Schärfung der Komfortattribute gesetzt. Der Kofferraum schluckt bei geschlossenem Dach 366 Liter. Bei geöffnetem Dach lässt sich der Kofferraum durch einen winzigen Briefschlitz jedoch kaum beladen.
Im Innenraum bietet der G37 die bekannten Infiniti-Stärken. Die vollelektrischen Ledersitze bieten einem eine perfekte Sitzposition. Die Klimaautomatik stellt sich bei geöffnetem Dach auf einen belüftungsreichen Cabriomodus um. Ist das Windschott hoch geklappt, hört man den Wind leise säuseln und spürt kaum mehr als einen sanften Zug im Haar – zumindest bis Tempo 90. Damit der Hörgenuss auch bei geöffnetem Dach nicht zu kurz kommt, hat das Bose-Soundsystem zusätzliche Lautsprecher in den Kopfstützen der vorderen Sitze. Die insgesamt 13 Lautsprecher passen sich Fahrgeräusch, Tempo und Dachposition automatisch an. Nur beim Topmodell G37 Cabrio Premium gehört ebenfalls ein Festplattennavigationssystem zur Serienausstattung. Ledersitze, Xenonlicht, Klimaautomatik und die komplette Sicherheitsausstattung ist bei allen Modellen Serie. Der Basispreis für das Infiniti G37 Cabrio liegt bei 50.800 Euro. Die deutliche besser ausgestattete Premiumversion kostet 54.480 Euro.
Jetzt heißt es nur noch warten, bis in der Nähe der erste Infiniti-Händler eröffnet. Eigentlich sollten die Standorte seit Frühjahr dieses Jahres gefunden sein. Eröffnet hat mit Verspätung jedoch erst jetzt der erste Händler in Hamburg. „Wir streben in Deutschland ein Netzwerk mit zehn Standorten an“, so Jürgen Schmitz, „keiner konnte mit diesem Ausmaß der Krise in der Automobilindustrie rechnen.“ Jetzt soll es bis Ende 2011 dauern, bis die zehn deutschen Standorte eröffnet sind. Keine leichten Vorzeichen für einen erfolgreichen Start.
Lange hatten die Cabrioversionen von Audi A4 / A5, 3er BMW und Mercedes CLK / E-Klasse Cabrio zumindest in Europa keine echte Konkurrenz. Wer rund 50.000 Euro ausgeben wollte, um eine ebenso elegante wie sportliche Sonnenterasse mit vier Liegeflächen durch die Landschaft zu kutschieren, kam um eines dieser drei Modelle kaum herum. Doch die Zeiten haben sich geändert. Auch wenn Saab mit dem immer noch verkauften 9-3 Cabriolet kaum mehr als ein Spartenmodell ist, gibt es mit VW Eos, Volvo C70 und dem noch jungen Lexus IS 250 Cabrio einige neue, ernst zu nehmende Alternativen. Wer Leistung will und Exklusivität liebt, könnte ab sofort bei Infiniti fündig werden. Der edle US-Ableger des Renault-Nissan-Konzerns bringt nunmehr auch in Deutschland das neue G37 Cabriolet auf den Markt. Und der offene 37er kann mehr als einfach nur gut aussehen.
In den USA gehören die Infiniti-Modelle seit vielen Jahren zum Straßenbild und sind längst als gefährliche Konkurrenz für die europäischen Premiumhersteller etabliert. „Unsere Volumenmodelle in den USA sind die Fahrzeuge der G-Serie“, so Jürgen Schmitz, Infiniti-Regionaldirektor für Central Europe, „im vergangenen Jahr haben wir weltweit 150.000 Fahrzeuge verkauft, 125.000 davon in den USA.“ Das soll in naher Zukunft ausgebaut werden. Gerade in Europa sollen bis 2013 mindestens 20.000 Fahrzeuge pro Jahr dazukommen. Das G37 Cabriolet soll gerade dabei weniger Volumenmodell, als vielmehr Stimmungsmacher für die noch junge Premiummarke sein. Diejenigen, die bisher allein mit Audi A5 Cabriolet oder dem offenen 3er BMW geliebäugelt haben, denen dürfte auch der Infiniti gefallen. Denn sein Design ist zeitlos und wie aus einem Guss. Wenn nur die aufgesetzte Plastikantenne auf dem Kofferraumdeckel nicht wäre.
Ähnlich wie der Konkurrenz aus München verzichtet auch der 4,66 Meter lange G37 auf eine ebenso stramme wie sehenswerte Stoffmütze und lässt die Insassen lieber unter einem Hartschalendach Platz nehmen. Das Metalldach öffnet und schließt in zähen 28 Sekunden. Unzeitgemäß: während der Fahrt geht bei dem Sonnenkönig gar nichts. Das Dach lässt sich nur im Stand bedienen; entweder per Schalter am Mitteltunnel oder dem Türgriff der Fahrertür. Trotz der opulenten Dachkonstruktion kann sich das Hinterteil des G37 aus allen Blickwinkeln sehen lassen. Die hintere Spur wurde wegen einer geänderten Radaufhängung leicht verbreitert. Macht einen sportlicheren Eindruck und schafft Platz für das dreiteilige Segmentdach.
Souverän befeuert wird der Hecktriebler vom bekannten 3,7-Liter-Sechszylinder aus dem Hause Nissan. Der leistet 235 KW / 320 PS und ein maximales Drehmoment von 360 Nm. Da der US-Japaner schon wegen seines üppigen Leergewichts von 1,9 Tonnen mehr den sportlichen Cruiser als den Fahrdynamiker mimt, ist die optionale Siebengang-Automatik für den Alltagsbetrieb die bessere Wahl. So säuselt der Sechszylinder sanft vor sich hin und lässt seinen Piloten jederzeit spüren, genug Dampf für Leistungsschübe zur Verfügung zu stellen. Im Wandler der an sich gut abgestuften Siebengang-Automatik geht jedoch ein gutes Stück der Motordynamik verloren. Ein Sparkönig ist der G37 nicht. Infiniti verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 11,4 Litern Super auf 100 Kilometern.
Wie man es von den Infiniti-Modellen kennt, hält sich der Motorensound dezenter zurück, als es die Leistungsdaten vermuten lassen. Den Spurt 0 auf Tempo 100 erledigt das Cabriolet in 6,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h abgeriegelt. Die Lenkung könnte dazu etwas direkter und die Bremsen bissiger sein. Doch man insbesondere auf die Schärfung der Komfortattribute gesetzt. Der Kofferraum schluckt bei geschlossenem Dach 366 Liter. Bei geöffnetem Dach lässt sich der Kofferraum durch einen winzigen Briefschlitz jedoch kaum beladen.
Im Innenraum bietet der G37 die bekannten Infiniti-Stärken. Die vollelektrischen Ledersitze bieten einem eine perfekte Sitzposition. Die Klimaautomatik stellt sich bei geöffnetem Dach auf einen belüftungsreichen Cabriomodus um. Ist das Windschott hoch geklappt, hört man den Wind leise säuseln und spürt kaum mehr als einen sanften Zug im Haar – zumindest bis Tempo 90. Damit der Hörgenuss auch bei geöffnetem Dach nicht zu kurz kommt, hat das Bose-Soundsystem zusätzliche Lautsprecher in den Kopfstützen der vorderen Sitze. Die insgesamt 13 Lautsprecher passen sich Fahrgeräusch, Tempo und Dachposition automatisch an. Nur beim Topmodell G37 Cabrio Premium gehört ebenfalls ein Festplattennavigationssystem zur Serienausstattung. Ledersitze, Xenonlicht, Klimaautomatik und die komplette Sicherheitsausstattung ist bei allen Modellen Serie. Der Basispreis für das Infiniti G37 Cabrio liegt bei 50.800 Euro. Die deutliche besser ausgestattete Premiumversion kostet 54.480 Euro.
Jetzt heißt es nur noch warten, bis in der Nähe der erste Infiniti-Händler eröffnet. Eigentlich sollten die Standorte seit Frühjahr dieses Jahres gefunden sein. Eröffnet hat mit Verspätung jedoch erst jetzt der erste Händler in Hamburg. „Wir streben in Deutschland ein Netzwerk mit zehn Standorten an“, so Jürgen Schmitz, „keiner konnte mit diesem Ausmaß der Krise in der Automobilindustrie rechnen.“ Jetzt soll es bis Ende 2011 dauern, bis die zehn deutschen Standorte eröffnet sind. Keine leichten Vorzeichen für einen erfolgreichen Start.
Quelle: Autoplenum, 2009-10-05
Getestete Modelle
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