Honda S2000: Straßenmotorrad auf vier Rädern
Testbericht
Sie sind um die Vierzig, die Schläfen werden grau, der erste Bauchansatz zeigt sich? Sie schätzen ein gutes Glas Wein und haben etwas Geld auf die Seite gelegt? Wenn das alles auf Sie zutrifft, sind Sie ein Fall für den Honda S2000. Denn Roadster wie er zielen auf Kunden ab, die jugendlich genug für ein sportliches Auto, dabei aber auch einigermaßen zahlungskräftig sind. Wir haben den offenen Honda mit einem der ungewöhnlichsten Motoren auf dem Markt für Sie getestet.
240 PS, die es in sich haben
Was ist so ungewöhnlich an diesem 240 PS starken Vierzylindermotor? Zunächst: Das Aggregat ist der Saugmotor mit der höchsten Literleistung überhaupt. 240 PS aus nur zwei Litern Hubraum ohne Turbo oder Kompressor - das allein ist schon eine Leistung. Außerdem ist dieser Motor einer von nur zwei Aggregaten, der gleich viermal den renommierten Preis "International Engine of the Year" in seiner Hubraumklasse erhielt.
In 6,2 Sekunden auf Tempo 100
Das Aggregat beschleunigt den 1,3 Tonnen schweren Roadster in 6,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Ein beeindruckender Wert, wenn man weiß, dass etwa ein Porsche Boxster 6,4 Sekunden braucht. Doch das eigentlich Besondere ist die Drehfreudigkeit des Motors. Blutige S2000-Anfänger, die bei 4.000 U/min hochschalten, bekommen von der Kraft des Motors nicht viel zu spüren. Denn der S2000 fängt da, wo andere Motoren aufhören, jenseits der 6.000 U/min, erst so richtig an. Erst in diesen Höhen ist der fauchende Sound zu hören, erst hier beginnt dieser Roadster zu zeigen, was er kann.
Hindernisse willkommen
Und auf der Straße? Da verändert sich mit dem S2000 so manche Sichtweise. Rote Ampeln im 500-Meter-Abstand, Stop-Schilder, vor sich hin träumende Autofahrer, die nicht vom Fleck kommen: All das wird zum Anlass für Freude. Denn nach Stops und Hindernissen kann man den Motor wieder mal arbeiten und fauchen lassen - endlich wieder! Man schaltet zurück, drückt aufs Gaspedal und fliegt am Hindernis vorbei.
Nur Euro 3
Gießen wir Wasser in den Wein und kommen wir zum Thema Umwelt. Der Motor ist nur nach Euro 3 zertifiziert, nicht wie die meisten Benziner nach Euro 4. In puncto Schadstofffreiheit muss man also Abstriche machen. Doch beim Spritverbrauch erlebten wir eine Überraschung: Honda gibt 9,9 Liter an, und in aller Regel verbraucht man mehr als der Hersteller angibt. Bei unseren Testfahrten benötigten wir jedoch durchschnittlich nur 9,4 Liter auf 100 Kilometer - dabei fuhren wir keineswegs wie die Chorknaben.
Frontmotor und Hinterradantrieb
Der Motor ist vorne längs hinter der Vorderachse eingebaut und treibt die Hinterräder an. Anders als frontgetriebene Roadster wie Fiat Barchetta, Alfa Spider und Audi TT bleibt der S2000 an der Vorderachse schön ruhig, wenn man aus der Kurve heraus beschleunigt. Bei soviel Kraft wie sie der S2000 hat, ist es allerdings klar, dass man das Heck in beherzt gefahrenen Kurven zum Ausbrechen bringen kann. Ein ESP ist nicht verfügbar. Damit dennoch weiter Schub auf den Asphalt ausgeübt wird, ist der S2000 mit einem Sperrdifferenzial ausgerüstet, das den Schlupf begrenzt.
Fahrwerk, Lenkung, Schaltung: "Alles Roadster"
"Alles Roadster" könnte man zu Fahrwerk, Lenkung und Schaltung sagen. Das Fahrwerk ist vorn und hinten mit einer Mehrlenkerachse ausgerüstet. Diese aufwändige Konstruktion bürgt normalerweise für gutes Handling. So auch hier: Das Fahrwerk wirkt straff und bringt einen gut durch die Kurve. Dazu passen die anderen Elemente des Roadsters: Die Lenkung ist direkt und macht beim Kurven viel Spaß. Die knackige Sechsgang-Schaltung gehört zum Besten, was wir kennen: Sie verwöhnt mit kurzen Wegen und exaktem Feeling.
Innenraum ohne Schnickschnack
Im Innenraum hat Honda auf eine schlichte Optik geachtet - so soll es bei einem Roadster sein. Das CD-Radio verschwindet daher dezent hinter einer Klappe. Es lässt sich über Knöpfe auf der linken Seite des Lenkrads fernbedienen. Ebenfalls auf der linken Seite befindet sich der rote Startknopf für den Motor. Serienmäßig empfangen den Roadster-Piloten Ledersitze. Sie bieten sehr guten Seitenhalt an Oberschenkeln und Rücken. Für allzu Dicke sind sie allerdings nicht gemacht.
Halbautomatisches Verdeck, nervige Persenning
Das Verdeck des S2000 hat eine beheizbare Glas-Heckscheibe. Es lässt sich halbautomatisch betätigen: Um es zu öffnen, wird die Verriegelung an der A-Säule manuell gelöst und dann das Verdeck elektrisch nach hinten gefahren. Nervig ist die Befestigung der Persenning: Sie muss an vier Punkten eingeknöpft werden, was aufgrund der beengten Verhältnisse zwischen Kopfstützen und Verdeck alles andere als einfach ist
Neun Farben
Für den S2000 gibt es insgesamt neun Karosseriefarben. Ohne Aufpreis sind jedoch nur Rot und Schwarz verfügbar, für die anderen Farbtöne ist ein Aufschlag fällig. Außerdem hat man - in Abhängigkeit von der Karosseriefarbe - die Auswahl zwischen den Lederfarben Rot, Schwarz, Beige und Blau sowie zwei Verdeckfarben, Schwarz und Blau.
143 Liter Kofferraum
Der Kofferraum fasst 143 Liter - ein mittlerer Wert für diese Klasse. An der tiefsten Stelle gibt es eine Ausformung, in die gerade ein Handgepäck-Trolley passt.
35.450 Euro
Der Preis für den S2000 liegt bei 35.450 Euro, wobei zwei Airbags, Klimaanlage, CD-Radio und Lederausstattung serienmäßig sind. Erwägenswert ist der Kauf eines Hardtops, das allerdings mit über 2.600 Euro recht teuer kommt.
Konkurrenten Speedster Turbo, SLK und Z4
In derselben Preisklasse wie der S2000 liegen auch Opel Speedster Turbo für 36.500 Euro, Mercedes SLK 200 Kompressor für 32.248 Euro und BMW Z4 2.5i für 32.500 Euro. BMW und Mercedes haben Sechszylindermotoren: Der nicht aufgeladene BMW-Motor leistet 192 PS, der Mercedes-Motor bringt es mit seinem Kompressor auf 163 PS. Der Vierzylinder des Opel leistet dank Turbo 200 PS. Damit bleiben alle drei Konkurrenten hinter dem 240 PS starken S2000. Doch bei der Beschleunigung von null auf 100 km/h schlägt der ultraleichte Opel sie alle: Er braucht nur 4,9 Sekunden, der Honda 6,2 Sekunden und BMW und Mercedes fahren mit 7,0 und 8,2 Sekunden hinterher.
Vier Airbags bei Mercedes und BMW
Für Mercedes und BMW ist die Sicherheit wichtig: Vier Airbags und ESP sind dort Serie. Beim Mercedes kommt mit dem serienmäßigen Tempomat ein roadsteruntypisches Komfortelement hinzu. Von ganz anderem Schlag ist der Speedster Turbo: Der extrem auf spartanisch getrimmte "Männer-Roadster" bietet keinerlei Komfort und hat nur einen einzigen Airbag. Der Speedster hat wie der BMW ein manuelles Verdeck, beim SLK ist es vollautomatisch.
Markenzeichen Motor
Die Vergleichskandidaten zeigen: Für rund 35.000 Euro bekommt man neben dem S2000 auch andere schöne Roadster. Hier muss sich jeder nach seinen Präferenzen entscheiden. Vom Konzept her steht der Honda zwischen Mercedes und BMW auf der einen und dem Opel auf der anderen Seite. Der S2000 bietet serienmäßig einiges an Komfort, ohne ein normales Auto zu sein - er bleibt ein waschechter Roadster. Sein Markenzeichen ist der Motor, dessen Sound man nicht mehr vergisst.
240 PS, die es in sich haben
Was ist so ungewöhnlich an diesem 240 PS starken Vierzylindermotor? Zunächst: Das Aggregat ist der Saugmotor mit der höchsten Literleistung überhaupt. 240 PS aus nur zwei Litern Hubraum ohne Turbo oder Kompressor - das allein ist schon eine Leistung. Außerdem ist dieser Motor einer von nur zwei Aggregaten, der gleich viermal den renommierten Preis "International Engine of the Year" in seiner Hubraumklasse erhielt.
In 6,2 Sekunden auf Tempo 100
Das Aggregat beschleunigt den 1,3 Tonnen schweren Roadster in 6,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Ein beeindruckender Wert, wenn man weiß, dass etwa ein Porsche Boxster 6,4 Sekunden braucht. Doch das eigentlich Besondere ist die Drehfreudigkeit des Motors. Blutige S2000-Anfänger, die bei 4.000 U/min hochschalten, bekommen von der Kraft des Motors nicht viel zu spüren. Denn der S2000 fängt da, wo andere Motoren aufhören, jenseits der 6.000 U/min, erst so richtig an. Erst in diesen Höhen ist der fauchende Sound zu hören, erst hier beginnt dieser Roadster zu zeigen, was er kann.
Hindernisse willkommen
Und auf der Straße? Da verändert sich mit dem S2000 so manche Sichtweise. Rote Ampeln im 500-Meter-Abstand, Stop-Schilder, vor sich hin träumende Autofahrer, die nicht vom Fleck kommen: All das wird zum Anlass für Freude. Denn nach Stops und Hindernissen kann man den Motor wieder mal arbeiten und fauchen lassen - endlich wieder! Man schaltet zurück, drückt aufs Gaspedal und fliegt am Hindernis vorbei.
Nur Euro 3
Gießen wir Wasser in den Wein und kommen wir zum Thema Umwelt. Der Motor ist nur nach Euro 3 zertifiziert, nicht wie die meisten Benziner nach Euro 4. In puncto Schadstofffreiheit muss man also Abstriche machen. Doch beim Spritverbrauch erlebten wir eine Überraschung: Honda gibt 9,9 Liter an, und in aller Regel verbraucht man mehr als der Hersteller angibt. Bei unseren Testfahrten benötigten wir jedoch durchschnittlich nur 9,4 Liter auf 100 Kilometer - dabei fuhren wir keineswegs wie die Chorknaben.
Frontmotor und Hinterradantrieb
Der Motor ist vorne längs hinter der Vorderachse eingebaut und treibt die Hinterräder an. Anders als frontgetriebene Roadster wie Fiat Barchetta, Alfa Spider und Audi TT bleibt der S2000 an der Vorderachse schön ruhig, wenn man aus der Kurve heraus beschleunigt. Bei soviel Kraft wie sie der S2000 hat, ist es allerdings klar, dass man das Heck in beherzt gefahrenen Kurven zum Ausbrechen bringen kann. Ein ESP ist nicht verfügbar. Damit dennoch weiter Schub auf den Asphalt ausgeübt wird, ist der S2000 mit einem Sperrdifferenzial ausgerüstet, das den Schlupf begrenzt.
Fahrwerk, Lenkung, Schaltung: "Alles Roadster"
"Alles Roadster" könnte man zu Fahrwerk, Lenkung und Schaltung sagen. Das Fahrwerk ist vorn und hinten mit einer Mehrlenkerachse ausgerüstet. Diese aufwändige Konstruktion bürgt normalerweise für gutes Handling. So auch hier: Das Fahrwerk wirkt straff und bringt einen gut durch die Kurve. Dazu passen die anderen Elemente des Roadsters: Die Lenkung ist direkt und macht beim Kurven viel Spaß. Die knackige Sechsgang-Schaltung gehört zum Besten, was wir kennen: Sie verwöhnt mit kurzen Wegen und exaktem Feeling.
Innenraum ohne Schnickschnack
Im Innenraum hat Honda auf eine schlichte Optik geachtet - so soll es bei einem Roadster sein. Das CD-Radio verschwindet daher dezent hinter einer Klappe. Es lässt sich über Knöpfe auf der linken Seite des Lenkrads fernbedienen. Ebenfalls auf der linken Seite befindet sich der rote Startknopf für den Motor. Serienmäßig empfangen den Roadster-Piloten Ledersitze. Sie bieten sehr guten Seitenhalt an Oberschenkeln und Rücken. Für allzu Dicke sind sie allerdings nicht gemacht.
Halbautomatisches Verdeck, nervige Persenning
Das Verdeck des S2000 hat eine beheizbare Glas-Heckscheibe. Es lässt sich halbautomatisch betätigen: Um es zu öffnen, wird die Verriegelung an der A-Säule manuell gelöst und dann das Verdeck elektrisch nach hinten gefahren. Nervig ist die Befestigung der Persenning: Sie muss an vier Punkten eingeknöpft werden, was aufgrund der beengten Verhältnisse zwischen Kopfstützen und Verdeck alles andere als einfach ist
Neun Farben
Für den S2000 gibt es insgesamt neun Karosseriefarben. Ohne Aufpreis sind jedoch nur Rot und Schwarz verfügbar, für die anderen Farbtöne ist ein Aufschlag fällig. Außerdem hat man - in Abhängigkeit von der Karosseriefarbe - die Auswahl zwischen den Lederfarben Rot, Schwarz, Beige und Blau sowie zwei Verdeckfarben, Schwarz und Blau.
143 Liter Kofferraum
Der Kofferraum fasst 143 Liter - ein mittlerer Wert für diese Klasse. An der tiefsten Stelle gibt es eine Ausformung, in die gerade ein Handgepäck-Trolley passt.
35.450 Euro
Der Preis für den S2000 liegt bei 35.450 Euro, wobei zwei Airbags, Klimaanlage, CD-Radio und Lederausstattung serienmäßig sind. Erwägenswert ist der Kauf eines Hardtops, das allerdings mit über 2.600 Euro recht teuer kommt.
Konkurrenten Speedster Turbo, SLK und Z4
In derselben Preisklasse wie der S2000 liegen auch Opel Speedster Turbo für 36.500 Euro, Mercedes SLK 200 Kompressor für 32.248 Euro und BMW Z4 2.5i für 32.500 Euro. BMW und Mercedes haben Sechszylindermotoren: Der nicht aufgeladene BMW-Motor leistet 192 PS, der Mercedes-Motor bringt es mit seinem Kompressor auf 163 PS. Der Vierzylinder des Opel leistet dank Turbo 200 PS. Damit bleiben alle drei Konkurrenten hinter dem 240 PS starken S2000. Doch bei der Beschleunigung von null auf 100 km/h schlägt der ultraleichte Opel sie alle: Er braucht nur 4,9 Sekunden, der Honda 6,2 Sekunden und BMW und Mercedes fahren mit 7,0 und 8,2 Sekunden hinterher.
Vier Airbags bei Mercedes und BMW
Für Mercedes und BMW ist die Sicherheit wichtig: Vier Airbags und ESP sind dort Serie. Beim Mercedes kommt mit dem serienmäßigen Tempomat ein roadsteruntypisches Komfortelement hinzu. Von ganz anderem Schlag ist der Speedster Turbo: Der extrem auf spartanisch getrimmte "Männer-Roadster" bietet keinerlei Komfort und hat nur einen einzigen Airbag. Der Speedster hat wie der BMW ein manuelles Verdeck, beim SLK ist es vollautomatisch.
Markenzeichen Motor
Die Vergleichskandidaten zeigen: Für rund 35.000 Euro bekommt man neben dem S2000 auch andere schöne Roadster. Hier muss sich jeder nach seinen Präferenzen entscheiden. Vom Konzept her steht der Honda zwischen Mercedes und BMW auf der einen und dem Opel auf der anderen Seite. Der S2000 bietet serienmäßig einiges an Komfort, ohne ein normales Auto zu sein - er bleibt ein waschechter Roadster. Sein Markenzeichen ist der Motor, dessen Sound man nicht mehr vergisst.
Technische Daten
Motor Bauart: | Reihenvierzylinder, DOHC, 16 Ventile, VTEC |
---|---|
Hubraum: | 1.997 |
Leistung: | 176 kW (240 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 208 Nm bei 7.500 UPM |
Preis
Neupreis: 35.450 €Quelle: auto-news, 2003-08-07
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