Hintergrund: Präsentation Opel Insignia - Erde ruft Opel
Testbericht
Der Insignia hat seine erste öffentliche Bodenberührung hinter sich. Vor der Londoner Tower Bridge musste der lang erwartete Vectra-Nachfolger die Fakten auf den Tisch legen nicht alle sind erfreulich.
"Wir sind ein bisschen abergläubisch", gibt Europas GM-Marketing-Chef Alain Visser zu: "Alles, was wir in London präsentieren, wird zu Gold", glaubt er und spielt damit auf die Corsa-Präsentation vor zwei Jahren an. Der Kleinwagen, der sich heute gut verkauft, schwebte damals medienwirksam per Hubschrauber ein. Auch der Insignia feierte in London Premiere, und Opel hoffte auf ein gutes Omen. Auf dem Potters Field in Sichtweite der Tower Bridge hing diesmal eine futuristisch aussehende Kapsel 45 Meter hoch an einem Kran. Während sich vier attraktive Damen zu Klassik-Rock-Rhythmen mit Streichinstrumenten auf der Bühne produzierten, öffnete sich die Kapsel. Journalisten und ein paar hundert Touristen verfolgten mit nur mildem Interesse, wie der Insignia zur Bühne herabgelassen wurde. Das eher bescheidene Event passte gut zur Situation: Vorschusslorbeeren für den Insignia gab es reichlich - nun muss Opels neue Mittelklasse auf dem Boden der Tatsachen Farbe bekennen.
Die Motorenpalette besteht aus vier Benzinern (1.6 mit 115 PS, 1.8 mit 140 PS, 2.0 Turbo mit 220 PS und 2.8 Turbo V6 mit 260 PS) sowie einem Zweiliter-Dieselmotor in den Leistungsstufen 110, 130 und 160 PS. Alle sind mit einer Sechsgangschaltung kombiniert (Sechsgangautomatik optional, außer beim 1.6, 1.8 und beim Basisdiesel). Der sparsamste Insignia ist der 110 PS-Diesel mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,8 Litern, der 115 PS-Benziner genehmigt sich im Schnitt 7,6 Liter (vorläufige Werksangaben). Wirklich sparsam ist das nicht: Der Basis-Benziner verbraucht 0,7 Liter mehr als ein Vectra 1.6 mit 105 PS, im Stadtverkehr sogar 1,4 Liter mehr. Der Insignia ist mit 4,83 Metern rund 20 Zentimeter länger als der Vectra und mit 1,5 Tonnen rund 100 Kilo schwerer. Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist der Vectra 1.6 mit 12,6 Sekunden sogar einen Hauch schneller.
Schon im Frühjahr soll die EcoFlex-Variante des Insignia auf den Markt kommen. Mit dem 160 PS-Diesel unter der Haube, Gewichtsersparnis und weiteren Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung könnte der Spar-Insignia bei einem Verbrauch von rund fünf Litern in Konkurrenz zum Passat BlueMotion treten. Noch nicht beschlossen sei, ob der Insignia außer bei Vauxhall (England) auch unter den Labels der GM-Töchter Saturn (USA) und Holden (Australien) verkauft werde, sagt Opel-Chef Hans H. Demant. Der schwache Dollar lässt vermuten, dass GM mit sehr spitzem Stift rechnen wird. Für eine Vermarktung des Insignia gerade in den USA spricht allerdings, dass sich wegen der hohen Spritpreise kompakte Chevrolets wie Aveo, Cobalt und Malibu gut verkaufen.
Neuland betritt Opels Mittelklasse mit dem Allradsystem Adaptive 4X4 und dem adaptiven Fahrwerk FlexRide. Den Allradantrieb, der verwandt, aber nicht identisch mit dem System XWD von Saab ist, gibt es vorerst nur in Verbindung mit dem 2.0 Turbo sowie serienmäßig im 2.8 V6 Turbo. Eine hydraulische Haldex-Kupplung regelt die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Optional gibt es ein elektronisches Sperrdifferenzial für die Hinterachse. Bei unterschiedlich glattem Untergrund schickt es bis zu 50% Drehmoment an das Rad, das die bessere Haftung hat. Dadurch kann das Auto besser der Richtung der Vorderräder folgen.
Optional ist auch das adaptive Fahrwerk FlexRide. Über zwei Tasten in der Armaturentafel kann der Fahrer neben der Grundeinstellung das Programm "Sport" oder den Komfort-Modus "Tour" wählen. In allen drei Programmen passt das Fahrwerks-Management Dämpfung, das Ansprechverhalten des Gaspedals und die Servounterstützung der Lenkung an die Fahr- und Straßenbedingungen an. Beim Allrad-Insignia wird zusätzlich mehr Drehmoment an die Hinterachse geleitet.
Bei der Auslieferung der ersten Insignia will sich Opel keine Fehler erlauben. Wie aus Unternehmenskreisen zu erfahren ist, sind bereits 400 Autos zugelassen und werden von Mitarbeitern gefahren. Entsprechend dem Feedback könnten dann noch kleine "Last Minute"-Änderungen vor dem Serienanlauf umgesetzt werden. Der Insignia steht Ende des Jahres bei den Händlern und wird in den Ausstattungslinien Essentia (an Bord sind unter anderem E-Fenster, CD-Radio, ESP und Klimaanlage), Edition, Sport und Cosmo angeboten. Die Preise beginnen bei 22.700 Euro. Mit dem Insignia führt Opel auch neue Technik-Extras ein, darunter das "Opel Eye" (Verkehrszeichenerkennung und Spurhalteassistent), die jüngste Generation der adaptiven Frontscheinwerfer sowie den "Hot Shot", eine Heizung für das Scheibenwischwasser im Winter.
Auch vom Caravan wurden bereits erste Fahrzeuge gebaut. In Sachen Gepäckraum und Variabilität haben Kombis wie das T-Modell der C-Klasse oder der Golf Kombi Steilvorlagen geliefert. Rüsselsheim will nicht hinten anstehen Opel-Chef Demant verspricht für den Kombi "einige Überraschungen".
"Wir sind ein bisschen abergläubisch", gibt Europas GM-Marketing-Chef Alain Visser zu: "Alles, was wir in London präsentieren, wird zu Gold", glaubt er und spielt damit auf die Corsa-Präsentation vor zwei Jahren an. Der Kleinwagen, der sich heute gut verkauft, schwebte damals medienwirksam per Hubschrauber ein. Auch der Insignia feierte in London Premiere, und Opel hoffte auf ein gutes Omen. Auf dem Potters Field in Sichtweite der Tower Bridge hing diesmal eine futuristisch aussehende Kapsel 45 Meter hoch an einem Kran. Während sich vier attraktive Damen zu Klassik-Rock-Rhythmen mit Streichinstrumenten auf der Bühne produzierten, öffnete sich die Kapsel. Journalisten und ein paar hundert Touristen verfolgten mit nur mildem Interesse, wie der Insignia zur Bühne herabgelassen wurde. Das eher bescheidene Event passte gut zur Situation: Vorschusslorbeeren für den Insignia gab es reichlich - nun muss Opels neue Mittelklasse auf dem Boden der Tatsachen Farbe bekennen.
Die Motorenpalette besteht aus vier Benzinern (1.6 mit 115 PS, 1.8 mit 140 PS, 2.0 Turbo mit 220 PS und 2.8 Turbo V6 mit 260 PS) sowie einem Zweiliter-Dieselmotor in den Leistungsstufen 110, 130 und 160 PS. Alle sind mit einer Sechsgangschaltung kombiniert (Sechsgangautomatik optional, außer beim 1.6, 1.8 und beim Basisdiesel). Der sparsamste Insignia ist der 110 PS-Diesel mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,8 Litern, der 115 PS-Benziner genehmigt sich im Schnitt 7,6 Liter (vorläufige Werksangaben). Wirklich sparsam ist das nicht: Der Basis-Benziner verbraucht 0,7 Liter mehr als ein Vectra 1.6 mit 105 PS, im Stadtverkehr sogar 1,4 Liter mehr. Der Insignia ist mit 4,83 Metern rund 20 Zentimeter länger als der Vectra und mit 1,5 Tonnen rund 100 Kilo schwerer. Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist der Vectra 1.6 mit 12,6 Sekunden sogar einen Hauch schneller.
Schon im Frühjahr soll die EcoFlex-Variante des Insignia auf den Markt kommen. Mit dem 160 PS-Diesel unter der Haube, Gewichtsersparnis und weiteren Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung könnte der Spar-Insignia bei einem Verbrauch von rund fünf Litern in Konkurrenz zum Passat BlueMotion treten. Noch nicht beschlossen sei, ob der Insignia außer bei Vauxhall (England) auch unter den Labels der GM-Töchter Saturn (USA) und Holden (Australien) verkauft werde, sagt Opel-Chef Hans H. Demant. Der schwache Dollar lässt vermuten, dass GM mit sehr spitzem Stift rechnen wird. Für eine Vermarktung des Insignia gerade in den USA spricht allerdings, dass sich wegen der hohen Spritpreise kompakte Chevrolets wie Aveo, Cobalt und Malibu gut verkaufen.
Neuland betritt Opels Mittelklasse mit dem Allradsystem Adaptive 4X4 und dem adaptiven Fahrwerk FlexRide. Den Allradantrieb, der verwandt, aber nicht identisch mit dem System XWD von Saab ist, gibt es vorerst nur in Verbindung mit dem 2.0 Turbo sowie serienmäßig im 2.8 V6 Turbo. Eine hydraulische Haldex-Kupplung regelt die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Optional gibt es ein elektronisches Sperrdifferenzial für die Hinterachse. Bei unterschiedlich glattem Untergrund schickt es bis zu 50% Drehmoment an das Rad, das die bessere Haftung hat. Dadurch kann das Auto besser der Richtung der Vorderräder folgen.
Optional ist auch das adaptive Fahrwerk FlexRide. Über zwei Tasten in der Armaturentafel kann der Fahrer neben der Grundeinstellung das Programm "Sport" oder den Komfort-Modus "Tour" wählen. In allen drei Programmen passt das Fahrwerks-Management Dämpfung, das Ansprechverhalten des Gaspedals und die Servounterstützung der Lenkung an die Fahr- und Straßenbedingungen an. Beim Allrad-Insignia wird zusätzlich mehr Drehmoment an die Hinterachse geleitet.
Bei der Auslieferung der ersten Insignia will sich Opel keine Fehler erlauben. Wie aus Unternehmenskreisen zu erfahren ist, sind bereits 400 Autos zugelassen und werden von Mitarbeitern gefahren. Entsprechend dem Feedback könnten dann noch kleine "Last Minute"-Änderungen vor dem Serienanlauf umgesetzt werden. Der Insignia steht Ende des Jahres bei den Händlern und wird in den Ausstattungslinien Essentia (an Bord sind unter anderem E-Fenster, CD-Radio, ESP und Klimaanlage), Edition, Sport und Cosmo angeboten. Die Preise beginnen bei 22.700 Euro. Mit dem Insignia führt Opel auch neue Technik-Extras ein, darunter das "Opel Eye" (Verkehrszeichenerkennung und Spurhalteassistent), die jüngste Generation der adaptiven Frontscheinwerfer sowie den "Hot Shot", eine Heizung für das Scheibenwischwasser im Winter.
Auch vom Caravan wurden bereits erste Fahrzeuge gebaut. In Sachen Gepäckraum und Variabilität haben Kombis wie das T-Modell der C-Klasse oder der Golf Kombi Steilvorlagen geliefert. Rüsselsheim will nicht hinten anstehen Opel-Chef Demant verspricht für den Kombi "einige Überraschungen".
Quelle: Autoplenum, 2008-08-01
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