Opel Insignia
SP-X/Brüssel. Die Welt blickt derzeit nach Las Vegas, im Zockerparadies erobern die rollenden Exponate die Supershow CES, produzieren Träume von den Autos von morgen, die autonom und natürlich stets elektrisch in sauberen Innenstädten unterwegs sein sollen. Die reale Welt von heute bietet als Kontrastprogramm dagegen Europas Hauptstadt Brüssel mit seiner doch sehr lokalen „Brussels Motor Show“. Allerdings gibt es dort eine kleine Weltpremiere: Der Insignia erhielt von Opel ein Facelift. Und zwar ein durchaus beachtenswertes.
Die neue Frontpartie mit dem vertikalen Chromstab im oberen Drittel des grob geriffelten Grills zieht das Rüsselsheimer Flaggschiff optisch und standesgemäß in die Breite. Zentral grüßt mittig das Blitz-Logo. Der silberne Stab endet jeweils an den Innenseiten des LED-Tagfahrlichts, das nunmehr unterhalb der ebenfalls mit LED-Elementen gespickten schmalen Scheinwerfer angebracht ist und dessen Form ein wenig an eine eckige Variante des Nike-Bumerangs erinnert. Ein Highlight ist das ausgeklügelte Lichtsystem, das gegen Aufpreis mit 168 LED in den Scheinwerferaugen für ein neues Nachtsicht-Erlebnis sorgen soll. Normales LED haben jetzt übrigens alle Insignia.
Opel-Chef Michael Lohscheller spricht aber auch gerne über Unsichtbares. „Alle Motoren für den Insignia sind neu. Keines der bisherigen Triebwerke wurde in die neue Modellfamilie übernommen“. Es gibt nun zwei Dreizylinder-Motoren als Diesel mit 1,5 Liter Hubraum (90 kW/122 PS) oder Benziner (1,4 Liter Turbo mit 107 kW/145 PS). Die Vierzylinder-Fans können sich auf einen Zweiliter-Motor freuen, der als Diesel mit 128 kW/174 PS oder als Benziner mit 147 kW/200 PS aufwartet. Beide sind mit der neuen Neungang-Automatik zu haben. Dem Thema Sport widmet sich schließlich der 170 kW/230 PS starke Allrad-GSi, für den Lohscheller konkrete Daten nennt. „Die CO2-Emission des GSi sank von 197 auf 161 Gramm pro Kilometer. Das ist eine Verbesserung von 20 Prozent“. Für die gesamte Baureihe spricht er von einer Verbrauchsreduzierung von bis zu 10 Prozent (1,5-Liter-Diesel). Genaue Zahlen soll es zum Marktstart im Februar geben.
Ein Problem hat der Insignia allerdings. Er steht noch auf einer Plattform, die Opel einst für die frühere Mutter General Motors entwickelt hat. Und die eignet sich nun mal nicht für einen elektrischen Antrieb, nicht einmal für einen Plug-in-Hybriden. Die aber können mit den klassischen Verbrennern „verrechnet“ werden, um Strafzahlungen wegen zu hohen CO2-Ausstoßes zu vermeiden. Der Insignia, derzeit das einzige am Stammsitz Rüsselsheim gebaute Modell, muss jedoch noch vier Jahre durchhalten, bis ein völlig neues Opel-Flaggschiff auf der PSA-Plattform an den Start geht. Das Brüsseler Facelift könnte sich auf dieser Durststrecke als hilfreich erweisen.
Opel schickt sein Flaggschiff Insignia mit neuen Motoren und einem frischen „Gesicht“ ins neue Jahrzehnt. Das sogenannte Facelift feierte auf dem Brüsseler Autosalon seine Weltpremiere. Ein Problem gibt es mit dem Fahrzeug aber.
Opel schickt sein Flaggschiff Insignia mit neuen Motoren und einem frischen „Gesicht“ ins neue Jahrzehnt. Das sogenannte Facelift feierte auf dem Brüsseler Autosalon seine Weltpremiere. Ein Problem gibt es mit dem Fahrzeug aber.
Opel setzt beim Insignia die Hebel an den richtigen Stellen an: Neben einem neuen Motor wird auch das Infotainment modernisiert. Beides tut dem Mittelklasse-Kreuzer gut.
einen Ford Mondeo oder den Mazda 6. Der eine überzeugt in der Mittelklasse durch Wertigkeit, die anderen durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Um in diesem automobilen Haifischbecken nicht verspeist zu werden, muss man schon einiges bieten. Für den Opel Insignia spricht das ansehnliche Design und die guten Platzverhältnisse, aber beim Infotainment und den Motoren war der Rüsselsheimer bislang nicht immer die erste Wahl.
Diese beiden Schwachstellen haben die jetzt Rüsselsheimer ausgemerzt. Jetzt gibt es für den Mittelklasse-Modell einen 1.6 Liter Benziner mit Biturboaufladung. Die beiden Lader sind sequentiell geschaltet, eine kleine Turbine (Hochdrucklader) ist für das Ansprechverhalten zuständig, die größere für die Geschwindigkeit. Damit der rund 1,5 Tonnen schwere Insignia Sports Tourer auch geschmeidig aus den Startblöcken kommt, ist der kleinere Lader mit einer elektrischen Turbinenverstellung ausgestattet. Diese variable Schaufelgeometrie erfüllt ihren Zweck: Der Insignia tritt energisch an und schon bei 1.650 Umdrehungen pro Minute steht das maximale Drehmoment von 280 Newtonmetern zu Verfügung. Per Overboost sind es kurzeitig sogar 300 Nm.
Doch die Kraft von 147 kW / 200 PS ist eine Sache. Die Fahrbarkeit eine andere. Und da haben die Opel-Ingenieure trotz des nicht gerade üppigen Hubraums von 1,6 Litern einen guten Job gemacht, da das Plateau des maximalen Drehmoments erst bei 4.500 U/min wieder abfällt. Mit der manuellen Sechsgangschaltung, die etwas präziser sein könnte, lässt sich der Opel ganz entspannt bewegen. Vor allem die Elastizität zwischen 80 und 140 km/h hat uns gefallen. Im sechsten Gang geht dem Triebwerk etwas die Luft aus. Wer keine sportlichen Höchstleistungen erwartet, kann den Insignia aber auch schaltfaul fahren. Nach 7,9 Sekunden ist Landstraßentempo erreicht, der Durchschnittsverbrauch beträgt 6,6 l/100 km (WLTP-Zyklus 7,1 l/100 km) und die Höchstgeschwindigkeit 232 km/h. Alles in Ordnung. Gut gefällt uns das unaufdringliche Geräuschniveaus des Vierzylinder-Aggregats. Dieser Leisetretermodus wird mit einer speziellen Steuerkette und Resonatoren im Ansaugtrakt, die unerwünschte Frequenzen dämpfen, erreicht.
Das Fahrwerk bleibt unverändert. Ohne adaptiven Flexride-Fahrwerk (ist bei der Automatik-Version inklusive) ist der Insignia eher komfortabel abgestimmt und kommt auch einigermaßen flott um die Ecken, wobei langgezogene Kurven eindeutig die Stärke des 4,99 Meter langen Kombis sind. Die Raumverhältnisse sind nach wie vor gut - vor allem im Fond, wo auch großgewachsene Passagiere gut Platz finden. Der Kofferraum hat ein Volumen von 560 bis 1.665 Liter, reicht aus, ist aber sicher nicht der Klassenbestwert. Der Passat Variant ist 4,77 Meter lang (also 22 Zentimeter kürzer als der Insignia Sports Tourer) und hat ein Gepäckteil einem Fassungsvermögen 650 Liter bis 1.780 Liter, beim Ford Mondeo Turnier (4,87 Meter lang) sind es 525 Liter bis 1.630 Liter und beim Mazda 6 Kombi (4,81 Meter lang) 522 bis 1.664 Liter.
Bei der grafischen Anmutung des Infotainments hat Opel einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Der war auch nötig und einfach, da das bisherige System grafisch bei weitem nicht mehr dem aktuellen Stand entsprach. Jetzt hat die Bedienoberfläche ein moderneres Aussehen und die Bedienung geht leicht von der Hand. Hilfreich ist die Statusleiste mit festen \"Apps\" die beim Schnellzugriff auf einzelne wichtige Programme bietet. Mit einer Größe von acht Zoll ist der Touchscreen in Ordnung. Per Apple CarPlay oder Android Auto werden die Smartphones gespiegelt, aber Opel hat auch ein eigenes Navigationssystem. Allerdings braucht man einen Hotspot, den der Fahrer mit seinem Smartphone oder einem anderen Gerät bereitstellt, um Informationen, wie den Echtzeitverkehr ins Auto zu bringen.
Fairerweise muss dazugesagt werden, dass das Top-Infotainmentsystem beim Insignia mit dem 1.6 DIT Motor serienmäßig ist, nur bei der Einstiegsversion 1.485 Euro Aufpreis kostet und sonst ebenfalls ab Werk verbaut ist. Der Opel Insignia Sports Tourer mit dem 1.6 DIT Motor kostet mindestens 36.195 Euro, das sind gerade einmal 275 Euro mehr, als der 1.5 DIT Benziner mit 121 kW / 165 PS. Angesichts des Komfort- und Spaßgewinns, den das neue Aggregat liefert, ein vertretbarer Aufpreis.
SP-X/Frankfurt. Opel schickt sein Flaggschiff Insignia mit einem neuen 1,6 Liter-Turbobenziner und einer neuen Infotainment-Generation in das Modelljahr 2019. Der 147 kW/200 PS starke Turbo übernimmt ab sofort die Topposition bei den Benzinern. Das 2,0-Liter-Aggregat mit 191 kW/260 PS wird nicht mehr angeboten. Der mit einem Benzinpartikelfilter ausgestattete Turbo ist wie die anderen für den Insignia angebotenen Motoren nach der Abgasnorm Euro 6d-temp klassifiziert und für die Grand Sport genannte Limousine, den Sports Tourer (Kombi) und den Country Tourer verfügbar. Los geht es ab 35.195 Euro für die Limousine, in Verbindung mit der zweiten Ausstattungsstufe Dynamic. Beim Country Tourer übernimmt serienmäßig eine Sechsstufen-Automatik die Kraftübertragung. Die anderen Modellvarianten werden ab Werk mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe ausgeliefert, die Automatik ist alternativ erhältlich. Die technischen Daten für den Grand Sport lesen sich im Vorfeld einer Testfahrt rund um den Frankfurter Flughafen und ins hessische Umland bereits vielversprechend: Der Standardspurt gelingt in 7,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 235 erreicht. Dazu gibt es ein maximales Drehmoment von 280 Nm, das zwischen 1.650 und 4.500 Umdrehungen anliegt. Wichtiger als die Papierwerte sind jedoch die gefühlten Fahrerlebnisse. Hier kann der 1.6er durchaus überzeugen. Dank des knackigen Sechsgang-Schaltgetriebes steht einem zügigen Beschleunigungsvorgang zumindest auf der Autobahn nichts im Wege. Der Turbo hat keine Mühe, das gut 1,5 Tonnen schwere Fahrzeug auf Touren zu bringen. Auch jenseits der Richtgeschwindigkeit geht der Vorwärtsdrang munter weiter. Abseits der Schnellstraßen überzeugt der Turbo durch seine Laufruhe und seine harmonische Abstimmung. Der Fahrwerksabstimmung gelingt der Spagat zwischen sportlich und angenehm straff. Bodenwellen und –unebenheiten werden brav weggebügelt. Bei den Automatikversionen gehört das adaptive Fahrwerk Flex-Ride zur Serienausstattung. Hier lassen sich die drei Einstellungen Standard, Sport und Tour je nach Fahrgusto anwählen und personalisieren. Opel gibt als Verbrauch nach WLTP mit 6,8 bis 7,0 Litern an. Bei entspannter Fahrweise dürften diese Werte annähernd zu erfahren sein. Wer jedoch das Gaspedal oft und länger durchtritt, muss sicherlich mit gut zwei Litern mehr rechnen. Aber man muss ja nicht schnell fahren, man kann aber. Apropos schnell: Das neue Infotainmentsystem „Multimedia Navi Pro“ verfügt über ein acht Zoll großes, sehr hochauflösendes Display, das dank einer neuen Menüanordnung wie ein Tablet per Wisch- und Zoombewegung bedient werden kann und dank Echtzeit-Navigation flott zum Ziel führen soll. Der Fahrer kann das Infotainment-System auch über Schalter am Lenkrad bedienen. Das Multimedia Navi Pro lässt sich darüber hinaus auch per integriertem Sprachbefehl steuern. Muss aber nicht: Wer lieber Icons für Multimedia, Navigation etc. anklickt, kommt ebenfalls mit dem System zurecht. Die Bedienung ist denkbar übersichtlich gestaltet, die Umsetzung der Befehle geschieht sehr schnell. Die Betulichkeit der Vorgängergeneration ist Geschichte. Ist das System über ein Smartphone oder eine Simkarte mit dem Internet verbunden, gibt es Verkehrsinfos in Echtzeit. Aktuelle Daten zu Staus werden zum Beispiel dann in zwei bis drei Sekunden-Takt abgerufen, aktualisiert und in die Routenführung integriert. Das System lernt zudem aus Erfahrungswerten früherer Fahrten. Indem es das Verkehrsaufkommen auf gleicher Strecke zu vergleichbaren Uhrzeiten berücksichtigt. Viermal jährlich erfolgt zudem ein Kartenupdate. Ist keine Online-Verbindung verfügbar, greift das System mittels DAB/DAB+ auf das digitale Übertragungsformat TPEG zu. Ohne ein digitales Radiosignal werden TMC-Daten (Traffic Message Channel) per UKW übertragen. Bis zu fünf Fahrerprofile lassen sich in dem System hinterlegen Ab Werk fährt der Insignia mit dem neuen Multimedia-Radio mit 7-Zoll-Touchscreen, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Audio-Streaming und AppleCarplay und Android Auto vor. Das Navi Pro kostet rund 1.500 Euro Aufpreis, gehört aber ab der zweiten Ausstattungsstufe (Dynamic) zum Serienumfang. Wer noch sein Smartphone kabellos aufladen möchte, muss noch knapp 200 Euro investieren. Opel Insignia Grand Sport 1.6 Turbo - Technische Daten Fünftüriges, fünfsitzige Fließhecklimousine der Mittelklasse, Länge: 4,90 Meter, Breite: 1,86 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 2,09 Meter), Höhe: 1,46 Meter, Radstand: 2,83 Meter, Kofferraumvolumen 490 bis 1.450 Liter Kurzcharakteristik: Warum: 200PS Warum nicht: ein Diesel ist für Vielfahrer auf Dauer sparsamer Was sonst: Ford Mondeo, Kia Optima, Skoda Superb, VW PassatOpel mischt beim Insignia das Angebot neu. Auch an der Spitze des Modellprogramms tut sich was.
Opel mischt beim Insignia das Angebot neu. Auch an der Spitze des Modellprogramms tut sich was.
Kommt es bei Autos zu einem Generationswechsel, stellt sich meist die Frage, ob die Neuauflage nun einen evolutionären oder revolutionären Entwicklungsschritt verkörpert. Im Fall des Insignia ist eindeutig letzteres der Fall. Von seinem Vorgänger hat sich das Topmodell der Opelaner deutlich abgehoben. Unterwegs im Insignia mag man sich fast schon wundern, dass man in einem Opel sitzt.
Bereits mit seiner Außenoptik versprüht der neue Insignia eine ganz andere Aura als sein Vorgänger. Die Proportionen wirken stimmiger, die Blechhaut eleganter. Einerseits. Andererseits sieht die Schrägheck-Limousine auch ein wenig beliebiger aus als zuvor. Wäre nicht der chromglänzende Opel-Blitz im Kühlergrill, könnte dieses Auto auch bei einigen anderen Marken für frischen Wind sorgen.
Ebenfalls deutlich gewonnen hat der Innenraum. Während der Insignia ein raumökonomisches Desaster war, bietet die Neuauflage eine deutlich geräumigere Fahrgastzelle. Angesichts von fast 4,90 Meter Länge ist der Grand Sport zwar kein Raumwunder, doch beklagen muss sich keiner. Der lange und etwas flache Kofferraum nimmt bis zu 490 Liter auf. Wird die Rückbanklehne nach vorne geklappt, werden 1.450 Liter daraus. Obwohl optisch eher Limousine als Kombi, beeindruckt der Grand Sport mit fast schon kombiartigen Transporttalenten.
Ansonsten bietet der Insignia schöne Materialien, noble Ausstattungsdetails und ein angenehm aufgeräumtes Bedienkonzept. Lange Jahre hat man bei Opel auf eine Vielzahl von Knöpfen und Schaltern und im Fall des alten Insignia auch auf ein stark redundantes Bedienkonzept gesetzt. Die Kommandozentrale des neuen Insignia ist deutlich strenger strukturiert. Es gibt einen großen Touchscreen, ein paar Knöpfe in der Mittelkonsole und lediglich am Lenkrad eine größere und leicht verwirrende Anzahl von Tasten. Im Zentrum des Bedienkonzepts steht das berührungsempfindliche Farbdisplay. Die Menüführung ist nicht immer auf den ersten Blick selbsterklärend, doch wenige Versuche reichen, um einen Radiosender oder eine neue Route festzulegen. Dabei reagiert der Touchscreen schnell und präzise auf die Eingaben der Fingerspitze. Nicht alles geht über das Display, denn zum Einstellen von Klimaanlage, Abstandstempomat oder Sitzheizung und -belüftung sind weiterhin feste Schalter vorhanden.
Per Schalter wird auch der Motor gestartet, denn das Zündschloss hat ausgedient. Den Türöffner darf man als Fahrer also ruhig in der Hosentasche belassen. Ob der Motor läuft oder nicht, ist akustisch schwer auszumachen. Der aufgeladene 1,5-Liter-Vierzylinderbenziner gibt bei Standgas nur zaghafte Lebensäußerungen von sich und verrichtet seine Arbeit auch sonst angenehm kultiviert. Fordert man Leistung, ist der Antrieb dennoch quicklebendig. Dank 121 kW/165 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment kommt der 1,4-Tonner in Kombination mit der manuellen Sechsgang-Schaltung in 8,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, maximal sind 222 km/h drin. Manchmal ruckelt es im Antrieb, die Gangschaltung hat etwas lange Wege und bei Zwischensprints muss man auch mal ein oder zwei Gänge runterschalten. Doch ansonsten ist der Benziner ausgewogen, spritzig und bei zurückhaltender Fahrweise sogar einigermaßen effizient. Bei betont sparsamer Fahrweise liegt der reale Spritkonsum nur wenige Zehntelliter über dem Normverbrauch von 6,0 Liter. Bei etwas zügiger Gangart muss man mit Werten zwischen sieben und acht Litern rechnen.
Gegen eine temporeiche Fahrweise hat der Insignia nichts einzuwenden. Unter anderem dank der neuen Plattform, bei der in größeren Umfang hochfeste Stähle zum Einsatz kommen, konnten Opel beim Insignia fast 200 Kilogramm einsparen. Dieser Gewichtsverlust ist deutlich spürbar, vor allem, wenn es flott um Ecken geht. Die Abstimmung ist eindeutig gelungen. Leichtfüßig, lange neutral und sehr berechenbar kann man ihn durch Links-Recht-Kombinationen scheuchen. Gleichzeitig kommt aber auch der Komfort nicht zu kurz. Der große Opel ist ein gutmütiger Gleiter, der nichts gegen einen ruppigen Landstraßenritt einzuwenden hat. Bodenwellen und Unebenheiten werden trotz der schicken 18-Zoll-Räder brav weggebügelt.
Darüber hinaus haben die Rüsselsheimer eine neue Stufe bei der Sicherheitsausstattung gezündet. Optionale Matrix-LED-Scheinwerfer machen die Nacht zum Tage, ein Radarsystem kann Auffahrunfälle verhindern oder bequem auf der Autobahn die Geschwindigkeit an den Verkehr anpassen. Das Head-up-Display zeigt mehrfarbig fahrrelevante Informationen oder Warnungen vor brenzligen Situation direkt ins Blickfeld des Fahrers. Der Spurhalteassistent greift korrigierend ein, falls man vom vorgesehen Kurs abweichen sollte. Und für die Frontpassagiere gibt es die besonders langstreckentauglichen AGR-Sitze, die in angenehm verbindlicher Weise den Fahrer vor einer schlechten und ermüdenden Haltung bewahren. Schließlich ermöglich der neue Opel eine Rundum-Vernetzung mit der Außenwelt dank Internetanbindung und den Onstar-Service sogar mit Hotelzimmer-Reservierung.
Während der Insignia bei Gewicht abgespeckt hat, hat er beim Preis zugelegt. Angesichts der vielen Verbesserungen erscheinen die 1.000 Euro Preisaufschlag bei der rund 26.000 Euro teuren Basisversion absolut vertretbar. Den Grand Sport mit 165-PS-Benziner bekommt man ab rund 29.700 Euro in der bereits mit einigen Annehmlichkeiten gesegneten Ausstattung Edition. Wer in Hinblick auf die Extras etwas höhere Ansprüche stellt, landet zusätzlich mit Komfort-Paket und ein paar Extras bei rund 35.000 Euro. Dann bekommt man ein respektables Wohlfühlauto, das technisch auf der Höhe der Zeit ist.
Opel Insignia Grand Sport 1.5 DIT (121 KW) - Technische Daten:
Fünftürige, fünfsitzige Fließhecklimousine der Mittelklasse, Länge: 4,90 Meter, Breite: 1,86 Meter (mit Außenspiegeln: 2,09 Meter), Höhe: 1,46 Meter, Radstand: 2,83 Meter, Kofferraumvolumen 490 bis 1.450 Liter
1,5-Liter-Turbo, 122 kW/165 PS, 6-Gang-Schaltgetriebe, maximales Drehmoment: 250 Nm bei 2.000 - 4.500 U/min, Vmax: 222 km/h, 0-100 km/h: 8,9 s, Durchschnittsverbrauch: 6,0 l/100 km, CO2-Ausstoß: 136 g/km, Effizienzklasse C, Abgasnorm Euro 6, Testverbrauch: 7,3 Liter
Preis: ab 29.695 Euro (Ausstattungslinie: Edition)
Opel Insignia Grand Sport 1.5 DIT (121 KW) - Kurzcharakteristik:
Warum: weil er angenehm fährt und technisch auf den neuesten Stand ist
Warum nicht: weil er angesichts seiner Größe mehr Platz innen bieten sollte
Was sonst: Ford Mondeo, Kia Optima, Skoda Superb, VW Passat
Mit dem Generationswechsel hat sich beim Insignia viel getan. Sein Handling hat sich verbessert, der Innenraum bietet mehr Platz. Auch dank eines neuen Bediensystems und neuen Extras erklimmt Opels Flaggschiff eine höhere Stufe.
Opel zeigt auf der IAA eine Sportversion des Insignia und beerdigt damit erst einmal das OPC-Signet. Das neue Topmodell der Insignia-Baureihe heißt wie einst in den 90ern GSi und leistet überraschend überschaubare 260 PS - erst einmal.
Das hatten sich eingefleischte Opel-Fans wohl anders vorgestellt. In Foren und bei Opel-Treffs machte seit Monaten ein nahrhaftes Gerücht die Runde, wonach der neue Insignia OPC zwar nur mit einem aufgeladenen Zweiliter-Vierzylinder ausgestattet sein würde; doch deuteten sich mindestens 300 bis 350 PS an, um der deutlich erstarkten Konkurrenz effektvoll hinterhereilen zu können. Auf der IAA Mitte September feiert die neue Sportversion des Opel Insignia jetzt seine Weltpremiere. Der OPC-Schriftzug (Opel Performance Center) wurde dabei jedoch gestrichen und das alte GSi-Signet wiederbelebt. Zur Überraschung vieler geht das Aushängeschild der Marke bei der Motorleistung nicht in die Vollen. Er leistet gerade einmal 191 kW / 260 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Der Normverbrauch: 8,6 Liter Super. Trotz der wenig beeindruckenden Motorleistung soll der Opel Insignia dabei eine wahre Fahrmaschine sein. "Der neue Insignia GSi ist auf einer Runde über die Nürburgring-Nordschleife deutlich schneller als die stärkere OPC-Variante der Vorgänger-Generation", sagt Opel-Direktor Performance Cars Volker Strycek, der den Wagen selbst testete. Einer der Gründe liegt im Vergleich zum Vorgänger Insignia 2.8 V6 OPC um 160 Kilogramm geringeren Leergewicht.
Der Standard-Benziner im Konkurrenten VW Arteon oder dem Skoda Superb 2.0 TSI 4x4 Sportline leistet in der Kombination mit Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe ohne sportliche Positionierung jeweils bereits 280 PS und die Premiumkonkurrenz, zu der der fast fünf Meter lange Opel Insignia aufschaut, ist in völlig anderen Leistungsklassen unterwegs. Immerhin soll der zwei Liter große Turbodirekteinspritzer kein Einzeltäter bleiben. 2018 soll eine weitere GSi-Variante auch mit einem leistungsstarken Dieselmotor verfügbar sein, der dann deutlich über 200 PS haben dürfte. Hier hängen die Früchte der Konkurrenz ebenfalls hoch. Volkswagen und Skoda bieten ihre Topmodelle zwar auch nur mit einem Zweiliter-Commonrail-Diesel, jedoch 170 kW / 240 PS an. Vielleicht legen die Rüsselsheimer beizeiten eine noch stärkere Sportvariante nach, die dann wieder das OPC-Logo tragen dürfte. Die deutlich über 300 PS scheinen noch nicht endgültig vom Tisch zu sein.
Optisch unterscheidet sich der Insignia GSi durch 20-Zoll-Radsatz sowie Spoiler- und Schwellerornat von seinen zahmeren Brüdern. Kürzere Federn legen die Limousine um einen Zentimeter tiefer, spezielle Sportdämpfer reduzieren Karosseriebewegungen bei schneller Fahrt auf ein Minimum. Dazu gibt es Sportsitze, Brembo-Vierkolbenbremsen und eine elektromechanische Dämpferverstellung. Neben den bekannten drei Fahrmodi Standard, Tour und Sport, die auf Stoßdämpfer, Lenkung, Gaspedalkennlinie sowie die Schaltpunkte der serienmäßigen Achtgang-Automatik einwirken, gibt es im Insignia GSi einen nachgeschärften Competition-Modus, der über den ESP-Knopf aktiviert wird. Preislich dürfte es bei knapp über 40.000 Euro losgehen.
Das GSi-Kürzel ist zurück. Zuletzt zierte das Abzeichen sportlicher Opel, das 1984 am Manta eingeführt wurde, 2012 ein Modell der Rüsselsheimer. Nun soll der Insignia GSi die Tradition fortführen. Das athletischste Modell der Baureihe trägt einen 2,0-Liter-Turbomotor unter der Haube, der 191 kW/260 PS leistet. Das Drehmoment liegt bei 400 Newtonmeter. Eine Achtgang-Automatik überträgt die Kraft über einen Allradantrieb mit Torque-Vectoring an alle vier Räder. Wer will, kann die Gänge nun auch über Schaltwippen selbst einlegen. Auch ein starker Diesel ist geplant, hier hält sich Opel allerdings noch bedeckt.
Für eine souveräne Straßenlage auch bei zügiger Gangart soll ein dynamischer abgestimmtes Chassis mit kürzeren Federn (minus zehn Millimeter), Sportdämpfern und eine große Vierkolben-Bremse aus dem Hause Brembo sorgen. Michelin-Sportreifen auf 20-Zoll-Alufelgen runden das Bild ab. Der Fahrer hat zudem nun die Wahl zwischen vier Fahrmodi. Der „Competition“-Modus ergänzt „Standard“, „Tour“, sowie „Sport“ und soll den Insignia GSi an einer längeren ESP-Leine laufen lassen.
Optisch versieht Opel den Insignia mit einem kleinen Heckspoiler, den angesprochenen 20-Zöllern sowie verchromten Lufteinlässen zu seinem GSi-Status. Im Innenraum dürfte besonders der selbst entwickelte Integralsitz mit Lederbezug für ein neues Gefühl sorgen. Das Gestühl ist von der „Aktion Gesunder Rücken“ zertifiziert und bietet neben Heiz- und Kühlfunktionen auch einen Massage-Modus. Ein unten abgeflachtes Sportlenkrad ist ebenfalls an Bord.
Laut Opel soll der neue Insignia GSi selbst den OPC-Vorgänger in den Schatten stellen. Bei Testfahrten auf der Nordschleife des Nürburgrings konnte Sportchef Volker Strycek auch dank des Mindergewichts von rund 160 Kilo gegenüber dem alten OPC-Insignia dessen Rundenzeit unterbieten. Wie lange der Insignia GSi genau für den 20,8 Kilometer langen Eifelkurs benötigt, darüber schweigen sich die Rüsselsheimer allerdings aus.
Opel bringt mit dem Insignia GSi eine Sportversion der Mittelklasse-Limousine. Die Zutaten sind vielversprechend.
Der Kombi ist beim Opel Insignia die wichtigere Karosserieform. Mehr als zwei Drittel der deutschen Käufer entscheiden sich für den schmucken Lademeister. Der neue Sports Tourer ist nicht nur praktisch und sieht gut aus, sondern bietet auch viel Auto fürs Geld.
Opels Marketingchefin Tina Müller ist nie um einen griffigen Slogan verlegen. Auf "Umparken im Kopf" folgt jetzt "Zukunft für alle". Dieser neue Wahlspruch würde jeder Partei, die an der Bundestagswahl teilnimmt, gut zu Gesicht stehen. Beim Rüsselsheimer Autobauer bedeutet das, dass Extras und Technologien, die eigentlich nur bei teuren Modellen zur Verfügung steht, jetzt auch bei Autos niedrigeren Klassen zu haben ist. Das Konzept ist bei Opel nicht neu. Früher hieß nur etwas technokratisch "Demokratisierung von Technik". Die Marke mit dem Blitz lässt dieser Ankündigung Taten folgen. Nützliche Extras und hilfreiche Assistenten, wie etwa Head-Up-Display, Toter-Winkel-Warner, Spurhalte-Assistent, adaptiver Tempomat und eine Surround-View-Kamera sind an Bord. Die künstlich generierte Vogelperspektive ist auch dringend nötig. Denn mit einer Länge von 4,99 Metern ist der Insignia Sports Tourer ein Trumm von einem Auto, das vor allem beim Blick nach hinten nicht das übersichtlichteste ist. Das Wachstum kommt vor allem den Fond-Passagieren zu Gute, die in der zweiten Reihe fürstliche Platzverhältnisse vorfinden.
Der Kofferraum legt ebenfalls zu und hat jetzt ein Volumen von 560 bis 1.665 Liter. Das sind 130 Liter mehr als beim Vorgänger, oder ein ganzer Koffer. Im Vergleich mit den Konkurrenten schneidet der Opel bei der Raumökonomie nicht immer überragend ab: Der Passat Variant ist 4,77 Meter lang (also 22 Zentimeter kürzer als der Insignia Sports Tourer) und hat ein Gepäckteil einem Fassungsvermögen 650 Liter bis 1.780 Liter, beim Ford Mondeo Turnier (4,87 Meter lang) sind es 525 Liter bis 1.630 Liter und beim Mazda 6 Kombi (4,81 Meter lang) 522 bis 1.664 Liter. Einiges an Blech und Platz ist daher vorhanden. Auch was die Ausstattung angeht, bietet der Kombi einiges. Der 125 kW / 170 PS starke Diesel mit der neuen Achtgangautomatik kostet in der umfangreichen Business Innovation Ausstattung 38.065 Euro. Der Testwagen, der beinahe alles bietet, was das Autofahrerherz begehrt, darunter einen Fahrersitz mit Massage-Funktion und adaptive Dämpfer schlägt mit 43.220 Euro zu Buche. Und wer will, kann dem Sports Tourer sogar ein großes Panorama-Dach gönnen, das es bei der Limousine nicht gibt. Selbst wenn die Technik nicht immer ganz so ausgefeilt ist, wie bei BMW, Mercedes und Audi, schlägt sich der Opel gegenüber den direkten Konkurrenten auf diesem Feld beachtlich. Auch der Innenraum kann sich sehen lassen, wenn man über das wenig ansehnliche Plastik der Blinkerhebel und mancher Bedieneinheiten hinwegseht. Immerhin gibt es beim Opel ein echtes Head Up Display und keinen ausklappbaren Plastikbildschirm.
Der 170 PS Diesel reißt trotz des maximalen Drehmoments von 400 Newtonmetern keine Bäume aus, hält sich aber akustisch vornehm zurück, was bei langen Strecken durchaus hilft. Schließlich ist der Sports Tourer das bevorzugte Fahrzeug von Handlungsreisenden. Die Fahrleistungen sind in Ordnung: Nach 8,9 Sekunden fällt die 100 km/h-Marke, bis 223 km/h schafft der Opel Lademeister und der Verbrauch von 5,5 l/100 km passt. Dass der knapp 1,7 Tonnen schwere Kombi bis zu 200 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger abgespeckt hat, hilft der Agilität, auch wenn die Lenkung nicht den letzten sportlichen Pfiff vermittelt und ein Fünf-Meter-Schiff eher für die Abfahrt als den Slalom gemacht ist. Der Komfort ist die große Stärke des Sports Tourers, allerdings kann die eifrig agierende Achtgang-Automatik eine spürbare Atempause des Turboladers unterhalb von 2.300 Umdrehungen nicht kaschieren. Wer auf einen kraftvollen Antritt verzichten kann, ist mit dem 136-PS-Diesel und der Sechsgang-Handschaltung gut bedient. Wenn man den 1.6 Liter-Selbstzünder mit eifrigen Fahrstufenwechseln bei Laune hält, kommt man mit 212 km/h Top-Speed und einem Norm-Durchschnittsverbrauch von 4,5 l/100 km gut voran.
Was waren das für Ikonen, die sogenannten Kombinationskraftwagen mit Opel-Blitz der Wirtschaftswunderjahre und der Folgezeiten. Die Veteranen der Nachkriegsgeneration trugen Namen wie Olympia Rekord Caravan. Und sie waren trotz oder gerade wegen ihrer zur Schau getragenen Eckigkeit vor allem als praktische Familienautos ungemein beliebt. Die Bezeichnung „Caravan“ ist längst verschwunden, genauso wie das steile Heck. Ein Kombi von heute muss mehr sein als praktisch, muss sportive Dynamik ebenso bieten wie ein gut durchdachtes Innenleben. Zwei Disziplinen, in denen der neue Insignia Sports Tourer punkten will. Denn zu Preisen zwischen 26.940 und 45.490 Euro bietet der Kombi auf knapp fünf Metern Länge einen Laderaum von 1.665 Litern, immerhin 130 Liter mehr als beim alten Modell.
Wie sein Limousinen-Pendant basiert der Familienfreund auf einer völlig neuen Architektur, die er sich mit dem amerikanischen Chevrolet Malibu teilt. Da hat sich also die Zusammenarbeit mit der Noch-Mutterfirma General Motors bewährt. Die im Vergleich zum Vorgänger verbreiterte Spur, der um gleich neun Zentimeter längere Radstand (jetzt 2,83 Meter) und der kürzere vordere Überhang lassen den Insignia deutlich sportlicher daherkommen. Dabei war schon der jetzt in Pension geschickte erste Insignia ein durchaus ansehnliches Auto.
Natürlich ist der Sports Tourer wie stets bei solchen Derivaten bis zur vorletzten Dachsäule identisch mit dem Grand Sport. Doch während die Designer früher einfach das Dach einer Limousine nach hinten verlängerten und eine steile Hecktür als Ladeluke montieren ließen, haben sich die Opel-Blechkünstler etwas Besonderes einfallen lassen. Zwar fällt die obere Fensterlinie markant nach hinten ab, gleichzeitig jedoch nimmt die Stärke des darüber liegenden Blechteils mit der integrierten Dachreling gen Heck zu und sorgt so für ein elegant-sportliches Gesamtbild. Hinzu kommt eine optische Dachverlängerung in Form eines Heckspoilers über dem angeschrägten Rückfenster.
Der Nebeneffekt für die Hinterbänkler ist eine bessere Kopffreiheit als in der Limousine, was vor allem auf Langstrecken hilfreich werden dürfte. Dass dank des erwähnten Zuwachses an Radstand auch genügend Raum zwischen Knien und der Rückseite der Vordersitze bleibt, macht das Leben in der zweiten Reihe angenehmer. Die Passagiere sitzen ohnehin in einem für diese Klasse durchaus noblen Ambiente, das je nach Geldbeutel mit feinen Materialien veredelt werden kann. Unabhängig von der Wahl des Interieurs ist in jedem Fall der Spaß des Einladens. Das Ladeabteil ist bei vorgeklappter Rücksitzlehne fast genau zwei Meter lang, bei der Einkaufstour zum Baumarkt kann auf einen Miettransporter in den meisten Fällen verzichtet werden. Kleines, aber pfiffiges Detail: Wie bei einigen Rivalen, kann die Heckklappe auch durch Fußwackeln unter der Stoßstange zum elektrischen Öffnen animiert werden. Doch nur bei Opel findet man ohne Tanz auf einem Bein immer die richtige Stelle, an der der Sensor reagiert. Ein auf den Boden projiziertes Symbol weist der Schuhspitze den Weg. Das Ganze funktioniert auch beim Schließen.
Ansonsten bietet der Sports Tourer die gleichen Wahlmöglichkeiten in der Preisliste wie die kurz zuvor präsentierte Limousine. Matrix-LED-Licht, diverse Assistenzsysteme, Rundum-Vernetzung mit der Außenwelt dank Internetanbindung, Onstar-Service sogar mit Hotelzimmer-Reservierung, Head-up-Display und jede Menge mehr. Dank verschiedener, recht kompliziert geschnürter Ausstattungspakete können einzelne Extras kostengünstig erworben werden. Da ist jedoch die Hilfe eines geduldigen Verkaufsberaters gefragt.
Keine Überraschung ist das Fahrerlebnis im neuen Opel-Riesen. Es gleicht dem in der schon bekannten Limousine bis ins Detail. Bei ersten Testtouren erwies sich auch die neue Länge nicht als hinderlich. Je nach Lust und Laune bewährt sich vor allem der Insignia mit dem stärksten Diesel (125 kW/170 PS) als souveräner Cruiser oder als Kurvenräuber, glänzt mit präziser Lenkung und exzellenten Bremsen. Diese Version wird wohl in der internen Hitliste auf Platz 1 landen. Auch wenn mit dem 191 kW/260 PS starken Zweiliter-Turbobenziner mit Allradantrieb eine ganz besondere Versuchung lockt. Aber 45.490 Euro sind dann doch etwas happig.
Opel Insignia Sports Tourer 2,0 Diesel – Technische Daten:
Fünftüriger Kombi mit fünf Sitzen, Länge: 4,99 Meter, Breite (mit Außenspiegeln): 2,09 Meter, Höhe: 1,50 Meter. Radstand: 2,83 Meter, Kofferraumvolumen: 560 – 1.665 Liter
2,0-Liter-Diesel, 125 kW/170 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 – 2.500 U/min, Sechsgang-Schaltgetriebe (Achtgang-Automatik: 2.000 Euro Aufpreis), Vmax: 223 km/h, 0-100 km/h: 8,9 s, Durchschnittsverbrauch: 5,3 l/100 km, CO2-Ausstoß: 139 g/km, Abgasnorm Euro 6, Effizienzklasse: B
Preis: ab 30.865 Euro
Kurzcharakteristik:
Warum: viel Auto fürs Geld und das nicht nur in Zentimetern
Warum nicht: weil man sich doch gerade ein SUV in die Garage gestellt hat
Was noch: Die Kombi-Versionen von Passat, Mondeo, Talisman usw. usw.
Es gibt wieder einen Opel in der Fünf-Meter-Klasse. Der neue Insignia Sports Tourer überragt die Limousine Grand Sport um neun Zentimeter und kommt damit auf eine Länge von exakt 4,99 Metern. Aber ist der Kombi auch sonst eine ernstzunehmende Größe?
SP-X/Köln. Auch diesseits der Premiumanbieter gibt es große Fahrzeuge, die sowohl fürs Geschäft wie für die Familie taugen und kein SUV sind. Eines davon ist der aktuelle Opel Insignia. Zwei Karosserie-Varianten sowie eine große Palette an Motoren und Ausstattungs-Optionen machen die Wahl allerdings zur Qual.
Kurzcharakteristik: Das Design des neuen Insignia hebt sich stark vom Vorgänger ab. Es ist schärfer und frischer. Optionale LED-Scheinwerfer und im Serienumfang enthaltene LED-Rückleuchten sind schon von weitem als moderne Merkmale erkennbar. Der Insignia ist schick und seine Form durchdacht, trotzdem „fliegt“ man leicht unter dem Radar. Insgesamt gibt es drei Benziner und drei Diesel. Die Preise liegen ungefähr auf dem Niveau des Skoda Superb.
Karosserieversionen: Den Insignia gibt es als Limousine („Grand Sport“) und als Kombi („Sports Tourer“). Der Grand Sport bietet selbst im Fond viel Platz für großgewachsene Menschen, das Gepäckraumvolumen liegt mit 490 bis 1.450 Liter unter dem des Mitbewerbers Skoda Superb (625 bis 1.760 Liter). Der Sports Tourer, der nun sieben Zentimeter länger ist als sein Vorgänger, fasst maximal 1.640 Liter Gepäck – rund 100 Liter mehr als bisher. Auch für die Insassen gibt es mehr Platz, die Sitzposition für Fahrer und Beifahrer wurde wie beim Grand Sport abgesenkt. Auf der diesjährigen IAA stellt Opel zusätzlich zu Grand Sport und Sports Tourer eine „Offroad“-Version namens Country Tourer vor.
Motoren: Drei Benziner (zwei 1,5-Liter-Motoren (mit 103 kW/140 PS und 121 kW/165 PS) sowie einer mit 2,0 Liter Hubraum und 191 kW/265 PS) und drei Diesel (1,6 Liter mit 81 kW/110 PS und 100 kW/136 PS sowie 2,0 Liter mit 125 kW/170 PS) stehen bei den beiden Insignia-Modellen zur Verfügung. Die Besonderheit: Den Sports Tourer gibt es auf der Selbstzünder-Seite nur mit dem großen Zweiliter-Diesel. Der stärkste Benziner ist immer mit einer Achtgang-Automatik und Allradantrieb gekoppelt, beim stärksten Diesel hat der Kunde die Wahl zwischen Vorder- und Allradantrieb. Letzterer lässt sich allerdings nicht mit der Achtgang-Automatik koppeln. Alle Motoren kommen mit einer Start-Stop-Automatik.
Ausstattung: Opel bietet den Insignia in vier verschiedenen Ausstattungs-Niveaus an: „Selection“, „Edition“, „Dynamic“ und „Innovation“. Zur Serienausstattung gehören unter anderem Berganfahr-Assistent, Frontkollisionswarner mit City-Notbremse und Fußgänger-Erkennung sowie ein 7,0-Zoll-Infotainment-System. Der Basispreis für den Insignia Selection liegt bei 25.940 Euro. Beim Insignia Edition (ab 27.535 Euro) gibt es zusätzlich das Online-Service-System „OnStar“, eine Smartphone-Integration und eine Klimaanlage mit Fußraumheizung. Die beiden höheren Ausstattungen Dynamic (ab 29.995 Euro) und Innovation (ab 31.530 Euro) sind mit Teilledersitzen, einem größeren Infotainment-System und Ergonomiesitzen ausgestattet. Für das Kombi-Modell „Sports Tourer“ verlangt Opel jeweils genau 1.000 Euro mehr. Eine Nappaleder-Ausstattung kostet 2.185 Euro Aufpreis, LED-Matrix-Licht schlägt mit 2.390 Euro zu Buche. Das „Park and Go“-Paket, das unter anderem einen automatischen Park-Assistenten beinhaltet, kostet je nach Modell zwischen 695 und 845 Euro.
Empfehlungen:
Für Vielfahrer: Opel Insignia Grand Sport 2.0 Diesel (125 kW/170 PS) mit Achtgang-Automatik im Ausstattungs-Niveau „Dynamic“ mit Ergonomie-Sitzen und großem Navigationssystem ab 29.995 Euro. Optional mit Komfortpaket (555 Euro) und dem Innovations-Paket 1 samt LED-Matrixlicht und Verkehrsschild-Erkennung (2.390 Euro).
Für Freizeit und Familie: Opel Insignia Sports Tourer 1.5 Turbo (121 kW/ 165 PS) mit Sechsgang-Automatik im Ausstattungs-Niveau „Edition“ mit Komfortsitzen, Fußraumheizung hinten 7,0-Zoll-Infotainment für 32.695 Euro. Optional mit Komfort-Paket samt sensorgesteuerter Heckklappe für 1.325 Euro.
Für Diesel-Skeptiker: Opel Insignia Grand Sport 2.0 Turbo (191 kW/265 PS) mit Achtgang-Automatik und Allradantrieb im Ausstattungs-Niveau „Dynamic“ für 41.500 Euro. Optional mit OPC-Line-Exterieur-Paket (1.215 Euro) und Premium-Paket-Nappaleder für 3.930 Euro.
Der Insignia ist das Topmodell bei Opel. Sowohl Limousine als auch Kombi kommen mit ansprechender Optik und moderner Technik daher. Preislich rangiert der Rüsselsheimer unterhalb der Premium-Konkurrenz.
Für die Neuauflage des Insignia hat Opel ein spezielles Ausstattungsprogramm namens Exclusive ins Leben gerufen. Kunden erhalten dabei ab Sommer 2017 die Möglichkeit, dem Flaggschiff der Marke mehr Premium-Touch und mehr Individualität zu verleihen.
Wer einen möglichst individuellen Insignia will, kann über das Exclusive-Programm unter anderem seine ganz persönliche Außenlackierung bestellen. Wer mag, kann sogar einen zur Farbe der Handtasche passenden Außenlack bestellen. Dabei hat der Kunde zudem noch die Wahl zwischen drei verschiedenen Lackierungsarten. Neben Metallic- und Pearl-Lackierung wird auch eine in drei Lagen aufgetragene Außenfarbe angeboten.
Zusätzlich können die Kunden aus einem speziellen Angebot von Felgendesigns und Radgrößen, sowie Leder-Optionen und Dekor-Elementen wählen. Für den Innenraum gibt es zum Beispiel besondere Holzeinleger in warmen Farbtönen und organischer Maserung, sowie spezielle Schalthebel-Designs oder beleuchtete Alueinstiegsleisten. Das Außendesign lässt sich zudem durch Spiegelkappen aus Sichtkarbon oder Aluminium aufwerten. Schließlich gibt es noch ein High-Gloss-Black-Pack, bei dem die Exterieur-Chromakzente durch Designelemente in Hochglanzschwarz ersetzt werden.
Je teurer das Auto, desto mehr verlangen die Kunden nach Exklusivität. Davon will nun auch Opel profitieren
Der Insignia löste den Vectra als Mittelklassemodell von Opel ab. Mit den Bildern und Videos kannst Du erste Änderungen erkennen. Unterschiede in der Alltagstauglichkeit der beiden Modelle findest Du in den Erfahrungsberichten unserer Nutzer. Den Insignia gibt es als Kombi, Limousine und Coupé. In den technischen Daten siehst Du, dass es ihn in der ersten Generation mit bis zu 260 PS Leistung gab. Wie die sportliche Motorisierung ihm steht, erfährst Du in den Bewertungen der Testberichte. Sportlich ist auch das Design: Die zweite Generation ist an das Sportcoupé Monza angelehnt und soll den Rüsselsheimern das Pflaster für die letzten Wunden aus der General Motors Krise sein. Mit der Kaufberatung erhältst Du den Check, zu welchen Kosten und mit welchen Ausstattungen der Insignia zu haben ist.