Hintergrund: AMG und Co. - Luxus boomt
Testbericht
Kaum ein Tag ohne neue Hiobsbotschaften über Benzinpreise und leere Kassen. Alles keine Themen, die der Autobranche helfen. Doch Exklusivmarken und Sportableger können sich vor Anfragen kaum retten.
Volker Mornhinweg lehnt sich zufrieden zurück: "Wenn mir vor knapp zwei Jahren jemand gesagt hätte, dass wir allein in Deutschland um gut 30 Prozent zulegen ich hätte es nicht geglaubt." Mornhinweg ist Chef von AMG, dem renommierten und besonders im Ausland begehrten Luxusableger von Mercedes-Benz. Die Chrysler-Odyssee ist nahezu unbeschadet an den Schwaben aus Affalterbach vorbei gegangen. Allen Diskussionen um Umwelt, Energiesparen und Tempolimits zum Trotz: AMG geht es besser als je zuvor.
Vom Thema Diesel hat man sich nach dem missglückten Erstling C 30 AMG ebenso schnell verabschiedet, wie von dem potenten Kleinbus R 63 AMG. "Wir mussten unser Portfolio straffen, neu ausrichten und andere Schwerpunkte setzen", erklärt Mornhinweg. Die Marke boomt. Zuletzt verkauften die schnellen Schwaben 20.000 Fahrzeuge pro Jahr schon bald sollen es 25.000 Stück werden. Tendenz steigend. "Ich kann mit einem guten BMW M3 gut leben", sagt Mornhinweg. "In dem Segment, in dem wir arbeiten, gibt es einen Angebotsmarkt. Je mehr Fahrzeuge angeboten werden, umso mehr Autos verkaufen wir." Die Sportskanonen von Audi S/RS und BMWs M-GmbH machen ihm kein Kopfzerbrechen: "Man muss nur auf unsere Zahlen schauen. Natürlich sind wir da mehr als zufrieden." Welcher Autobauer kann das heutzutage schon von sich sagen? Brachte AMG sonst nur alle paar Jahre einmal eine Sportkanone wie den E 50 AMG oder den 190 E 3.2 AMG auf den Markt, so wird derzeit ein beeindruckendes Feuerwerk abgebrannt. Gab es vor kurzem erst den Renner SL 63 AMG, so feierte nun der SL 65 AMG Black Series seine Weltpremiere.
250 Kilogramm leichter als der Serien-SL, mit festem Carbondach, 12 Zylindern, 670 PS, 1.000 Nm Drehmoment und 320 km/h Spitze abgeregelt. Das ist den maximal 350 Kunden gut und gerne 300.000 Euro wert. Zwei Jahre wurde an dem Power-Coupé entwickelt. Im November kommt der immer noch 1,7 Tonnen schwere Renner auf den weltweiten Nobelmarkt zwischen New York, Peking, Kapstadt und Los Angeles.
Zu einem durchaus überraschenden Erfolg hat sich der noch junge C 63 AMG entwickelt. Die guten Gene der neuen C-Klasse spülten das dynamische Mittelklassemodell deutlich näher an das bayerische Aushängeschild BMW M3 heran. Kaum ein Experte hatte diese Steigerung vorher auf dem Tippzettel. Wenn es Mercedes und AMG derzeit an einem fehlt, dann ist es ein neuer CLK. Den Coupé-Trend hat man verschlafen. Sonst ginge bei AMG wohl noch mehr die Post ab. Doch auch so läuft es im Inland prächtig und im Ausland noch besser - die Hauptmärkte USA, Japan und Südafrika geben Vollgas. Groß sind die Erwartungen an Länder wie China, Indien und Russland, wo AMG noch mehr als in der Heimat Deutschland als eigene Sportwagenmarke mit Exklusivitätsimage wahrgenommen wird. Rund fünf Prozent aller Kunden können es bei gewöhnlichen AMG-Sportmodellen und Sonderserien wie der Black Series nicht belassen und bringen ihren Boliden nochmals zu kostenintensiven Individualisierung.
Satte Motorleistung, exklusive Ausstattungen und beeindruckende Fahrleistungen sind für eine sichere Zukunftsplanung längst nicht mehr genug. Die Motorenentwicklung geht es auch an AMG nicht spurlos vorbei. In rund zwei Jahren soll die neue Antriebsgeneration fertig sein. "Mit Turboaufladung und Direkteinspritzung", sagt Mornhinweg: "Und natürlich arbeiten wir auch mit Hochdruck am Thema Doppelkupplungsgetriebe." Man braucht kein Prophet zu sein, um die neue Modellgeneration umreißen zu können. Große Limousinen und Coupés wie S-, SL- und CL-Klasse sowie die Geländewagen dürften Langhuber mit Speedshift-Automatik und nasser Anfahrkupplung bleiben. Die kleinen Renner wie SLK, C- und E-Klasse sollten ihre Piloten mit weniger Hubraum und Leistungen von über 500 PS erfreuen. Das ganze gepaart mit einem Doppelkupplungsgetriebe und sogar Allradantrieb. Noch nicht final entschieden ist die sportliche Zukunft des neuen Mercedes GLK. "Zunächst einmal wird es von ihm keine AMG-Version geben", sagt Mornhinweg. "Aber man soll nie nie sagen."
So langsam nimmt auch der neue AMG-Sportwagen Formen an. Wenn der Mercedes SLR im nächsten Sommer ausläuft, geht die Entwicklung eines neuen, deutlich kompakteren Sportzweisitzers in die entscheidende Phase. Der eigens für AMG entwickelte Renner wird sich vom Konzept her an Porsche Cayman oder Artega GT orientieren, jedoch deutlich leistungsstärker sein. Leistungsstarke Sechszylinder mit mindestens 350 PS und Doppelkupplung dürften gesetzt sein.
Volker Mornhinweg wird sich wohl weiter wundern dürfen.
Volker Mornhinweg lehnt sich zufrieden zurück: "Wenn mir vor knapp zwei Jahren jemand gesagt hätte, dass wir allein in Deutschland um gut 30 Prozent zulegen ich hätte es nicht geglaubt." Mornhinweg ist Chef von AMG, dem renommierten und besonders im Ausland begehrten Luxusableger von Mercedes-Benz. Die Chrysler-Odyssee ist nahezu unbeschadet an den Schwaben aus Affalterbach vorbei gegangen. Allen Diskussionen um Umwelt, Energiesparen und Tempolimits zum Trotz: AMG geht es besser als je zuvor.
Vom Thema Diesel hat man sich nach dem missglückten Erstling C 30 AMG ebenso schnell verabschiedet, wie von dem potenten Kleinbus R 63 AMG. "Wir mussten unser Portfolio straffen, neu ausrichten und andere Schwerpunkte setzen", erklärt Mornhinweg. Die Marke boomt. Zuletzt verkauften die schnellen Schwaben 20.000 Fahrzeuge pro Jahr schon bald sollen es 25.000 Stück werden. Tendenz steigend. "Ich kann mit einem guten BMW M3 gut leben", sagt Mornhinweg. "In dem Segment, in dem wir arbeiten, gibt es einen Angebotsmarkt. Je mehr Fahrzeuge angeboten werden, umso mehr Autos verkaufen wir." Die Sportskanonen von Audi S/RS und BMWs M-GmbH machen ihm kein Kopfzerbrechen: "Man muss nur auf unsere Zahlen schauen. Natürlich sind wir da mehr als zufrieden." Welcher Autobauer kann das heutzutage schon von sich sagen? Brachte AMG sonst nur alle paar Jahre einmal eine Sportkanone wie den E 50 AMG oder den 190 E 3.2 AMG auf den Markt, so wird derzeit ein beeindruckendes Feuerwerk abgebrannt. Gab es vor kurzem erst den Renner SL 63 AMG, so feierte nun der SL 65 AMG Black Series seine Weltpremiere.
250 Kilogramm leichter als der Serien-SL, mit festem Carbondach, 12 Zylindern, 670 PS, 1.000 Nm Drehmoment und 320 km/h Spitze abgeregelt. Das ist den maximal 350 Kunden gut und gerne 300.000 Euro wert. Zwei Jahre wurde an dem Power-Coupé entwickelt. Im November kommt der immer noch 1,7 Tonnen schwere Renner auf den weltweiten Nobelmarkt zwischen New York, Peking, Kapstadt und Los Angeles.
Zu einem durchaus überraschenden Erfolg hat sich der noch junge C 63 AMG entwickelt. Die guten Gene der neuen C-Klasse spülten das dynamische Mittelklassemodell deutlich näher an das bayerische Aushängeschild BMW M3 heran. Kaum ein Experte hatte diese Steigerung vorher auf dem Tippzettel. Wenn es Mercedes und AMG derzeit an einem fehlt, dann ist es ein neuer CLK. Den Coupé-Trend hat man verschlafen. Sonst ginge bei AMG wohl noch mehr die Post ab. Doch auch so läuft es im Inland prächtig und im Ausland noch besser - die Hauptmärkte USA, Japan und Südafrika geben Vollgas. Groß sind die Erwartungen an Länder wie China, Indien und Russland, wo AMG noch mehr als in der Heimat Deutschland als eigene Sportwagenmarke mit Exklusivitätsimage wahrgenommen wird. Rund fünf Prozent aller Kunden können es bei gewöhnlichen AMG-Sportmodellen und Sonderserien wie der Black Series nicht belassen und bringen ihren Boliden nochmals zu kostenintensiven Individualisierung.
Satte Motorleistung, exklusive Ausstattungen und beeindruckende Fahrleistungen sind für eine sichere Zukunftsplanung längst nicht mehr genug. Die Motorenentwicklung geht es auch an AMG nicht spurlos vorbei. In rund zwei Jahren soll die neue Antriebsgeneration fertig sein. "Mit Turboaufladung und Direkteinspritzung", sagt Mornhinweg: "Und natürlich arbeiten wir auch mit Hochdruck am Thema Doppelkupplungsgetriebe." Man braucht kein Prophet zu sein, um die neue Modellgeneration umreißen zu können. Große Limousinen und Coupés wie S-, SL- und CL-Klasse sowie die Geländewagen dürften Langhuber mit Speedshift-Automatik und nasser Anfahrkupplung bleiben. Die kleinen Renner wie SLK, C- und E-Klasse sollten ihre Piloten mit weniger Hubraum und Leistungen von über 500 PS erfreuen. Das ganze gepaart mit einem Doppelkupplungsgetriebe und sogar Allradantrieb. Noch nicht final entschieden ist die sportliche Zukunft des neuen Mercedes GLK. "Zunächst einmal wird es von ihm keine AMG-Version geben", sagt Mornhinweg. "Aber man soll nie nie sagen."
So langsam nimmt auch der neue AMG-Sportwagen Formen an. Wenn der Mercedes SLR im nächsten Sommer ausläuft, geht die Entwicklung eines neuen, deutlich kompakteren Sportzweisitzers in die entscheidende Phase. Der eigens für AMG entwickelte Renner wird sich vom Konzept her an Porsche Cayman oder Artega GT orientieren, jedoch deutlich leistungsstärker sein. Leistungsstarke Sechszylinder mit mindestens 350 PS und Doppelkupplung dürften gesetzt sein.
Volker Mornhinweg wird sich wohl weiter wundern dürfen.
Quelle: Autoplenum, 2008-08-01
Getestete Modelle
Für diesen Testbericht sind keine passenden Modelle vorhanden.
Ähnliche Testberichte
Autoplenum, 2020-03-13
30 Jahre Mercedes 190 E 2.5-16 Evolution II - Schluss mit...Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2020-01-22
Prototyp: Mercedes E-Klasse Facelift - Mehr High-Tech in ...Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2020-01-22
Modellpflege Mercedes E-Klasse - Große ZieleGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2020-01-09
Mercedes GLE Coupé 350 de - HärtetestGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2020-01-08
Neue Elektro-SUV auf der CES - Fast zum SchnäppchenpreisGanzen Testbericht lesen