Honda NSX - Hier geht es sicher nicht ums Spritsparen (Kurzfassung)
Über zehn Jahre lang ließ Honda die Mitgliedschaft im Klub der Super-Sportwagen ruhen. Jetzt kommt der Nachfolger des legendären NSX und bietet einige Besonderheiten: Unter anderem gleich vier Antriebe mit 427 kW/581 PS, darunter drei E-Motoren. Um Spritsparen geht es aber dabei nicht, mehr ums Vergnügen, für das künftige Nutzer locker mindestens 180.000 Euro zahlen.
Natürlich ein bärenstarker Sechszylinder-Benziner mit Doppel-Turbo, der direkt hinter den beiden Sitzen platziert ist und durch die gläserne Heckklappe hindurch bestaunt werden kann. Direkt dahinter versteckt sich einer von drei Elektromotoren. Zwei weitere Stromer verteilen ihre Kraft auf die Vorderräder, was den NSX zu einem Allrad-Sportwagen macht. Das Zusammenspiel des Power-Quartetts wird von einem Hochleistungsrechner gesteuert, der für die ideale Verteilung zuständig ist. Die E-Antriebe übernehmen die Verantwortung, bis ihr großer Kollege genügend Abgasdruck zum flotten Fahren aufgebaut hat. Dabei geht es aber nur um Bruchteile von Sekunden.
Trotzdem ist der NSX keineswegs ein Öko-Renner. Er kann bei supersanftem Gasfuß knapp drei Kilometer weit rein elektrisch unterwegs sein. Der Einsatz von elektrischen Komponenten sei von Anfang dafür gedacht gewesen, den konventionellen Motor zu unterstützen und die Fahrdynamik zu erhöhen, heißt es von Honda.
In Kurven ziehen die beiden vorderen E-Motoren das Auto regelrecht um die Ecke, zudem verwöhnt der NSX mit einer blitzschnell agierenden Neungang-Automatik, inklusive einer Bremsanlage, die den Verzögerungswunsch des Fahrers per Kabelbefehl an alle Räder sendet oder einer ebenso elektrisch betriebenen Lenkung, die zielgenau arbeitet. Gleich vier Fahrprogramme können mittels eines Drehreglers in der Mittelkonsole angesteuert werden. Drei davon dienen dem Thema „Sport“, je nach Stellung des silbernen Rädchens mal mehr oder mal weniger heftig.
Bei der Überland-Tour benimmt sich der bildschöne Sportler auf Wunsch auch wie ein Spaziergänger, schaltet früh in leise, spritsparende Gänge, strapaziert die Bandscheiben nicht mit überharten Dämpfern und lässt die beiden Insassen genussreich cruisen. Der ansonsten irreale Normverbrauch von 10,7 Litern auf 100 Kilometer rückt etwas in Reichweite. Im Test waren es rund 14 Liter. Eines sucht man im NSX vergeblich. Den Trend zu immer mehr elektronischen Assistenten macht das teure Spielzeug nicht mit. Außer einer Einparkhilfe und den obligatorischen ABS und ESP ist nichts Derartiges an Bord.
50 NSX pro Jahr werden nach Deutschland kommen, die ersten 15 davon sind schon verkauft. Schade, dass die Chancen, die Japan-Flunder in freier Wildbahn zu sehen, also nicht so gut stehen.
Quelle: Autoplenum, 2016-07-19
Autoplenum, 2017-07-28
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