Vom Musa geküßt?: Überarbeiteter Mini-Van von Lancia im Test
Testbericht
Haar, 31. März 2008 - Sie sind stark im Kommen und beliebt: Mini-Vans vom Schlage eines Opel Meriva und Renault Modus. Beinahe unbemerkt fristet mit dem Lancia Musa ein weiterer Vertreter dieser Klasse sein Dasein. Zwar klingt eine Verkaufszahl von 900 Stück für das Jahr 2007 eher nach einer kleinen Nische, doch angesichts einer angepeilten Gesamtzahl von 2.700 verkauften Lancia-Modellen trägt der Musa immerhin ein Drittel zum Gesamtumsatz der Italiener in Deutschland bei. Für Lancia ist dies Grund genug, dem Mini-Van zu Beginn des Jahres ein Facelift zu spendieren.
LED-Rückleuchten und mehr Chrom
Obgleich Lancia betont, dass das Facelift umfangreich ausgefallen ist, wurde die Außenhaut des Musa nur gezielt gestrafft. Retuschiert wurden unter anderem die Heckleuchten, die nun mit LED-Technik aufwarten und die Front, welche jetzt einen großen verchromten Grill im klassischen Lancia-Stil aufweist. Speziell die neuen LED-Heckleuchten überzeugen sowohl durch ihre Form als auch mit ihrer sehr guten Leuchtkraft. Ins Auge sticht auch die Chromleiste unterhalb der Seitenfenster, auf deren Abschluss an der C-Säule stolz ein kleines Lancia-Logo prangt. Insgesamt verleiht die überarbeitete Form dem kleinen Van eine ausdrucksstärkere Note. Im Vergleich hierzu wirkt der Ur-Musa zu glatt und beliebig.
Variabler Innenraum mit viel Platz Trotz einer Außenlänge von gerade einmal 4,04 Meter bietet der Mini-Van ein überzeugendes Platzangebot. Auf den Vordersitzen lassen sich auch längere Touren gut überstehen. Empfehlenswert sind die optionalen Armlehnen, welche die Bequemlichkeit nochmals deutlich erhöhen. Aber auch die hinteren Passagiere müssen nicht leiden: Selbst Personen über 1,80 Meter Körpergröße haben genügend Beinfreiheit im Fond. Gut gefallen hat uns die Variabilität des Innenraums. Die Rückbank ist in Längsrichtung verstellbar, die Rückenlehnen sind in der Neigung einstell- und im Verhältnis 60 zu 40 geteilt umklappbar. Der Kofferraum, der im normalen Zustand 390 Liter fasst, ist dann bis auf den respektablen Wert von 1.488 Liter erweiterbar. Erfreulich ist darüber hinaus die niedrige Ladekante und die Griffmulde an der Heckklappe. Auch an die Ablage von Kleinigkeiten wurde gedacht: Links und rechts von den ungünstig platzierten Zentralinstrumenten befinden sich große Fächer. Negativ, aber bei Vans nicht ungewöhnlich ist die schlechte Übersicht nach vorne durch die nicht erkennbare Motorhaube.
Italienischer Chic: 18 verschiedene Lackierungen Eine reine Geschmackssache sind die angebotenen Lackierungen und Stoffe. Die von Lancia vorgestellten "warmen Farbtöne" mögen manchen Interessenten abschrecken, der Braun-in-Braun-Kombinationen eher abstoßend findet. Wir empfanden jedenfalls die aufpreispflichtigen schokoladenbraunen Leder-Alcantara-Sitze als modisches Ausrufezeichen, das nicht in jedem Brot-und-Butter-Fahrzeug zu finden ist. Die Frage bleibt allerdings, ob Eltern kleiner Kinder daran auch ihre Freude hätten. Lederähnliche Verkleidungen lassen den Innenraum hochwertig wirken. Sehr gut gefallen hat uns die 990 Euro teure Zweifarblackierung des Musa. Hier sind vier verschiedene Kombinationen möglich, der Farbton wechselt ab der Unterkante der Türfenster. So bekommt der kleine Lancia-Van eine individuelle Note, die ihn im Straßenverkehr positiv hervorhebt.
Kultivierte Motoren mit gutem Durchzug Wir hatten Gelegenheit, den 1,4-Liter-Benziner mit 95 PS und den Selbstzünder mit 1,9 Liter Hubraum und 100 PS zu fahren. Unser Hauptaugenmerk lag auf dem großen Benziner, der auch von den Käufern am meisten gewählt wird. Lancia bietet für den Musa drei Diesel mit 70, 90 und 100 PS an. Auf der Seite der Benziner stehen zwei Motoren mit 77 und 95 PS Leistung. Der Diesel mit 100 PS fährt sich zwar sehr laufruhig und kräftig, jedoch ist er nicht schaltfaul zu fahren, sodass man recht häufig im knorpeligen Fünfganggetriebe umherschalten muss. Das größte Manko des an sich guten Motors ist aber der fehlende Rußpartikelfilter, der nur im 90-PS-Diesel angeboten wird. Ebenfalls nicht zu empfehlen ist das so genannte "Dolce far niente" (deutsch: Das süße Nichtstun)-Getriebe. Das automatisierte Fünfganggetriebe missfällt mit deutlichen Schaltrucken und ist daher nur ein Fall für eingefleischte Automatikfreunde. Sehr gut gefallen hat uns hingegen der Benziner mit 95 PS. Er ist angenehm kraftvoll und leise und lässt sich dank des gut abgestimmten und leichtgängigen Sechsganggetriebes schaltfaul bewegen. Bei Vollgas erfreut ein sportlicher, aber nicht unangenehmer Sound das Ohr der Insassen.
Gute Ausstattung zum fairen Preis Lancia gibt für den Benziner mit 95 PS einen Durchschnittsverbrauch von 6,6 Liter an, womit er gerade einmal 1,4 Liter über dem größten Diesel liegt. Ihm gegenüber zeigt sich der Ottomotor zudem preisgünstig: Er startet bei 16.990 Euro für die Ausstattung "Oro", während der Selbstzünder mit 100 PS nur in der Topausstattung "Platino" für stolze 21.750 Euro zu haben ist. Los gehen die Preise für den Lancia Musa bei 14.990 Euro für den 77-PS-Benziner in der Variante "Argento". Schon in der Basisversion sind ein höhenverstellbarer Fahrersitz, die elektrische Servolenkung "Dualdrive" sowie eine manuelle Klimaanlage, ein Bordcomputer, ein vertikal und axial verstellbares Lenkrad und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung enthalten. Damit empfiehlt sich der Musa als preisgünstige Alternative für all jene, die in einem Mini-Van nicht nur ein reines Fortbewegungsmittel sehen, sondern auch einen Ausdruck ihrer Persönlichkeit.
Variabler Innenraum mit viel Platz Trotz einer Außenlänge von gerade einmal 4,04 Meter bietet der Mini-Van ein überzeugendes Platzangebot. Auf den Vordersitzen lassen sich auch längere Touren gut überstehen. Empfehlenswert sind die optionalen Armlehnen, welche die Bequemlichkeit nochmals deutlich erhöhen. Aber auch die hinteren Passagiere müssen nicht leiden: Selbst Personen über 1,80 Meter Körpergröße haben genügend Beinfreiheit im Fond. Gut gefallen hat uns die Variabilität des Innenraums. Die Rückbank ist in Längsrichtung verstellbar, die Rückenlehnen sind in der Neigung einstell- und im Verhältnis 60 zu 40 geteilt umklappbar. Der Kofferraum, der im normalen Zustand 390 Liter fasst, ist dann bis auf den respektablen Wert von 1.488 Liter erweiterbar. Erfreulich ist darüber hinaus die niedrige Ladekante und die Griffmulde an der Heckklappe. Auch an die Ablage von Kleinigkeiten wurde gedacht: Links und rechts von den ungünstig platzierten Zentralinstrumenten befinden sich große Fächer. Negativ, aber bei Vans nicht ungewöhnlich ist die schlechte Übersicht nach vorne durch die nicht erkennbare Motorhaube.
Italienischer Chic: 18 verschiedene Lackierungen Eine reine Geschmackssache sind die angebotenen Lackierungen und Stoffe. Die von Lancia vorgestellten "warmen Farbtöne" mögen manchen Interessenten abschrecken, der Braun-in-Braun-Kombinationen eher abstoßend findet. Wir empfanden jedenfalls die aufpreispflichtigen schokoladenbraunen Leder-Alcantara-Sitze als modisches Ausrufezeichen, das nicht in jedem Brot-und-Butter-Fahrzeug zu finden ist. Die Frage bleibt allerdings, ob Eltern kleiner Kinder daran auch ihre Freude hätten. Lederähnliche Verkleidungen lassen den Innenraum hochwertig wirken. Sehr gut gefallen hat uns die 990 Euro teure Zweifarblackierung des Musa. Hier sind vier verschiedene Kombinationen möglich, der Farbton wechselt ab der Unterkante der Türfenster. So bekommt der kleine Lancia-Van eine individuelle Note, die ihn im Straßenverkehr positiv hervorhebt.
Kultivierte Motoren mit gutem Durchzug Wir hatten Gelegenheit, den 1,4-Liter-Benziner mit 95 PS und den Selbstzünder mit 1,9 Liter Hubraum und 100 PS zu fahren. Unser Hauptaugenmerk lag auf dem großen Benziner, der auch von den Käufern am meisten gewählt wird. Lancia bietet für den Musa drei Diesel mit 70, 90 und 100 PS an. Auf der Seite der Benziner stehen zwei Motoren mit 77 und 95 PS Leistung. Der Diesel mit 100 PS fährt sich zwar sehr laufruhig und kräftig, jedoch ist er nicht schaltfaul zu fahren, sodass man recht häufig im knorpeligen Fünfganggetriebe umherschalten muss. Das größte Manko des an sich guten Motors ist aber der fehlende Rußpartikelfilter, der nur im 90-PS-Diesel angeboten wird. Ebenfalls nicht zu empfehlen ist das so genannte "Dolce far niente" (deutsch: Das süße Nichtstun)-Getriebe. Das automatisierte Fünfganggetriebe missfällt mit deutlichen Schaltrucken und ist daher nur ein Fall für eingefleischte Automatikfreunde. Sehr gut gefallen hat uns hingegen der Benziner mit 95 PS. Er ist angenehm kraftvoll und leise und lässt sich dank des gut abgestimmten und leichtgängigen Sechsganggetriebes schaltfaul bewegen. Bei Vollgas erfreut ein sportlicher, aber nicht unangenehmer Sound das Ohr der Insassen.
Gute Ausstattung zum fairen Preis Lancia gibt für den Benziner mit 95 PS einen Durchschnittsverbrauch von 6,6 Liter an, womit er gerade einmal 1,4 Liter über dem größten Diesel liegt. Ihm gegenüber zeigt sich der Ottomotor zudem preisgünstig: Er startet bei 16.990 Euro für die Ausstattung "Oro", während der Selbstzünder mit 100 PS nur in der Topausstattung "Platino" für stolze 21.750 Euro zu haben ist. Los gehen die Preise für den Lancia Musa bei 14.990 Euro für den 77-PS-Benziner in der Variante "Argento". Schon in der Basisversion sind ein höhenverstellbarer Fahrersitz, die elektrische Servolenkung "Dualdrive" sowie eine manuelle Klimaanlage, ein Bordcomputer, ein vertikal und axial verstellbares Lenkrad und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung enthalten. Damit empfiehlt sich der Musa als preisgünstige Alternative für all jene, die in einem Mini-Van nicht nur ein reines Fortbewegungsmittel sehen, sondern auch einen Ausdruck ihrer Persönlichkeit.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Motor Bauart: | Ottomotor |
Hubraum: | 1.368 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 70 kW (95 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 128 Nm bei 4.500 UPM |
Fazit
Nach dem Facelift gibt es nur noch wenige Gründe, sich gegen einen Lancia Musa zu entscheiden. Zwei dieser Gründe sind das träge Automatikgetriebe und der nur teilweise für die Diesel erhältliche Rußpartikelfilter. Für den Musa sprechen der gute Benziner mit 95 PS sowie die geschmackvolle Anmutung außen wie innen. Und schlussendlich fährt man mit ihm ein Fahrzeug, was man nicht an jeder Straßenecke sieht. Testwertung
Quelle: auto-news, 2008-03-31
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